AW: Welche Farbe hat das NICHTS ... ?
Jetzt mal zum Gegenteil vom "Glauben", nämlich zum "Wissen".
Soweit ich verstanden habe, gehört es zu den größten Leistungen der Menschheit bisher, dass die Alten Griechen neben allem Glauben und allem Gefühl, die uns die Bewältigung der unüberschaubaren Komplexität der Welt ermöglichen, die Logik entdeckt haben, um damit wenigstens das Allereinfachste so weit anzugehen, dass es zu gültigem Wissen werden kann.
Zu etwas, was immer und überall gilt (so lange es nicht kompliziert wird).
Eine Methode der Logik ist die Schlussfolgerung.
Und eine solche Schlussfolgerung (ein Trugschluss) wäre in unserem Fall: wenn alles, was wir benennen (egal ob wir es sehen oder ob wir es uns nur ausdenken) eine Farbe hat, dann muss auch das "Nichts" eine Farbe haben.
Das ist nämlich nur dann zutreffend, wenn tatsächlich alles, was wir uns ausdenken, auch wirklich eine Farbe hat.
Nun kann ich mir aber mühelos unbeschreiblich viele abstrakte Dinge ausdenken, die ich in der Natur niemals gegenständlich sehen kann: Vertrauen, Angst, Liebe, Respekt, Schuld, Ziffern oder ein Bit auf einer Computerfestplatte.
Es gilt daher eine ganz andere Schlussfolgerung, nämlich: wenn alles Abstrakte, was wir uns ausdenken und was wir niemals gegenständlich sehen können, keine Farbe hat, dann hat auch das (abstrakt ausgedachte) "Nichts" keine Farbe.
Bitte, seit Aristoteles (also seit weit mehr als 2000 Jahren) entscheidet solche Fragen nicht mehr das Gefühl oder der Glaube.
Wir wissen, dass das Nichts keine Farbe hat.
lg Frankie