AW: Wenn du morgen sterben würdest ...
1. Mir hat gestern jemand über einen seiner Bekannten erzählt. Dieser ist Kettenraucher, hat schon zwei seiner Beine verloren und hat ihm, während er geraucht hat, erzählt dass ihm in ein paar Wochen auch noch (ich glaube es war der linke) Arm abgenommen wird. Er hat sogar mit diesem Wissen, das Rauchen noch genossen und keine Anstalten gemacht aufzuhören.
Und außerdem ist es einfach typisch menschlich, das verdrängen zu wollen und noch so viel wie möglich aus der verbleibenden Zeit rausholen zu wollen.
Außerdem: Ich würde keine Party feiern. Ich würde mich entweder schon im voraus rächen oder irgendetwas machen, was ich sonst nicht mache, weils dann ja eh egal ist.
Von einer anderen Seite betrachtet könnte man auch meinen, es sei sowas wie Realitätsverweigerung. Grad bei Rauchern (ich hab selbst über 30 Jahre lang geraucht) und anderen "Süchtlern" hab ich oft bemerkt, dass ihre Grundhaltung Trotz war. Und das bewirkt halt, dass man sich selbst und
seiner eigenen Vernunft im Weg steht, weil man wider besseres Wissen trotzig das durchziehen will, was man als interessanter, lustiger, erfreulicher und unterhaltender betrachtet. Egal was, Hauptsache es hat nichts mit Pflichterfüllung und Gehorsam zu tun. (Andererseits verhilft der Trotz auch, seinen Lebenswillen nicht aufzugeben.)
Ich will das auch gar nicht als Kritik hier anbringen, ich hab mir einfach nur schon mein ganzes Leben zugesehen, was ich mit mir mache und welche Auswirkungen es hat.
Da fällt mir ein, grad gestern hab ich
gelesen, dass die jungen Leute heutzutage fast nur noch sog. "Pflichterfüller" sind bzw. sein müssen, um gesellschaftlich anerkannt zu werden. Also wenn ich morgen sterben würde, dann würde ich mich gern an die Erlebnisse erinnern, als ich ausgeflippt und eigenwillig war. Das würde mich zufrieden machen, auch wenn inzwischen auch die Vernunft bei mir ihr Plätzchen gefunden hat.