Gysi, das habe ich mir tatsächlich auch schon ernsthaft überlegt, der Vorwurf ist - wie erwähnt - durchaus berechtigt.Gisbert Zalich schrieb:Da tut sich automatisch diese Vermutung in mir auf: Du unterliegst einer Selbsttäuschung, FCKW. Du meinst, etwas zu erleben, weil du es erleben willst
Das ist darum so, weil die Antwort nur erlebt werden kann, nicht aber in Worte gefasst (innere Vorgänge können bekanntermassen nur äusserst unpräzise oder schwer oder gar nicht in Worte gefasst werden). Es ist letztlich eine Antwort ohne Worte. Aber wie gesagt: Es steht jedem grundsätzlich offen, die entsprechenden Schritte zu unternehmen, wenn er/sie es wirklich wissen will. Es ist wie in der Physik: Wenn du wissen willst, ob meine Behauptungen und Ergebnisse zu einem Experiment richtig sind, kommst du nicht darum herum, das Experiment selbst durchzuführen. Ich kann dir genaue Anleitungen geben, wie ich das Experiment durchgeführt habe, und wenn du dich an diese Anleitungen hältst, kannst du überprüfen, ob du zu denselben Resultaten kommst, wie ich. Das ist wissenschaftliches Vorgehen.ALLE, die mit Gotteserfahrung an mich herangetreten sind, haben sich bisher mir verschlossen, weil und wenn ich sie um eine detailliertere Antwort gebeten habe.
Dieses Vorgehen gilt auch hier, allerdings dreht es sich nicht um die Frage, inwiefern meine Aussagen wahr/falsch sind, sondern inwiefern sie wahrhaftig sind (ein kleiner aber wichtiger Unterschied). Meine Aufforderung ist also: Unternimm dieselben Schritte wie andere Personen mit Gotteserfahrung zuvor und schau, ob du zu denselben Resultaten kommst wie jene.
Konkreter: Praktiziere Zen, beginne mit Meditation, befasse dich mit christlicher Mystik und schliesse dich einem Orden an oder wähl irgendeinen andern dir entsprechenden Weg (ich meditiere). Ich weiss, sowas erfordert grossen Einsatz, doch nur auf diesem Weg ist dir möglich zu überprüfen, ob meine oder die Aussagen anderer wahrhaftig sind oder nicht. Auf der argumentativen Ebene werden wir immer in einer Patt-Situation steckenbleiben: Du glaubst mir nicht - aus meiner Sicht zu Unrecht, ich behaupte irgendwas - aus deiner Sicht nur leeres Geschwätz.
Ich habe diesbezüglich schon heftige Auseinandersetzungen mit Freunden gehabt, weil diese zwar meine Ansichten kritisieren - was ihnen natürlich freisteht - aber meiner Aufforderung, die entsprechenden Schritte zu unternehmen, um selbst zu überprüfen, ob ich nur leer dahinschwätze oder nicht, sind sie nie nachgekommen. Da kommt in mir dann jeweils der Verdacht hoch, eigentlich haben die Leute gar kein Interesse daran von ihrem Weltbild abzusehen.