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Wie kann man den Euro retten?

AW: Wie kann man den € retten?

Hamels, nur damit auch alle mitkommen: das bedeutet also, daß uns Polen mit seiner zu geringen Wirtschaftsmacht angegriffen hat und wir uns deshalb mit einer Verringerung der Erwerbseinkommen verteidigen müssen...?

Das bedeutet es tatsächlich nach der geschaffenen Realität. Es war ein grundsätzlicher Fehler, in der EU und in der Eurozone ungleiche Volkswirtschaften zusammen zu fassen. Die polnische, bulgarischen und rumänischen Billiglöhner ziehen das deutsche Lohnniveau nachweislich nach unten, in bestimmten Regionen ganz besonders stark. Ich war von Anfang Gegner dieses Unsinns.
Eine Verknappung von Arbeitskräften führt automatisch zu höheren Löhnen. Wenn jedoch Polen, wie bei Salanda, für 7 Euro arbeiten und froh sind, das doppelte wie zu hause zu verdienen, hat der Deutsche keine Chance, dort einen Job zu bekommen, der ihn ernährt. Was an Aufstocker bezahlt wird, subventioniert damit bei Salanda polnische Billiglöhne, ein verrücktes System.
 
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AW: Wie kann man den € retten?

Das bedeutet es tatsächlich nach der geschaffenen Realität. Es war ein grundsätzlicher Fehler, in der EU und in der Eurozone ungleiche Volkswirtschaften zusammen zu fassen. Die polnische, bulgarischen und rumänischen Billiglöhner ziehen das deutsche Lohnniveau nachweislich nach unten, in bestimmten Regionen ganz besonders stark. Ich war von Anfang Gegner dieses Unsinns.
Eine Verknappung von Arbeitskräften führt automatisch zu höheren Löhnen. Wenn jedoch Polen, wie bei Salanda, für 7 Euro arbeiten und froh sind, das doppelte wie zu hause zu verdienen, hat der Deutsche keine Chance, dort einen Job zu bekommen, der ihn ernährt. Was an Aufstocker bezahlt wird, subventioniert damit bei Salanda polnische Billiglöhne, ein verrücktes System.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bügelt der Markt das aber wieder glatt. Von den sinkenden Löhnen profitieren die Aktienkurse und damit können sich immer mehr Deutsche allein von der Rendite ernähren...
 
AW: Wie kann man den Euro retten?

Nein, Eurofighter, so hat er das nicht gemeint. Es muss den Strategen in Brüssel aber klar gewesen sein, welche Verdrängungseffekte sie auslösen werden, als sie am Arbeitsmarkt Freizügigkeit innerhalb der EU beschlossen haben. Wenn ein Pole nur ein paar Hundert Euro im Monat verdient, dann wird er sich über 1000 in Deutschland freuen und den deutschen Arbeitnehmer, der bisher 2000 gehabt hat, ersetzen. Sie haben im letzten Jahr eine gewaltige Schleuse geöffnet und zwar bewusst. Die blöde "Aufstockung" ist das Dämlichste, was es bisher gab. Die Wirtschaft will billige Arbeitskräfte, sie soll sie haben. Danke FDP. Hätten wenigstens unsere scheinsozialen Parteien ernsthaft dagegen gehalten, es wäre so nicht gelaufen. Aber auch deren Hirne sind vernebelt vom neoliberalen Geheule, was passiert, wenn wir uns nicht völlig der Globalisierungswalze öffnen.
 
AW: Wie kann man den € retten?

1. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bügelt der Markt das aber wieder glatt.
2. Von den sinkenden Löhnen profitieren die Aktienkurse und damit können sich immer mehr Deutsche allein von der Rendite ernähren...

Zu 1.:
:ironie: Vor allem die :buegeln: (= unsichtbare Hand) des freien Marktes ....:lachen:

Zu 2.:
:ironie: Das werde ich sofort den Börsen-Maklern/Händlern an der Wall Street, in London, Tokio , Paris, Madrid und Bankfurt erzählen ...:lachen:
 
AW: Wie kann man den € retten?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bügelt der Markt das aber wieder glatt. Von den sinkenden Löhnen profitieren die Aktienkurse und damit können sich immer mehr Deutsche allein von der Rendite ernähren...
Normalerweise würde der Markt bei Verknappung von Arbeitskräften für höhere Löhne sorgen, Angebot und Nachfrage. In diesem Fall wird das Angebot durch falsche Politik derart ausgeweitet, daß der Markt dies nicht ausgleichen kann.
Die Freizügigkeit wurde vor Jahren noch unter rotgrün beschlossen. Damals ging man davon aus, daß bis dahin die Unterschiede so gering sind, daß Verzerrungen icht stattfinden. Dem ist nikcht so. Nun ist es zu spät, das Rad läßt sich nicht zurückdrehen. Das Problem scheint nicht lösbar, sondern wird durch Zuzug außerhalb der EU kommend weiter verschärft, zumindest im unteren Lohnbereich.
Und es kommt noch schlimmer. Opel wird das neue Astramodell in Polen fertigen lassen. Dafür wird das Werk in Bochum geschlossen.
Die Ostgrenzen wurden zu früh geöffnet. Den Preis dafür bezahlen die unteren Lohngruppen.
 
AW: Wie kann man den € retten?

Die Freizügigkeit wurde vor Jahren noch unter rotgrün beschlossen. Damals ging man davon aus, daß bis dahin die Unterschiede so gering sind, daß Verzerrungen icht stattfinden. Dem ist nikcht so. Nun ist es zu spät, das Rad läßt sich nicht zurückdrehen. Das Problem scheint nicht lösbar, sondern wird durch Zuzug außerhalb der EU kommend weiter verschärft, zumindest im unteren Lohnbereich.

man hoffte es, bzw. schob diese Annahme vor, um Argumente zu haben. Aber es war bei nüchterner Betrachtung völlig klar, dass es so nicht kommen würde, nicht kommen konnte. Es gibt nur 2 Möglichkeiten: entweder sie waren so naiv und haben es geglaubt oder sie haben es wissend getan, wissend, dass die Neuzugänge etwas angehoben werden, das Lohnniveau in Deutschland und den wirtschaftlich ähnlich starken Ländern aber gewaltig sinken wird. Dafür spricht auch, dass kaum etwas getan wurde, um die Aushebelung des bestehenden Systems zu verhindern. Noch nicht einmal die damit einher gehende Auswirkung der ständig sinkenden Einkommen auf die Binnenwirtschaft hat sie bewogen, aktiv zu werden. So sehr setzen die Wirtschaftsgläubigen auf die Geschäfte mit dem Ausland. :spei1:
 
AW: Wie kann man den € retten?

man hoffte es, bzw. schob diese Annahme vor, um Argumente zu haben. Aber es war bei nüchterner Betrachtung völlig klar, dass es so nicht kommen würde, nicht kommen konnte. Es gibt nur 2 Möglichkeiten: entweder sie waren so naiv und haben es geglaubt oder sie haben es wissend getan, wissend, dass die Neuzugänge etwas angehoben werden, das Lohnniveau in Deutschland und den wirtschaftlich ähnlich starken Ländern aber gewaltig sinken wird. Dafür spricht auch, dass kaum etwas getan wurde, um die Aushebelung des bestehenden Systems zu verhindern. Noch nicht einmal die damit einher gehende Auswirkung der ständig sinkenden Einkommen auf die Binnenwirtschaft hat sie bewogen, aktiv zu werden. So sehr setzen die Wirtschaftsgläubigen auf die Geschäfte mit dem Ausland. :spei1:

Die EU und der Euro waren von Anfang an ein politisches, aber kein ökonomisches Projekt. Nachteilige ökonomische Folgen waren entweder unbekannt oder man hat sie bewußt in Kauf genommen. Politik ohne Rücksicht auf die Ökonomie geht immer schief, wie die Geschichte und die Gegenwart zeigt. Was heute geschieht, war nicht anders zu erwarten. Man kann Zahlen und Fakten über eine gewisse Zeit hinweg ignorieren. Am Ende wird man davon eingeholt und die Frage stellt sich, wer die Rechnung zahlt.
Wir werden in Deutschland solange eine Stagnation der Löhne haben, bis sich das Lohnniveau im EU-Raum angeglichen hat. Das wird noch 20 bis 30 Jahre dauern, bis zur nächsten Generation also.
Bei einer Konjunkturdelle besteht die Gefahr, daß sich das Problem verschärft. In diesem Fall wird man zuerst die " teuren " Arbeitskräfte entlassen oder sie ggf. gegen Billigheimer ersetzen. Ein Nebeneffekt, den wir heute schon haben, ist die Abwanderung Hochqualifizierter in andere Länder, weil dort mehr verdient wird. In den USA arbeiten 6.000 deutsche Wissenschaftler, in der Schweiz würde ohne deutsche Ärtze die Krankenversorgung zusammenbrechen.
 
AW: Wie kann man den Euro retten?

Wir werden in Deutschland solange eine Stagnation der Löhne haben, bis sich das Lohnniveau im EU-Raum angeglichen hat. Das wird noch 20 bis 30 Jahre dauern, bis zur nächsten Generation also.

...

Das Problem scheint nicht lösbar, sondern wird durch Zuzug außerhalb der EU kommend weiter verschärft, zumindest im unteren Lohnbereich.

es gibt Bereiche, in denen so viel Arbeit wartet,
daß für alle genug da ist

im EU-Raum fehlt die Höherentwicklung des Kapitals

Kapital ist
  • historisch überliefert
  • Massenproduktion
  • Optimierung der Produktion
  • Umweltschutz
  • Soziales
  • Recht
  • Wissenschaft
  • Kunst
  • Religion
 
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AW: Wie kann man den Euro retten?

Die EU und der Euro waren von Anfang an ein politisches, aber kein ökonomisches Projekt.

HAMELS
Deine Aussage macht nur dann Sinn,
wenn mit 'politisch' die gezielte Ausweitung des Niedriglohnsektors gemeint ist,

in Wirklichkeit ist die neoliberale Ökonomie (also auch Deine Position) der Grund,
warum der Niedriglohnsektor politisch nicht bekämpft wird

DIR FEHLT ES AN GEIST
nicht-materiell-egoistisch zu denken
 
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