*Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt*
Nach meiner Sichtweise endet mit meinem biologischen Tod auch mein Ich-Bewusstsein. Alle Strukturen, aus denen ich bestand, wirken zwar auf ihrer Ebene weiter, aber es gibt kein Frischling-Ich-Bewusstsein mehr.
Das ICH-Bewusstsein basiert rein auf der eigenen Erfahrungswelt des materiellen Körpers und ist das Problem schlechthin, denn es suggeriert uns eine Trennung von etwas, was man gar nicht trennen kann und auch nicht getrennt betrachten sollte.
Ich denke, dass das, was ich vor meiner körperlichen Existenz war, das selbe ist, wie das, was ich nach dem körperlichen Tod sein werde und das ist reines Bewusstsein.
Dieses Bewusstsein, dessen Bestandteil ich immer war und immer bleibe, hat viele physische Erscheinungsformen, die alle von eben diesem Bewusstsein geschaffen wurden.
Da sich dieses Bewusstsein, parallel zur Evolution der Formen (der Materie), selbst in einem Evolutionsprozess befindet, haben alle körperlichen (materiellen) Existenzen den Charakter individueller Bewusstseinseinheiten.
Der Mensch spielt dabei eine spezifische Rolle. Einerseits ist er das einzige Wesen, das sich seines Bewusstseins bewusst wird, andererseits ist sein individuelles Bewusstsein - was die Verbindung zum universellem Bewusstsein betrifft - durch Gehirnaktivität in Teilen blockiert. Das führt dazu, dass er nur sehr eingeschränkt in der Lage ist, sich – entsprechend seiner tatsächlichen Natur – als Bewusstsein wahrzunehmen und sich stattdessen mit der physischen Einheit ´Körper/Geist´ identifiziert.
Das führt zu einem Ich–Bewusstsein und das wiederum dazu, wie ´Urmilsch´ richtig feststellte, zu einer empfundenen Trennung, die „in echt“ natürlich nicht existiert.
Todesangst und mit dem Tod verbundene Befürchtungen entstehen durch die Annahme, das ich mich - nach dem Ableben - einer himmlischen Administration zu stellen habe, die über meinen weiteren Wertegang entscheidet. Dem ist (nmM) – Gott sei Dank – aber nicht so.
Die Vorstellung, das Seelen in einer Art Auffanglager:
- nach irdischem Treiben bewertet werden
- nach begangenen Untaten geläutert werden
- nach entsprechender Einstufung mit unterschiedlichem Komfort untergebracht werden
- in eine bestehende Hierarchie eingestuft werden
- in Seminaren auf den nächsten Einsatz vorbereitet werden
- und anderes mehr
sind fern der Realität.
Das was ich für meine Seele halte, ist die emotionale Seite meines Bewusstseins und die bleibt immer Bestandteil des Bewusstseins und geht nirgends hin.
Das was da „weggeht“ ist die Erinnerung an dieˋKörper-Geist-Einheit´, sie geht quasi in das Archiv des Bewusstseins. In ihr und mit ihr gehen alle Aspekte, die dieses Leben vermeintlich schön oder auch schwer (und leidvoll) machten. All das geht nicht verloren, es ist Bestandteil einer Datei, aber eben auch nicht mehr.
Auch bei Nachtodkontakten (die durchaus möglich sind) ist das keine Verbindung zur verstorbenen Person; es ist das Aufrufen einer Datei, die lediglich als Hologramm aktiviert werden kann.
Das was bleibt, ist das, was mich in Wirklichkeit ausmacht, beseeltes Bewusstsein, befreit vom Ich, befreit von jeglicher Einschränkung, befreit von allem Leid und Krankheit. Das vermeintliche Ende ist lediglich eine beglückende Rückkehr "nach Hause".
Auch die Angst vor weiteren Inkarnationen (zumal wenn die letzte recht unglücklich war) scheinen unbegründet. Das freie Bewusstsein hat auch einen freien Willen. Spiritualität bedeutet unbegrenzte Weite und keine Existenz nach Vorgaben.
Anders als im Materialismus, der einen Determinismus - als Wesenszug - nach sich zieht, ist hier nichts gesetzt oder vorbestimmt. Auch ist es im allgemeinen problemlos als Bewusstsein eine Form anzunehmen; der Mensch ist jedoch ein Sonderfall. Sein individuelles Bewusstsein (als Teil des universellen Bewusstseins) „vergisst“, dass es im Kern metaphysisch ist und identifiziert sich mit Körper und Geist und schafft sich so jede Menge Probleme.
Woher ich das weiß? Ich weiß es nicht. Bewusstseinsfragen sind schon lange mein Thema. Das - hier - ist der *Stand Heute*.
LG * Helmfried
P.S.: Auf andere Sichten bin ich natürlich auch gespannt.