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Was ist Kunst ?

AW: Was ist Kunst ?

Bekommt denn heute noch jemand die Aspekte;

  • Medium Kunst in Technik und Emotion
  • & dessen kulturelle Bedeutung
  • Wertigkeitskategorien in der Kunst
  • Kunst in ihrer Zeit
  • Kunst als Zeugnis menschlicher Identität
  • etc.
zusammen in einem schnittig-kurzen Drei-Zeiler definiert?

:ironie: Sonst bleibt doch folgende Frage für immer ungeklärt:
"Hat derjenige künstlerische Mensch, welcher aus dem Inhalt eines Staubsaugerbeutels ein Selbstportrait gefertigt hat, sich aus dem Staub gemacht?"
 
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AW: Was ist Kunst ?

Humor ist immer gut, ein Humor der das Leben fördert und er lässt eigene Schatten und Schwächen nicht aus, ist eine gute Kunst.
Ein qualitatives Handwerk ist Voraussetzung für künstlerisch/schöpferische Prozesse aber es geht weit darüber hinaus.
Dieser handwerkliche Vorgang muss dann noch transzendiert werden, das heißt die spirituelle Dimension bei der Arbeit bekommt maßgebliche Bedeutung.
Ohne dem Einhauchen der Seele bleibt die Arbeit ein praktisches Ding, erst die geistige und emotionale Ebene macht aus der Arbeit ein Kunstwerk.
Das kann jeder Mensch der sich zum spirituellen Erwachen berufen fühlt.
Der Verkauf dieser Arbeiten ist ein Nebenschauplatz, die erste Bedeutung ist die geistige/seelische Wirkung auf das Bewusstsein des Menschen.
Wenn man mit dieser Intention die moderne Kunst betrachtet in allen Spielarten wird einem die Bedeutung für die Gegenwart bewusst im Vergleich
zu den handwerklichen Malern des Altertums im kirchlichen Auftrag.
Moderne Kunst ist weniger Abbildung, Illustration als viel mehr die Umsetzung geistiger und emotionaler Prozesse in einem Werk.
Da kann es vorkommen, dass spirituelles Erwachen in seiner Reduktion auf das Wesentliche in einem Punkt auf einer monochromen Fläche manifestiert.
Aber es gibt genug Menschen die meinen Kunst ist es wenn viel Gold und Glitzer verwendet wurde, was will man machen.
 
Soliton schrieb:
Bekommt denn heute noch jemand die Aspekte
[...]
zusammen in einem schnittig-kurzen Drei-Zeiler definiert?
Soliton,
alle Aspekte von Kunst werden sich wohl nicht in einen Dreizeiler verpacken lassen,
aber als die wichtigsten Ingredienzen eines erfolgreichen Künstlers

könnte man die drei K's nennen: Kreativität, Können, Kommerz.


Kreativität:
Die Fähigkeit, bisher nicht Gedachtes zu denken.

Können:
Die Fähigkeit, das Neugedachte in verwertbare Gebilde umzusetzen.

Kommerz:
Die Fähigkeit, mit den umgesetzten Gebilden ausreichend Umsatz zu machen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Was ist Kunst ?

Soliton,
alle Aspekte von Kunst werden sich wohl nicht in einen Dreizeiler verpacken lassen,
aber als die wichtigsten Ingredienzen eines erfolgreichen Künstlers

könnte man die drei K's nennen: Kreativität, Können, Kommerz.


Kreativität:
Die Fähigkeit, bisher nicht Gedachtes zu denken.

Können:
Die Fähigkeit, das Neugedachte in verwertbare Gebilde umzusetzen.

Kommerz:
Die Fähigkeit, mit den umgesetzten Gebilden ausreichend Umsatz zu machen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Ich hatte bisher noch nicht den Einfall, daß es auch nicht-kommerzielle Künstler geben könnte, die einen wesentlichen Einfluß auf die Bedeutung des Wortes "erfolg-reich" haben könnten. Diese nennt man dann wahrscheinlich k.u.k.-Künstler, oder?
 
AW: Was ist Kunst ?

Soliton,
alle Aspekte von Kunst werden sich wohl nicht in einen Dreizeiler verpacken lassen,
aber als die wichtigsten Ingredienzen eines erfolgreichen Künstlers

könnte man die drei K's nennen: Kreativität, Können, Kommerz.


Kreativität:
Die Fähigkeit, bisher nicht Gedachtes zu denken.

Können:
Die Fähigkeit, das Neugedachte in verwertbare Gebilde umzusetzen.

Kommerz:
Die Fähigkeit, mit den umgesetzten Gebilden ausreichend Umsatz zu machen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <



Hi Neugier,

… sicher könnte man diese drei K’s nennen - vor allem für die unternehmensberatenden Kollegen sicher sinnvoll, welche die zuliefernden Kunstmarktteilnehmer coachen.

Der Kommerz verlangt / bewirkt sich den Markttendenzen (viel zu oft)vlt. in Auftragsarbeiten unterzuordnen - sprich den ungefilterten Anteil der eigenen Aussage durch das Medium Kunst, welcher mich als Kunstschaffender bewegt Selbigem Ausdruck zu schenken, nur auf private, unkommerzielle Projekte zu beschränken.

Diese Projekte stellen häufig die retrospektiven Highlights für die Kunstbegeisterten … weil diese, in gewisser Wertigkeit, authentischer für die Botschaft des Künstlers sind als im Vergleich mit dessen kommerziellen Auftragsarbeiten.

Moderne Autoren bspw. müssen im Auftrage die Literatur-Projekte den Main-Stream-Gegebenheiten im E-Bookmarkt angepasst gestalten. Was nicht nur die Länge der Texte, die Lesegewohnheiten der Masse berücksichtigen muss, sogar massiv bis in die Dramaturgie einwirken.

Daher sehe ich mich durch meine Einstellung etwas gehandikapt, mich Deinem Augenmerk auf die kommerziell erfolgreichen Künstler (die besten "Main-Stream-Schleimer") als wichtigst in der Kunstfrage hervorzuheben, anzuschließen … vielleicht ein anderes Mal.

:winken3:
s
 

Hungerleider und verkannte Genies.

Soliton schrieb:
...
Der Kommerz verlangt / bewirkt sich den Markttendenzen (viel zu oft)
vlt. in Auftragsarbeiten unterzuordnen - sprich den ungefilterten Anteil
der eigenen Aussage durch das Medium Kunst, welcher mich als Kunstschaffender
bewegt Selbigem Ausdruck zu schenken,
nur auf private, unkommerzielle Projekte zu beschränken.
...
Soliton,
eine so geartete Orientierung am Kommerz habe ich garnicht gemeint.

Vielmehr habe ich an die Fähigkeit des Künstlers gedacht,
mit potenziellen Abnehmern seiner Werke auch ausreichend gut
zu kommunizieren und entsprechende Kontakte zu pflegen.

Die Fähigkeit, seine Werke zu verkaufen, hat nicht notwendigerweise
mit Anpassung an einen Massengeschmack zu tun.

Das Werk eines Künstlers kann durchaus "sperrig" sein,
aber dann muss er eben seinen gewöhnungsbedürftigen Stil
auch unters Volk bringen können.

Den Hungerleidern unter den Künstlern, den verkannten Genies,
fehlt sehr oft genau diese Fähigkeit.


Übrigens, jeder selbständige Handwerker, Gewerbetreibender oder Dienstleister
befindet sich diesbezüglich in einer durchaus vergleichbaren Situation.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Was ist Kunst ?


Hungerleider und verkannte Genies.


Soliton,
eine so geartete Orientierung am Kommerz habe ich garnicht gemeint.

Vielmehr habe ich an die Fähigkeit des Künstlers gedacht,
mit potenziellen Abnehmern seiner Werke auch ausreichend gut
zu kommunizieren und entsprechende Kontakte zu pflegen.

Die Fähigkeit, seine Werke zu verkaufen, hat nicht notwendigerweise
mit Anpassung an einen Massengeschmack zu tun.

Das Werk eines Künstlers kann durchaus "sperrig" sein,
aber dann muss er eben seinen gewöhnungsbedürftigen Stil
auch unters Volk bringen können.

Den Hungerleidern unter den Künstlern, den verkannten Genies,
fehlt sehr oft genau diese Fähigkeit.


Übrigens, jeder selbständige Handwerker, Gewerbetreibender oder Dienstleister
befindet sich diesbezüglich in einer durchaus vergleichbaren Situation.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Natürlich gibt es auch irgendwo den Kunsttreibenden, welcher von seinem Schaffen zu leben vermag.

Dennoch bleibt die Zäsur zwischen kommerziellen Produkten / Projekten und den Werken "just for Fun".

Status Quo, also die Britain-Rock-Gruppe, sind auch hervorragende Jazzmusiker und spielen diesen nur so zum Spaß mit guten Kumpels in der Freizeit. Ansonsten dürfen sie, seit 40 Jahren, bei deren öffentlichen Auftritten nur ihre drei Rock-Akkorde spielen … es hängt ihnen zwar schon zum Hals heraus, aber es steht so in den Verträgen und das mittelständische Unternehmen Status Quo, mit seinen vielen Mitarbeitern, braucht die Umsätze.

Eine mir bekannte Kunstmalerin verkauft kleine Gemälde auf Flohmärkten u.ä.
Schnell hatte sie herausgefunden was sich am besten abverkaufen lässt und bedient dieses Schema nach 08/15 damit es sich überhaupt lohnt einen Stand aufzumachen. Sie nimmt 20,- bis 25,- € für die Malereien, die in zwei, zweieinhalb Stunden auch am Flohmarktstand entstehen. Nun freut sie sich über ein Projekt bei welchem sie die Illustrationen für ein Kinderbuch erstellen kann. Doch mit ihrer Aussage als Künstlerin haben diese, dem Kommerz dienenden Projekte, kaum etwas zu tun.

Hat der bildende Künstler einen bekannten und guten Namen wird der Kunstmarkt aufmerksam. Stirbt dann der Künstler ist die Anzahl seiner Werke begrenzt und gefragt. Jetzt kommen die Kapitalanleger zum Zuge. Postumer kommerzieller Erfolg ist häufig aus diesem Grund der Fall.

Die Dinge ändern sich eben, wenn der Kunstbegriffsinnende von der Position des Kunstkonsumenten in die Rolle des Künstlers, des Verlegers / Galleristen oder der der schreibenden Kritikerzunft wechselt.
Und damit möchte ich nicht gesagt haben, dass es die Kunstprofessoren leichter haben mit dem Kunstbegriff. :)
 
AW: Was ist Kunst ?

Das Werk eines Künstlers kann durchaus "sperrig" sein,
aber dann muss er eben seinen gewöhnungsbedürftigen Stil
auch unters Volk bringen können.

Aha, der Künstler "muss" also etwas. Das deutet darauf hin, daß der Künstler in diesem System der künstlichen Neugier nicht als "Kann"- oder als "Soll"-Kaufmann leben darf. Bestimmt gibt es eine Vorschrift, die den Künstler zum Musskaufmann zwingt...
 
AW: Was ist Kunst ?

jener, welcher diese frage beantwortet haben möchte, wird Kunst nicht
verstehen, mit dem verstand, mit Gedanken?
wie deppert ist der mensch?
 
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AW: Was ist Kunst ?

Aha, der Künstler "muss" also etwas. Das deutet darauf hin, daß der Künstler in diesem System der künstlichen Neugier nicht als "Kann"- oder als "Soll"-Kaufmann leben darf. Bestimmt gibt es eine Vorschrift, die den Künstler zum Musskaufmann zwingt...

Weniger wegen den Künstler sondern den Menschen - den dieser muss existieren und dazu gehören neben der Kunst auch die Befriedigung der anderen Bedürfnisse. Jeder Mensch ist Künstler , Kaufmann und Handwerker zugleich - Selbst wenn das kaufmännische sich darauf reduziert die eigene Haut zu Markte zu tragen und das künstlerische darauf beim ausgehen der Halle das richtige Fegemuster zu finden ,beim decken des Tisches die Speisen zu plazieren Oder beim programmieren elegante Algorithmen zu finden.
Kunst und Arbeit(im phi.Sinne)gehören eigentlich untrennbar zusammen. Das sie trotzdem getrennt werden ist das kranke/krankmachende an unserer Gesellschaft.
 
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