AW: Wie kann man den € retten?
Wie können wir den entbrannten Wettbewerb um den niedrigsten Lohn durchbrechen? Auf globaler Ebene geht es auf keinen Fall, denn da wächst immer wieder einer nach der ruft: Hiiiieer! Ich mache es für noch weniger! Wie ich denke, kann das nur auf Basis der jeweiligen Wirtschaftsgemeinschaften (z.B. EU) geschehen. Die derzeitige, ach so tolle, offene Globalwirtschaft, hat versagt, auch, wenn das kaum jemand zugeben will. Warum organisieren wir uns nicht neu? Der europäische Wirtschaftsraum muss erst einmal intern funktionieren! Wenn das nur möglich ist, so lange andere Länder ausgebeutet werden, dann stimmt etwas nicht. Mir macht es schon lange Kopfzerbrechen, dass unser Wirtschafts- ein Schneeballsystem ist.
Habe da jetzt auch kein Patentrezept, aus dem hervorgeht, wie vielleicht innerhalb eines Jahres alles perfekt funktioniert. Es hat ja auch viel Zeit gebraucht, bis die sozialen Errungenschaften, die wir in Mitteleuropa großteils jetzt immer noch haben, erkämpft waren. Nicht umsonst kommen die Fremden (das Wort Ausländer ist schon sehr verbraucht) so gerne zu uns. Wenn die Wirtschaft, also auch die Globale - total versagt hätte, wenn also - ohne Wenn und Aber - alles bis in alle Ewigkeit kaputt wäre, würden sich die Fremden ganz sicher hier nicht mehr blicken lassen.
Meiner Meinung nach - kann der Wettkampf der niedrigeren Löhne letztendlich nur - auf globaler Ebene durchbrochen werden, indem der wirtschaftliche und soziale Lebensstandard für die Menschen in den ärmeren Ländern sich verbessert, sich also unserem Standard annähert. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird das sehr wahrscheinlich 100 oder noch mehr Jahre dauern. Freilich auch deshalb, weil angsterregende diktatorische Verhältnisse - in nicht so wenigen Ländern - tatsächlich noch vorherrschen.
Bin ebenso der Meinung, dass nur da - reformierend weiter gearbeitet werden kann, was bis jetzt - so recht und schlecht - schon funktioniert hat. Abschaffungstendenzen sind mir sehr sehr suspekt.
Ob der kolossartige Apparat EU, wie er jetzt funktioniert, noch sehr lange weiter besteht, glaube ich wieder weniger. Für mich ist die EU ohnehin nur eine - mehr oder weniger - notwendige Übergangslösung.
Allgemein und philosophisch betrachtet, gehen wir in der Gegenwart, wenn z.B. etwas Unliebsames – Ungerechtes auftaucht – also auch eher neu in unser Bewusstsein tritt, immer davon aus, als wie wenn sich alles - wieder und wieder - zum Schlechten ändere. Fertig. Das ist nicht nur jetzt so, das war auch in den 7o-iger und 80-iger Jahren und auch davor schon so. Auch damals sahen wir die Welt genauso mehr oder weniger verderbt als heute. Meist indirekt aber auch direkt - gehen wir allzu oft davon aus, früher wäre es besser gewesen, obwohl z.B., die soziale Entwicklung - auf staatlicher Ebene - gerade mal vor etwa 100 Jahren in einigen Regionen begonnen hat. Wir tun immer so (unbewusst - typisch christlich - immer noch mit der Erbsünde belastet), als wie wenn alles mal - gut gewesen wäre und urteilen verächtlich mächtig dahin. Genau betrachtet können wir uns – logisch gesehen – aber nur von unguten, dummen, unbefriedigenden und qualitätslosen Zuständen zu besseren Verhältnissen vorarbeiten. Der Einzelne genauso wie die Gesellschaft. Kurz gesagt, wir können uns nur - von Ungutem zu Gutem weiterentwickeln. Gewissermaßen kann man sagen: Das Ungute ist die Wurzel des Guten – des Besseren. So gesehen dürften wir gar nicht so moralapostolisch auftreten. Andererseits, ohne Moral hätten wir sicherlich - überhaupt noch keine soziale Entwicklung. Verflixt verflixt....... Nur so ein paar Gedanken weit abseits vom EURO.