Wollen sie damit behaupten, dass alle Mondlandungen nur gefakt waren?
Außerdem warum sollte ich an einen Mond glauben, wo ich ihn doch wirklich und real sehen kann?
Auch solltest du als Student wissen, dass ohne den Mond ein Erdenleben gar nicht möglich wäre!
Diese Aussage bezieht sich wohl auf einen anderen Aspekt.
Ohne Mensch, der dieses Ding als "Mond" bezeichnet, ist das da draußen vielleicht noch da, aber es wäre kein "Mond".
Vielleicht bringt die Aussage eines Bildhauers (weiß jetzt nicht, welcher) Licht in die Sache. Der antwortete auf die an ihn gerichtete Frage wie er denn eine so wundervolle Skulptur erschaffen habe können, dass die Skulptur schon immer in Stein drin war. Er hat ledigliche den überschüssigen Stein rundeherum weggeschlagen.
Also: war die Skulptur nun schon im Inneren des rohen Steines bevor der Bildhauer zu Werke ging ? Falls ja, wäre dann eine andere Skulptur in genau diesem Stein gewesen, wenn der Bildhauer eben auf andere Weise den überschüssigen Stein weggehauen hätte ? Sind alle möglichen Skulpturen im Stein gewesen, denn der Bildhauer hätte den rohen Stein ja auf alle möglichen Weisen bearbeiten können ?
Oder andersrum, ist auch die Skulptur "nur ein Stein", jedoch der kunstsinnige Geist macht sie zur Skulptur bzw erhebt die Skulptur zur Realität ?
Und die selbe Frage kann man auch bezogen auf den Stein anwenden oder was auch immer, wie weit man nun auch abstrahieren möge.
Die Annahme bzw Voraussetzung, dass es eine objektive Welt gäbe, ist weniger tatsächlich bewiesen als vielmehr eine Annahme, die das Verständnis der erlebten Welt (wie sie auch aussehen mag oder überhaupt existieren) erleichtert. Ob etwas "objektiv" existiert oder erst ein Subjekt ein Objekt erschaffen kann (und dieses Subjekt lediglich in einer übergeordneten Welt existiert oder auch nur projiziert wird) ist ein interessanter und fundamentaler Denkansatz, aber mangels Überprüfbarkeit und Relevanz bloß geistige Onanie.
Ähnlich ist es mit der Frage, ob sich die Erde um die Sonne oder die Sonne um die Erde dreht. Es ist lediglich eine Frage der Perspektive gleich jener, ob man sich selbst dreht oder die Welt um einen.
Das geozentrische Weltbild wurde nicht aufgegeben, weil es wissenschaftlich falsch gewesen wäre, sondern weil durch immer genauere Beobachtungen und zusätzlich Information die Bahnen nach dem geozentrischen Weltbild der um die Erde kreisenden Objekte immer komplizierter wurden (Zyklen, Epizyklen, etc...) sodass diese Theorie unpraktisch wurde. Mit der Aufgabe der Prämisse des geozentrischen Weltbildes lösten sich aber diese Probleme plötzlich auf. Setzt man die Sonne in den Mittelpunkt, werden die Bahnen die die Objekte um die Sonne beschreiben, plötzlich viel einfacher.
Und genau hier greift Ockhams Rasiermesser. Wenn zwei Theorien gleich gut mit Messungen übereinstimmen, ist die einfachere zu wählen. Nicht weil die einfachere Theorie "wahrer" wäre, sondern weil es keinen vernünftigen Grund gibt, ohne zusätzlichem Nutzen bzw Erkenntnisgewinn eine kompliziertere Theorie zu wählen.
Hier wird auch der eigentliche Sinn von Wissenschaft erkennbar. Sie dient nicht dazu, "Wahrheiten" zu finden. Die Philosophie sagt ohnehin aus, dass die letztendliche Wahrheit immer verborgen bleiben wird. Der Sinn der Wissenschaft ist es, dem Menschen den Lauf der Welt zu erklären und ihm die Möglichkeit zu geben, diese Welt zu verstehen und zu nutzen.
Wenn die wissenschaftliche Statik hilft, die passende Dimension eines Stahlträgers zu berechnen damit die Brücke nicht einstürzt ist es unerheblich, ob Stahl, die Brücke oder die potentiell zu Tode stürzenden Menschen tatsächlich existieren oder nur eine Einbildung eines oder mehrerer menschlichen Geiste sind. Wie real auch immer, die Menschen sollen auf der wie auch immer realen Brücke sicher sein.