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Wie zeitgemäß ist die Bibel noch?

Ja, Peter!

Ein Zusammenschluss aller Religionen, ein Herauslösen der Weisheiten (auch wenn sie zwischen den Zeilen stehen) könnte uns einen wichtigen Schritt vorwärts bringen. Wichtig sind die Essenzen, die Ziele und die geistigen Wege dorthin.

Dazu müsste man natürlich die nicht mehr zeitgemäßen Rituale und Ge- und Verbote, die auch die Verschiedenheit ausmachen, herausnehmen. Im Zeitalter von Eiskästen ist die Hygienevorschrift nicht mehr notwendig. Im Fernsehzeitalter ist Kopftuchzwang nur mehr ein Ritus. Mit Palmkatzerl herumzulaufen ist ein netter Brauch, fördert aber nicht gerade den Glauben. Usw.

Und das schönste aus einem Zusammenschluss wäre, dass sich Religionen nicht mehr bekriegen müssten. Das gäbe ein gewaltiges Potential an Menschen, die zusammen einen gemeinsamen Weg suchen.

Welch herrliche Vision! :)

Konfuzi
 
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Re: Ja, Peter!

Original geschrieben von Konfuzi

Und das schönste aus einem Zusammenschluss wäre, dass sich Religionen nicht mehr bekriegen müssten. Das gäbe ein gewaltiges Potential an Menschen, die zusammen einen gemeinsamen Weg suchen.

Welch herrliche Vision! :)

Konfuzi

Hallo Konfuzi,

Es ist vorerst wohl nur eine Vision. Sie umzusetzen würde nach meiner Meinung erfordern, dass die unterschiedlichsten Religionsorganisationen die Interessen ihrer Organisation denen der einzelnen Menschen unterordnen, bis letztlich religiöser Glaube nur noch Angelegenheit des Einzelnen ist. Gott lässt sich nicht erklären, nur erfahren. Dazu sollte das Denken frei sein von Glaubensdogmen, die das eigene Denken determinieren.

Peter Zander
 
Re: Re: Ja, Peter!

Original geschrieben von Peter Zander
....würde nach meiner Meinung erfordern, dass die unterschiedlichsten Religionsorganisationen die Interessen ihrer Organisation denen der einzelnen Menschen unterordnen,

Hallo, Peter!

Natürlich würde es das bedeuten! Und Religion ist sicher die Sache jedes Einzelnen. ICH glaube, oder ICH glaube nicht. Vielleicht habe ich eine Menge Nachbar, die meine Überzeugung teilen, aber es ist auch ihre Sache.

Wäre es ein Fehler, wenn das Denken frei von Glaubensdogmen wäre? Wir könnten uns auf das Wesentliche konzentrieren und kämen nicht in sinnlosen Streit wegen eines Kopftuches oder einer bestimmten Haartracht. Für so etwas hätte man keine Zeit mehr, weil man beschäftigt wäre, einen echten Austausch zu pflegen. Und wir würden die Thesen der Einzelnen prüfen und uns fragen, ob sie für unser eigenes Leben Bedeutung hätten.

So hätte Religion wieder den Sinn, den sie meiner Meinung nach immer schon hatte: uns zu erinnern, dass wir spirituelle Wesen sind auf der Suche nach dem Höheren Sinn geimeinsam fortschreiten sollten.

Liebe Grüße

Konfuzi
 
Re: Re: Re: Ja, Peter!

Original geschrieben von Konfuzi

Wäre es ein Fehler, wenn das Denken frei von Glaubensdogmen wäre? Wir könnten uns auf das Wesentliche konzentrieren und kämen nicht in sinnlosen Streit wegen eines Kopftuches oder einer bestimmten Haartracht. Für so etwas hätte man keine Zeit mehr, weil man beschäftigt wäre, einen echten Austausch zu pflegen. Und wir würden die Thesen der Einzelnen prüfen und uns fragen, ob sie für unser eigenes Leben Bedeutung hätten.

So hätte Religion wieder den Sinn, den sie meiner Meinung nach immer schon hatte: uns zu erinnern, dass wir spirituelle Wesen sind auf der Suche nach dem Höheren Sinn geimeinsam fortschreiten sollten.

Hallo Konfuzi,

Religionsorganisationen trennen Menschen von Menschen und verhindern so sinnvolles Miteinander. Wohl jeder Mensch stellt sich einmal Fragen, wie: woher komme ich, wohin gehe ich, was ist die Welt, was ist Gott? Glaubhafte Antworten kann man nach meiner Meinung aber nur in seinem eigenen „Innersten“ finden.

Die Glaubensangebote aber, die Religionsorganisationen anbieten, sind oft an Scheinheiligkeit kaum noch zu überbieten. Die Christlichen Religionsmacher machten aus der Lehre des Jesus vom nahen Himmelreich die scheinheiligste aller Religionen. Denn das, was Jesus lehrte und was in Anbetracht eines nahen Himmelreiches verständlich gewesen sein mag, nämlich den Verkauf all seines Besitzes und Verteilen an die Armen, das wird von der scheinheiligen Pracht und dem Reichtum der Kirche, die einmal die reichste Organisation auf der Erde war, auf das perverseste verhöhnt.

Das Schlimme ist, dass sich diese Scheinheiligkeit so tief verwurzelt hat in unserer Gesellschaft, dass sich die meisten Menschen ihrer Scheinheiligkeit gar nicht mehr bewusst werden.

Peter Zander
 
Du hast recht, Peter!

Die meisten Menschen verwechsel Religiosität mit einer bestimmten Glaubensrichtung, einer bestimmten Kirche.

In jeder Religion gibt es eine Vielzahl an Ritualen die für viele Menschen auch ihre Notwendigkeit haben; es gibt besondere Stätten und oft sind diese - falls nicht ein Naturdenkmal - besonders reich ausgestattet. Diese Grundzüge findet man in prächtigen Moscheen ebenso wie in prunkvollen Schreinen oder pompösen Kirchen. Mag sein, dass dies den unermesslichen Reichtum wahren Glaubens ausdrücken will.

Indianerstämme ziehen den Kontakt mit der Natur vor, suchen ihre Götter und ihren Dialog mit ihnen in der Natur und in der eigenen Besinnung. Auch bei großen religiösen Festen steht die spirituelle Erfahrung im Vordergrund, auch wenn dies mit uns fremden Ritualen ausgedrückt wird.

Sind wir wirklich nicht mehr in der Lage, unsere Spiritualität, unsere Verbundenheit mit Gott, zu leben? Warum trennen wir zwischen "in die Kirche gehen" und dem Alltag? Findet Göttliches in unserem Alltagsleben keinen Raum mehr? Hat es da nichts verloren? Sagen wir: "Entweder Alltag ODER Gott"?

Wir können doch in allem, was wir sehen, das Wunder des Lebens, der Schöpfung sehen! Was macht es so schwer, auch in unseren Mitmenschen göttliche Mit-Geschöpfe zu erkennen und entsprechend zu handeln? Kann man seinen Glauben nicht einfach leben ?

Liebe Grüße

Konfuzi
 
Re: Du hast recht, Peter!

Original geschrieben von Konfuzi

Hallo Konfuzi,

Du sagst zum Erleben von Religiosität: „Diese Grundzüge findet man in prächtigen Moscheen ebenso wie in prunkvollen Schreinen oder pompösen Kirchen. Mag sein, dass dies den unermesslichen Reichtum wahren Glaubens ausdrücken will.“

Bezüglich des Christentums drückt das nach meiner Meinung völlige Missachtung der Lehre des Christus aus. Daraus entsteht zwangsläufig Scheinheiligkeit.

Dann sagst Du: „Indianerstämme ziehen den Kontakt mit der Natur vor, suchen ihre Götter und ihren Dialog mit ihnen in der Natur und in der eigenen Besinnung.“

Es gibt einen Rat des Christus, sein Gebet mit Gott in der abgeschlossenen Kammer zu beten (Matth. 6, 5-15). Leider wird dieser wohl am einfachsten einzuhaltende Rat von den Kirchen nach meiner Meinung regelrecht verhöhnt. Es gibt noch andere gute Ratschläge des Christus, den erwähnten interpretiere ich so: zu Gott kann man nur aus seinem eigenen „Innersten heraus“ finden. Seinen wichtigsten Rat: liebt eure Feinde – interpretiere ich als Aufforderung, Feindschaft zwischen Menschen zu überwinden.

Dann sagst Du: „Was macht es so schwer, auch in unseren Mitmenschen göttliche Mit-Geschöpfe zu erkennen und entsprechend zu handeln? Kann man seinen Glauben nicht einfach leben ?“

Nach meiner Sichtweise ist ALLES individuelles Teil Gottes – um es „religiös“ auszudrücken. Die Entscheidung im SEIN aber liegt nur bei den Teilen, nicht bei dem Ganzen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Verantwortlichkeit aller Teile auch für alle anderen Teile – und somit auch für das Ganze. Würde jeder Mensch das „leben“, es beherzigen, würde keiner dem anderen bewusst schaden. Er würde auch unserer Umwelt nicht bewusst schaden. Er würde sonst ja auch Gott schaden.

Peter Zander
 
Re: Re: Du hast recht, Peter!

Original geschrieben von Peter Zander
Es gibt einen Rat des Christus, sein Gebet mit Gott in der abgeschlossenen Kammer zu beten (Matth. 6, 5-15). Leider wird dieser wohl am einfachsten einzuhaltende Rat von den Kirchen nach meiner Meinung regelrecht verhöhnt.

Jesus sagte aber auch: "Wo zwei und drei zusammen sind im Namen des Herrn, da bin ich mitten unter Euch."

Dis ist doch eine Aufforderung, eine kirchliche Gemeinschaft zu gründen und zusammen mit anderen den Glauben lebendig zu leben. Natürlich steht da nichts von pompösen Gotteshäusern. Der Mensch der früheren Zeit konnte die Achtung und Größe seines Gottes eben nur durch Pomp ausdrücken. Ebenso konnte der die Macht dieses Gottes nur ausdrücken, indem er bilderreich schilderte, wozu er in der Lage wäre.

Ich stimme mir dir überein, dass alles ein individueller Teil Gottes ist. Auch die Konsequenz zur Verantwortung ist ebenso meine Meinung. Die Frage ist nur: wie kann man das heutzutage auf breiterer Basis vermitteln? In einer gesättigten Welt, die allenfalls den Pomp, nicht aber die Botschaft dahinter sieht?

Wenn zwei und drei beisammen sind, kommt vielleicht ein Vierter dazu. Und dann ein Fünfter. Aber wie macht man sich diesen Menschen verständlich, ohne als Spinner abgetan zu werden? Das ist heute das Problem der Kirchen.

Liebe Grüße, Peter!

Konfuzi
 
Re: Re: Re: Du hast recht, Peter!

Original geschrieben von Konfuzi

Hallo Konfuzi,

Du sagst:

>>Jesus sagte aber auch: "Wo zwei und drei zusammen sind im Namen des Herrn, da bin ich mitten unter Euch."<<

Sicher, er sagte aber auch:

"Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt ALLES ZU BEWAHREN, WAS ICH EUCH GEBOTEN HABE! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." (Matth. 28, 19+20)

Was er bezüglich des Betens geboten hat, steht in Matth. 6, 5-15. Was er zur Armut und Busfertigkeit lehrte an anderer Stelle.

Die Lehre des Jesus wird aus Sicht eines nahen Himmelsreiches und Ende der Erde leicht verständlich – nur ist das eben nicht eingetreten, was er noch zu Lebzeiten seiner Zuhörer erwartete. Daraus die Lehre einer Religionsorganisation zu machen, die bis zum Sankt Nimmerleinstag wirken soll, ist nur möglich, in dem die Lehre des Christus scheinheilig missachtet wird. Diese Scheinheiligkeit ist inzwischen ganz tief verwurzelt in Christlichen Gesellschaften, so tief, dass sie den meisten gar nicht mehr bewusst wird.

>> Ich stimme mir dir überein, dass alles ein individueller Teil Gottes ist. Auch die Konsequenz zur Verantwortung ist ebenso meine Meinung. Die Frage ist nur: wie kann man das heutzutage auf breiterer Basis vermitteln? In einer gesättigten Welt, die allenfalls den Pomp, nicht aber die Botschaft dahinter sieht?<<

Es geht nicht darum, eine neue Lehre anderen zu vermitteln, sondern sie anzuregen, ihren Glauben selbst kritisch zu prüfen, damit sie selbst entscheiden können, was für sie wirklich glaubhaft ist. Glaube sollte nicht eingetrichtert, sondern selbst „erarbeitet“ werden!

Eines sollten sich Menschen dabei besonders überlegen: dass aus einer „Allmächtigen Vollkommenheit“ heraus rein gar nichts entstanden wäre! Vollkommenheit ist weder zu steigern, noch ist sie zu reduzieren! Die Konsequenz ist, dass Vollkommenheit des „Ganzen“ von den „Teilen“ erst noch geschaffen werden muss. Das ergibt Sinn für das SEIN, für das eigene Leben und auch den Tod und selbst für das Leid im SEIN: es ist ungeeignet, sollte und KANN vermieden werden. Menschen können durchaus begreifen, dass es eine zumindest weniger unvollkommene Menschheit nur geben kann, wenn die einzelnen Menschen weniger unvollkommen handeln.

>> Aber wie macht man sich diesen Menschen verständlich, ohne als Spinner abgetan zu werden? Das ist heute das Problem der Kirchen.<<

Die Christlichen Kirchen sind gefangen in ihrer eigenen Lehre, die gewissermaßen auf dem Stand ihres „Gründers“ Christus „tiefgefroren“ wurde. Deswegen wird auch der Islam länger weiter wirken als das Christentum oder das Judentum, weil er erst später „eingefroren“ wurde.

Peter Zander
 
Glaube

Wenn ihr Bibel sagt, was meint ihr damit? Die jüdische Thora, die Bibel AT und NT? Die Juden verstehen die Schriften der Thora teilweise anders als die Europäer die Bibel. Und zwar die Bedeutung der Worte.

Die bedeutung der Worte ist wichtig. Eva bedeutet z. B. "das Leben". Sollte sie also "nur" eine Frau sein?

Die Bibel ist ein Buch das aus verschiedenen Geschichten besteht, die teilweise aus Mesopotamien stammen.
http://www.pinselpark.org/geschichte/einzel/a05_3000_orient/gilga/tafel11_bibel.html
Hier eine Gegenüberstellung des Gilgamesch-Epos und der Geschichte des Noah.

Einige Geschichten wurden mit historisch bekannten Namen versehen, aber selbst christlichen Forschern ist klar, daß es sich nicht um die genannten Personen handeln kann. Man hat alten Geschichten neue, bekannte Gesichter verpaßt, weil man sich nicht mehr erinnern konnte wer die Leute waren.

Damals haben die Menschen natürlich an viele Götter geglaubt und deshalb findet man auch noch Reste dieser alten Vorstellungen in der Bibel. Das sind teilweise ganz alte Schöpfungsmythen, vielleicht aus Kulturen die noch älter sind als die Kulturen der alten, uns bekannten Völker.

Die Schlange wurde in vielen Kulturen als Gottheit verehrt und wurde vermutlich später dämonisiert als man diesen Glauben nicht mehr verstand. Sie wurde ursprünglich als Schöpferwesen und Kulturbringer verehrt. Auch für das Weltall ist die Schlange ein Symbol.

Die alten Ägypter mußten ihre guten und schlechten Taten (wie in der Bibel beschrieben) abwiegen und wurden dann ver/beurteilt. Sie kannten ein Jenseits und waren verpflichtet Gutes zu tun. Echnaton versuchte den Eingottglauben durchzusetzen.

Ab dem sog. neuen Testament flossen griechische, mythologische Vorstellungen ein. Vor kurzem erschien ein Buch über die griech. mythologischen Ursprünge einiger Sätze, die angeblich Jesus gesagt haben soll.
Wer an die Bibel glaubt, glaubt an sehr alte Geschichten, die nicht immer sehr viel miteinander zu tun haben - abgesehen vom Einband der sie alle verbindet.
 
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Hallo Kaspar Hauser,

Du verweist darauf:

>>http://www.pinselpark.org/geschicht...el11_bibel.html<<

Ist nicht mehr aktuell, hier die neue Adresse:

http://www.pinselpark.org/geschichte/einzel/a05_3000_orient/gilga/tafel11_bibel.html

Deinem Hinweis auf uralte Wurzeln von Geschichten, die in der Bibel stehen, kann ich zustimmen. Historische Ereignisse aus grauer Vorzeit wurden durch Erzählungen weiter gegeben. Wer als Kind einmal „Stille Post“ gespielt hat, weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr sich der Inhalt der Erzählungen dabei verändern kann. Selbst heutige schriftliche Berichte, sagen wir von einem Fußballspiel, das man selbst gesehen hat, können so ausfallen, dass man glauben könnte, man hätte ein ganz anderes Spiel gesehen ;-))

Dieser Thread fragt, wie zeitgemäß die Bibel noch ist. Dazu wurde 1965 auf dem 2. Vatikanischen Konzil von der rkK in der dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ im 3. Kapitel, Punkt 11 u.a. festgelegt:

„Da also alles, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt zu gelten hat, IST VON DEN BÜCHERN DER SCHRIFT ZU BEKENNEN, DASS SIE SICHER, GETREU UND OHNE IRRTUM DIE WAHRHEIT LEHREN, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte.“

Also nix mit „Stille Post“ oder so. Die Gläubigen haben ganz einfach zu GLAUBEN, was die rkK (und andere Kirchen) glaubt, Blindgläubigen auf die Backe schmieren zu können. In absehbarer Zukunft werden die Kirchen das nicht mehr können, die Menschen entzünden ja auch ihr Feuer nicht mehr mit Feuersteinen und Zunder.

Peter Zander
 
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