Perivisor
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- 16. Oktober 2010
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AW: Was ist Kunst ?
5 meiner Violinen haben total unterschiedliche Charaktere, der Rest sind teilweise - gut spielbare - Fehlkäufe über Ebay, wo übrigens die tollsten Instrumente billigst verhökert werden.
Eine sehr alte Violine ( 1748) ist vielfach repariert, hat aber dennoch einen sehr tiefen, sonoren Ton. Die tiefe G-Saite lässt sich aber ab der 6. Lage nicht mehr leicht ansprechen. Eine etwas jüngere Geige, ein sächsisches Stradivari-Modell um 1900 hat einen sehr hellen, süßen, aber für Soli etwas zu leisen Ton.
Für Quartett und Mitspiel im Kammerorchester ist sie sehr gut.
Ein Guarneri-Modell, von ca. 1880 - wohl aus dem Vogtland - ist sehr kräftig im Ton, eignet sich hervorragend für Soli, ist aber für kleine Besetzungen zu dominant. (natürlich hangt das auch vom Geiger ab)
Schließlich ist noch eine Geige dabei die ich komplett öffnen musste, da der Hals von irgendeinem Hobby-Bastler wohl mal neu - mit dickem, zähem Industrieleim eingeklebt worden ist. Boden und Decke scheinen aber Originale aus dem 18. Jhdt. zu sein. Demnach ein Werk von Carlo Ferdinando Landolfi.
Diese Geige hat eigentlich alles, was das Herz des Geigers höherschlagen läßt.
Sie klingt süß - und laut. Die tiefen Töne sind harmonisch und das Teil lässt sich bis in die höchsten Lagen leicht ansprechen.
Ähnliches gilt ja auch für Gitarren: keine klingt wie die andere.
Ein Profi-Geiger - besonders ein Solist - hat auf jeder Geige "seinen" Ton.
Aber als Hobby-Musiker ist man halt nicht so flexibel. Es macht auch Spaß, öfter mal dieses oder jenes Instrument zu spielen. Übrigens klingen sie alle auch wetterabhängig unterschiedlich.
Ich habe auch schon selber 3 Geigen gebaut, von denen nur 1 wirklich relativ gut geworden ist. Dafür habe ich im Schnitt etwa 200 Stunden Arbeit benötigt.-
Jetzt kommt wieder die Frage: ist Geigenbau eine Kunst ? Ich behaupte : Ja !!! (da muss ich meine laienhaften Versuche natürlich ausnehmen-)
Perivisor
Alle Achtung, da kenne ich ja Musikalienhandlungen die nicht so reichhaltig bestückt sind.
Eine interessante, feine Klampfen- & Amps-Sammlung haben Sie da ja. *neidisch dreinblick*
Beim Be-Streichen kenn ich mich nicht so aus:
Bedarf es denn wirklich einer Anzahl von sieben Violinen,
resp. sind die Charakterunterschiede der Violinen denn so gewaltig,
dass diese durch Spielweise nicht mehr auszugleichen wären?
5 meiner Violinen haben total unterschiedliche Charaktere, der Rest sind teilweise - gut spielbare - Fehlkäufe über Ebay, wo übrigens die tollsten Instrumente billigst verhökert werden.
Eine sehr alte Violine ( 1748) ist vielfach repariert, hat aber dennoch einen sehr tiefen, sonoren Ton. Die tiefe G-Saite lässt sich aber ab der 6. Lage nicht mehr leicht ansprechen. Eine etwas jüngere Geige, ein sächsisches Stradivari-Modell um 1900 hat einen sehr hellen, süßen, aber für Soli etwas zu leisen Ton.
Für Quartett und Mitspiel im Kammerorchester ist sie sehr gut.
Ein Guarneri-Modell, von ca. 1880 - wohl aus dem Vogtland - ist sehr kräftig im Ton, eignet sich hervorragend für Soli, ist aber für kleine Besetzungen zu dominant. (natürlich hangt das auch vom Geiger ab)
Schließlich ist noch eine Geige dabei die ich komplett öffnen musste, da der Hals von irgendeinem Hobby-Bastler wohl mal neu - mit dickem, zähem Industrieleim eingeklebt worden ist. Boden und Decke scheinen aber Originale aus dem 18. Jhdt. zu sein. Demnach ein Werk von Carlo Ferdinando Landolfi.
Diese Geige hat eigentlich alles, was das Herz des Geigers höherschlagen läßt.
Sie klingt süß - und laut. Die tiefen Töne sind harmonisch und das Teil lässt sich bis in die höchsten Lagen leicht ansprechen.
Ähnliches gilt ja auch für Gitarren: keine klingt wie die andere.
Ein Profi-Geiger - besonders ein Solist - hat auf jeder Geige "seinen" Ton.
Aber als Hobby-Musiker ist man halt nicht so flexibel. Es macht auch Spaß, öfter mal dieses oder jenes Instrument zu spielen. Übrigens klingen sie alle auch wetterabhängig unterschiedlich.
Ich habe auch schon selber 3 Geigen gebaut, von denen nur 1 wirklich relativ gut geworden ist. Dafür habe ich im Schnitt etwa 200 Stunden Arbeit benötigt.-
Jetzt kommt wieder die Frage: ist Geigenbau eine Kunst ? Ich behaupte : Ja !!! (da muss ich meine laienhaften Versuche natürlich ausnehmen-)
Perivisor