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Was ist Kunst?

AW: Was ist Kunst?

nicht von schlechten Eltern!

erst spalten und dann wieder vereinen


muss nachdenken

*ggg*

Nicht erst spalten, dann wieder vereinen.

Kunst ist BEIDES in EINEM. Das ist ja das Faszinierende.
Streiten sich zwei in einem Moment über eine Skulptur, die der eine schön, der andere abartig findet, können beide im nächsten Moment einem Musikstück lauschen, sich an der Hand nehmen und alles ist gut... Oder Orchestermusiker, die einhellig ein modernes Stück spielen, während oben die Leute fast ausrasten, weil sie es so schlimm finden... ;P

Das ist das Besondere an Kunst, das es sonst, meiner bescheidenen Meinung nach, nirgends sonst gibt.

Ignorant ist es, wenn einer die Weisheit des Kunstverstandes für sich gepachtet zu haben glaubt. Menschen für dumm hält, nur weil sie etwas nicht mögen, was "allgemein hohe Kunst" sein sollte. Hach, eine große Plattform...

*mich mal brems*


Ich habe mich mal mit einem Theaterkritiker angelegt, der nach einer absolut GRÄSSLICHEN Deutschland-Erstaufführung von Schnittkes "Leben mit einem Idioten" (da vergewaltigt ein "Idiot" die Hausfrau und kotet dann mitten auf die Bühne, während er nur WOOOOOOOOOOOOOOWAAAAHHHHH während des gesamten Stückes singt) strahlend auf mich zukam und mich fragte: "NAAAA??? Wie fandest du es????" Als ich daraufhin liebevoll lächelnd erwiderte: "Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts Ekelerregenderes, Schlimmeres und Unnötigeres gesehen...", schaute er mich erbost an und meinte im Weggehen leise noch so etwas wie "....ja keine Ahnung..."

Das war das erste und letzte Mal, dass ich einem Kritiker (der auch über mich schon Gutes geschrieben hatte), lautstark doch so einiges nachbrüllte...^^


Kunst ist eben vielseitig nutzbar, erlebbar und annehmbar.
KEINER ist ein Vollpfosten, nur weil er etwas nicht mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Was ist Kunst?

die Meinungen gehen auseinander

die Meinungen gehen bspw. in politischen Fragen auseinander

warum gehen die Meinungen auseinander?

bedarf es dazu eines Kunstwerkes,
welches alternative Meinungen anstößt?

es könnte ja sein, daß ein Politiker von seiner Machtposition korrumpiert wurde
und auf einmal etwas anderes macht,
als das, wofür er eingesetzt wurde

ist dasjenige, was dem Politiker den Machtmißbrauch-Floh ins Ohr gesetzt hat,
Kunst?
(normalerweise würde man ja von einer Charakterschwäche sprechen)

funktioniert Bestechung nur dann, wenn der zu Bestechende ein Kunstwerk als Vorbild/Ideenlieferant hat?

besteht die Aufgabe von Kunst vielleicht gerade darin,
moralische Vorschläge zu liefern?

gute Kunst würde dann den Gebrauch fördern,
schlechte Kunst den Mißbrauch

...

muss weiter nachdenken
 
AW: Was ist Kunst?

Ja, denke weiter nach...deine Gedanken sind sehr interessant.

Deine Gedanken widersprechen meinen Aussagen ja auch nicht, da ich nie der Kunst ausschließlich Diskussionspotential zugemessen habe. Allerdings ist es bei der Kunst eine andere Art der Diskussionsplattform, die sie bietet, als bei einer politischen Diskussion, wo jemand offensichtlich "Mist" gebaut hat oder einen Weg eingeschlug, den Menschen nicht als den richtigen ansehen.

Wo ist in der Kunst der RICHTIGE Weg?
Gibt es einen?

Denke weiter nach...ich freue mich schon drauf. =)
 
AW: Was ist Kunst?

ich glaube weniger,
daß Menschen unterschiedlich empfinden,
weil sie unterschiedlich veranlagt sind

ich denke,
daß Unterschiede im Kunstempfinden nachvollziehbare Gründe hat
(Stimmung, Wissensstand, Reife)

ob ein Künstler erfolgreich ist oder nicht,
hat nichts mit der tatsächlichen Kunst in seinen Kunstwerken zu tun;
das hängt vielmehr von der Mode ab (Ästhetik)

warum und wann macht ein steinzeitlicher Jäger aus seinem Speer ein Kunstwerk?

da gibt es zunächst irgendwelche Vorstellungen darüber,
was zu tun ist,
wenn der Speer hergestellt/benutzt wurde

irgendwann haben sich diese Vorstellungen soweit automatisiert,
daß ein Speerhersteller/-nutzer seinem Speer eine individuelle Note verpasst
(wenn die Nachfahren die individuelle Note übernehmen, ist ein Kunststil geboren)​

warum hat der Speerhersteller/-nutzer seinem Speer eine individuelle Note verpasst?

weil sein Kopf frei war und er fünf kreative Minuten hatte​

was ging dem Speerhersteller/-nutzer durch den Kopf?

das lässt sich rekonstruieren (Hermeneutik)
eine technische Verbesserung, eine symbolische Verbesserung, eine zufällige Abweichung​

die Kunst stammt also von Gebrauchsgegenständen (Gegenstände in weitesten Sinne) ab
erst sehr viel später gab es Kunst um der Kunst willen
(also mit Bezug auf den künstlerischen Gebrauchswert eines früheren Kunstwerkes)

die Wirkung der Kunst dürfte dahin gegen,
wie ich es bereits vermutet habe

gute Kunst würde dann den Gebrauch fördern,
schlechte Kunst den Mißbrauch
 
AW: Was ist Kunst?

So wie die Sonne die Blumen färbt,so färbt die Kunst das Leben.

Sir John Lubbock, (1834 - 1913)
 
Meine Definition von Kunst

Hallo Leute, :zunge3:
natürlich stimme ich dem gesagtem von Joshua und Gysi zu. ich verstehe manche ’Kunst’ auch nicht, aber sachlich gesehen ist doch wirklich alles Kunst, was wir erschaffen.
Ich möchte euch meine Definition von Kunst mitteilen, denn jeder hat da einen anderen Geschmack.
Ich sehe als Kunst an, was in mir Emotionen auslöst. sei es eine schwere Trostlosigkeit oder das unbescherte Gefühl von Hochmut. Ich möchte mich in den Werken verlieren, ein Teil des Szenarios werden – sei es ein Bild oder Musik.
Ich muss erkennen, dass der Künstler einen Teil von sich wiedergibt. Wenn es mir bei einem Bild gelingt, mich zu verlieren, dann nenne ich es Kunst.
Natürlich kann auch ein Film oder ein Werbeplakat Kunst sein, nur liegt das wieder im Auge des Betrachters...
 
AW: Was ist Kunst?

"Sie wollen von mir wissen was Kunst ist ? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten."

Pablo Picasso
 
AW: Was ist Kunst?

Kunst entstammt dem Können. Etymologisch ist uns dieser Fingerzeig gegeben. Dem Können entstammt der Kunstbegriff; dem Können des Menschen, nicht der tierisch-triebhafte Instinkt. Eine Welt ohne Mensch kennt keine Kunst. Das Produkt des Menschen, das Künstliche also, ist Grundvoraussetzung der Kunst - das Künstlerische erzeugt das Künstliche.

Aber Kunst ist keine Einrichtung, welche sich für gesellschaftliche Kreise quasi künstlich installieren ließ. Kunst ist nicht nur jenes, welches sich hier für elitäre Kreise, dort für proletarische Massen in abgestufter, abgewandelter, hier sublimierter, dort rauher Manier darstellt. Dies ist lediglich der beschränkte Raum der Kunst, jenem also, den wir denotativ Kunst nennen. Und doch beinhaltet menschliche Kunst mehr.

Die menschliche Welt ist eine künstliche Welt. Auf eines der drei plessnerschen anthropologischen Grundgesetze anspielend: Der Mensch bewegt sich in „natürlicher Künstlichkeit“. Er – der Mensch – lebt nicht in natürlicher Geborgenheit, im Schoße seiner ummittelbaren Umwelt, sondern er nimmt den „Umweg über künstliche Dinge“. Des Menschen Natürlichkeit ist Künstlichkeit. Er muß fertigen, gleich ob gedanklich oder handwerklich, um seine Natürlichkeit zum Ausdruck zu bringen. So nutzt er nicht die geballte Faust, sondern einen Hammer; sein Obdach ist nicht der Himmel oder die Krone eines Baumes, sondern ein Haus.

Der Mensch ist Kulturträger und Schaffender. Dies setzt ein Wissen, ja, ein Können voraus. Dies Können, diese Kunst folglich, ermöglicht die „natürliche Künstlichkeit“ des Menschenwesens. So nimmt der Mensch das Gegebene an, doch widerstrebt es ihm, zu akzeptieren, was sich ihm darbietet. Er strebt danach, der Formgeber des Gegebenen zu sein, er will künstlerisch tätig werden. Durch Erkennen, Handeln und Gestalten vermittelt er gegenüber der Unmittelbarkeit des Vorgegebenen.

Nach Plessners zweitem Grundgesetz von der „vermittelten Unmittelbarkeit“ auf das dritte und letzte schließend: Der „utopische Standort“. Nicht nur in der realen Welt ist Kunst des Menschen Natürlichkeit. Durch den tiefen, aber natürlich-künstlichen Graben, der den Menschen von seinem Umfeld, der Natur also, trennt, ersinnt er in seiner kreativen Wesensart einen absoluten Weltgrund. Die Kunst offenbart sich religiös; es ist spirituelle Kunst. Der Kern aller Religiosität ist das Muss des Menschen, Künstler zu sein. Gott ist folglich das Künstliche.

Die Frage, wie Kunst zu definieren sei, ist demnach die Frage nach dem Wesen des Menschen. Was hier mit der Frage zur Kunst – im Sinne denotativer Auslegung - geklärt werden sollte, bedarf im strengeren Sinne einer Frage nach Ästhetik. Die Abhandlungen nach der Künstlichkeit der Kunst sind daher unzureichend und behandeln nur den abgegrenzten Raum, welcher in der Alltagssprache „Kunst“ genannt wird. Einer Kunst also, die wir nicht als menschliches Wesensmerkmal, sondern als gesellschaftliche Institution betrachten und verstehen wollen.

Was also ist Kunst? Um der gestellten Frage gerecht zu werden: Die Frage nach der Kunst ist die Frage nach der „natürlichen Künstlichkeit“, nach dem Wesen des Menschen. Wer nach Kunst fragt, fragt daher latent: Wer sind wir? - Die Kunst ist also nicht, wie es meist interpretiert wird, eine Nische gebildeter oder scheingebildeter Menschen, sondern Wesensmerkmal des gesamten Menschengeschlechts.
 
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AW: Was ist Kunst?

Hallo Roberto

mit Deiner Art der Philosophie zum Thema 'Was ist Kunst?' kann ich nichts anfangen

das ist mir alles zuwenig konkret

nimm doch einfach mal einen Bauern
und erkläre mir anhand dieses Bauern
die Plessner'schen Grundgesetze

Er [der Bauer] lebt nicht in natürlicher Geborgenheit, im Schoße seiner ummittelbaren Umwelt, sondern er nimmt den „Umweg über künstliche Dinge“

aha
der Pflug ist Kunst?
die Züchtung ist Kunst?
die Urbarmachung der Scholle ist Kunst?

Des Menschen Natürlichkeit ist Künstlichkeit. Er muß fertigen, gleich ob gedanklich oder handwerklich, um seine Natürlichkeit zum Ausdruck zu bringen. So nutzt er nicht die geballte Faust, sondern einen Hammer; sein Obdach ist nicht der Himmel oder die Krone eines Baumes, sondern ein Haus.

Werkzeuge sind Kunst?

nö, sicher nicht
Werkzeuge können zur Kunst werden

siehe oben
warum und wann macht ein steinzeitlicher Jäger aus seinem Speer ein Kunstwerk? ...

Durch den tiefen, aber natürlich-künstlichen Graben, der den Menschen von seinem Umfeld, der Natur also, trennt, ersinnt er in seiner kreativen Wesensart einen absoluten Weltgrund. Die Kunst offenbart sich religiös; es ist spirituelle Kunst. Der Kern aller Religiosität ist das Muss des Menschen, Künstler zu sein. Gott ist folglich das Künstliche.

nein!

der Graben trennt unberührte (= schlechte) und technisierte (= gute) Natur

die Umwelt ist nicht getrennt
(ich bin da und zugleich ein Teil der Umwelt;
es gibt keine Wertung, nur eine nachhaltige Nutzung)

die Umwelt ist Gott! (Urmonotheismus, Matriarchat)
 
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