Giacomo im Grund stimme ich deinen Post zu nur machst du es auch kompliziert.
Stimmt, aber Ernährungswissenschaft
ist kompliziert.
Man braucht eigentlich gar nix außer ein regionales Kochbuch und den willen mit unverfälschten Zutaten zu kochen.
Gut zu kochen und eine gesunde Ernährung müssen sich nicht ausschließen, ersteres ist aber auch nicht zwingend die Grundlage des letzteren.
Für den Gesunden ist die Bandbreite größer, für den bereits kranken Menschen kann eine entsprechende Diät die Lebensqualität verbessern, weniger oder gar keine Medikamente bewirken oder sogar lebensnotwendig sein.
Auf intuitive Art lässt sich Diätetik nicht mehr meistern. Sie erfordert ein entsprechendes Hintergrundwissen über die Inhalte der Lebensmittel und die Techniken, das umzusetzen.
Keine Margarine, sondern Butter und verschiedene Öl verwenden.
Im Grunde mag ich Dir recht geben, nur stimmt das einfache Schema dieser Aussage einfach nicht. So können z.B. die im Grunde gesunden ungesättigten Fettsäuren der Pflanzenöle auch ziemlich schädlich sein, wenn man sie falsch verarbeitet (was z.B. in einigen, wenn nicht fast allen veganen Backrezepten der Fall ist). Manche Pflanzenfette bestehen nur aus gesättigten Fettsäuren und kalt gepresste Öle sind, unter bestimmten Aspekten betrachtet, keineswegs immer die gesünderen.
Außerdem spielt, jenseits der Fettarten, auch die Gesamtfettaufnahme eine Rolle.
Gemüse kaufen so wie es wächst am Feld in der Region und in der Saison.
Selbst in diesem Fall wäre ich vorsichtig mit vereinfachenden Aussagen. Rohkost z.B.
kann man essen,
muss man aber nicht. In den USA hat man festgestellt, dass heutzutage die Masse der Salmonellen-Vergiftungen nicht mehr durch Eier, Geflügel o.ä. entstehen, sondern durch Rohkost wie Salate usw.
Obst weiter verarbeiten zu Säften, Marmeladen, Kompott usw… Ruhig mit Zucker als Konservierungsmittel.
Kann man machen, man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass der Konsum von Einfach- und Zweifachzuckern für die meisten von uns bereits zu hoch ist. Mit den unbestrittenen Folgen, wie Diabetes 2 u.v.m.
Dafür das industriele Zeug auslassen wie Cola usw.
Wo liegt da der Unterschied?
Ein Liter Apfelsaft hat mit 110g Kohlenhydraten genau denselben Gehalt wie Cola (110g). Gesund ist was anderes, in beiden Fällen.
Entscheidend ist eher, so etwas
mal ein Glas zu trinken - und nicht jeden Tag 2 Liter davon.
Warum selbst nicht Alkohol brennen.
Von Schwarzbrennerei rate ich grundsätzlich ab und nicht nur aus fiskalischen Gründen.
Fleisch selbst zu Wurst verarbeiten und ruhig Bökelsalz verwenden muss ja haltbar werden.
Pökelsalz ist schon lange im Visier der Wissenschaftler. In den 30er und 40er Jahren lag die Magendarmkrebsrate 4x so hoch wie heute (!) und als eine der Ursachen (neben anderen) nimmt man den Verzehr von zuviel Pökelwaren an.
Es gibt Länder (Skandinavien), wo Nitritpökelsalz verboten ist, im Rahmen der Lebensmittelhygiene ist das schon lange kein Problem mehr. Es dient mehr der Fleischrötung und macht die Wurst rot. Anderenfalls wäre sie braun.
Brot aus Sauerteig selbst machen.
Möglich, aber aufwändig und zeitraubend.
Also immer vom Ausgangs Produkt ausgehen und nichts Industrielles kaufen.
Warum eigentlich nicht?
Mal ehrlich: Machst Du Deine Nudeln selbst? Immer?
Tatsächlich koche ich - und das bei vergleichsweise schlechter Besetzung - in meinem Beruf noch vieles selbst, einiges aber auch nicht mehr. Meine Kochkollegen in den Gastrobetrieben reissen oft nur noch die Tüten und Packungen der Convenience-Welt auf, verübeln kann ich ihnen das im Grunde nicht.
Sie haben jeden Tag große Bandbreiten mit schlechter Besetzung, mäßig ausgebildeten Mitarbeitern (wenn überhaupt) zu stemmen. Die Convenience-Waren sind von guter und gleichbleibender Qualität, unkompliziert zu verarbeiten und es funktioniert immer.
Noch mehr zerreissen können sie sich nicht. Warum auch?
So lebt man Gesund und man muss nur nachdenken was einem schmeckt.
Nein, so einfach ist das nicht.
Es gibt Menschen, die würden sich tagaus, tagein nur mit Leberwurststullen ernähren. Es gab Zeiten, da war das Ernährungswissen seiner Zeit viel mehr verbreitet, denn es wurde an Schulen gelehrt (wenn auch meist nur Mädchen), z.B. in den 30er Jahren.
Das war damals auch notwendig, denn lebte ein Diabetiker damals nicht streng nach seiner Diät, dann starb er eben daran.