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Wie definiert ihr eigentlich Philosophie?

Philosophie fängt dort an, wo der Erstklassler dieses Wort - egal ob nach der neuen oder alten Rechtschreibung - schreiben kann. Wer nämlich ein Wort kennenlernt, wird als wacher Mensch über dessen Sinn nachdenken.[/QUOTE]

:)) ich glaube nicht, dass ichals erstklässler schon Philosophie schreiben konnte... und darüber nachgedacht hab ich erst seit letztem jahr...

:dreh:

gruß
cassie
 
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Was ist Kunst, was ist Philosophie, was ist x und was ist y ... "Was-ist-Fragen" schlagen uns in ihren Bann, seit uns, so hört man, Sokrates daran gewöhnt hat. Und sie lenken unsere Aufmerksamkeit immer sofort auf den Gegenstand der Frage: Philosophie, Kunst, x oder y. Aber sie lenken auch ab. Und das ist ein Problem. Denn worauf zielt eigentlich die "Was-ist-Frage"? Zwei Antwort-Typen bieten sich an, die auseinander zuhalten sich wahrscheinlich lohnt :-)

Typ eins ist (manchmal unausgesprochen) der Ansicht, es gäbe eine Art 'Ordnung der Dinge', eine Struktur der Welt, die unserem Denken vorgängig ist und auf welche wir -- mit gewissen Erfolgsaussichten -- mit der "Was-ist-Frage" zielen. Diese Antworten versprechen uns, die Welt zu verstehen ;-) Man erhofft sich Auskunft über das Wesen der Dinge. Das ist Metaphysik.

Typ zwei zielt auf den Gebrauch unserer Sprache selbst: wie nutzen wir diesen oder jenen Begriff in unserer Lebenswelt, in welchem Verhältnis steht er zu anderen Begriffen, welche Geschichte hat das Problemset und so weiter ... Diese Antworten versprechen uns, unsere 'Sprachspiele' zu verstehen.

Wann und wie werden "Was-ist-Fragen" eigentlich gestellt? Wenn von der Antwort nicht viel abhängt, immer. Wenn von der Antwort fast alles abhängt, nie ;-) [kleiner Scherz mit nur leichten Wahrheitsansprüchen] Und wenn sie gestellt wird, gilt als ausgemacht, dass nie zwischen Sach- und 'Grammatik'-Fragen (etwa in der eben angedeuteten Art) unterscheiden werden darf ;-)

Beispiel Freiheitsdiskussion: Hier werden "Was-ist-Fragen" nie [natürlich nicht wirklich nie, ich erlaube mir eine kleine Übertreibung] explizit gestellt, sondern eine bestimmte Antwort wird immer als selbstverständlich bereits vorausgesetzt. Diese Antwort lautet: Freiheit ist das Gegenteil von Determiniertheit, also ein physikalischer Begriff - und von da aus entwickeln sich dann die (fruchtlosen) Diskussionen. Wenn man hier zunächst die "Was-ist-Frage" stellen würde, ergäbe sich schnell ein ganz anderes Bild :-)

Beispiel Philosophie und Kunst: Hier werden die "Was-ist-Fragen" überdimensional oft gestellt -- und definitive Antworten bleiben eben so oft aus ...
 
Richtig, its-not me -
Und um in Deiner - und des Sokrates - Tradition zu bleiben, stelle ich hier wieder die so alles umfassende "Was - ist - Frage":
Was ist Hunger?
Traun für wahr - auf dem Gebiet des rein Materiellen wird wohl jeder dieses Gefühl beschreiben können, das - irgendwo in uns hervorgerufen - laut brüllend unsere Atzung verlangt.

Aber nicht einmal die Postmodernisten nach , mit oder während Lyotard habe es fertig gebracht, das Sprachspiel des seelisch/ geistigen Hungers nach Wissensstillung in eine, wie immer auch abänderbare Regel zu bringen.
Und so bleibt mir am Ende meiner Ausführungen nur der Hinweis auf traditionell. bürgerliches Liedgut:
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten...


ergänzend möchte ich hinzufügen:

Das gelingt nicht mal Foucault mit all seinen Hinweisen auf die Klugheit des variabel anzuwenden Sprachspiels im Kampf gegen Hierarchien aller Art.

in diesem Sinne: Me -

lasst uns fragen - ohne Antworten zu erwarten
 
Liebe Cassi - Du musst Dir nichts aus unserem hochgeschissenem Zeugs machen.
Bleibe bei Deinen Frage nach dem Sinn des Lebens, der Weisheit usw .
Unser ( its- not- mes und meines) Gespotte erntspringt nur der Einsicht, dass wir zwar machmal die Fragen stellen können - aber nie die Antworten wissen, weil es nicht mal auf den Gebieten der Naturwissenschaften absolute Antworten gibt.

ganz freundliche Grüße eines alten Spottmaules an eine Junge in der Zunft der NachdenkerInnen....

Marianne
 
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von cassie: Wie definiert ihr eigentlich Philosophie?...
Wie philosophiert man richtig?...

Hallo cassie.

Ich finde das Wesentliche daran ist, dass es dabei eben gerade kein „richtig“ gibt. Allein das so zu empfinden und zu leben und nicht nur aufklärerisch dahin zu sagen, ist m.E. vielleicht schon die halbe Miete.

Definieren könnte ich es nicht, für mich persönlich ist dabei wichtig, dass ich alle Wissensgebiete mit einfließen lasse und mich nicht an Philosophen oder Lehren klammere, sondern meine Theorien manchmal auch nur von außen beobachte, Theorien, die eigentlich eher „aktuelle Verständnisgerüste“ oder Zusammenhänge sind und sich ständig wandeln. Wichtig finde ich, Denken nicht zu beschränken und selbst „Nichtdenken“ oder den Verstand selbst mit in alles einzubeziehen.

Sicher bin ich mir jedenfalls, dass ich von Philosophie keine Ahnung habe...aber wenn ich es mal haben sollte, dann sollte man mich wecken, denn dann ist es entweder vorgegebenes Wissen, an dem ich verhafte oder eigenes Denken, was ich zum Aberglauben mache.

Viele Grüße
Bernd
 
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