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Woher kommen Ideen?

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Ich meine, wir sollten hier die Konstruktion geistesverderbender und fördernder Ein-und Ausfälle nicht zum Thema machen, weil das eine schlechte Idee wäre, wozu man keine klaren Gedanken fassen kann, sondern die Herkunft der Ideen als im Geiste realisieren, damit man diese da nicht verorten muß, denn wo soll das denn hinführen, so man die Wirklichkeit der Dinge mit deren Verortbarkeit vertauscht, außer nach Phantasien? Die naiveren Geister werden so doch zuletzt glauben wollen, daß das Gehirn denkt.
 
@Ellemaus
@Händisch

Leider muss ich euch widersprechen und dazu ein wenig ausholen, ich hoffe ich kann es kompakt und übersichtlich gestalten:

Gleichstellungspolitik in Europa ein nie endendes Märchen?

Geschlechtergleichstellung -EU Verträge-Entwicklung

- Vertrag von Rom 1957
dort wurde der Grundsatz vom gleichen Entgeld bei gleicher Arbeit verankert Art.119 EWGV später Art. 141 EGV heute Art.
157 AEUV

- im Jahr 1976
hat der EuGH (Gerichtshof der europäischen Union) in der Rechtssache "Defrenne" entschieden, dass mit Art. 119 EWGV nicht nur ein wirtschaftliches sondern auch ein soziales Ziel verfolgt wird. Dieses Urteil hat den Weg für das moderne europäische Gleichstellungrecht geebnet

-1999
Mit In-Kraft-Tretens des Vertrages in Amsterdam wurde das Thema zur Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau zu einer der wesentlichen Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft erklärt Art.2 EGV ergänzt mit weitern Artikeln heute Art. 19 AEUV
Dieser diente als Rechtsgrundlage für den Erlass der Richtlinie zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen (Richtlinie 2004/113/EG)

(erwähnt werden soll auch die Charta der Grundrechte in der europäischen Union ist doch die Gleichstellung der Geschlechter in der EU integraler Bestandteil)

- 2009 Vertrag von Lissabon, die Verpflichtung in der Union zur Beseitigung der Ungleichheiten in der Gleichstellung zu gewährleisten.

Pauschal formuliere ich wie folgt: von 1957 bis 2009 führten die angestrebten Bemühungen zu keinem nennenswerten Erfolg. Man bemühte sich einfach zu wenig *hüstel*

Der Lichtblick jedoch nahte in Gestalt von Viviane Reding! Sie erkannte , dass die sogenannte "gläserne Decke" https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gläserne_Decke
ohne Gesetz niemals durchbrochen werden kann.
Federführend, als EU Kommissarin im Resort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft kämpfte sie zum Erlass einer Richtlinie (Gesetzesentwurf) für die Quotenregelung. Nach langem Streit in der Kommission konnte sie die Mehrheit für den Richtlinienvorschlag gewinnen. Sie musste daher den Erstvorschlag, welcher vor der Kommission scheiterte abmildern. So wurde die Quotenregelung auf börsennotierte Unternehmen begrenzt derzeit ca. 5000 Unternehmen in der EU und in Deutschland ca. 100 Unternehmen betreffend *laut lach*.Demzufolge sind mittlere und kleine Unternehmen ausgenommen auch wenn sie Börsennotiert sind (unter 250 Mitarbeiter und Jahresumsatz unter 50 Mio Euro.)
Die Quotenregelung sieht vor, bis 2020 alle Aufsichtsratposten *hüstel* mit 40 Prozent Frauen zu besetzen. Bei gleicher Qualifiaktion sollen weibliche Bewerberinnen Vorrang haben. Wenn sich Unternehmen nicht daran halten soll es Strafe geben (diese Strafen dürfen auf nationaler Ebene gehandhabt werden)
Der Richtlinienvorschlag ist übrigens von 2012. Dieser Bedarf dem Vorschlag von Europaparlament und EU-Ministerrat stellen diese 2 das Hauptbeschlussorgan der EU dar.
Ich warte bis heute und verfolge mit größtem Interesse ob die Richtlinie überhaupt erlassen wird.
Deutschland (insbesondere Frau Merkel) ist gegen den Erlass dieser Richtlinie und wenn man sich die bescheidene halbherzige sog. Weiche Quotenregelung von 2015 zu Gemüte führt ..na ja......große Hoffnung legte man innerhalb der EU Kommission und Abgeordneten auf Frau Merkel als Kanzerlin und Frau, Deutschland hätte hier eine Vorbildfunktion für anderen EU Mitgliedstaaten sein können weit gefehlt. Schaut man nach Norwegen,Frankreich, Belgien diese Länder als Beispiel haben verbindliche Quoten mit Sanktionen eingeführt keine halbherzigen Quoten im Vergleich zu Deutschland, Spanien, Niederlande mit den weichen Quoten. Weiche Quotenregelungen stellen eine Empfehlung dar und ziehen auch keine Sanktionen nach sich *laut lach*. Österreich hat nur eine Quotenregelung für den öffentlichen Dienst und will sich weiterhin bemüht zeigen ;)

Eine sehr informative Übersicht findet ihr in nachstehendem Link. Ein Blick ist lohnenswert.

http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/women-on-boards_de.pdf

Bin gespannt auf eure Meinungen

LG
IRA

P.S.: das wär vielleicht ein neuer Thread wert mit der Überschrift: die Gleichstellungspolitik in Europa? Eine Politik zum Scheitern verurteilt?
Eine reine Pharce?.....
 
@Ellemaus
@Händisch

Leider muss ich euch widersprechen und dazu ein wenig ausholen, ich hoffe ich kann es kompakt und übersichtlich gestalten:

Gleichstellungspolitik in Europa ein nie endendes Märchen?

Geschlechtergleichstellung -EU Verträge-Entwicklung

- Vertrag von Rom 1957
dort wurde der Grundsatz vom gleichen Entgeld bei gleicher Arbeit verankert Art.119 EWGV später Art. 141 EGV heute Art.
157 AEUV

- im Jahr 1976
hat der EuGH (Gerichtshof der europäischen Union) in der Rechtssache "Defrenne" entschieden, dass mit Art. 119 EWGV nicht nur ein wirtschaftliches sondern auch ein soziales Ziel verfolgt wird. Dieses Urteil hat den Weg für das moderne europäische Gleichstellungrecht geebnet

-1999
Mit In-Kraft-Tretens des Vertrages in Amsterdam wurde das Thema zur Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau zu einer der wesentlichen Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft erklärt Art.2 EGV ergänzt mit weitern Artikeln heute Art. 19 AEUV
Dieser diente als Rechtsgrundlage für den Erlass der Richtlinie zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen (Richtlinie 2004/113/EG)

(erwähnt werden soll auch die Charta der Grundrechte in der europäischen Union ist doch die Gleichstellung der Geschlechter in der EU integraler Bestandteil)

- 2009 Vertrag von Lissabon, die Verpflichtung in der Union zur Beseitigung der Ungleichheiten in der Gleichstellung zu gewährleisten.

Pauschal formuliere ich wie folgt: von 1957 bis 2009 führten die angestrebten Bemühungen zu keinem nennenswerten Erfolg. Man bemühte sich einfach zu wenig *hüstel*

Der Lichtblick jedoch nahte in Gestalt von Viviane Reding! Sie erkannte , dass die sogenannte "gläserne Decke" https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gläserne_Decke
ohne Gesetz niemals durchbrochen werden kann.
Federführend, als EU Kommissarin im Resort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft kämpfte sie zum Erlass einer Richtlinie (Gesetzesentwurf) für die Quotenregelung. Nach langem Streit in der Kommission konnte sie die Mehrheit für den Richtlinienvorschlag gewinnen. Sie musste daher den Erstvorschlag, welcher vor der Kommission scheiterte abmildern. So wurde die Quotenregelung auf börsennotierte Unternehmen begrenzt derzeit ca. 5000 Unternehmen in der EU und in Deutschland ca. 100 Unternehmen betreffend *laut lach*.Demzufolge sind mittlere und kleine Unternehmen ausgenommen auch wenn sie Börsennotiert sind (unter 250 Mitarbeiter und Jahresumsatz unter 50 Mio Euro.)
Die Quotenregelung sieht vor, bis 2020 alle Aufsichtsratposten *hüstel* mit 40 Prozent Frauen zu besetzen. Bei gleicher Qualifiaktion sollen weibliche Bewerberinnen Vorrang haben. Wenn sich Unternehmen nicht daran halten soll es Strafe geben (diese Strafen dürfen auf nationaler Ebene gehandhabt werden)
Der Richtlinienvorschlag ist übrigens von 2012. Dieser Bedarf dem Vorschlag von Europaparlament und EU-Ministerrat stellen diese 2 das Hauptbeschlussorgan der EU dar.
Ich warte bis heute und verfolge mit größtem Interesse ob die Richtlinie überhaupt erlassen wird.
Deutschland (insbesondere Frau Merkel) ist gegen den Erlass dieser Richtlinie und wenn man sich die bescheidene halbherzige sog. Weiche Quotenregelung von 2015 zu Gemüte führt ..na ja......große Hoffnung legte man innerhalb der EU Kommission und Abgeordneten auf Frau Merkel als Kanzerlin und Frau, Deutschland hätte hier eine Vorbildfunktion für anderen EU Mitgliedstaaten sein können weit gefehlt. Schaut man nach Norwegen,Frankreich, Belgien diese Länder als Beispiel haben verbindliche Quoten mit Sanktionen eingeführt keine halbherzigen Quoten im Vergleich zu Deutschland, Spanien, Niederlande mit den weichen Quoten. Weiche Quotenregelungen stellen eine Empfehlung dar und ziehen auch keine Sanktionen nach sich *laut lach*. Österreich hat nur eine Quotenregelung für den öffentlichen Dienst und will sich weiterhin bemüht zeigen ;)

Eine sehr informative Übersicht findet ihr in nachstehendem Link. Ein Blick ist lohnenswert.

http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/women-on-boards_de.pdf

Bin gespannt auf eure Meinungen

LG
IRA

P.S.: das wär vielleicht ein neuer Thread wert mit der Überschrift: die Gleichstellungspolitik in Europa? Eine Politik zum Scheitern verurteilt?
Eine reine Pharce?.....

Papier ist geduldig und welche politische Richtung im Moment angestrebt wird, kann man kaum übersehen.
 
Ich auch, so dabei klar wird, woher die Idee der Gleichberechtigung kommt. Wie man dieser Idee Geltung verschaffen könnte oder den Geltungsanspruch zur Durchsetzung bring, das wäre natürlich und selbstverständlich ein anderes Thema.

An diesem Thema kann man doch geradezu herrlich erkennen, dass alle Ideen zur Gleichstellung seit knapp 60 Jahren
zum Scheitern verurteilt sind und waren.
Da wird doch der wahre Ideenreichtum des männlichen Geschlechts eindeutig und wirksam beschrieben: die Männer umschiffen hier jedes Gesetz, der gläsernen Decke sei Dank, Richtlinien und Vorschläge schieben sie einfach auf die lange Bank.
Ich wünsche mir, dass die Herren endlich mal begreifen und um hier zu enden, dass sie das wertvolle Wirtschaftspotential von uns Frauen verschwenden.
 
...die Männer umschiffen hier jedes Gesetz, der gläsernen Decke sei Dank, Richtlinien und Vorschläge schieben sie einfach auf die lange Bank.

Nicht die Männer, die Wirtschaft; mag sein, weil sie männerdominiert ist.

Welcher Mann wäre so dumm und würde sich dagegenstellen, dass seine Frau mehr verdient oder mehr Karrierechancen hat?
 
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@Anideos

Hallo Ahnungsloser,
wenn du nicht weißt , wie das System der Machterhaltung und Verteilung auf wirtschaftlicher und politischer Ebene funktioniert und genau das vermittelt mir hier deine obige Aussage, können wir darüber nicht weiter diskutieren. Sorry.

P.S.: bitte lese doch nochmal meinen Beitrag dazu und auch den Link: gläserne Decke dann bitte lies das Dokument, welches ich zum Schluss als Link hinterlegt hab, vielleicht haben wir dann die Möglichkeit uns weiter darüber auszutauschen. Danke.
 
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