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Goulds Buch der Fische

Hab vor kurzem "Goulds Buch der Fische" von Richard Flanagan gelesen.
Flanagan ist gebürtiger Tasmanier, ein großartiger Erzähler.

Wirklichkeiten verwirren sich, Geschichten und Geschichte vermischen sich, ein Buch voll Schrecken und Brutalität, ein Buch voll Weisheit.
Ein Roman, der mich zutiefst aufgewühlt hat.
 
Ich lese gerade

Joseph Ratzinger - Salz der Erde
Alan Dershowitz - The Case for Israel

Letzteres müsst ihr unbedingt lesen. Auf deutsch erschien es ja dieses Jahr unter dem Titel Plädoyer für Israel.
 
Ha Jin
Warten
Roman

dtv, München 2000
ISBN 3423242213,
Taschenbuch, 333 Seiten, 15,34 EUR

Klappentext
Aus dem Englischen von Susanne Hornfleck. "Jeden Sommer kehrte Lin Kon nach Gänsedorf zurück, um sich von seiner Frau Shuyu scheiden zu lassen." Lin Kon möchte sich gerne von seiner Frau trennen, die er nicht liebt und die ihn an eine unliebsame Vergangenheit auf dem chinesischen Land erinnert, um seine städtische Geliebte Manna Wu zu heiraten. Wären da nicht die chinesischen Gesetze! Denn die erlaubten Mitte der Sechziger Jahre eine Scheidung erst nach 18 Jahren oder, wenn die Ehefrau einwilligte. Das Warten auf eines dieser Ereignisse wird darauf zum zentralen Element im Leben der drei Beteiligten und lässt sie auf eine Art schuldig werden, aus der sie sich nicht mehr befreien können.
Rezensionen - Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 07.04.2001
Mark Siemons ist tief beeindruckt vom neuen Roman des chinesischen US-Emigranten Ha Jin und kann auch gut erklären, warum. Das Verblüffende ist für ihn zunächst, dass die lange Geschichte spannend bleibt, obwohl sie superschnell erzählt und von Anfang an klar ist: Ein Mann versucht 18 Jahre lang, sich scheiden zu lassen, um eine andere zu heiraten. Als er endlich sein Ziel erreicht, findet er trotzdem keine Erfüllung. Siemons findet sodann toll, wie die Politik einfließt, ohne je Hauptgegenstand zu werden. Vielmehr drängt sich das "Über-Ich China …in die persönlichsten Beobacchtungen und Gespräche hinein". Das, so Siemons, ist einfach "große Kunst". Die Politik gehört zugleich zu der Trauer, die sich über die Geschichte legt. Und weil der Roman zwei Jahrzehnte umfasst, und das Leben im chinesischen Norden so genau beobachtet, handelt es sich "vemutlich" um den "chinesischsten Roman seit langem". Ha Jin, so Siemons, hat seiner Heimat ein "Monument gesetzt" und den "National Book Award" hat er dafür auch schon eingeheimst.
Rezensionen - Neue Zürcher Zeitung vom 24.02.2001
Der Titel des Romans ist Programm. Die Zeit vergeht langsam, "erbarmungslos präzise" langsam in der Dreiecksgeschichte des Chinesen Ha Jin über einen verheirateten Arzt, seine Frau und eine Krankenschwester, berichtet Marion Löhndorf. Der Plot klingt nach einer Herzschmerzgeschichte, in der keiner zu seinem Glück kommt. Doch weit gefehlt, findet die Rezensentin. Der seit 1985 in den USA lebende Schriftsteller lasse die Abgründe seiner Figuren diskret durch nüchterne Oberflächenbeschreibungen hindurchschimmern. Und das zurückhaltend und elegant, unromantisch und frei von jeglichem Kitsch, lobt Löhndorf. Ha Jin beschreibe einerseits eine Welt der Einschränkungen und Gesetze, die das Liebesglück verhindern. Andererseits benenne er aber auch die Freiräume, die seine Figuren nicht nutzen - und damit selbst an ihrer Tragödie stricken. Eine bittere, aber auch interessante Pointe, resümiert die Rezensentin.



das Buch hat mich umgeworfen:
Wenn man etwas über die Kraft und Stärke des chinesischen Volkes erfahren will -
wenn man etwas über die Langmut und Geduld des chinesischen Volkes erfahren will -
wenn man seine eigene Situation als die des Wartens erlebt -
wenn man den Alltag in einem kleinen nordöstlichen chinesischen Städtchen während und nach der Kulturrevolution fast authentisch erleben will




dann


empfehle ich dieses Buch

Marianne
 
Ich les grad die Snorri Edda, zum dritten mal.
Sie wurde um 1220 verfasst, musste sich später aber der christlichen Zensur beugen.
Das Buch besteht aus 3 Teilen. Gylfaginning, Skáldskaparmál und Hattatal (hoffentlich nicht verschrieben).
Gylfaginning ist "die Täuschung von Gylfi". Der erste Teil der Prosa Edda, in der König Gylfi zur Halle der drei Göttern reist. Er stellt ihnen Fragen über die Götter und die neun Welten und im Verlauf ihrer Antworten an haben sie ihm über unsere Weisen, Götter und Göttinnen viel erklärt.
Skáldskaparmál ist "Die Sprache der Dichtkunst". dort werden die Umschreibungen für Gold und Merr u.s.w. näher erklart.
Das Hattatal ist edas Verzeichniss der Versformen, das erklärt sich von selbst.
 
Hallo, Kaitan!

Auch ich die Edda schon oft gelesen - die Mythologien sind zwar etwas anstrengend, da sie zum Teil identisch mit denen der Westgermanen sind, zum Tei aber andere, was sich in der Namengebung als besonders verwirrend herausstellt, aber die Havamal- Verse sind heute noch so "gut wie neu!

hier ein paar Textproben:


(Ältere Edda)
Havamal
Des Hohen Lied


Das alte Sittengedicht

Der Ausgänge halber bevor du eingehst
Stelle dich sicher,
Denn ungewiß ist, wo Widersacher
Im Hause halten.

Heil dem Geber! Der Gast ist gekommen:
Wo soll er sitzen?
Atemlos ist, der unterwegs
Sein Geschäft besorgen soll.

Wärme wünscht der vom Wege kommt
Mit erkaltetem Knie;
Mit Kost und Kleidern erquicke den Wandrer,
Der über Felsen fuhr.

Wasser bedarf, der Bewirtung sucht,
Ein Handtuch und holde Nötigung.
Mit guter Begegnung erlangt man vom Gaste
Wort und Wiedervergeltung.

liebe Grüße

Marianne
 
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Ha Jin, Warten

dieses Buch, Marianne,
lese ich gerade auf seinen letzten Seiten, und bin, - das hätte ich nicht erwartet,
versöhnt mit meiner Ungeduld, die eigentlich
im wirklichen Leben, - als Tugend und Geduld -
den rechten Lauf der Dinge ja bereitgehalten hat :)


z.B. auf Seite 233: "Seine Gedanken richteten sich auf die Scheidung, die ihm jetzt unausweichlich schien. Er mußte sich nicht einmal anstrengen, es war, als fiele eine reife Frucht nach dem ersten Frost" .....

noch viel langsamer lese ich nun die letzten 30 Seiten
 
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