PhilippP
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AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?
Hallo Eljon,
zwar weiß ich nicht, wen Du mit "Du" meinst, aber ich gehe mal davon aus, dass das ohnehin mehr ein "ihr/eure" sein soll(te).
Weshalb sind wir? Nun: diese Frage lässt sich wohl schon recht gut (vor allem verglichen mit dem Wissensstand von vor - als Beispiel - 2000 Jahren) beantworten. Hierzu empfehle ich Dir, das Buch "Evolutionsbiologie" von U. Kutschera zu studieren. Wenn Du Biologie auf der Schule (Oberstufe) hattest, dann sollte das gut lesbar für Dich sein.
In diesem Lehrbuch findest Du - jedenfalls ab der 3. Auflage - einen Epilog ("Evolution, christlicher Glaube und Ethik"), der auf Deine Folgefrage eingeht.
Aber um wenigstens eine kurze eigene Antwort beizusteuern: wenn man glaubt, dass 'Gott' nicht existiert, dann ist das ein Unterschied zwischen dem Glauben an einen Gott. Dieser Unterschied ist sehr bedeutend, da derjenige, der die Existenz eines Gottes leugnet, dies damit begründen kann, dass ein solcher Gott (für ihn) bislang nicht erfahrbar war.
Der Gläubige benötigt keine konkrete Erfahrung, da Gott für ihn - in der Regel - jenseits der erfahrbaren Wirklichkeit existiert: er ist kein Gegenstand der wissenschaftlichen Erfahrung und es ist somit nutzlos, einen Gott verifizieren oder falsifizieren zu wollen: er (Gott) ist also immunisiert vor solcher Erkenntniskritik.
Deshalb ist es auch meist nicht möglich, mit gläubigen Menschen über die Existenz Gottes zu reden, da es für sie ein Dogma ist, dass er (wenngleich wir nicht wissen wie) irgendwie existiert. Die Frage, wie wir dies alles denn wiederum wissen können, bleibt dabei freilich ausgespart und wird durch Offenbarungserlebnisse erklärt.
Kurzum: der Nichtglaube an Gott beruht auf der Tatsache, dass Gott (bislang) nicht erfahrbar ist: man kann sagen, dass es vernünftig (also rational) ist, nur an solche Phänomene zu glauben, die auch (wenn manchmal auch nur indirekt, bspw. in Form einer Arbeits- oder/und Bewährungshypothese) prinzipiell nachweisbar sind: für deren Existenz es also Erfahrungshinweise gibt. Sonst müssten wir im Grunde sämtliche Phantasien und Denkkonstrukte für wahr halten, die jemals von Menschen erdacht worden sind.
Der Nichtglaube an Gott ist also weit mehr als nur ein umgekehrter (negierter) Glaube: er fußt auf einem steten Prozess empirischer (resp. wissenschaftlicher) Auseinandersetzung. Nochwas: ein Wissenschaftler glaubt natürlich daran, dass es jenseits seines Erfahrungshorizontes Dinge/Phänomene gibt, die er noch nicht erfahren hat, ansonsten würde er wohl keine Motivation verspüren, überhaupt wissenschaftliche Forschung zu betreiben. Jedoch ist er nicht bereit (und dafür hat er, siehe oben, gute Gründe) dieses noch nicht Erfahrene so zu behandeln, als sei es schon erfahren.
Es grüßt Dich,
Philipp
Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ? Was sind deine Argumente, dass es rationeller ist zu glauben, dass Gott nicht existiert ?
Hallo Eljon,
zwar weiß ich nicht, wen Du mit "Du" meinst, aber ich gehe mal davon aus, dass das ohnehin mehr ein "ihr/eure" sein soll(te).
Weshalb sind wir? Nun: diese Frage lässt sich wohl schon recht gut (vor allem verglichen mit dem Wissensstand von vor - als Beispiel - 2000 Jahren) beantworten. Hierzu empfehle ich Dir, das Buch "Evolutionsbiologie" von U. Kutschera zu studieren. Wenn Du Biologie auf der Schule (Oberstufe) hattest, dann sollte das gut lesbar für Dich sein.
In diesem Lehrbuch findest Du - jedenfalls ab der 3. Auflage - einen Epilog ("Evolution, christlicher Glaube und Ethik"), der auf Deine Folgefrage eingeht.
Aber um wenigstens eine kurze eigene Antwort beizusteuern: wenn man glaubt, dass 'Gott' nicht existiert, dann ist das ein Unterschied zwischen dem Glauben an einen Gott. Dieser Unterschied ist sehr bedeutend, da derjenige, der die Existenz eines Gottes leugnet, dies damit begründen kann, dass ein solcher Gott (für ihn) bislang nicht erfahrbar war.
Der Gläubige benötigt keine konkrete Erfahrung, da Gott für ihn - in der Regel - jenseits der erfahrbaren Wirklichkeit existiert: er ist kein Gegenstand der wissenschaftlichen Erfahrung und es ist somit nutzlos, einen Gott verifizieren oder falsifizieren zu wollen: er (Gott) ist also immunisiert vor solcher Erkenntniskritik.
Deshalb ist es auch meist nicht möglich, mit gläubigen Menschen über die Existenz Gottes zu reden, da es für sie ein Dogma ist, dass er (wenngleich wir nicht wissen wie) irgendwie existiert. Die Frage, wie wir dies alles denn wiederum wissen können, bleibt dabei freilich ausgespart und wird durch Offenbarungserlebnisse erklärt.
Kurzum: der Nichtglaube an Gott beruht auf der Tatsache, dass Gott (bislang) nicht erfahrbar ist: man kann sagen, dass es vernünftig (also rational) ist, nur an solche Phänomene zu glauben, die auch (wenn manchmal auch nur indirekt, bspw. in Form einer Arbeits- oder/und Bewährungshypothese) prinzipiell nachweisbar sind: für deren Existenz es also Erfahrungshinweise gibt. Sonst müssten wir im Grunde sämtliche Phantasien und Denkkonstrukte für wahr halten, die jemals von Menschen erdacht worden sind.
Der Nichtglaube an Gott ist also weit mehr als nur ein umgekehrter (negierter) Glaube: er fußt auf einem steten Prozess empirischer (resp. wissenschaftlicher) Auseinandersetzung. Nochwas: ein Wissenschaftler glaubt natürlich daran, dass es jenseits seines Erfahrungshorizontes Dinge/Phänomene gibt, die er noch nicht erfahren hat, ansonsten würde er wohl keine Motivation verspüren, überhaupt wissenschaftliche Forschung zu betreiben. Jedoch ist er nicht bereit (und dafür hat er, siehe oben, gute Gründe) dieses noch nicht Erfahrene so zu behandeln, als sei es schon erfahren.
Es grüßt Dich,
Philipp
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