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Was ist Liebe?

Poetische Ausdrucksweisen

Hallo e-a-s,

nun, Gefühlssteuerung war für mich eben Steuerung der Gefühle und nicht durch die Gefühle, ähnlich wie (wieder für mich) die Servolenkung die Lenkung des Autos und nicht durch das Auto ist.

Bei den Einen ist die Philosophie auf streng definierte Begriffe bedacht, kann aber im Einzelfall auch künstlerische Formen annehmen. Bei Anderen wieder ist alles fliessend. Bei Beiden aber strebt sie per Definition nach Erkenntnis. Sind dann die Mittel, wie man zu dieser gelangt, nicht eher zweiträngig? Ohnehin wird jede neue Definition bereits wieder in Frage gestellt - wie du gesehen hast, auch deine. Hat nichts mit Wertschätzung zu tun, nur mit Zweifeln.

Ich lehne nicht jede Kritik von aussen per se als unverdient ab, finde aber, dass man alle Mittel gelten lassen soll, die einem helfen, die (zugegeben, vielleicht bloss eigene) Wahrheit zu finden. Aber vielleicht half das Gedicht gerade jemandem, der sich nicht gewohnt ist, deinen grossen Worten zu folgen, der deiner Sprache nicht zu folgen vermag.

Hoffe, wir zwei werden nicht wie Heraklit und Parmenides einen Platon brauchen, der uns eine Brücke baut. Philosophie ist zwar ihrem Wesen nach theoretisch, doch sie muss kein System basteln, sondern immer wieder über das Nächste und gleichzeitig das Fernste nachdenken: das Leben, den Alltag, das GLück, den Menschen... Letztendlich ist es nur die reflektierte Form von unserem täglichen Tun - uns mit der Sprache über die Welt zu verständigen.

Non verbal ist es immer etwas problematischer. So z.B. hätte ich für meine Schlagwörter abhängig/angepasst wohl besser die Farbe oder die Grossschreibung benutzen sollen, um sie hervorzuheben, statt mich der Gänsefüsschen zu bedienen. Aber so, wie du es für selbstverständlich hieltest, dass wir dich verstehen, so hielt auch ich es für logisch. Gleicher Fehler, tschuldigung! Dein Alles "Gute" in diesem Zusammenhang hinterlässt dann doch einen etwas säuerlichen Nachgeschmack. Ich mag Ironie und auch Sarkasmus gut leiden, doch das empfand ich als zynisch. Werde versuchen, es dir nicht nachzutragen :) .

Liebe Grüsse C.
 
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Liebe ist...

Sorry, dass ich alles nur quer gelesen habe. Es ist immerhin schon ein Uhr.
Ich wollte nur mal fragen, ob diese Definition auch schon in allen Foren war:
"Liebe ist ein symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium"
So definiert der Herr Luhmann die Liebe. Er sagt auch: Liebe ist eine ganz normale Unwahrscheinichkeit.
Er meint damit, dass Liebe sich mit anderen symbolisch generalisierten Medien wie Macht, Recht, Geld, Wahrheit usw. durchaus vergleichen lässt.

Unromantisch, pragmatisch?

Ich behaupte: Nicht die Liebe ist romantisch - sondern das, was wir daraus machen.
Wie wir den Code umsetzen, das hat Sentiment, Individualität - nicht der Code an sich.

Und wie wird die "moderne" Liebe verstanden? Jetzt wird es nachvollziehbarer:
Sein Handeln und Denken so auszurichten, dass es das versucht vorwegzunehmen, was der/die Geliebte/r erwarten könnte - ohne dass der sich es erlauben würde, es zu erwarten!
Es ist also ein in sich geschlossener Kreis der Erwartungserfüllung (und wenn es funktioniert, dann erfüllt sich auch das GEFÜHL der Liebe).

Ich finde es nicht erstrebenswert, die Liebe an sich zu heroisieren, zu idealisieren.
Nicht Liebe ist das Ideal; Handlungen, die die Liebe erhalten, sind das Ideal. Kommunikation, die uns die Liebe versichern, sind das Ideal.

Tja, deutlicher krieg ich das heute nacht nicht mehr hin. war ne hard days night.
And I've been working like a lok.

But when I get home to you, I feel the things that you do can make me feel alright.

And that's love, isn't it?
 
Könnte man also auch sagen:

Liebe ist das Resultat aller optimal eingesetzten, voll genutzten, zwei bestimmten Menschen zu Verfügung stehenden Kommunikationsträger, die diese zwei Menschen beglücken, befriedigen, zufriedenstellen, erfreuen, beschenken, entzücken...?

Täte mir sehr gefallen :jump6:
 
Re: Poetische Ausdrucksweisen

Hallo, Céline,

Original geschrieben von Céline
Hallo e-a-s,

nun, Gefühlssteuerung war für mich eben Steuerung der Gefühle und nicht durch die Gefühle, ähnlich wie (wieder für mich) die Servolenkung die Lenkung des Autos und nicht durch das Auto ist.
Ich habe meinen Fehler bereits eingeräumt, aber für die der deutschen Sprache innewohnendenden Widersprüchlichkeiten bei zusammengesetzten Hauptworten bin ich nicht verantwortlich. Im Übrigen war bei genügendem Bemühen, verstehen zu wollen, aus meinen Bemerkungen klar ersichtlich, dass ich eben "Gefühlsgesteuertheit" hätte sagen sollen.


Ich lehne nicht jede Kritik von aussen per se als unverdient ab, finde aber, dass man alle Mittel gelten lassen soll, die einem helfen, die (zugegeben, vielleicht bloss eigene) Wahrheit zu finden. Aber vielleicht half das Gedicht gerade jemandem, der sich nicht gewohnt ist, deinen grossen Worten zu folgen, der deiner Sprache nicht zu folgen vermag.
Das ist nicht meine Sprache, sondern die deutsche, bei der ich mich intensiv bemühe, zum besseren Verständnis deren Regeln genauestens zu beachten, was ich mir von vielen Anderen auch wünsche. Dass ich dabei wie jeder Mensch nicht in den Verdacht geraten kann, perfekt sein zu können, ist bereits bewiesen worden, aber Fahrlässigkeit und Oberflächlichkeit vermeide ich erfolgreich.
Ich habe Dich nicht kritisiert, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass poetische Ausdrucksformen in Sachdiskussionen als Argument oder verständliche Aussagen wegen ihres grossen Interpretationsspielraumes problematisch sind, weil sie die ohnehin vorhandene Schwierigkeit, sich sprachlich zu verständigen, noch vergrössern können.
Wenn ich mit dieser Auffassung ganz allein dastünde, müsste ich für den Rest meines Lebens jeden sprachlichen Kommunikationsversuch aufgeben.

Nach meinem Verständnis besteht der Zweck dieses threads wegen der klaren Fragestellung in der gemeinsamen Suche nach einer Definition des Begriffes "Liebe" und nicht schon in der Absicht, über den Sinn von oder Umgang mit Liebe zu diskutieren. Ich habe das für wichtig gehalten, weil eine lebenslange Erfahrung mir die Augen für die generellen menschlichen Probleme geöffnet hat, die aus der Tatsache resultieren, dass über diesen zentralen Begriff reichlich viel aneinander vorbei geredet wird, weil nahezu jeder voreilig glaubt, genau wissen zu dürfen, wie er den Satz "Ich liebe Dich" denn nun zu verstehen hat.
Daher hätte ich es begrüsst, wenn hier sich jemand sachinhaltlich mit der von mir angebotenen Definition auseinandergesetzt hätte, anstatt, wie so häufig, lediglich weitere und andere Möglichkeiten ohne logische Begründung in den Raum zu stellen. Auch Dein langer Text setzt sich mit der von mir erwähnten Möglichkeit, wir meinten vielleicht beide das Gleiche, leider gar nicht auseinander.


Dein Alles "Gute" in diesem Zusammenhang hinterlässt dann doch einen etwas säuerlichen Nachgeschmack. Ich mag Ironie und auch Sarkasmus gut leiden, doch das empfand ich als zynisch. Werde versuchen, es dir nicht nachzutragen :) .
Mit den Anführungsstrichen habe ich lediglich deutlich gemacht, dass hier keine gedankenlose Floskel Verwendung findet. Wer ernsthaft wissen will, welche Gedanken dahinter stehen, wird fragen müssen anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen. Sonst besteht eben die Gefahr, dass er genau wie Du in diesem Fall das glatte Gegenteil des Gemeinten versteht.


Alles "Gute"
e-a-s
 
Re: Poetische Ausdrucksweisen

Hallo erneut, Céline,

Eines habe ich noch nachzutragen:
Original geschrieben von Céline
Philosophie ist zwar ihrem Wesen nach theoretisch, doch sie muss kein System basteln, sondern immer wieder über das Nächste und gleichzeitig das Fernste nachdenken:....
Diese unter Philosophen aller Zeiten häufig gelebte Auffassung scheint mir eine wesentliche Quelle für den geringen Stellenwert der Philosophie bei der nicht-philosophischen Mehrheit zu sein:
Die ernsthafte Vorstellung, das Nachdenken über "das Fernste" könne überhaupt Erfolgsaussichten haben, obwohl und solange über "das Nächste" noch keine hinreichende Kenntnis und Einigung besteht.
Als Folge dieser Paradoxie werden u.a. angeblich philosophische Erkenntnisse mehrheitlich missionarisch verkündet und schon Kleinstkinder, die von allein auf diesen Gedanken nicht im Traum kommen würden, von ihren Eltern dazu angestiftet, an irgendeinen GOTT glauben zu müssen, damit sie ebenfalls nicht lernen, dass es Fragen gibt, die prinzipiell nicht durch Andere beantwortbar sind, und schon deshalb nicht gestellt werden sollten.

Immer noch Alles "Gute"
e-a-s
 
Warum wird dieses Thema so oft definiert? - Ganz einfach - Liebe ist alles um was es sich dreht. Jeder versucht sie zu haben zu finden und zu erklären. Was wäre wenn die Liebe einfach nur ist. Ist und noch mal ist und zwar das als was jeder in ihr sieht.

Vielleicht ist die liebe der Ursprung des Seins, des Lebens und der Beginn und das Ende oder die Unendlichkeit.

Sowie Gysi es zu Anfang erwähnt hat, seh ich es - Das Ja zum Leben und zum Sein. Ich kann auf tausend Weisen lieben, brauche dennoch um die Liebe zu definieren, die Negierung. In ihr erkenne ich wieder die Liebe. Warum sagt man sonst Hass und Liebe gehören zusammen. Um etwas zu verstehen, denke ich, brauche ich beide Seiten, um etwas zu leben muss ich es verstehen. Das ist Mensch sein, die Erfahrungen zu machen, wo und was man ist um dann die Liebe zu sein. Wenn ich dies erreicht, ist der Weg mein Ziel.

Wer weiß. :confused: ;)

Eure Andi
 
Ich werde jetzt noch einmal alles, was ich zur Definition der Liebe zu sagen habe, wiederholen, als hätte ich es noch nicht getan. Nur eben klarer und eindeutiger. Danach ist das Thema für mich erledigt.

@ e-a-s: Zu unserem Sprachdisput äussere ich mich unter "allg. Diskussionen > persönliche Animositäten. Vielleicht interessiert es dich, wenn nicht, auch gut.

Hallo zusammen

Die Definition "Liebe" von e-a-s vom 5.12.03 15:28 entspricht treffend meinem Empfinden. Eine bessere habe ich auch nicht. Man könnte sie aber auch ganz einfach ausdrücken. Fried hat das in einem kleinen Gedicht gemacht (für alle ;-) , wie z.B. mich, die es nicht so mit grossen Worten haben):

Nicht nichts ohne dich
aber nicht dasselbe
Nicht nichts ohne dich
aber vielleicht weniger
Nicht nichts aber weniger
und weniger
Vielleicht nicht nichts ohne dich
aber nicht viel mehr.

Damit ist keinesfalls Abhängigkeit oder sogar Hörigkeit gemeint, nur der Wunsch, den Partner, mit dem man es zu einer (beinahe) perfekten Harmonie gebracht hat, nicht (am liebsten nie) missen zu müssen.

Majannas Satz "Gemeinsam den schmalen Grat zwischen Distanz und Nähe zu gehen" ist eine wunderschöne Formulierung, die man auf viele Beziehungen applizieren kann, nicht nur auf die Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen, die hier gemeint ist.

Robins Erklärung passt für mich ebenfalls wunderbar, darum versuchte ich, sie für mich in eine einfache Sprache zu "übersetzen". (Aber das ist jetzt gemogelt, weil ich seine Meinung zu dem Thema kenne und schon länger verstehe.)

@ e-a-s
Das Fernste ist für mich der Tod. Warum sollte ich mich damit nicht befassen dürfen, nur, weil ich das Dazwischen noch nicht alles kapiert habe? Das verstehe ich jetzt nun wirklich nicht.

Und jetzt wünsche ich allen eine gute Nacht und vielleicht auch noch etwas Liebe C.
 
A f f ä r e

Hätt´ nie gedacht, daß es DAS gibt:
Daß eine Frau - wie sie - mich liebt
Hab´ so gehofft, daß sie mir bleibt
Die Liebe Jahresringe treibt.

Hab´Glückseligkeit erlebt
Über Wolken hoch geschwebt
Hab´ Launen - teils verblüfft - ertragen
Hab´ schlecht gelernt, zuvor zu fragen
Was genehm und was heut´ nicht
Fühlt´ mich dann als thumper Wicht.

Hab´ mich trotzig auch verweigert
Hab´ mein Weltbild hochgesteigert
Hab´ geglaubt, ich könnt´ es wagen
Ihr MEIN DENKEN aufzutragen.

Hab´ den Bruch spät registriert
Hab´ geglaubt, so distanziert
Sei sie aus formalen Gründen
Muß mich am Boden wiederfinden.

Hab´ gern geglaubt, daß sie mich liebt.
Daß es da keine Zukunft gibt
Wirft mich auf mich selbst zurück...
Ist DAS die Chance für mein Glück?

R.R.

Allen - egal ob unglücklich oder glücklich verliebt - wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest!
 
Ich glaube, Liebe hat viele Gesichter...es hängt davon ab,wie sie jeder Mensch für sich definiert. Eines ist klar, Liebe zu einem Menschen kann nicht auf einer der beiden Komponenten basieren ( körperlich, mental), zumindest wenn beide Partner körperlich und geistig gesund sind. Ich denke, Liebe ist vor allem eine tiefe Freundschaft und so etwas wie ein unsichtbarer Faden zwischen zwei Menschen, so dass ein fließender Austausch von Gedanken, Gefühlen statt findet und es sich spontan entscheidet,ob man es ausspricht oder schweigt. Zudem kommt natürlich der körperliche bzw. sexuelle Aspekt,der ebenfalls sehr wichtig ist ( wie wahrscheinlich für sehr viele von uns ;) )....Doch letzen Endes kann man Liebe schlecht definieren und man kann schlecht beantworten,ob es Liebe nur einmal im Leben gibt, doch ich denke, dass man Liebe erkannt, wenn sie sich einem zeigt....

schöne Grüße, Mandala
 
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Ich wußte immer, dass es Liebe ist, wenn ich jemanden beim Schlafen zusehe und dabei so ein warmes Gefühl ums Herz krieg - und lächeln muß, ohne es kontrollieren zu können.

Aber ich bin schon weg von dem Zeugs - ich brauch´s ehrlich gesagt nimmer mehr.

Love
Whitney
 
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