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Was ist "der Himmel"?

Zitat von Frischling: Die Religionen aber, die noch Menschen beeinflussen, müssen sich irgendwann mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen lassen und alle Religionen, die das nicht können, weil sie etwa einen minderwertigen, vor Eifersucht rasenden Gott als Allmächtigen Schöpfer eines Universums mit über 100-Milliarden Galaxien verkaufen wollen, werden aussortiert

Den Zusammenhang zwischen Glaubenswelt und Wissenschaftswelt zu fordern ist an und für sich Unsinn. Es geht um die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen und wie sie mit dem "Meistern ihres Lebens" fertig werden: Und da "dient" als Trost und Hoffnung die Macht eines "Gottes".

Religioser Glaube schließt doch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse nicht prinzipiell aus! Wenn Du religiösen Glauben nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen kannst, bist Du arm dran. Geht die Urknall-Theorie nicht auch auf Überlegungen des belgischen Theologen Georges Lemaitre zurück? Konnte der nicht seine religiösen Vorstellungen von Gott mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen?

Das in „Einklang-Bringen“ bedeutet doch nur, dass von Menschen, die das können, nicht mehr an solche Bibelaussagen geglaubt wird, die andere etwa als sichere, getreue und irrtumsfreie Wahrheit Gottes behaupten, etwa der Glaube, dass Gott laut vielen Bibelaussagen ein giftiger Feind der Religionsfreiheit ist, der sogar „ungläubige mit Höllenstrafen belegen will. Das aber glaubt nach meiner Meinung selbst der Papst nicht wirklich!
 
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Zitat von Frischling:
Für Dich mag dieser esoterische Aspekt entscheidend sein. Die Lehre Jesus aber sollte für alle Menschen bestimmt sein und nicht nur für einen kleinen Kreis von Esoterikern, denn er forderte das Taufen ALLE Menschen ALLER Nationen!

Was ist denn diese Taufe?

Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf Über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen.
Matthäus 3, 16

Alleine diese Stelle kann man auf so viele verschiedene Arten deuten, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.

Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen: Die Taufe soll laut Matth. 10, 32-32 die Menschen dazu bringen, sich zu Jesus zu bekennen. Wer das nicht tut, der wird von dem Mann verleugnet, der alle Menschen VERDAMMT, die sich nicht zu seinem Gott bekehren:

„Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.“

Jesus vermittelte zuerst seinen Jüngern, wie er sich das menschliche Miteinander vorstellt. Der Weltmissionsbefehl Jesus fordert danach, das auch allen Menschen zu vermitteln, die durch die Taufe zu Jüngern werden sollen:

"Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." (Matth. 28, 19+20)
 
Jeder darf natürlich glauben, zu diesem auserwählten Kreis von Esoterikern zu gehören. Lass uns also wissen, welche esoterischen Schlussfolgerungen Du aus der Tatsache ziehst, dass die Lehre Jesus für alle Menschen aller Nationen bestimmt sein sollte, aber so gut wie kein Christ sich wirklich bemüht, Jesus Forderungen zu erfüllen, seine Nächsten wie sich selbst zu lieben und deshalb allen Besitz mit den Armen zu teilen?

Trotzdem sind diese Arten der Religionen für mich mit dem ganzen drumherum, das sich entwickelt hat nur ein Haufen scheinheiliger, die sich nur ausreden suchen, um nicht so leben zu müssen, wies Jesus gepredigt hat.

Ich persönlich habe am Ende des Monats kein Geld übrig, das ich den Armen geben könnte. Insofern muss ich mich mit diesem von euch postulierten Widerspruch gar nicht befassen, denn er betrifft mich nicht.
 
Ich persönlich habe am Ende des Monats kein Geld übrig, das ich den Armen geben könnte. Insofern muss ich mich mit diesem von euch postulierten Widerspruch gar nicht befassen, denn er betrifft mich nicht.
Da gehts nicht um Geld. Da geht es um Nächstenliebe und die kostet ja bekanntlich nix. Ich spende auch fast kein Geld, weil ich das ziemlich sinnlos finde, nur an ein paar Orgas meines Vertrauens :) aber ich sammle z.B. Zeug, von Menschen, dies nicht mehr brauchen und geb es denen, die nix haben. Man kann sich sozial überall einbringen und das kostet keinen Cent.
 
Zitat von Frischling: Konnte der nicht seine religiösen Vorstellungen von Gott mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen?

Nein. Er wußte Naturwissenschaft und Religion streng auseinander zu halten.

Glaubst Du, dass der päpstliche Prälat Georges Lemaitre den Teil seines christlichen Glaubens, an den er glauben konnte, streng von seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen trennen musste? Sein christlicher Glaube etwa an die Vergebung der Sünden durch das Leiden, Sterben und Auferstehen von Jesus beinhaltete wahrscheinlich nicht den wörtlichen Glauben an eine 6-Tage Schöpfung wie in der Bibel behauptet, denn die und sicher auch andere biblische Aspekte konnte er kaum mit seiner Urknall-Theorie und anderer seiner wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen.

Als Präsident der Päpstliche Akademie der Wissenschaften beschäftigte er sich aber gerade mit der von Dir diesem Mann abgestrittenen Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion! Vereinbarkeit bedeutet, Unterschiedliches in Einklang bringen zu können und das bei Seite zu lassen, was man nicht glauben kann!
 
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Einige Menschen, die ich in meinem Leben getroffen habe und für besonders wertvoll ansah, konnten Wissen und Glauben parallel leben. Sie wussten um die Gültigkeit der Naturgesetze für das alltägliche Leben und erweiterten diese Realität mit dem christlichen Glauben und nutzen die Geschichten der Bibel als Gleichnis. Somit schließt sich Wissenschaft und Spiritualität nicht aus, im Gegenteil, es formt die einzelnen Aspekte zum Ganzen was Mensch ausmacht. So gibt es keinen lebenden Menschen ohne rationalen Verstand und keinen Menschen ohne seelische Empfindungen, dieses Unterschiedliche in Einklang zu bringen ist die Lebenskunst. Auch Mitarbeiter des Vatikans sind Menschen die zu dieser Kunst fähig sein können. Mir fällt da die Geschichte 'Der Name der Rose' ein wo schon im Mittelalter ein kluger Mann des Glaubens wissenschaftliche Methoden anwendete, um Morde aufzuklären und die Inquisition ad absurdum zu führen.
 
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