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Zeit und Zufall im Weltgefüge

AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

soll auch keine antwort sein, sondern eine aufforderung, deine frage zu präzisieren

lg,
Muzmuz
 
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AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Das Teilchen kann innerhalb seines Atoms überall sein ... Der 'Ort' eines Teilchens ist gänzlich unbestimmt. Erst das Eingreifen des Beobachter 'sistiert' (gewissermaßen) das Teilchen.

Lieber Corsario: im Atom nix Teilchen. Teilchen sein nur in unserem unzureichenden Modell von Atom.

lg Frankie
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

In der echten Mikrowelt sind überhaupt weit und breit keine "Teilchen".

Na dann korrigiere ich mich und sage, dass es in der echten Mikrowelt (was immer das auch sein mag) nur Quantenobjekte gibt, die je nach Fragestellung (experimentelle Anordnung) Teilchen- oder Wellenverhalten zeigen.

Auch das "Verhalten von Teilchen" entspringt nur einem Modell, das wir uns von der Mikrowelt machen.

Was heisst hier "nur"? Das Modell reproduziert nicht nur bekannte experimentelle Fakten, sondern erlaubt sogar die Vorhersage bisher unbekannter Phänomene. Ist das etwa nichts?

Deine Einwände legen es nahe, in einem gesonderten Thread über Erkenntnistheorie zu diskutieren. Corsario würde sich da bestimmt freuen und sich rege beteiligen.

Willst du einen solchen Thread eröffnen?

fragt
Hartmut
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Was heisst hier "nur"? Das Modell reproduziert nicht nur bekannte experimentelle Fakten, sondern erlaubt sogar die Vorhersage bisher unbekannter Phänomene. Ist das etwa nichts?

S.g. Hartmut.

Aber ist es nichts so dass Experimente in der Quantenphysik, eigentlich nur statistische Voraussagen zulassen und niemals Vorhersagen für detaillierte Einzelvorgänge?
Z.B. beim Doppelspaltexperiment kann ich nur mit 2 einzelnen Photonen keine Voraussagen für ein eindeutiges Interferenzmuster machen.

Ist es uns und unseren makroskopischen Messmöglichkeiten nicht generell verwehrt, messend in einzelne Quantenvorgänge einzugreifen, ohne eben diese störend zu beeinflussen und damit die Ergebnisse zu verfälschen?
Oder gibt es ein Beispiel dafür dass ein einzelner Quantenvorgang mit makroskopischen Mitteln objektiv gemessen wurde und damit vorausgesagt werden kann?

Weil es ist ja auch "nur statistisch" sicher, dass sich mein Notebook jetzt nicht auf den absoluten Nullpunkt abkühlt und nicht in irgend eine Richtung davonfliegt, um es jetzt mal etwas übertrieben auszudrücken.

L.G. Belair57
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Weil es ist ja auch "nur statistisch" sicher, dass sich mein Notebook jetzt nicht auf den absoluten Nullpunkt abkühlt und nicht in irgend eine Richtung davonfliegt, um es jetzt mal etwas übertrieben auszudrücken.

L.G. Belair57


dazu braucht's nicht einmal quantenphysik, schon die thermodynamik sagt das aus
d.h. es ist nicht unmöglich, dass dein notebook derart späße treibt, aber so unwahrscheinlich, dass es nicht verwundert, dass noch niemand jemand solchen schabernack beobachtet hat

lg,
Muzmuz
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Zeit ist ein menschlich gebauter Rahmen zur Verstanderfassungserleichterung von Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Wenn ich die Naturgegebenheiten analog betrachte, lässt Zeit sich auf Basis von Aufmerksamkeit, Forschung u. Statistik aufgrund steter Wiederholungen nachweisen...

anbei ein Beispiel von Zeitwahrnehmung:

Ein Kind nimmt Zeit langsamer wahr, als ein Erwachsener. Dennoch erleben alle gleichzeitig Jahreszeiten und Geburtstage...

Zufall ist ein Wort, welch aus der unklaren Ursachenerkennung und - Kausalzusammenhang entstammt. Wenn auf Verstandebene etwas nicht geklärt werden kann, wird es nach Logik als Zufall ausgewertet.

mfg
Lacuna
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Aber ist es nicht so, dass Experimente in der Quantenphysik eigentlich nur statistische Voraussagen zulassen und niemals Vorhersagen für detaillierte Einzelvorgänge?

S.g. Belair,

so ist es.

Ist es uns und unseren makroskopischen Messmöglichkeiten nicht generell verwehrt, messend in einzelne Quantenvorgänge einzugreifen, ohne eben diese störend zu beeinflussen und damit die Ergebnisse zu verfälschen?

Es ist tatsächlich so, dass durch den Messvorgang das Ergebnis beeinflusst wird. "Verfälschen" würde ich nicht sagen (Was ist die Wahrheit in der Quantenwelt?).

Oder gibt es ein Beispiel dafür, dass ein einzelner Quantenvorgang mit makroskopischen Mitteln objektiv gemessen wurde und damit vorausgesagt werden kann?

Ein Beispiel wäre m. E. der Photoeffekt, der von A. Einstein quantentheoretisch erklärt wurde (und wofür er 1922 den Nobelpreis erhielt). Ein einzelnes Photon kann, wenn es eine genügend grosse Frequenz "f" (d.h. Energie h*f) hat, ein Elektron aus der Atomhülle herauslösen und ihm noch eine gewisse Geschwindigkeit verleihen. Das Licht kann dabei so schwach wie nur möglich sein, Hauptsache seine Frequenz stimmt. Mit den modernen Messgeräten können die von einzelnen Photonen aus dem Metall herausgeschlagenen Elektronen individuell registriert werden.

Zum quantenmechanischen Zufall empfehle ich Dir z.B. die beiden Threads "Warum Gott nicht würfelt" und "Das EPR-Paradoxon", beide im Unterforum "Wissenschaft und Technik".

Gruss
Hartmut
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Zum quantenmechanischen Zufall empfehle ich Dir z.B. die beiden Threads "Warum Gott nicht würfelt" und "Das EPR-Paradoxon", beide im Unterforum "Wissenschaft und Technik".

S.g. Hartmut.

Mach ich, danke, möchte aber zuerst Muray Gell-Mann's "The quark and the jaguar" und Anton Zeilinger's "Einsteins Schleier" fertig lesen.

L.G. Belair57
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Na dann korrigiere ich mich und sage, dass es in der echten Mikrowelt (was immer das auch sein mag) nur Quantenobjekte gibt, die je nach Fragestellung (experimentelle Anordnung) Teilchen- oder Wellenverhalten zeigen.

Naja, dann hast du halt ein Modell von "Quantenobjekten" statt von Teilchen und Wellen. Das wird sehr gut funktionieren, wenn es ein gutes Modell ist. Aber überall dort, wo das Modell die Realität "verkürzt", und das macht jedes Modell (sonst ist es nämlich kein Modell sondern die Realität), dort wird dein Modell versagen.

Auch ein Modell von einem Hochhaus im Maßstab 1:100 versagt, wenn es plötzlich um jene kleinen Schrauben geht, die die Türklinken festhalten.

Das ist banal und immer so.

Ich poche ja bloß deshalb darauf, weil hier anscheinend vergessen wird, zwischen dem Modell von der Welt zu unterscheiden, in dem wir Zeit und Zufall erfassen wollen, und der Realität der Welt selbst: in der gibt es keine Zeit und keinen Zufall.

Hier wird bloß über Modelle diskutiert, und manche leisten mehr, andere weniger.

lg Frankie
 
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AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Ich poche ja bloß deshalb darauf, weil hier anscheinend vergessen wird, zwischen dem Modell von der Welt zu unterscheiden, in dem wir Zeit und Zufall erfassen wollen, und der Realität der Welt selbst: in der gibt es keine Zeit und keinen Zufall.
lg Frankie

ALso ich bin ja auch der Ansicht, das es keinen Zufall gibt. Alles hat irgendeinen Grund. Vielleicht kann man diese ganzen Gründe noch nicht erfassen, sie sind aber da. Das es in der Realität keine Zeit gibt halte ich allerdings für nicht ganz richtig. Es muss im Leben doch gewisse Konstanten geben, die das ganze Sein regeln, die dem ganzen übergeordnet sind. Mag sein, dass "Zeit" ein von Menschen erdachte Begriff ist, aber das was Zeit ist, ist auf jeden fall da, ob im Modell oder in der Realität. Denn ohne Zeit würde das ganze Sein aus der Bahn geraten. (Wenn es Zufall gäbe, wäre es das schon längst ...:zunge3:)

MFG Artemis
 
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