Sieger und Verlierer
Sieger wagen es, Konflikten und Meinungsverschiedenheiten ins Auge zu sehen. Sie benutzen geschickte Formulierungen,um Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, im Gespräch zu lösen. Auch Sie können lernen, Ärgernisse auf diese Art und Weise aus der Welt zu schaffen. Merken Sie sich dazu die folgenden Regeln.
VERLIERER
1. Verlierer schaffen es nicht,
»nein« zu sagen.
Dadurch machen sie sich pausenlos' zu Opfern,
die sich den Wünschen anderer beugen.
Weil sie oft bis zur letzten
Minute warten, um »nein« zu sagen;
enttäuschen sie andere nicht nur, sondern bringen sie auch in Schwierigkeiten.
Dann nämlich, wenn sie so spät »nein« sagen,
daß den anderen keine Zeit mehr bleibt,
ihre ursprünglichen Pläne,
in die sie die Verlierer mit einbezogen hatten, zu ändern.
SIEGER
1. Sieger orientieren sich an ihren eigenen Bedürfnissen und sagen »nein«, wenn eine Situation es erfordert.
Das »Nein«, das andere von einem Sieger zu hören bekommen,
ist vom Tonfall her ebenso freundlich, als wäre die Antwort »ja« gewesen.
Denn Sieger wissen:
Man kann eine Bitte auch freundlich und liebenswürdig abschlagen.
VERLIERER
2. Wenn ein Verlierer »nein« sagt, so tut er das schroff und abrupt.
Meistens brüllt er dem anderen sein »Nein« entgegen.
Damit erweckt er in dem anderen oft den Eindruck,
es würde ihm nicht nur eine Bitte abgelehnt, sondern es sei ganz generell etwas mit ihm nicht in Ordnung.
SIEGER
2. Sieger kleiden ihr »Nein« in eine ganz bestimmte Formel:
Zunächst sagen sie dem anderen drei positive Dinge über ihn,
dann werden sie ihr »Nein« los und lassen ihm automatisch
eine weitere positive Bemerkung über den abgeblitzten Bittsteller folgen.
Bei all dem sehen sie Ihrem Gegenüber in die Augen und liefern ihm keine Entschuldigung für ihre Entscheidung.
Sie wissen,
daß sie durch lange Erklärungen im anderen die falsche Hoffnung wecken,
vielleicht doch noch um stimmbar zu sein.
[L EFT]VERLIERER
3. Wenn Verlierer andere dazu bringen wollen,
ihre Leistungen zu steigern, bringen sie diese in Verlegenheit oder beschimpfen sie sie.
Daß die anderen sich dann erst recht zu nichts motiviert fühlen,
ist Verlierern
unbegreiflich.[/LEFT]
SIEGER
3. Wenn Sieger einen anderen auf einen Irrtum,
der ihm unterlaufen ist,
hinweisen wollen,
so preisen sie zuerst seine Stärken.
Erst wenn sie dem anderen klar gemacht haben,
wie sehr sie' ihn schätzen,
kommen sie
zum eigentlichen Grund ihres Gesprächs.
Sobald sie den anderen auf seinen Fehler angesprochen haben,
wechseln sie auf ein für beide gleichermaßen erfreuliches Gesprächsthema über.
VERLIERER
4. Ein Verlierer reagiert mit Verwunderung, wenn sich ein anderer über das, was er gesagt hat, verärgert zeigt. Ein Verlierer weiß, daß er keine bösen Absichten hatte, und kommt zu dem Schluss, dass mit seinem
Gesprächspartner etwas nicht in Ordnung sein muss. Folglich tut ein Verlierer nun alles, um den anderen
anzugreifen und sich selbst reinzuwaschen.
SIEGER
4. Ein Sieger weiß,
dass er einen anderen,
der auf einen seiner Sätze verärgert reagiert,
unabsichtlich und unbewusst zu besagter Reaktion provoziert haben muss. Anstatt den Wutausbruch des anderen übel zunehmen,
ist ein Sieger dankbar dafür,
dass der andere ihn wissen läßt,
dass er ins Fettnäpfchen getreten ist.
Somit fällt es ihm beim nächsten Mal leichter,
darauf zu achten,
den anderen nicht versehentlich wieder zu verletzen.
Entnommen aus: Kassrola "Tun Sie's doch!" Lernen Sie sich selbst zu lieben. Knaur Verlag