Wenn ich daran glaube, dass mein Leben sozusagen vorherbestimmt ist, ich also nur den mir vorgegebenen Weg, der in meinem persönlichen „Buch des Lebens“ schon geschrieben steht, vom Tag meiner Geburt an, gehen kann, dann glaube ich an Schicksal.
An ein Schicksal, dass mir meinen Weg weist, was immer auch passieren mag.
Glaube ich an Schicksal, muss ich automatisch auch an Zufälle glauben.
Zufälle, die geschehen können oder müssen, um das – und – das einzuleiten oder letztlich zu erzielen.
Schicksal und Zufall hängen zusammen, gehören sogar zusammen, bin ich der Ansicht. Denn Zufälle können ( tun es vielleicht sogar immer) Kettenreaktionen auslösen, die letztlich, wenn man denn daran glaubt, wiederum als Schicksal anzusehen sind.
Um das an einem Beispiel deutlich zu machen:
Ich mache ein Picknick, ein Vogel fliegt vorbei und lässt sein verarbeitetes Essen auf meine Bluse fallen. Ich ziehe los und suche eine Waschgelegenheit. Auf dem Weg dorthin treffe ich
einen alten Schulfreund. Das Ende vom Lied: Heirat und zwei Kinder. Zum Beispiel.
Es ist ein Zufall, dass der Vogel gerade in dem Moment vorbeifliegt, ein Zufall, dass beide, er und sie, im gleichen Park sind, zur gleichen Zeit, etc. Es ist Schicksal, dass alle Zufälle zusammengenommen erfolgen – und letztlich dazu führen, eine Lebensgemeinschaft und Kinder zu erhalten.
Schön und gut. Wie nun verhalten sich Schicksal und Zufall in Bezug auf „eine Wahl haben“, bzw. frei handeln können?
Glaube ich an Vorherbestimmung, an Schicksal, schließt das doch die Wahl im Prinzip aus.
Habe ich die Wahl, ob ich mein Ei weich oder hart mag, ob ich als Wahlpflichtfach Französisch oder Mathe wähle, ob ich Stewardess oder Koch werde?
Wenn ich an Schicksal glaube, vielleicht eingeleitet durch Zufall, ist alles vorherbestimmt und muss einfach so sein. Ich muss das Ei hart essen, weil es mir weich nicht schmeckt, muss Französisch wählen, weil ich in Mathe grottenschlecht bin, muss Stewardess werden, weil ich alle Voraussetzungen dafür erfülle – und sie mich nach bestandenen Tests auch einstellen. Alles somit vorherbestimmt, wurde mir in die Wiege gelegt, wurde vielleicht durch Zufälle eingeleitet (die richtige Zeitungsanzeige im richtigen Moment, die richtigen Fragen im Test, etc.), ist einfach so.
Ich habe demnach gar keine Wahl, nie, denn alles liegt in sich selbst begründet und ergibt sich daraus.
Wenn ich keine Wahl habe und mein Weg vorherbestimmt ist, ich ihn also eigentlich nur gehen kann, ohne viel Mitspracherecht, bin ich auch nicht frei, zu tun, was ich tun möchte. Ich könnte mir ein weiches Ei bestellen, könnte Mathe wählen, könnte ins Callcenter jobben gehen. Aber was hab ich davon, wenn mir das Ei so nicht schmeckt, ich in Mathe nur Fünfen kassiere und ich im Callcenter nur die Hälfte verdiene? Ich schlage also meinen Weg ein, rede mir die ganze Zeit ein, ich hätte eine Wahl und bin frei, tun und lassen zu können, was ich möchte, doch ist dem gar nicht so. Wenn ich an Schicksal glaube, Zusammenhänge erkenne, Kausalitäten, Gründe, Ergebnisse, und dann sehe, dass eines aus dem anderen resultiert, muss ich einsehen, dass ich unfrei bin. Dass ich keine Wahl habe. Weil alles so ist wie es ist - und wie es sein soll.
Zur Diskussion freigegeben und bereit, auseinandergenommen zu werden
An ein Schicksal, dass mir meinen Weg weist, was immer auch passieren mag.
Glaube ich an Schicksal, muss ich automatisch auch an Zufälle glauben.
Zufälle, die geschehen können oder müssen, um das – und – das einzuleiten oder letztlich zu erzielen.
Schicksal und Zufall hängen zusammen, gehören sogar zusammen, bin ich der Ansicht. Denn Zufälle können ( tun es vielleicht sogar immer) Kettenreaktionen auslösen, die letztlich, wenn man denn daran glaubt, wiederum als Schicksal anzusehen sind.
Um das an einem Beispiel deutlich zu machen:
Ich mache ein Picknick, ein Vogel fliegt vorbei und lässt sein verarbeitetes Essen auf meine Bluse fallen. Ich ziehe los und suche eine Waschgelegenheit. Auf dem Weg dorthin treffe ich
einen alten Schulfreund. Das Ende vom Lied: Heirat und zwei Kinder. Zum Beispiel.
Es ist ein Zufall, dass der Vogel gerade in dem Moment vorbeifliegt, ein Zufall, dass beide, er und sie, im gleichen Park sind, zur gleichen Zeit, etc. Es ist Schicksal, dass alle Zufälle zusammengenommen erfolgen – und letztlich dazu führen, eine Lebensgemeinschaft und Kinder zu erhalten.
Schön und gut. Wie nun verhalten sich Schicksal und Zufall in Bezug auf „eine Wahl haben“, bzw. frei handeln können?
Glaube ich an Vorherbestimmung, an Schicksal, schließt das doch die Wahl im Prinzip aus.
Habe ich die Wahl, ob ich mein Ei weich oder hart mag, ob ich als Wahlpflichtfach Französisch oder Mathe wähle, ob ich Stewardess oder Koch werde?
Wenn ich an Schicksal glaube, vielleicht eingeleitet durch Zufall, ist alles vorherbestimmt und muss einfach so sein. Ich muss das Ei hart essen, weil es mir weich nicht schmeckt, muss Französisch wählen, weil ich in Mathe grottenschlecht bin, muss Stewardess werden, weil ich alle Voraussetzungen dafür erfülle – und sie mich nach bestandenen Tests auch einstellen. Alles somit vorherbestimmt, wurde mir in die Wiege gelegt, wurde vielleicht durch Zufälle eingeleitet (die richtige Zeitungsanzeige im richtigen Moment, die richtigen Fragen im Test, etc.), ist einfach so.
Ich habe demnach gar keine Wahl, nie, denn alles liegt in sich selbst begründet und ergibt sich daraus.
Wenn ich keine Wahl habe und mein Weg vorherbestimmt ist, ich ihn also eigentlich nur gehen kann, ohne viel Mitspracherecht, bin ich auch nicht frei, zu tun, was ich tun möchte. Ich könnte mir ein weiches Ei bestellen, könnte Mathe wählen, könnte ins Callcenter jobben gehen. Aber was hab ich davon, wenn mir das Ei so nicht schmeckt, ich in Mathe nur Fünfen kassiere und ich im Callcenter nur die Hälfte verdiene? Ich schlage also meinen Weg ein, rede mir die ganze Zeit ein, ich hätte eine Wahl und bin frei, tun und lassen zu können, was ich möchte, doch ist dem gar nicht so. Wenn ich an Schicksal glaube, Zusammenhänge erkenne, Kausalitäten, Gründe, Ergebnisse, und dann sehe, dass eines aus dem anderen resultiert, muss ich einsehen, dass ich unfrei bin. Dass ich keine Wahl habe. Weil alles so ist wie es ist - und wie es sein soll.
Zur Diskussion freigegeben und bereit, auseinandergenommen zu werden