Nach dem Eigeneingeständnis darüber, hier dem guten Joseph Beuys mal eine Stange der Entwirrung zu halten, erlaube ich mir folgende unverbindlichen Anmerkungen:
Was ist Kunst?
Die akademische Definition, und hier kann gefahrlos nicht nur Beuys in Original gelesen werden
, geht ergebnisorientiert mehr in Richtung der Begriffsbestimmung von KUNST-PRODUKT/-EREIGNIS in seiner Situationsabhängigkeit. (soziale Plastik)
Dieses Kunstprodukt kann durchaus trivial und alltäglich sein, von Jedermann/-frau leistbar, ohne an seinem Status als Kunst(-Produkt) zu verlieren.
Für Wen?
Mit dieser Definition kann der Kunstkonsument nichts rechtes anfangen.
Für ihn ist die Begehrlichkeit und Seltenheit (des Meisters Tatsch!) für die Preisfindung und WERTigkeit seiner INVESTITION ausschlaggebend. Ebenso wie auch die ehrfürchtige Be-Geist-erung beim Kunst-Konsum (-enten).
Entsprechend diesem Konsumentenverhalten /-gesinnung haben sich die Strukturen um das Kunstmarktgeschehen ausgebildet.
Was einerseits bis in die Lehrinhalte der Kunstschüler hineinreicht, hat sich andererseits, beim einfachen Sprachgemüt, was der statistisch häufigste Umgangston ist, umgangssprachlich diese Konsumentenintention der Preiswertigkeit als Kunstbegriff FÜR ALLES eingebürgert.
Prof. Joseph Beuys war nicht der einzige oder erste Künstler der Moderne, welcher sich gegen diese ALLGEMEINE Kunstbestimmung in spektakelhaltigen Provokationen schockierend gewehrt hat.
In Beitrag #67 findet sich nicht umsonst der Link auf ein
Kunst Museum für Scheiße http://www.scheisse-museum.de/ins-museum/kunst/
Wie bspw. Piero Mazoni’s "
Merd d’artista" von 1961, als dieser den Kunst-INVESTOREN etwas geschissen hatte … Dose mit 30g erzielte bei einer Auktion von
Sotheby’s 97.250,- br.Pfund!
Ich hoffe bei geöffnetem Fenster darf auch mal so etwas Anrüchiges erzählt werden