shouqici
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Ich weiß nicht was Kant hier genau mit 'tätiges Prinzip' meint, er spricht jedenfalls von der menschlichen Vernunft (deshalb will er ja auch die Jugend zur Vernunft anhalten, und nicht die Vernunft zu irgendetwas...); dass 'die Vernunft' ohne den Menschen Ideen hervorbringe oder einfach nur hätte ('und sie dem Menschen zur Verfügung stellte, da der menschliche Geist selbst sie nicht hervorzubringen vermag' - nun ja, vielleicht kannst Du auch dafür ein Zitat von irgendeinem Philosophen beibringen... (heißer Tipp: Teerwasserbischof...) Dem heutigen Begriff von 'Prinzip' (wie etwa in Wiki) entspricht es jedenfalls nicht.»Vernunft ist zwar ein tätiges Prinzip, das nichts von bloßer Autorität anderer, auch nicht einmal, wenn es ihren reinen Gebrauch gilt, von der Erfahrung entlehnen soll. Aber die Trägheit sehr vieler Menschen macht, daß sie lieber in anderer Fußtapfen treten, als ihre eigenen Verstandeskräfte anstrengen. Dergleichen Menschen können immer nur Kopien von andern werden, und wären alle von der Art, so würde die Welt ewig auf einer und derselben Stelle bleiben.
Es ist daher höchst nötig und wichtig: die Jugend nicht, wie es gewöhnlich geschieht, zum bloßen Nachahmen anzuhalten.«
Vernunft ist also ein bekanntes Beispiel für ein tätiges Prinzip.
"Für Kant und die neuere Wissenschaftstheorie gehen sowohl die Begriffsbildungen als auch die allgemeinen Behauptungen und Erfahrungssätze in den Wissenschaften auf Leistungen der Vernunft und des Verstandes, nicht auf eine natürliche oder göttliche Einrichtung zurück. Kant bezeichnet die Vernunft geradezu als das Vermögen der Prinzipien. Prinzipien sind dabei praktisch durch ihr universalistisches Verständnis von bloßen Regeln unterschieden."
[Mittelstraß: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie]