AW: Warum tötet Gott? (Archiv)
Wer so arrogant ist, seine "Wahrheit" als DIE Wahrheit darzustellen, ist selbst blind.
Um so etwas "hinkritzeln" zu können braucht man keine Vernunft, aber das Ganze argumentativ zu unterstreichen und logisch zu verteidigen, dagegen schon!
Ganz im Gegenteil, Philosophie die sich vom religiösen Gedanken der "Krone der Schöpfung" verabschiedet, ist sehr wohl modern.
Was bedeutet das Wort "modern" bei dir, hätte ich gerne gewusst? Und dass der Mensch die "Krone der Schöpfung" ist, wissen schon die Spatzen am Dach. Wie ist es möglich, dass du es nicht gewußt hast?
Selbst Evolutionisten wie Steve Jones einer ist, sind der Meinung, dass sich der Mensch ausserhalb der Evolution bewegt. Der Mensch evoluiert nicht!
Auch wenn dir der Gedanke vielleicht nicht gefällt. Außerdem redet keine vernünftige und moderne Philosophie davon, Tiere abzuschlachten (ebenso wenig den Menschen).
Prinzipiell wollte ich dich gar nicht belehren, dennoch musste ich kurzzeitig umdisponieren um hier einfach "einzuhacken", denn so viel Unwissenheit ist nicht nur untolerabl, sondern auch absolut schädlich.
P. Singer sagte:
Denn bei jedem fairen Vergleich moralisch relevanter Eigenschaften wie Rationalität, Selbstbewußtsein, Bewußtsein, Autonomie, Lust- und Schmerzempfindung, und so weiter haben das Kalb, das Schwein und das viel verspottete Huhn einen guten Vorsprung vor dem Fötus in jedem Stadium der Schwangerschaft […].[PE 3]
Meine Antwort darauf ist: Es gibt keine radikalere Begründung der Gleiheit jedes Menschen als der christlich-jüdische Gedanke der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Der Mensch ist "Imago Dei!"
Daraus folgt Gebot:
"Du sollst nicht töten!"
Wir alle wissen, dass das Töten im eigentlichen Sinn eine pädagogische Hilfeleistung erfordert. Angesichts des Widerwillens im Menschen, seinen Nächsten zu töten, besteht die effizienteste Pädagogik hier immer noch darin, die Menschlichkeit des Opfers zu leugnen, es vorher sozusagen zu entmenschlichen. Wenn man einen Menschen "entmenschlicht", dann gibt es keine Tabus mehr, das Töten wird "normal."
Wenn der Mensch Gott abschafft, dann ist er nicht weit davon entfernt, dass er auch den Menschen abschafft. Nach den Richtlinien des Postmodernismus ist es leichter Zufallsprodukte einer ziel-und sinnlosen Evolution umzubringen, als es der Fall wäre, mit Gottesgeschöpfen.
Die Tiere sollten nicht leiden und der Mensch muss die Tiere mit Respekt behandeln.
Aber, den Tieren mehr Dignität zuzusprechen als den Menschen, das geht über Ratio hinaus. Das wird langsam irrational. Darum werden jedes Jahr 50 Millionen ungeborene Menschen umgebracht. Millionen Kinder sterben an Hunger, aber in Europa und USA werden die Tiere in "Tierkliniken" gepflegt und gehegt. Der Mensch ist irre, an sich selbst und Gott geworden! Er ist ein Utilitarist par excellence.
Wenn der Mensch seine menschliche Würde nicht von Gott hat, sondern der Mensch sich anmasst, seine Würde durch Rasse, Herkunft, Einstellung oder Nützlichkeit zu definieren, dann sind die Tore weit dafür geöffnet, dass ganze Gruppen (ungeborene kinder! 50 Millionen!!!) von Menschen oder gar Völkern das Recht zum Leben abgesprochen wird. Der Mensch ist manipulierbar geworden und er hat jeden Massstab für Gut und das Böse verloren.
Leider lehrt das Christentum neben der "Nächstenliebe" im 1. Gebot auch die Intoleranz jeglichen anderen Gottes, was heute noch zu Gewalt und Krieg führt.
Diese Lüge glaubst du wohl selbst nicht. Das Christentum ist "säcular geworden" und lebt seit 300 Jahren gewaltlos. Das Christentum als Religion führt keine Kriege! Also, schreibe keine Lügen mehr!
Der christliche Gott ist TRINITÄT!
Francis Schaeffer sagt darüber folgendes:
"Eines der Merkmale des christlichen Gottes ist, dass für ihn nicht alles dasselbe ist. Das mag sich zunächst ziemlich banal anhören, aber in Wirklichkeit ist es eine der tiefgreifendsten Aussagen, die man über den christlichen Gott machen kann. Er existiert, er hat einen Charakter und für ihn ist nicht alles dasselbe. Manche Dinge stehen im Einklang mit seinem Charakter, und manche stehen seinem Charakter entgegen."
Jedes weitere Wort ist hier überflüssig!
Es gibt zwar keine "Bibel des Humanismus" (schade eigentlich, dann könnten auch wir immer wieder Zitate daraus hervorbringen und uns direkt auf eine "Schrift" berufen), doch würde in dieser zweifelsohne die Nächstenliebe ausdrücklich hervorgehoben werden. Allerdings bedarf es keiner solchen Schrift, sondern lediglich der menschlichen Vernunft und Logik.
(MAO-Bibel???)
Vielleicht der Logik und der Vernunft der Postmoderne?
Das sind die Postulate der Postmoderne:
1) Abkehr von der Autorität universeller Wissenschaft und eine Hinkehr zu Erzählungen örtlich begrenzter Erkenntnis.
2) Abkehr von einer universellen Rationalität, wobei die Vernunft ihren Sitz inerhalb bestimmter Erzählungen, Traditionen, Institutionen und Praktiken hat.
3) Abkehr von einer vereinheitlichenden, zusammenfassenden, universellen Idee, und Hinkehr zu einen neuen Schwerpunkt auf Unterschiedlichkeit, Pluralität Zerstückelung und Komplexität.
4) Postmodernisten lehnen den Gedanken ab, dass der Mensch ein autonomes Individuum mit einem rationalen Bewußtsein ist, das seinen jeweiligen kulturellen, sprachlichen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Standort übersteigt.
5) Postmodernisten lehren, dass alles was wir über die Dinge wissen, rein linquistisch und gesellschaftlich konstruiert ist.
6) Sprache steht für die gesellschaftlich konstruierte Ordnung, inerhalb derer wir denken und uns bewegen und unserer Dasein haben.
7) Es ist alles eine Form der Interpretation!
Wo führt das hin?
Konfuzius wusste es, als er sagte:
"Wenn Worte ihre Bedeutung verlieren, verlieren Menschen ihre Freiheit!"
Nun aber, Postmodernisten haben es gar nicht begriffen: In Wirklichkeit verlieren Menschen, wo Worte ihre Bedeutung verlieren, nicht nur ihre Freiheit, sondern auch ihr Leben.
Säkulare humanistische Ethik des Kommunismus, verschlang nur in 73 Jahren ihres Terrors über 100 Millionen unschuldige Opfer. Postmodernisten sind noch radikaler und brutaler: Sie schaffen 50 Millionen pro Jahr!
Nach der Frage "Warum Gott tötet" fänd ich es zunächst einmal interessant, Gott für diese Frage zu definieren. Wenn der biblische Gott zur Beantwortung herhalten soll, so ist es doch eine sehr gute Frage. Schließlich sagt Gott von sich selbst, er sei gut und allmächtig, weshalb es keinen rationalen Grund für dieses Leid gibt. Allerdings würde ich nicht sagen, er "tötet". Er lässt es viel eher "nur" zu.
Er lässt es zu!
Und weisst du warum?