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anarchismus

"Der Gott des Anarchismus ist die Freiheit.", habe ich geschrieben. Sie ist nicht m e i n Gott....
Mein "Gott" ist das Glücklichsein, ein Paket von Liebe, Freiheit, Wahrheit, Erkenntnis und Befreiung von Angst
meinst du wir wollen was andres? lass das paket weg und ich stimme dir zu.
kant schrieb schon: anarchie ist gesellschaft ohne gewalt und gesetz(wörtlich weiß ich's nicht mehr), und genau das ist es was ich möchte: KEINE GEWALT, KEINE HERRSCHAFT, KEINE GESETZE

und ich denke das lässt sich verwirklichen, auch wenn nicht sofort.
 
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@nguyen

Original geschrieben von Nguyen
meinst du wir wollen was andres?
Behaupte ich das?
lass das paket weg und ich stimme dir zu.
???
anarchie ist gesellschaft ohne gewalt und gesetz(wörtlich weiß ich's nicht mehr), und genau das ist es was ich möchte: KEINE GEWALT, KEINE HERRSCHAFT, KEINE GESETZE
und ich denke das lässt sich verwirklichen, auch wenn nicht sofort.
Nguyen, du schreibst, dass du Gesetze hasst. Schon jetzt. Wieso hasst du Gesetze, wenn du ihre Notwendigkeit zumindest in der jetztigen Phase der Menschheitsgeschichte einsiehst?

PS.: Und wenn du schon Kant von Anarchie hier reden lässt: Redet er auch für die Anarchie? Du suggerierst das so, und das finde ich nicht fair...

Gisbert
 
ach weißt du, das schöne an zitaten ist, dass sie völlig aus dem kontext gerissen sind, und deshalb beliebig eingesetzt werden können, das ist zwar nicht ganz fair, aber man schreibt halt, was einem gerade positiv erscheint. du zitierst ja auch gerne buddha, obwohl du nicht mit ihm überein stimmst, das ist dasselbe nur umgedreht.
wenn ich gesetze nicht hassen würde, wobei das es nicht genau trifft, ich aber keinen besseren begriff finde, so würde ich nichts ändern wollen. ich kann nur abschaffen wollen, was ich verabscheue, ich werde z.b. keinen könig abschaffen wollen, wenn ich ihn nicht verabscheue, als ungerecht empfinde, oder was auch immer. ich liebe die freiheit, die absolute, und daruas ergibt sich der rest. ich weiß nicht ob du das verstehen kannst, aber das ist meine logik, auch wenn sie brüchig ist, ich halte es so für richtig. ich stelle die freiheit in kombination mit gerechtigkeit über alles, und von daaus schließe ich rück. ich gehe nicht vom jetzt aus, sondern von einem zukünftigen punkt, sonst müsste ich das gesetz eventuell sogar befürworten, weil es aus der jetzigen situation logisch erscheinen mag, aber dann würde ich ja nie zu dem zukünftigen punkt kommen, von dem ich ausgehe. analyse der situation des hier und jetzt aus den möglichkeiten der zukunft heraus. verstanden?
 
Freiheit - Gerechtgkeit

Original geschrieben von Nguyen
wenn ich gesetze nicht hassen würde,
Der Hass ergibt sich aus furchtbarer Versagung. Was haben die Gesetzze dir (persönlich) getan?
ich stelle die freiheit in kombination mit gerechtigkeit über alles,
Wie willst du die Gerechtigkeit herstellen, so ohne Gesetz?
und von daaus schließe ich rück. ich gehe nicht vom jetzt aus, sondern von einem zukünftigen punkt, sonst müsste ich das gesetz eventuell sogar befürworten, weil es aus der jetzigen situation logisch erscheinen mag, aber dann würde ich ja nie zu dem zukünftigen punkt kommen, von dem ich ausgehe. analyse der situation des hier und jetzt aus den möglichkeiten der zukunft heraus. verstanden?
Yes, Sir!! (hackenzusammenklack)

Gisbert
 
Wie willst du die Gerechtigkeit herstellen, so ohne Gesetz?
ich appeliere an den verstand und das gemüt des menschen

gesetze haben mir persönlich noch nicht viel getan, nur kleinere dinge. ich sehne mich nur nach freiheit. das heißt ich habe weniger etwas gegen gesetze als gegen das staatswesen in seiner jetzigen form überhaupt, gesetze sind nur ein teil dieses konstruktes

Yes, Sir!! (hackenzusammenklack)

????????

beni
 
macht macht keinen sinn.

der staat und damit die staatsmacht sind notwendig aus der unfähigkeit des menschen eine rationale ordnung herzustellen. macht ist immer irrational.

macht ist das ergebnis aus einer besitz bzw kapitalorientierten existenzweise des menschen, die nicht die vernünftigste ist. die vernünftigste wäre eine ohne jede irrationale herrschaft eines menschen über einen anderen menschen.

wenn sich der mensch über den besitz definiert, so ist ein streben nach mehr besitz der logische schluss, denn dabei denkt der mensch je mehr er hat bzw besitzt, um so größer sei seine ebene des existierens. das ist natürlich nur ein trugschluss aber die ganze westliche welt baut darauf auf. der staat als solcher ist nur ein produkt, welches unabdingbar ist um die verteilung des zu habenden beizubehalten. würde es die existenzweise des habens nicht geben, würde sich der mensch nicht über den besitz definieren, so wäre ein staat nicht notwendig.

dieses besitzorientierte denken, welches dadurch entstand ist auch die ursache für die entfremdung des menschen. denn der mensch hat sich selbst zur ware degradiert: die freie marktwirtschaft und der kapitalismus machen keinen unterschied mehr zwischen dinglichen und menschlichen waren. ich tausche meine arbeitskraft auf dem arbeitsmarkt zu bestmöglichsten verhältnissen. ebenso greift dieser warencharakter auf alles restliche leben, weil durch den schein, alles sei ware, alles sei tauschbar, die differentation von lebendigem und nicht-lebendigem, dinglichem nicht mehr vollzogen werden kann.

dem gegenüber steht die existenzweise des seins. das sein an sich definiert sich nicht durch ein mehr oder weniger sondern nur durch das sein selbst. es gibt also keine verschiedenen grade des seins, sondern nur das sein selbst: wie wäre es auch möglich mal mehr oder mal weniger zu existieren?! das ist unmöglich. das würde auch eine absolute gleichheit eines jeden menschen bedeuten bzw bedeutet es vielmehr. wenn jeder mensch gleich ist und sich bewusst ist, dass er seine existenzebene nicht durch seinen besitz ändern kann, so wird zum einen jeglicher über den funktionellen besitz hinausgehender besitz überflüssig und zum anderen eine viel rationalere struktur des zusammenlebens entworfen: nämlich die der herrschaftslosigkeit. denn wozu brauche ich herrschaft, wenn ich keinen zweck dafür habe, dh also wenn ich nicht den zweck darin sehe meine besitztümer vor anderen zu bewahren um meine eigene seinsebene nicht zu verlieren?! macht würde keinen sinn machen...
 
Der Wille zur Macht

Original geschrieben von anthropos
der staat und damit die staatsmacht sind notwendig aus der unfähigkeit des menschen eine rationale ordnung herzustellen. macht ist immer irrational.
Macht ist immer rational, Anthropos. "Es gibt nichts Lebendiges, das nicht den Willen hätte zur Macht!" Das sagte Freund Nietzsche, leider ist er nicht dein Freund. Aber wenn die Wirklichkeit dein Freund ist, solltest du dem Schnauzer zumindest in dem Punkt zustimmen...;)
 
hmm nein.

macht ist eben nicht rational. was du meinst sind empirische beobachtungen aus denen du schließt das streben nach macht wäre menschlich. dazu würd ich gern mal anmerken, dass nietzsche nicht der letzte philosoph war. nach ihm kamen noch einige andere. und genauso wie zb demokrit die ideen des urstoffes von den vorsokratikern weitergedacht hat, so denken zb sartre und marx und alle anderen philosphen der zeit nach nietzsche dessen denken weiter. unter bestimmten prämissen macht nietzsches zitat bezüglich der macht durchaus sinn, aber diese prämissen wurden im laufe der zeit durch andere ersetzt, die rational am logischsten erscheinen...

wie gesagt ist der mensch sich selbst und seines bewusstseins entfremdet und das ändert natürlich die annahme, machstreben sei natürlich. machtstreben ist ein ergebnis der existenzweise des besitzens und habens und in unserer zeit vorallem durch den kapitalismus geprägt.

aber um nochmal auf die irrationalität der macht zurückzukommen definiere ich mal kurz den begriff "macht": "das recht u. d. fähigkeit, über etw. od. jmdn. zu herrschen, zu bestimmen; herrschaft; gewalt." der begriff impliziert also eine höherstellung einer person und eine potentielle möglichkeit über etwas - oder in unserem falle viel mehr - über jemanden zu herrschen bzw eine gewalt auszuüben. gut, soweit ma die definition. wenn ich mir die mal genauer anschaue, dann frage ich mich, ob die macht nicht eigentlich unnötig wäre, wenn jeder rational handeln würde. denn da brauche ich ja nicht gewaltsam herrschen, weil die eigenständigkeit der beherrschten gewährleistet wäre. daraus folgt, dass es die macht nur gibt, weil die fähigkeit aller beherrschten eben diese "verstandes-autonomie" aufzubringen, fehlt. die macht ist also nicht auf die ratio angewiesen, das sagt doch schon die definition, wenn da keine abhängigkeit von der ratio drin vorkommt. macht kann auch willkürlich sein und deswegen ist es trotzdem macht..! die ratio kann niemals vollständi eine macht abdecken, denn das wäre ja ein widerspruch in sich selbst: dann bräuchte ich ja nicht mehr diese unmittelbare potentielle gewalt, welche auch "macht" genannt wird. das ist doch nachvollziehbar, oder?!

peace, a.

ps: "Aber wenn die Wirklichkeit dein Freund ist, solltest du dem Schnauzer zumindest in dem Punkt zustimmen..." jaja klar, wie war nochma der spruch in dem zitat am ende deiner einträge?! hat man die wahrheit jetz schon gefunden oder wie? da hab ich aber gar nichts von mitbekommen...
 
M A C H T

Original geschrieben von anthropos
macht ist eben nicht rational.
Ja, hast recht. Das habe ich falsch gesehen. Macht haben wollen ist viel mehr als rational: Eine Naturgewalt!
wie gesagt ist der mensch sich selbst und seines bewusstseins entfremdet und das ändert natürlich die annahme, machstreben sei natürlich. machtstreben ist ein ergebnis der existenzweise des besitzens und habens und in unserer zeit vorallem durch den kapitalismus geprägt.
Ja, verstehe: Macht als Ersatzbefriedigung, Ersatztrieb. Machtgeilheit ist krank. Aber sind alle Machthabenden krank, weil sie Macht haben? Es gibt ja auch die Macht des Volkes....
 
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macht.

"Machtgeilheit ist krank. Aber sind alle Machthabenden krank, weil sie Macht haben? Es gibt ja auch die Macht des Volkes...."

naja, ich würde so antworten: ersetze das wort "machthabende" durch das wort "nach-macht-strebende" und deine frage wird deutlicher. ich denke durchaus, dass die gesellschaft als ganzes gesehen krank ist. das meine ich nicht im übertragenen sinne, sondern das meine ich in der ursprünglichen bedeutung des wortes krank. jeder psychoanalytiker wird dir einen menschen als krank bescheinigen, der die charaktermerkmale unserer gesellschaftsmaxime eins zu eins besitzt oder anders ausgedrückt: ein einzelner mensch als verkörperte gesellschaft würde bei einem psychiater nicht als gesund durchkommen.

die frage ist wahrscheinlich jetzt: warum aber empfinden wir das keineswegs als krank?! ich sage, weil es die norm nicht eine gesunde sondern eine kranke ist. "normal" kommt von norm. normal ist es insofern, als dass es die mehrheit der menschen nicht als ungesund bzw als krank empfindet. es liegt also an der sichtweise und an der deutung des wortes "normal". die eigentlichere form bzw die gesündere des menschlichen zusammlebens baut nicht auf haben und besitzen auf und hat so auch nicht den anspruch und das streben nach macht und machterweiterung, welche eine notwenige folge ist.

zusammenfassend also so: macht ist nicht "normal", sondern scheint nur aufgrund der gesellschaftsansicht so zu sein.

macht haben wollen ist aber keine naturgewalt in dem sinne. es ist in eben dem sinne eine naturgewalt als das die religionen sind: eine unreflektierte scheinbare selbstverständlichkeit. aber nicht eine naturgegebene notwenigkeit! man kann sie beide durch das rationelle nachprüfen überwinden und durch eine andere form ersetzen...

peace, a.
 
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