Das ist natürlich eine Ansicht, die man vertreten kann. Jedoch hätte ich dazu ein paar Fragen:
1. Bezieht sich deine Aussage in Bezug auf Einbildung nur auf die Idee eines persönliches Gottes, auch auf die Idee einer unpersönlichen höheren Macht im Allgemeinen oder gar auf alles Metaphysische überhaupt?
2. Wie lange und ausführlich hast du dich mit diesen Themen befasst, um zu deinem Resultat zu kommen?
3. Wie sicher bist du dir bei diesem Resultat und wenn 100% sicher was macht dich so sicher?
- Es geht mir hierbei einzig und allein um die Einbildung es gäbe einen personifizierten Schöpfer, den die Menschen den Namen Gott gegeben haben!
- Seit etwa meinem 16. Lebensjahr beschäftig mich dieses Thema und dieses auf den unterschiedlichsten Ebenen. Was die Intensivität betrifft: Gespräche mit Menschen aus beiden Lagern und unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Persönliche Erlebnisse in über sieben Jahrzehnten meines Lebens und natürlich diverse Literatur.
- Einhundert Prozent sicher können wir Menschen uns nur bei einem im Dasein sein... welches m. E. einzig und allein der Tod ist! Ansonsten bin ich mir, was mein persönliches Resultat angeht, solange sicher, bis meine derzeitige Überzeugung zu bröckeln beginnt und ich zu einer neue, anderen Erkenntnis gelange...
Gestatten Sie mir noch ein 'Wort' zu
Metaphysik... da diese zu einer der Grunddiszipline der Philosophie gehört, ich davon überzeugt bin, dass es weitaus mehr hinter dem SEIN gibt als dass was wir derzeit erfassen können, ist es m. E. gerade für Menschen aus beiden Lagern (Gläubige/Nichtgläubige) wichtig, sich damit ein wenig tiefer auseinander zu setzen...
Darüber hinaus, zum Glauben an einen "Schöpfer", empfehle ich folgenden Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
Okay, hört sich so an, als ob Sie sich wirklich eine eigene fundierte Meinung gebildet haben. Ich stellte diese Fragen nur, um sicher zu gehen, dass ich es nicht mit einem oberflächlichen Atheisten zu tun habe, der nachplappert, was er irgendwo aufgeschnappt hat. Von denen gibt es viele, deshalb prüfe ich da gerne mal nach. Zu den einzelnen Punkten:
Es geht mir hierbei einzig und allein um die Einbildung es gäbe einen personifizierten Schöpfer, den die Menschen den Namen Gott gegeben haben!
Wenn man bedenkt, dass das Universum sehr viele Variablen hat, die geradezu darauf eingestellt zu sein scheinen, Leben zu ermöglichen, ist die Idee eines personifizierten Schöpfergottes und des Kreationismus gar nicht so unwahrscheinlich. Auch die Evolutionstheorie ist längst nicht so wasserdicht, wie viele glauben. Viele Fragen sind da noch ungeklärt und die biologischen Vorgänge, die Leben ermöglichen, sind so unwahrscheinlich, dass man kaum von Zufall sprechen kann. Wenn man unter einem Mikroskop beobachtet, wie ein Fötus entsteht, sieht man förmlich, dass hinter solchen Vorgängen eine Intelligenz steht. Dazu kommt noch die Frage: Wieso gibt es überhaupt etwas und nicht
nichts? Das alles muss nicht zwingend für einen persönlichen Schöpfergott sprechen, aber die Möglichkeit ist gar nicht so ausgeschlossen, wie es gerade die Intellektuellen heutzutage denken.
Einhundert Prozent sicher können wir Menschen uns nur bei einem im Dasein sein... welches m. E. einzig und allein der Tod ist!
Jedoch bleibt die Frage:
Was ist der Tod und was kommt danach? Dieses ist meines Erachtens die zentrale Frage des Daseins überhaupt.
Darüber hinaus, zum Glauben an einen "Schöpfer", empfehle ich folgenden Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Russell beschrieb dort eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne. Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen. Russell wandte die Analogie logisch-philosophisch direkt auf Religionen an, indem er den Glauben an die Teekanne mit dem Glauben an Gott verglich.
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Nun, solche atheistischen Gedankenexperimente konnten mich noch nie überzeugen. Der Fehler ist immer der Gleiche: Es werden die Maßstäbe der materialistischen Wissenschaft an metaphysische Fragen angelegt. Das kann nicht funktionieren. Im Bereich der geistigen Fragen kann man nur
im Innern Antworten finden bzw. sich entsprechend ausrichten, um sich auf den Tod vorzubereiten, wo der Vorhang fallen wird, und man mit der Wirklichkeit konfrontiert wird, welche in inkarnierter Form aufgrund der Beschränkungen der körperlichen Sinne und des Gehirns nicht erkennbar ist (es sei denn man ist geistiger Seher). Die Wissenschaft verlangt das Unmögliche, wenn sie
Beweise in ihrem Sinn für das Metaphysische fordert, jedenfalls mit dem heutigen Stand der Technik. Aus diesem
Nicht erkennen können schließt die Wissenschaft dann, dass es diese Dinge nicht gibt. Es ist wie wenn ein Schimpanse am Steuer eines Flugzeugs sitzt und aus seinem
Nicht verstehen können von Towermeldungen, Flugzeugmechanik und dem internationalen Luftverkehr schließt, dass es diese Dinge nicht gibt. Dabei gibt es sie selbstverständlich, sie liegen nur jenseits seines Intellekts, so wie die metaphysischen Dinge jenseits von
unserem Intellekt liegen.