Geht nicht:
Das Internet vergisst nicht: Deine Haltung zu *Menschen* bei den Tafeln!
Nicht bei den Tafeln als solcher, sondern zu dem Verhalten der Menschen bei der Bedürftigen-Speisung und der Lebensmittel-Ausgabe des Ordens, für den ich arbeite.
Ich gebe zu: Ich
habe Probleme mit heruntergekommenen Polen, die schon morgens besoffen sind und die andere Gäste, Frauen, sogar eine schwangere (!) anpöbeln. Mit überheblichen Arabern, die der Meinung sind, wir seien ihre Diener und ihren Müll auf den Fußboden werfen. Mit nahöstlichen Clans, die die Gemüsekisten zerrupfen und was ihnen nicht gefällt, wo sie gehen und stehen auf den Boden pfeffern (irgendein Depp wird's ja schon wegfegen, oder?). Mit Menschen, die in ihrer Gier alles in die Taschen stopfen und dann Packungen unseren Nachbarn in die Schrebergärten werfen, weil die Tasche auf dem Heimweg zu schwer wird. Mit osteuropäischen, organisierten Kriminellen, die das Gelände ausbaldowern wollen um zu schauen, was es denn zu klauen gäbe. Mit Psychopathen, die hin und wieder auflaufen.
Mit all diesem Klientel habe ich
auch zu tun und es ist Teil meiner Aufgabe, die Ordnung und Sicherheit im Gastraum und auf dem Weg dorthin zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang hat man mich beschimpft, beleidigt, bedroht und tätlich angegriffen.
Aber letztlich bin ich
Koch und kein Polizist, keine Krankenschwester, nicht der Papst (der einzige Mensch auf dem Planeten, der 168 Sprachen spricht) und auch kein Psychiater. Und ich sollte auch nicht täglich meine Gesundheit und mein Leben riskieren müssen, nur weil da jemand am Morgen seine Drogen noch nicht richtig verdaut hat.
Meine Chefin (eine Frau, mit der man nicht gern streitet) hat sich mal vor die Gäste gestellt und gesagt: "Wir können nicht der ganzen Welt helfen."
Für die Not der Leute kann ich auch nichts und ich bin weder ein Heiliger, noch habe ich ein Helfer-Syndrom.
Die Leistung des Ordens (Speisung, LM-Ausgabe, Kleiderspende) ist ein
freiwilliges Angebot des Ordens. Weder gibt es darauf einen Rechtsanspruch, noch kann es jedem gerecht werden.
Ich habe nicht den Anspruch, die Welt zu retten. Das kann auch nur James Bond. Aber wenigstens
tue ich etwas, an Sonn- und Feiertagen, 365 Tage im Jahr*, konkret, am Menschen.
Anstatt wie andere aus dem Elfenbeinturm heraus nur zu
quatschen über Menschen, mit denen sie nicht in Berührung kommen und auch nicht wollen.
*natürlich abgesehen von meinen freien Tagen