• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Woher kommen Ideen?

Alles gut und schön, nur ἰδεῖν ist eine Vergangenheitsform, genauer eine Aoristform des Verbs ὁράω und es steht in etwa für „gesehen haben“ oder „erfahren haben“. Somit wurde aus Gesehenem oder des Erfahrenem, aber auch aus vielen Gesehenen oder Erfahrenen, nachdem sie durch den Fleischwolf des Geistes durchtrieben wurden, die Idee geboren. Die Idee besteht also nicht im Wahrgenommenwerden, sondern aus Wahrgenommenem.

Danke für diesen grammatischen Hinweis. Sowas kann man natürlich auch leicht übersehen. Aber interessanter Weise ist ja aus dieser Vergangenheitsform dann das griechische Substantiv ιδεα geworden (im Sinne von das Wahrgenommene oder?). Und aus ιδεα dann im Deutschen die "Idee".
 
Werbung:
Jetzt siehst du Bernie, was ich mit bitterernster Herangehensweise meinte.:)
Dann denken Sie sich den hinzugedachten Materialismus einfach wieder weg, zumal ich mit dem Materialismus nichts zu schaffen habe.
Ich sachs ja nur, weil doch Wahrnehmungsorgane aus Materie bestehen, oder kennens immaterielle solche?:)
Ich weiß nicht, wie oft ich das schon erwähnt habe, aber »Gott« ist nur ein anderer Name für »Geist« und «Geist« wiederum ein anderer Name für etwas, das Ideen hat oder Ideen hervorbringt. Die hervorgebrachten Ideen unterscheiden sich vom hervorbringenden Prinzip. Insofern kann Gott keine Idee sein.
Das hab ich schon so oft wiederholt, das ist inzwischen bei mir in Stein gemeißelt und zwar am Denkmal der unbekannten Gedanken.:D
Mit den entsprechenden Wahrnehmungsorganen, selbst wenn man sich nichts dabei denkt.
Sind diese Wahrnehmungsorgane wenigstens immateriell?
Wenn das Gesehene im Gesehenwerden bestand, dann kann es nicht mehr im Gesehenwerden bestehen, ansonsten wäre es ja noch präsent. Ist es jedoch nicht präsent, kann es immer noch erinnert werden, also vorgestellt.

(viii) Sinnesideen sind die wahrgenommenen Dinge, deren Existenz im
Wahrgenommenwerden besteht.

(ix) Vorstellungsideen repräsentieren Dinge, von denen sie Ideen sind, aufgrund ihrer
Ähnlichkeit mit diesen Dingen.
Das Gesehene kann nur im Gesehenwerden bestanden haben, weil sobald es wahrgenommen wurde, nur noch als Erinnerung existiert – ein paar Millisekunden lang ist es evtl. präsent, aber länger nicht – und somit nur noch Vorstellung. Im nächsten Augenblick, in dem Sie es erneut wahrnehmen, ist es Gegenstand einer neuen Wahrnehmung, die lediglich mit der Erinnerung abgeglichen wird. Wir werden doch nicht über die Gegenwart streiten wollen?
Die Sätze viii und ix stehen demnach im Widerspruch zueinander, weil die Sinnesideen, sobald sie wahrgenommen werden, bereits Erinnerung sind, also Vorstellungsideen.
Zur Vorstellungsidee. Denk unterscheidend!
Mach ich doch: weil die Idee nichts anderes ist.
Kein Grund zur Panik, Glaubensstärke ist angesagt!
Stimmt. Es soll schon Wasserwanderer gegeben haben.:)
In der zu rechtfertigenden Annahme, daß ich nicht mein Gegenüber bin, welches zu mir spricht.
Das dürfen Sie auch annehmen, weil Ihr Gegenüber, sobald Sie ihn wahrgenommen haben, in die Welt der Vorstellungen gewandert ist und Sie stehen ganz allein da. Deshalb die Warnung vor dem dünnen Eis. So viel Einsamkeit kann nur Gott ertragen. Was glauben Sie, warum ich nicht mit ihm tauschen möchte?:D
 
Danke für diesen grammatischen Hinweis. Sowas kann man natürlich auch leicht übersehen. Aber interessanter Weise ist ja aus dieser Vergangenheitsform dann das griechische Substantiv ιδεα geworden (im Sinne von das Wahrgenommene oder?). Und aus ιδεα dann im Deutschen die "Idee".

Das Wort bedeutet eigentlich: etwas, das Gestalt angenommen hat und dadurch sichtbar wurde.Das ist zumindest die Bedeutung, die ich aus dem Griechischen kenne. In Wiktionary wird es auch mit Erscheinung übersetzt, aber dafür gab es das Wort Orama (ὅραμα).

https://de.wiktionary.org/wiki/Idee
 
Ich sachs ja nur, weil doch Wahrnehmungsorgane aus Materie bestehen, oder kennens immaterielle solche?

Ihre Wahrnehmungsorgane bestehen doch auch nur im Wahrgenommenwerden und das können Sie dann als eine schwierige oder weniger schwierige Materie darstellen, wenn Ihnen danach ist, aber Wahrnehmungsorgane aus Materie, was phantasieren Sie da?

Sind diese Wahrnehmungsorgane wenigstens immateriell?

Wahrnehmungsorgane bestehen im Wahrgenommenwerden und so diese anderweitig bestehen, dann weisen Sie das bitte nach.

Das Gesehene kann nur im Gesehenwerden bestanden haben, weil sobald es wahrgenommen wurde, nur noch als Erinnerung existiert

Folgt woraus?

Wir werden doch nicht über die Gegenwart streiten wollen?

Warum nicht, oder wissen Sie, was das ist?

weil die Idee nichts anderes ist.

Haha, Sinnesideen sind die wahrgenommenen Dinge, deren Existenz im Wahrgenommenwerden besteht.
Vorstellungsideen repräsentieren Dinge, von denen sie Ideen sind, aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit diesen Dingen und das kann man klar und deutlich unterscheiden.

Stimmt. Es soll schon Wasserwanderer gegeben haben.:)

Klar, zum Beispiel die mit dem Kajak.

Das dürfen Sie auch annehmen, weil Ihr Gegenüber, sobald Sie ihn wahrgenommen haben, in die Welt der Vorstellungen gewandert ist und Sie stehen ganz allein da.

Warum sollte mein Gegenüber zu einer Vorstellungsidee mutieren, solange es im Wahrgenommenwerden besteht?

Das hab ich schon so oft wiederholt, das ist inzwischen bei mir in Stein gemeißelt und zwar am Denkmal der unbekannten Gedanken.:D

Das ändert aber nichts daran, daß »Gott« nur ein anderer Name für »Geist« ist und «Geist« wiederum ein anderer Name für etwas, das Ideen hat oder Ideen hervorbringt. Die hervorgebrachten Ideen unterscheiden sich vom hervorbringenden Prinzip. Insofern kann Gott keine Idee sein. So einfach ist das.
 
Es ist also so, dass hier Platon aus etwas was ursprünglich sinnlich erfassbar ist , etwas Unsichtbares im Grunde macht.

Also das, was eigentlich ganz einfach ist, unnötig verkompliziert?

Ob man diese Entwicklung unbedingt als "Denkmüll" bei Platon sehen sollte, ist eben die Frage. :morgen:

Sie gaben doch bereits die Antwort:

γνωμη (gnome)

Die Gnome sind doch diese Kerlchen ( ungefähr 2 Handbreiten groß), die den Kompost feinstofflich aufbereiten helfen. In Island trifft man die noch überall. Achten Sie mal darauf.
 
Das Wort bedeutet eigentlich: etwas, das Gestalt angenommen hat und dadurch sichtbar wurde.Das ist zumindest die Bedeutung, die ich aus dem Griechischen kenne. In Wiktionary wird es auch mit Erscheinung übersetzt, aber dafür gab es das Wort Orama (ὅραμα).

https://de.wiktionary.org/wiki/Idee

Okay. Bei Platon und seiner Ideenlehre , wird aber die "Idee" zu etwas Unsichtbarem. Also etwas was im Grunde nur mit dem "geistigen Auge" zu sehen ist. Bei wikipedia heißt es zu diesem Wort: von altgriechisch ἰδέα idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“, „Urbild“. Also hieran wird ja die sinnliche Bedeutung deutlich im Grunde. Ein ähnliches Wort im Griechischen (also mit ähnlicher Bedeutung) ist ja το ειδος (to eidos) .

Platon spricht ja bekanntlich von der ιδεα του αγαθου (idéa tou agathou), der Idee des Guten.
 
Also das, was eigentlich ganz einfach ist, unnötig verkompliziert?

Nun, wenn Sie das unbedingt so sehen möchten. Man kann natürlich Platon in der Hinsicht kritisieren :morgen:

Sie gaben doch bereits die Antwort:

Ich habe bezüglich Platon ja bekanntlich eine andere Meinung als Sie

PS: Welche Antwort übrigens, ich sehe hier keine zitiert.


Die Gnome sind doch diese Kerlchen ( ungefähr 2 Handbreiten groß), die den Kompost feinstofflich aufbereiten helfen. In Island trifft man die noch überall. Achten Sie mal darauf.

Naja, im (Alt) Griechischen hat η γνωμη (he gnome) eine eher andere Bedeutung. Schauen Sie mal entsprechend nach :morgen:

Das hat nichts mit dem Wort "Gnome" zu tun, was man all gemeinhin heutzutage damit verbindet.[/QUOTE]
 
Das hat nichts mit dem Wort "Gnome" zu tun, was man all gemeinhin heutzutage damit verbindet.

Ich habe aber kein Problem damit, es scherzhaft damit zu verbinden.

Okay. Bei Platon und seiner Ideenlehre , wird aber die "Idee" zu etwas Unsichtbarem.

Darum geht es hier nicht, das ist irrelevant. Beachten Sie den Eingangsbeitrag.

Platons Ideen sind unveränderlichen Urbilder der Dinge.

Hier geht es um Satz (v).

(v) Ideen sind das, was wir perzipieren.

Dazu meint shouqici:

Wenn wir Ideen [nur] perzipieren, dann müssen sie ja vor diesem Vorgang bereits irgendwo vorhanden sein -
wo ist das, und wie sind sie dorthin gekommen
smilie_denk_56.gif

Das ist natürlich und selbstverständlich falsch und habe entsprechend argumentiert, wie man auf den vorigen Seiten nachlesen kann.
 
Darum geht es hier nicht, das ist irrelevant. Beachten Sie den Eingangsbeitrag.

Platons Ideen sind unveränderlichen Urbilder der Dinge.

Hier geht es um Satz (v).

(v) Ideen sind das, was wir perzipieren.

Dazu meint shouqici:


Ja, das habe ich gesehen. Er zitiert sie ja am Anfang.

Platons Ideen sind "Urbilder", die wir aber nur mit dem "geistigen Auge" erfassen können, nicht mit dem "sinnlichen". Es gibt zwar eine geistige Schau der Urbilder, aber keine sinnliche. Wir perzipieren diese Urbilder sozusagen nur in einer "geistigen Schau". Das ιδειν ("idein" ), das "schauen" , verschwindet also nicht ganz bei Platon, sondern wird zu einem "geistigen Sehen" umgewandelt, was aber nichts mit der "normalen Sinnlichkeit" zu tun hat.

Bei Platon wird daraus (wenn man so will): Die Ideen sind das, was wir nur geistig perzipieren können.
 
Werbung:
Zurück
Oben