Jaja, nur für eine klassenlose Gesellschaft sind wir - die Menschheit - wohl mehrheitlich noch nicht reif; wir schaffen ja nicht einmal die klassenlose Gesundheitsversorgung.
Zeili
Die Frage ist ob eine klassenlose Gesundheitsversorgung überhaupt so toll wäre, wie man sich das ohne viel Nachdenken so vorstellt.
Jemand der eine klassenlose Gesundheitsvorsorge fordert, hat dabei üblicher Weise ein System a'la "das Beste, und zwar für alle" im Kopf.
In der Realität lässt sich aber nur ein "Durchschnitt für alle" umsetzen.
Das heißt, es wären dann nicht alle so versorgt wie es jetzt die wenigen Privatpatienten sind, sondern alle würden herabgestuft werden auf allgemeine Klasse.
Ähnlich wie der Kommunismus nicht zu einer "gerechten Aufteilung von Wohlstand" sondern lediglich zu einer "gleichen Aufteilung von Armut" geführt hat.
Ist das wirklich deine Vision ?
Die Motivation von Menschen etwas zu leisten beruht darauf, die eigene Situation (und auch die jener, die einem wichtig sind) zu verbessern.
Eine Gleichmacherei führt nicht dazu, dass das in gleichem Umfang Geleistete sodann lediglich anders aufgeteilt wird, sondern da hier direkt in die Motivation von Menschen eingegriffen wird, eben generell weniger geleistet wird, das sodann aufgeteilt werden kann.
Unterm Strich bleibt dann keine Angleichung nach oben wie von Idealisten ausgedacht, sondern eine Angleichung nach unten.
Wenn Ungleichheit manchen so zuwider ist dass sie es als Fortschritt sehen, dass zu Gunsten der Gleichheit alle (auch die Benachteiligten!) etwas verlieren, dann wurde der Begriff "Gerechtigkeit" pervertiert.
Idealisten sind leider nur allzu oft so in ihrem Idealismus verhaftet, dass sie blind für alles Andere sind.
Wenn man Spielregeln ändert, ändern die Spieler ihr Verhalten. Das zu verstehen hapert es aber bei Idealisten, wenn sie zu exaltiert sind