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Anarchie - realistisch?

AW: Anarchie - realistisch?

Tja, es scheint sich wieder mal zu bestätigen; immer, wenn sich Unzufriedenheit bei den Massen breit macht, beginnt eine Suche nach Auswegen.

Der Thread ist ein "Metusalem", alt an Jahren und dennoch aktuell !

Sorry "Eulenspiegel"; Deine Links werde ich mir bestimmt noch ansehen, allein die Fülle wird es wohl schwierig machen, auf jeden Hinweis zu antworten.
... außerdem scheint so mancher seinen Spaß bei dem Thema gefunden zu haben (?).

Glaubt man Tante Wiki; "Der eigentliche Begriff „Anarchie“ entstand erst im 19. Jahrhundert als Gegenbewegung und politisches Gegenkonzept zur Monarchie und zur Demokratie."
"Anarchie ist [...] Ordnung ohne Herrschaft" meint Immanuel Kant, Robin ging bereits im Jahr 2003 darauf ein.

Persönlich denke ich, man sollte sich erst einmal klarmachen, in welchem Kontext "Anarchie" gehandelt wird.
Folgt man Tante Wiki, ist es eine "Staatsform" - anders wäre ein Vergleich mit Monarchie oder Demokratie kaum möglich.
Nur in diesem Rahmen, Diskussion über die Staatsform, wird man also Ergebnisse einer Debatte erreichen können.
Vergleiche mit Gesellschaftsordnungen, ob mit oder ohne einen oder mehrere Götter, ein infragestellen des sozialen Wesens des Menschen - alles Vergleiche zwischen Äpfeln und Birnen !

Heute über Anarchie zu sprechen, ist Ausdruck einer gewissen Unzufriedenheit bezüglich der Staatsform in welcher wir leben. Unzufriedenheit - sich nicht vertreten fühlen - fehlende Möglichkeiten von Beteiligungen.
Es heißt Kritik an Demokratie zu üben.
Es bedeutet also m.E. in erster Linie sich darüber klar zu werden, was heutige Demokratie bedeutet.
 
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AW: Anarchie - realistisch?

Ich möchte noch die Definition Leopold Kohrs ("Small is beautiful") von Anarchie einbringen:

„Frei von Ideologien! Das ist Anarchismus! Es ist die edelste der Philosophien. Aber eine Gesellschaft kann nur ohne Staat und ohne Regierung leben, wenn der Einzelmensch so ethisch erzogen ist, daß es niemandem einfallen würde, in den Bereich des anderen einzudringen. Ihm auf die Füße zu steigen. Anarchisten, die jemanden erschießen, die sind Lustmörder. Die sollen eingesperrt werden! Lebenslänglich. Nicht weil sie jemanden umgebracht haben, sondern weil sie sich Anarchisten nennen."
 
AW: Anarchie - realistisch?

... Folgt man Tante Wiki, ist es eine "Staatsform" - anders wäre ein Vergleich mit Monarchie oder Demokratie kaum möglich.

Da folge ich Tante Wiki nicht. :nein:
Ein anarchischer Staat kann nicht sein, weil m. E. Anarchie keine Mitgliedschaft kennen kann. Wenn ich nicht herrsche und nicht beherrscht werde, dann kenne ich nur freiwillige momentane Gemeinschaften aus Zuneigung und keine äußere Bindung. Solche Gemeinschaften können wesentlich länger halten, als die auf Ewigkeit erklärten. ;) Ein anarchischer "Staat" ist ein Unding, denn er hätte keine Grenze und keine Bürger.

Sorry, Tante Wiki, der Vergleich mit anderen Staatsformen muss ausfallen. Vielleicht ist Anarchie mehr eine Lebensform? :dontknow:
 
AW: Anarchie - realistisch?

@5Zeichen
Aus diesen -von Dir angeführten- Gründen ist für mich die Definition Kohrs auch stimmig. :dreh:
 
AW: Führerprinzip versus Anarchie

Das Grundsätzliche in kleinen und großen Universen ist der Monotheismus. Pluralismus gibt es nur insoweit es an ausreichender Erkenntnis infolge Vielfalt fehlt. Irgendwann verschwindet der gesamte Kosmus in einem schwarzen Loch. Darin geht es monoton - monotheistisch zu. Da alle Entwicklungen Synchron verlaufen steht also am Ende immer ein Monotheismus. :lachen:

Aber solange wir noch nicht am Ende sind ist der Monotheismus unzeitgemäß.
 
AW: Anarchie - realistisch?

Ich möchte noch die Definition Leopold Kohrs ("Small is beautiful") von Anarchie einbringen:

„Frei von Ideologien! Das ist Anarchismus! Es ist die edelste der Philosophien. Aber eine Gesellschaft kann nur ohne Staat und ohne Regierung leben, wenn der Einzelmensch so ethisch erzogen ist, daß es niemandem einfallen würde, in den Bereich des anderen einzudringen. Ihm auf die Füße zu steigen. Anarchisten, die jemanden erschießen, die sind Lustmörder. Die sollen eingesperrt werden! Lebenslänglich. Nicht weil sie jemanden umgebracht haben, sondern weil sie sich Anarchisten nennen."


Ab 21. 12. 2012 in diesem Theater! ;-)
 
AW: Anarchie - realistisch?

Zitat: die Definition Leopold Kohrs ("Small is beautiful") von Anarchie:

„Frei von Ideologien! Das ist Anarchismus! Es ist die edelste der Philosophien. Aber eine Gesellschaft kann nur ohne Staat und ohne Regierung leben, wenn der Einzelmensch so ethisch erzogen ist, daß es niemandem einfallen würde, in den Bereich des anderen einzudringen. Ihm auf die Füße zu steigen. Anarchisten, die jemanden erschießen, die sind Lustmörder. Die sollen eingesperrt werden! Lebenslänglich. Nicht weil sie jemanden umgebracht haben, sondern weil sie sich Anarchisten nennen."

Ich kenne nur einen Begriff, der bezeichnend sein könnte; Poesie, fernab jeglicher Realität. Es mag schön klingen, ein Glas Wein passt dazu - eine Antwort auf aktuelle Fragen wäre es keinesfalls.

@ 5Zeichen: Ich habe zu keiner Zeit behauptet, daß es Anarchie als Staatsform geben kann. Mein Bezug war lediglich der, daß der Begriff als Gegensatz zu Monarchie oder Demokratie (die Wandlung des "Volksbegriffes" nach der französischen Revolution war absolviert) seine Bedeutung erlangte.
Dieser alternative Vergleich schließt auf "Staatsform", die Ebene also, auf der Anarchie diskutiert werden sollte.

@ Moebius: Ich stimme Dir zu, daß Ideologien verleugnet werden, man meidet sie wissend - man kennt das Potential.
Ideologieen zu leugnen, heißt aber bereits einer Ideologie auf den Leim gegangen zu sein !
"Jede Art von -mus (= Ideologie)" mag bei Leuten ziehen, die das aktuelle Bildungssyystem besuchen oder absolviert haben - sie kennen nichts anderes, haben nicht gelernt zu hinterfragen.
Auch Brüderle meint, wir leben in einer "sozialen Marktwirtschaft" - klingt gut, wir alle bezahlen ihn dafür !
Ich nenne es Kapitalismus und sofort ist ein schönes Bild kaputt, es wird zur Realität !

MfG.
 
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AW: Anarchie - realistisch?

"Jede Art von -mus (= Ideologie)" mag bei Leuten ziehen, die das aktuelle Bildungssyystem besuchen oder absolviert haben - sie kennen nichts anderes, haben nicht gelernt zu hinterfragen.

MfG.

Also wenn man eine Weltanschauung hat, dann hat man nicht gelernt zu hinterfragen...:confused:

Hat der Antichrist denn keine Weltanschauung? :schnl:

lg

P.S.: Wenn Du den Ideologie-Begriff in "marxistischer" Verwendung meinst...tja, dann hättest Du das schreiben müssen...:zunge4: Hast Du aber nicht!
 
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