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Was ist Kunst?

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nonova schrieb:
Wenn man Kunst auf Gefühlen basiert sieht - dann kann man natürlich eigentlich gar nicht drüber philosophieren und nicht drüber reden, und Zitate wie das folgende kann man getrost vergessen:



...obwohl natürlich, zumindest seit ein Kunstwerk nicht mehr möglichst realitätsnah abbilden muss (eg seit es Fotos gibt), dieses wirklich stimmt: Missverständnisse sind sogar wichtig für Kunst.

Na was denn nun? Vergessen oder nicht vergessen? Reden oder nicht drüber reden? Nicht drüber schreiben und dann doch drüber schreiben? Und dann doch zustimmen, obwohl man es abgelehnt hat?
:confused:
Und beruhen Missverständnisse auf Gefühl? Und genügt Gefühl allein für Kunst?
 
Na was denn nun? Vergessen oder nicht vergessen? Reden oder nicht drüber reden? Nicht drüber schreiben und dann doch drüber schreiben? Und dann doch zustimmen, obwohl man es abgelehnt hat?
Ja, verzeihung, ich war ganz hingerissen von dem Klavierspieler... Natürlich drüber reden, Du hast Recht, sonst hätte ich gleich die Finger von der Tastatur lassen sollen...
:baden:
Also ich würde schon sagen, dass "Gefühl für Kunst genügt", und zwar weil alles was es sonst noch so braucht (Ambition, Originalität, ein empfinden dafür was von dem geschaffenen nun 'Kunst' ist und was nicht...) doch aus einem Gefühl entsteht. Wie oft hört man von Künstlern, Schriftstellern etc. 'Ich mache das, weil ich _muss_' (im Unterschied zu '...weil ich will' - siehe das erste posting hier im Thread: sonst hiesse es Wunst. :)
Und wenn ich so drüber nachdenke: Das mit dem Gefühl ist doch auch grad der Grund dafür, dass es kein objektives Kriterium gibt, dass sagt, ob ein politisches Lied nun politische Kommunikation ist oder künstlerische, oder?
 
Hallo NOnova,

also mit Gefühl wird ja vieles bezeichnet, zum Beispiel spricht man auch vom Formgefühl.
Und das braucht natürlich jeder Künstler, denn jede Kunst ist ein Spiel mit Formen, seien es Melodien oder Akkorde, Figuren und Handlungen, Materialien und Farben, Licht und Bewegung.
Ansonsten sollte man schon unterscheiden zwischen dem, was Kunst in einem auslöst und den Gefühlen, die der Künstler beim Hestellen der Kunst hatte. Ein unter Qualen enstandenes STück Kunst kann in uns WOhlgefühl auslösen und etwas, das dem Künstler Freude und Befriedigung verschaffte, ekelt oder ödet uns an.
UNd da die Gefühle so unzuverlässig sind, und trotzdem andauernd Kunst entsteht, sollten wir sie aus einer Kunstdefinition lieber herauslassen, finde ich. Bei einer Umfrage unter Künstler wirst du auch kaum eine Mehrheit für die These finden, dass Kunst auf Gefühl beruht, was immer man darunter versteht.

Vielleicht aber klingt bei dieser These mehr das Wollen an, zwischen gelungener Kunst und misslungener Kunst zu unterscheiden?! Das ist aber was anderes als zwischen Kunst und Nicht-Kunst, denn misslungene Kunst ist ja dennoch Kunst, oder?
Denn Kunst ist es in dem Moment, da du dich mit jemandem darüber als Kunst unterhälst. Und wenn der andere meint: hier stimmt das Gefühl, das ist gelungen und du sagst: nein, das ist total gefühllos, dann habt ihr euch dennoch über Kunst unterhalten, denn wer will schon entscheiden, wer von euch Recht hat?
 
schwere Frage
Kunst ist wenn man etwas macht worüber sich andere aufregen, einen beschimpfen.
oder sie dadurch wachrüttelt und zum Nachdenken bringt.
als Beispiel;)
vG
 
Art is the most intimate expression of human feelings, ideas and emotions. Artistic work must by no means be restricted to the traditional disciplines such as painting, sculpture or writing but can be expressed in all forms of human activity and life.

The reincarnation of one's own soul on a piece of paper, a stone or even a computer screen is a growing object expressing the most inner terrains of the subject itself.

As such, art is a special form of psychology and philosophy and subsequently the most human expression of them all. Hence it does not matter if we produce a new idea or create a novel or picture. In the best case, we always materialize ourselves and communicate with the outside world.

Our art is the essential means to discover nothing less than ourselves.
 
JoeWanni schrieb:
Naja, das Selbstverständnis einiger zeitgenössischer Künstler dürfte die Kunsttheorie kaum nach vorne bringen. Metaphysischen oder esoterischen Unsinn zu labern, um das eigene Schaffen aufzuwerten, ist natürlich verlockend. Für die Frage nach dem Wesen der Kunst spielt das allerdings keine Rolle.

Hi JoeWanni,

gib doch mal ein Paar Beispiele für den metaphysischen oder esoterischen Unsinn, den einige zeitgenössische Künstler labern. Ich vermute, wir verstehen unter "Unsinn", "Metaphysik" und "Esoterik" wohl nicht dasselbe.

Interessant ist, finde ich, dass du, nachdem du die Metaphysik in einen Topf mit der Esoterik und dem Unsinn geworfen hast, ganz unluhmannsch, selbst eine metaphysische Position einnimmst, die du in deinem vorigen Text, wie mir schien, ja eindeitig verworfen hattest: überraschender Weise verfällst du nämlich in eine Sprechweise, die mit "Wesenheiten" hantiert: "... die Frage nach dem Wesen der Kunst ..."

Auch die Formulierung "Das ist die Wahrheit [...] auf dem Silberlöffel ..." ist natürlich, selbst wenn sie ironisiert ist, wahrscheinlich metaphysisch :-) wobei natürlich nicht ganz klar ist, welchen Wahrheitsbegriff du hier unterlegt hast ...
 
Ich versuche das nun streng wissenschaftlich zu analysieren:

Kultur ist einmal alles vom Menschen geschaffene(Ausnahmen sind z.B. Fäkalien usw. :) )

Kunst ist nun alles vom Menschen geschaffene, dass außer einem Zweck noch andere nicht zweckdienliche Gründe hat.
"Wenn ich einen Zahnstocher umknicke aus Zeitvertreib, dann ist dies der einzige Zweck"

Noch klar: Eine normale Straße ist keine Kunst!!!!
Zum Beispiel ist aber auch pure Kritik keine Kunst: "In Afrika sterben zuviele Menschen an Unterversorgung mit Grundgütern, weil wir nichts tun"

Kunst muss auch nachhaltig(skulpturen) oder wiederholbar(musik) sein.

Aber viel wichtiger sind diese Punkte:
Kunst bedeutet für den der sie schafft: Ich habe etwas geschaffen, das mich definiert. Er weiß somit, dass er sich a) als wichtig setzt, aslo eine Identität hat und sich von der Masse abhebt und b) dass er sich mit einem Thema/Traum beschäftigt hat und es verwirklicht und etwas aussagt.

Der Kunst "genießt": Er sieht das als Beweis, dass Menschen nicht unmenschlich sind(das wäre ein anderes tolles Philosophisches thema!!) und sich auch mit Schönem/Obszönem beschäftigen, dass nicht dem Alltagstrott entspricht.

Wenn diese Beiden Behauptungen zustimmen ist es Kunst(meiner Meinung nach)

Kleiner Nachsatz:
Kunst die nur der Kunst wegen Kunst ist, ist sinnlos und somit verfehlt es den Zweck der Kunst, wobei es aber noch immer Kunst ist. Klingt kompliziert, ist aber so.

Ich hoffe ich habe den angeregten Dialog nicht zu sehr gestört.:)
 
weichi schrieb:
Ich versuche das nun streng wissenschaftlich zu analysieren: [...]
Na gut. Spaß muss sein :-)

weichi schrieb:
Kultur ist einmal alles vom Menschen geschaffene(Ausnahmen sind z.B. Fäkalien usw. :) ) [...]
Trotz der hohen Wissenschaftlichkeit deiner Vorgehens unterläuft dir hier bereits ein ernster Lapsus. Fäkalien sind sicher keine Ausschlusskriterium für Kunst. Sowohl Kot, als auch Urin wurden schon verwendet, man denke zum Beispiel an die Pissbilder Warhols.

weichi schrieb:
Eine normale Straße ist keine Kunst!!!! [...]
Aha. Beispiele für "Dinge", die einfach durch eine Entscheidung oder Setzung des Künstlers ohne jeden sonstigen Eingriff zur Kunst wurden, ließen sich wahrscheinlich dutzende finden. Manchmal nennt man so was "Ready Mades" Warum gerade Straßen (die ja eh nur als Beispiel dienten) davon ausgeschlossen sein sollten, ist mir etwas schleierhaft ...

weichi schrieb:
Kunst muss auch nachhaltig(skulpturen) oder wiederholbar(musik) sein. [...]
Auch hier wird man leicht Gegenbeispiele finden, wenn man etwa in der Konzeptart sucht.

weichi schrieb:
Aber viel wichtiger sind diese Punkte:
Kunst bedeutet für den der sie schafft: Ich habe etwas geschaffen, das mich definiert. Er weiß somit, dass er sich a) als wichtig setzt, aslo eine Identität hat und sich von der Masse abhebt und b) dass er sich mit einem Thema/Traum beschäftigt hat und es verwirklicht und etwas aussagt.[...]
Dass das "Sich-Selbst-als-Wichtig-Setzen" des Künstlers ein Kunstkriterium sein soll, grenzt natürlich an schlichte Albernheit ... Es ist auch ein schlichtes Vorurteil, dass Künstler sich selbst "definieren" wollen durch das was sie schaffen ... Künstler, die den Werkcharakter ihrer Arbeit verneinen gibt es dutzendhaft und auch das Konzept eine "Selbstdefinition" ist keineswegs zwingend, gibt es doch sicher in der Kunst etliche Künstler, die die Idee eines "Selbst" in Frage stellen; in dem sie etwa immer wieder in neue Rollen schlüpfen oder völlig hinter ihrer Arbeit verschwinden, die so oft nicht mal mehr selbst produzieren, sondern etwa von Werkstätten herstellen lassen.

weichi schrieb:
Der Kunst "genießt": Er sieht das als Beweis, dass Menschen nicht unmenschlich sind(das wäre ein anderes tolles Philosophisches thema!!) und sich auch mit Schönem/Obszönem beschäftigen, dass nicht dem Alltagstrott entspricht. [...]
Um zu sehen, dass Genuss kein unverzichtbares Merkmal von Kunst ist, genügt bereits ein oberflächlicher Blick über die Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts ...

Usw. usf.

Ich vermute, es ist ungeheuer schwierig, etwas definieren zu wollen, was man kaum kennt, nicht wahr weichi?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Den Punkt mit dem Selbstverneinen hab ich ganz vergessen - aber warum hat er dann was gemacht?

Ich glaub mit dem meisten hast du recht, aber ob ich so unrecht habe ist wieder eine andere Frage - interessant wars trotzfdem.

Was glaubst du warum genießt in Appostrophen geschrieben wurde.

Menschen definieren sich indem sie sich selbst nicht definieren oder disqualifizeren oder diffamieren z.B. Kurt Cobain(Ein Beispiel verdeutlicht, ein Argument! - ist ein Einzelfall und nicht alles!)

Ist es genauso schwierig etwas zu definieren, was man kennt?

lg besonders an
it's not me
 
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