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Wodurch wird Gutes schlecht?

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AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

... wenn du wenigstens herrlich verrückt wärest und nicht so zornig...

Ich bin zornig?
Also Du hast etwas an mir zu bemängeln und meinst es müsste anders sein? Warum und für wen? Für Dich?
Du nimmst mich also nicht so an wie ich bin, sondern ich muss mich ändern?
Ich gefalle Dir nicht weil ich nicht so bin oder denke wie Du?
Muss ich also erst WENIGSTENS "herrlich verrückt" werden bevor Du mich willst?
Und Du? Musst Du auch was machen oder kannst Du so bleiben wie Du bist?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

Ich bin zornig?
Also Du hast etwas an mir zu bemängeln und meinst es müsste anders sein? Warum und für wen? Für Dich?
Du nimmst mich also nicht so an wie ich bin, sondern ich muss mich ändern?
Ich gefalle Dir nicht weil ich nicht so bin oder denke wie Du?
Muss ich also erst WENIGSTENS "herrlich verrückt" werden bevor Du mich willst?
Und Du? Musst Du auch was machen oder kannst Du so bleiben wie Du bist?
egal,wie man dir antwortet... oder nicht antwortet, du magst es einfach nicht, und ich mag es auch nicht...ewig was erklären, opponieren, wieder erklären, für was, für wen? zeitverlust, mein lieber... i wish you a happy new year!
 
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

Du hast noch nicht alles verstanden! Aber bei deinem leugnen der Existenz der Seele, erklärt sich deine Antwort von selbst! Die Basis zur Beantwortung dieser Fragen hier, ist das anerkennen der Existenz der Seele.

Wie kommst du darauf, ich würde die Existenz einer Seele leugnen?
Die Seele ist in meinen Augen nur etwas anders gestaltet als in deinen. Erstens wohnt sie, meinem Empfinden nach, in jedem Lebewesen, also auch in Pflanzen - das "goldene Zeitalter" fällt damit schon mal flach, denn für unsere pflanzlichen Mitlebewesen war sie ganz sicher nicht golden.
Und zweitens rotieren Seelen meinem Empfinden nach nicht dauernd hier herum, immer neue Körper heimsuchend, sondern sind eins mit dem jeweiligen Lebewesen, erleben so ihre Leben als Teil eines großen Ganzen, keins überflüssig, keins wertloser als das andere.

Auch deine Schlußfolgerung über Kriege und Verbrechen, sind demnach nicht haltbar sondern unlogisch.

Meine Schlussfolgerungen, wenn ich DEIN Seelenprinzip als Grundlage nehme, ist keineswegs unlogisch.
Du gehst von glücklichen, liebenden und "reinen" Seelen aus, belegst sie also von Vornherein mit Werten, die du meinst, als GUT und RICHTIG erkannt zu haben.
Damit teilst du die beseelten Wesen in GUTE und SCHLECHTE ein, und siehst einen zunehmenden Verfall - was meiner Meinung nach daran liegt, dass du im Laufe des Lebens immer mehr negative Daten sammelst, nicht dass die Welt oder die Lebewesen darauf sich wirklich negativ verändern würden.
Man findet immer, was man sucht. Wer also Verfall sucht, findet ihn auch.

Du meinst also, daß sich die Menschen selber ihr eigenen Werte erschaffen? Das stimmt sogar. Aber warum, hast du vergessen zu fragen, denn du siehst ja auch nicht alles als gut an, nicht wahr? Über Werte zu diskutieren, ist übrigens ein eigenes Thema wert. Das wird hier zu kompliziert. Bherka

Ich habe nicht vergessen zu fragen "warum". Menschen haben es als Einzelgänger in unserer Natur schwer, daher benutzen sie ihre Fähigkeit zu kommunizieren dazu, sich in Gruppen zu organisieren.
Das nimmt dem Einzelnen zwar einen Teil seiner Freiheit, gibt ihm andererseits aber die Möglichkeit zu überleben und sich als Gruppe weiter zu entwickeln.
Die Werte, die man zur gesellschaftlichen Moral erhebt, dienen aber leider nicht nur dem Wohl des Menschen und der ihn umgebenden und erhaltenden Natur.
Was uns einerseits das Überleben ermöglicht, ist uns andererseits auch Stolperstein.
Wir müssen uns in Gesellschaften organisieren, und anerkennen Normen und Werte, auch wenn sie offensichtlich doppelzüngig und widersprüchlich sind.
"Du sollst nicht töten" heißt so nichts anderes als "du sollst nicht aus eigenem Impuls töten, sondern nur, wenn es dir von deinen Führern befohlen wird."

Wir sollen nicht selber denken, obwohl jeder Einzelne mit einem Kopf ausgestattet ist, sondern brav lernen und nachplappern, auch wider besseres Wissen, denn der Einzelne ist auf die Gesellschaft angewiesen.

Mit der Seele hat das nichts zu tun, auch nicht mit irgend einer "Reinheit" oder "Güte" derselben.

Der "Verfall" von "guten Sitten" ängstigt die, die meinen, sie bedürften unserer Gesellschaft so wie sie jetzt ist oder vor einigen Jahren (ursprünglich?) war hundertprozent, sie könnten nicht überleben, wenn sich diese irgendwie ändert.
Und gerade die schaffen es immer wieder, mit ihrer Angst viele Menschen anzustecken und zu mobilisieren, und letzendlich zu Aktionen anzuregen, die genau diese Gesellschaft kollabieren läßt.
Der "Kampf gegen das Böse" wird dann als echter Krieg nach außen oder innen ausgetragen und die zu schützende Gesellschaft dadurch völlig zerstört.

Es sind die Sittenwächter und die, die meinen, für das Gute kämpfen zu müssen, die jeweils diese Endzeiten - davon gab es ja schon etliche - hervorrufen, nicht die "Bösen" und "Schlechten", nicht der "Verfall" irgend einer Moral.

Nicht die Bewohner von Sodom und Gomorrha haben ihre Stadt durch ihr schmutziges Leben zerstört, sondern Gott, der das Gute und Reine wollte.
 
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

Joan, dann sind wir beide aber nicht sehr weit voneinander entfernt, was die Vorstellungen einer Seele angeht.
Ich korrigiere mal den Ausdruck "ursprünglich", den ich gestern benutzt habe, zu "unter optimalen Bedingungen sich entwickelnde Seele".
Damit meine ich einen Menschen, der seinen Talenten gemäß gefördert, seinen Schwächen gemäß unterstützt und ohne Bedrohung aufwachsen kann. Des weiteren für das Sozialverhalten müßte gelten:
soviele Regeln wie nötig, sowenig wie möglich, und keine unrechmäßige Ausbeutung.
Natürlich ist mir klar, daß es das nicht gibt, aber eine Seele, die solchen Einflüssen ausgesetzt wäre, würde ich dann "rein" nennen oder noch treffender "rundum gesund, frei von Störungen".

Und ich behaupte, daß es möglich ist, daß wir, obwohl wir alle nicht so aufwachsen und leben dürfen, uns diese "Reinheit" vorstellen oder zumindest eine Ahnung davon haben können. Vielleicht nur ausschnittsweise, sicher auch fehlerhaft aber korrigierbar durch Reflexion.

Das heißt nicht, daß ich immer gemäß dieser gesunden Seele entscheiden und handeln kann, aber die Konzentration darauf ermöglicht mir, eine vom Zeitgeist unabhängige Meinung zu entwickeln und ein eigenes Gewissen auszubilden. Damit wird das Leben mit Sicherheit nicht leichter, aber es erhält eine andere Intensivität und Tiefe.
 
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

...
Damit teilst du die beseelten Wesen in GUTE und SCHLECHTE ein, und siehst einen zunehmenden Verfall - was meiner Meinung nach daran liegt, dass du im Laufe des Lebens immer mehr negative Daten sammelst, nicht dass die Welt oder die Lebewesen darauf sich wirklich negativ verändern würden.
Man findet immer, was man sucht. Wer also Verfall sucht, findet ihn auch.
...
Wir sollen nicht selber denken, obwohl jeder Einzelne mit einem Kopf ausgestattet ist, sondern brav lernen und nachplappern, auch wider besseres Wissen, denn der Einzelne ist auf die Gesellschaft angewiesen.
....
Der "Verfall" von "guten Sitten" ängstigt die, die meinen, sie bedürften unserer Gesellschaft so wie sie jetzt ist oder vor einigen Jahren (ursprünglich?) war hundertprozent, sie könnten nicht überleben, wenn sich diese irgendwie ändert.
Und gerade die schaffen es immer wieder, mit ihrer Angst viele Menschen anzustecken und zu mobilisieren, und letzendlich zu Aktionen anzuregen, die genau diese Gesellschaft kollabieren läßt.

Es sind die Sittenwächter und die, die meinen, für das Gute kämpfen zu müssen, die jeweils diese Endzeiten ...- hervorrufen, nicht die "Bösen" und "Schlechten", nicht der "Verfall" irgend einer Moral.

Nicht die Bewohner von Sodom und Gomorrha haben ihre Stadt durch ihr schmutziges Leben zerstört, sondern Gott, der das Gute und Reine wollte.

diese kritik ist richtig, aber ein wenig tendentiell, weil sie rechnet der obrigkeit zu viel macht zu. sittenwächter, staat, ... die, die wirklich denken, die lassen sich nicht manipulieren, manche schaffen sogar eine opposition zu bilden um zb das gleichgewicht zu halten...
die oben angeführte interpretation von sodom&gomorrha ist typisch für rebellische anarchisten... natürlich wurde diese stadt durch eine naturkatastrophe zerstört, die "sicher" Gott geschickt hat, um die sünde zu strafen-das ist doch typisch religiöses denken - hat aber nur mit abergläubigkeit der menschheit zu tun, nicht mit Gott. auch die vermutung, dass er das Gute und Reine wollte und will - ist doch eine sache des glaubens.
die endzeiten werden sowohl von den bösen als auch von den sittenwächter (die am meisten und unnötig alles nur komplizieren) hervorgerufen... sodom und gomorrha würde sowieso auch ohne religiöse kommentaren in schutt und asche gegangen sein, das böse zerstört sich ohnehin im endeffekt selbst...
 
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

diese kritik ist richtig, aber ein wenig tendentiell, weil sie rechnet der obrigkeit zu viel macht zu. sittenwächter, staat, ... die, die wirklich denken, die lassen sich nicht manipulieren, manche schaffen sogar eine opposition zu bilden um zb das gleichgewicht zu halten...

Was die Macht der Obrigkeit angeht so sehe ich sie nicht per se als sehr mächtig an. Sogar in Diktaturen regiert auf eine indirekte Weise das "Volk".
Eine Obrigkeit kann dem Volk kaum abverlangen, was ihm fremd und unverständlich ist.
Dennoch sind es immer Führer, also Menschen, die gern führen, die die anderen, die sich gern leiten lassen, immer wieder in solche Endsituationen führen. Es führt ein Volk eben immer der, der populistisch ist, und dem Volk gibt, was es selbst gern möchte.

Das widerspricht natürlich scheinbar dem, was ich davor sagte, aber eben nur scheinbar, denn Obrigkeiten sind nicht immer auch Führungspersönlichkeiten.

Führungspersönlichkeiten sind meist in der Lage, ihr Ziel zu erreichen, indem sie beispielsweise Ängste schüren, oder wie in biblischen Zeiten glaubhaft machen, Gott persönlich würde dies oder jenes verlangen. Sie haben die Fähigkeit zu manipulieren, und plötzlich will der kleine Mann den totalen Krieg.

Führungspersönlichkeiten, die hier Opposition und Ausgleich schaffen, finden sich dann eher selten, können sich auch gegen den Strom des jeweils gegenwärtigen Volksverständisses schwer durchsetzen.

Das Problem liegt ja darin, dass sie nicht zwangsläufig weit denken. Oft nutzen sie nur die Gunst der Stunde um sich hoch zu schwingen, und für sich eine Top-Position zu ergattern.

die oben angeführte interpretation von sodom&gomorrha ist typisch für rebellische anarchisten... natürlich wurde diese stadt durch eine naturkatastrophe zerstört, die "sicher" Gott geschickt hat, um die sünde zu strafen-das ist doch typisch religiöses denken - hat aber nur mit abergläubigkeit der menschheit zu tun, nicht mit Gott. auch die vermutung, dass er das Gute und Reine wollte und will - ist doch eine sache des glaubens.

Der Gott der Bibel wird als eindeutig guter Gott dargestellt, auch wenn das von ihm verlangte Handeln oft völlig anders aussieht.
Das ist bei Göttern ja nicht zwingend so. In sehr vielen Kulturen sind die Götter schwierige, auch dem Menschen schadende Wesen.

Ob ein Sodom und Gomorrha wirklich existiert hat ist in diesem Falle unwesentlich. Es geht um das Bild, das sich ja in der realen Geschichte immer wieder wiederholt, man denke an Hitler oder Pol Pot. Da ging es nie um die Entwicklung von Schlechtem, sondern immer um die Bekämpfung des Schlechten, und die Wende zum Guten, Edlen, Reinen.

die endzeiten werden sowohl von den bösen als auch von den sittenwächter (die am meisten und unnötig alles nur komplizieren) hervorgerufen... sodom und gomorrha würde sowieso auch ohne religiöse kommentaren in schutt und asche gegangen sein, das böse zerstört sich ohnehin im endeffekt selbst...

Ich sehe keine solche Endzeit, die je aus dem Wunsch nach Schlechtem und Bösem stammte. Ich meine, es ließen sich auch die Wenigsten mitreißen, wenn das Motiv eindeutig als böse erkennbar ist.
Sogar die diversen Eroberungen, die Ausrottung der Bevölkerung ganzer Kontinente, geschah nicht aus bösen Motiven heraus.
Man meinte, hier ein Recht zu haben ( in vielen Fällen bezog man sich auch hier auf Gott, der einem das Land versprochen hat), die Untermenschen zu Gunsten der Edelmenschen auszubeuten und wegzuradieren.
 
AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

Der Gott der Bibel wird als eindeutig guter Gott dargestellt, auch wenn das von ihm verlangte Handeln oft völlig anders aussieht.

Ich fürchte, beste Joan, du liest eine andere Bibel, als ich sie kenne. Oder du liest sie anderes, so mit einem blinden Fleck in beiden Augen.

Es wird zwar immer wieder an vielen Stellen behauptet, dass der alte Jahwe gut sei und sogar nur gut.
Die Geschichten aber, die man von ihm erzählt, beweisen just das Gegenteil.
Er ist ein unberechenbarer, zornschnaubender, willkürlicher blutrünstiger Tyrann und Killer! Ein Ekelpaket erster Ordnung!

Einfach mal aufmerksam noch einmal lesen. Und dazu vielleicht noch:

Franz Buggle, Denn sie wissen nicht, was sie glauben; Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann; ISBN 3-498-00561-8

Christopher Hitchens, Der Herr ist kein Hirte; ISBN 978-3-89667-355-8.

Beste Grüße
Fritz
 
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AW: Wodurch wird Gutes schlecht?

Ich fürchte, beste Joan, du liest eine andere Bibel, als ich sie kenne. Oder du liest sie anderes, so mit einem blinden Fleck in beiden Augen.

Es wird zwar immer wieder an vielen Stellen behauptet, dass der alte Jahwe gut sei und sogar nur gut.
Die Geschichten aber, die man von ihm erzählt, beweisen just das Gegenteil.
Er ist ein unberechenbarer, zornschnaubender, willkürlicher blutrünstiger Tyrann und Killer! Ein Ekelpaket erster Ordnung!

Ja sag ich doch. Vielleicht habe ich es einfach unglücklicher formuliert.

"Gott ist gut, Gott macht alles richtig, etc. etc." und dann kommen vom selben Gott Mordkommandos, sogar mit Beisätzen wie "tötet alle vom alten Greis bis zum Kleinkind, nur die jungfräulichen Mädchen behaltet für eigene Zwecke ein".

Man muss dazu natürlich bedenken, dass der Packt der Juden mit diesem Gott nicht auf Monotheismus beruht, sondern dieser eine Gott, einer von vielen, ihnen versprach, sie zu einem Führervolk, bzw. zu DEM EINEN Führervolk auf Erden zu machen, so sie denn ihren Teil des Versprechens einhalten und ihm allein dienen und die Treue halten. Treuebrüche wurden jeweils geahndet.

Auch hier haben wir wieder das relative "gut". Gott ist für das jüdische Volk GUT, weil er ihnen speziell in der Kriegsführung hilft, den Feind zu besiegen.
 
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