AW: Wie kann man den € retten?
Natürlich hast Du in vielem recht.
Im übrigen geht es zum Stichwort "Wettbewerbefähigkeit" ja nicht darum, imaginär Besseres anzubieten, sondern ich wollte vermitteln, dass meine Ansicht dazu ist, dass die Inhalte, die hamels damit verbindet, rückwärtsgewandt sind, mit Blick auf globale Herausforderungen neu gefasst werden müssen. Der von ihm postulierte Grundsatz der Konkurrenz muss durch Kooperation ersetzt werden. Gelingt das nicht, werden auch hier schon demnächst keine Gespräche mehr geführt!
Und vor allem ist es mir zuwider, wenn jemand das Wort wie eine Monstranz vor sich herträgt, es aber sofort in die Ecke stellt, wenn es ernsthaft auf den Prüfstand gerät (Bezugpunkt z. B. Sozialstandards).
Geredet wird viel vom Sozialstaat, in Wirklichkeit aber predigt er die frei Marktwirtschaft mit all ihren asozialen Verwerfungen.
Polemik kann nur mit Polemik begegnet werden, sachliche Argumente überzeugen den anderen nicht, sie richten sich eher im Wettbewerb (!) an Dritte. Doch sind Online-Foren mit ihren begrenzten Potenzen ein hinreichender Platz dafür? Jedoch sachlich muss es auch in der Beschränkung bleiben.
Danke für diese Antwort.
Wie stellst Du Dir diese Kooperation vor, die die Konkurrenz ersetzt?
Ehrlich gesagt kann ich mir eine Wirtschaft komplett ohne Konkurrenz nicht vorstellen.
Ich esse z.B. hin und wieder gerne Döner. Kaufe sie aber dort, wo sie am besten schmecken, wo das Fleisch und Brot am besten zubereitet und frisch ist. Auch gehe ich lieber zu einem Friseur oder Automechaniker.............., der in seinem Beruf gut ist. In großen Betrieben wird`s ohne Konkurrenz ebenfalls nicht gehen. Es werden immer die Mitarbeiter am meisten gefragt sein, die ihrem Talent entsprechend - gut sind, die also für eine Berufssparte am besten geeignet sind. Diejenigen, die nicht für diesen oder jenen Bereich geeignet sind, haben ihre Berufung noch nicht gefunden. Diese zu finden, dabei soll der Staat behilflich mitwirken.
Ohne Konkurrenz würde meiner Einschätzung nach, gute Arbeit, gute Qualität - weniger werden.
Die Konkurrenz zwischen den Staaten sollte (jetzt erst ahne ich was Du meinen könntest) weniger werden - und die Politiker sollten international noch mehr kooperativ zusammenarbeiten. Auf alle Fälle. Mit einem sozialen Gewissen muss freie Soziale Marktwirtschaft natürlich weiter gepflegt und verbessert werden. Bei wirtschaftlichen Situationen ohne sozialen Gewissen darf die Politik schon ein wenig regulierend - reformierend - planen.
Nicht dass wir z. B. weiterhin in alle Ewigkeit billig unser Henderl essen, aber die Abfälle wie Flügerl nach Afrika exportiert werden, diese dann so - weil von uns großartig gestützt - wesentlich billiger verkauft werden können, sodass die dortigen Bauern auf ihren Produkten (nicht nur Hühner) sitzen bleiben. Gleichzeitig wurden, für die Sojafressenden Henderl die wir schmatzen, in Mittelamerika riesige Monokulturen geschaffen. Die Kleinbauern, denen man zum Teil widrig ihren Boden abgeluchst hat, bleiben auf der Strecke und hungern. Ich hab das vor nicht allzu langer Zeit im Fernsehen gesehen. Da könnte man schon aus der Haut fahren. Auf die Frage, ob das gerecht sei, meinte ein EU-Mitarbeiter sinngemäß: "Das regelt die freie Marktwirtschaft, da kann man nichts machen"!
Ja Du hast schon recht, nicht nur den eigenen Nutzen betrachtend, muss weltweit – im Sinne von "Sozial und Fair Play" – künftig kooperativer zusammengearbeitet werden!
ps. wenn Sachlichkeit nichts nützt, nützt auch sonst nichts!