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Wahrhaftiger Glaube

AW: Wahrhaftiger Glaube

Also wäre ein neuer Wiener Kreis durchaus erfreulich. Gerade auch in der gegenwärtigen Zeit in der sich jede Menge metaphysischer Spekulation sehr gut hinter einem scheinbar vorherrschenden Rationalismus verbirgt und ich glaube fast, dass dem auch der Threadersteller etwas abgewinnen könnte!?

Wenns hier Leute aus Wien gibt, können wir uns ja gleich mal im Kaffeehaus treffen. Wär sowieso nett mal mit den Menschen hinter den Postings auf ein Plauscherl zusammenzukommen
Ja, ich kann Deine Intention gut nachvollziehen. Bin für ein Plauscherl im Kaffeehaus einige Hundert Kilometer zu weit weg. Wäre sehr interessant, den ehemaligen Think-Tank (nicht institutionalisiert) weiterzuführen...
 
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Virtuelle Kreise.

fusselhirn schrieb:
Diesen Wunsch habe ich auch schon sehr lange.
Gemeinschaften in denen man miteinander über spirituelles, "religiöses" Reden kann,
ohne in Diskussion zu verfallen, bei denen jeder sich angegriffen fühlt.
Eine Gemeinde, ohne christliche Stempel.

Wäre schön, wenn es dann in Wien zustande käme.

__________________

Wer glaubt, er wisse, muß wissen, er glaubt.

Zunächst einmal: Hallo fusselhirn!

Haben dich die Herbststürme doch wieder einmal vom Turmfalkennest hierher verweht? ;)


Was den neuen Wiener Kreis betrifft, eventuell via Skype, da vermute ich, dass daraus nichts
werden wird. Du erinnerst dich vielleicht noch an die vergeblichen Versuche von Zeilinger,
so ein real life Treffen auf die Beine zu stellen.

Möglicherweise kommt so ein Kreis hier schon deshalb nicht zustande,
weil Kreis & Sky pe hierzulande immer noch sehr stark nach Kreisky riecht. :)


Aber eigentlich sollte eine Internet-Diskussionsplattform ja eine ausreichend gute Basis
für den intendierten Gedankenaustausch sein.

Deine Signatur drückt ja schon lange eine sehr ähnliche Haltung aus,
wie sie von Johannes Weg in dem Text unter dem Titel "Wahrhaftiger Glaube" skizziert wurde.

Du dürftest also zumindest in johannesweg eine verwandte Seele finden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Wahrhaftiger Glaube

Hallo Neugier,

Aber eigentlich sollte eine Internet-Diskussionsplattform ja eine ausreichend gute Basis für den intendierten Gedankenaustausch sein.
Natürlich! Es ging in meiner Antwort, ja auch um eine Gemeinschaft, die ich ihm Wünsche, und nicht um blossen Gedankenaustausch. Das christliche, jüdische oder muslimische Gemeindeleben hat schon eine Vorteile für die Mitglieder. Ich habe sehr gute Gemeindearbeit bei kleinen Freikirchen oder bei den allseits beliebten Zeugen erlebt. Leider störten mich immerwieder die Glaubensinhalte (bin halt kein Christ) und organisatorische Dinge.

Es ist sehr schwer etwas selbständiges auf die Beine zu stellen, denn etweder sind meine Bekannte in einer Gemeinde oder haben an "religiösen" Dingen kein Interesse bzw. leben andere Werte (z.B. Fremdgehen).

Ich versuche ein guter Mensch zu sein. Ich meine damit Ehrlichkeit, Treue, Liebe, Hilfsbereitsschaft, Barmherzigkeit, Religiösität, ....und das funktioniert einfacher in einer Gemeinschaft, die die gleiche Dinge anstrebt.

Deshalb wünsche ich JohannesWeg, dass er dies vielleicht in Wien schafft und mir dann mitteilt, wie er es geschafft hat.

Du dürftest also zumindest in johannesweg eine verwandte Seele finden.
Na ja, er zieht für sich als Agnostiker andere Schlußfolgerungen auf die Erkenntnisse, welche ich gut nachvollziehen kann. Ich weiß (das es meinen Gott gibt), Johannes zweifelt. :D

lg,
fusselhirn
 

Ist Wahrheit die Erfindung eines Lügners ?

fusselhirn schrieb:
[...]
Na ja, er zieht für sich als Agnostiker andere Schlußfolgerungen auf die Erkenntnisse,
welche ich gut nachvollziehen kann.
Ich weiß (das es meinen Gott gibt), Johannes zweifelt.
fusselhirn,
meine Vermutung einer Seelenverwandtschaft beruhte auf der großen Ähnlichkeit
zwischen deiner Signatur und der Ausdeutung von Konstruktivismus durch Johannes Weg.

Sein Text könnte ohne weiteres den Titel tragen:

"Wie steht ein radikaler Konstruktivist zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit?"

Dieses Verhältnis ist nicht ganz unproblematisch,
und verlangt dem streng gläubigen radikalen Konstruktivisten einige Anstrengung ab.

Es stellt sich auch die Frage, ob sich das Agnostikertum von Johannes Weg denn überhaupt
auf den Glauben an einen Gott bezieht, oder eher auf den Glauben an den Besitz einer Wahrheit.

Ich könnte noch einen Schritt weiter gehen, und mich als Agnostiker in der Frage deklarieren,
ob es einen Johannes Weg denn überhaupt wirklich gibt. :)


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Wahrhaftiger Glaube

hallo Neugier,

"Wie steht ein radikaler Konstruktivist zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit?"
Darauf spielte der Kommentar an.
=>Ich weiß (das es meinen Gott gibt), Johannes zweifelt.

grrr, mein Sohn schreit, später ausführlicher
 
AW: Wahrhaftiger Glaube

@johannesweg
Ein sehr interessanter Text.

Diesen Wunsch habe ich auch schon sehr lange. Gemeinschaften zu schaffen in gleiche Werte (Liebe, Ehrlichkeit, Treue, ...) gelebt werden, aber man frei in seinem Glauben ist.
Gemeinschaften in denen man miteinander über spirituelles, "religiöses" Reden kann, ohne in Diskussion zu verfallen, bei denen jeder sich angegriffen fühlt.
Eine Gemeinde, ohne christliche Stempel.

Wäre schön, wenn es dann in Wien zustande käme. lg, fusselhirn

Also es ehrt Dich fusselhirn, diesen Wunsch zu haben und eine Gemeinschaft schaffen willst in der die gleichen Werte gelebt werden.
Da frage ich mich doch glatt, was willst Du denn noch schaffen wenn Du schon längst in einer lebst? Frau und Kind und Du? Ist das keine Gemeinschaft? Habt ihr so unterschiedliche Vorstellungen davon, dass Du noch etwas schaffen willst? Wozu und warum?

Ich habe keine Ahnung davon und das schreckt mich davon ab, Dir ganz spontan meine Telefon Nr zu geben, wozu die die Ausgrenzung der christlichen Stempel brauchst. Ich brauche nur die Erkenntnis, dass die meisten Christen an die Sünde sprich die Trennung von Gott glauben und aus diesem Grund andere unter Druck setzen aus Angst vor der eigenen Verdammnis oder der Verdammnis der anderen. Letztere fixe Idee hat mich lange in Angst und Schrecken versetzt.
Hier die Angst als eine feste Einbildung durch den Geist zu erkennen und eine Trennung zwischen eigenem verstrickten Erleben und Denken und dem von anderen Menschen zu unterscheiden, habe ich mir zur lebenslangen Aufgabe gemacht.

Wer nur das Leiden Christi als einen Vorwurf erlebt und benutzt hat leider nichts vom Christentum verstanden, welches eine frohe Botschaft ist und leider zu einer Droh- und Verwirrbotschaft verkommen ist.

Denn Angst macht dumm und Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz. Also ist es notwendig der Angst immer unerschrocken in die Augen zu schauen.

Es gibt eine Angst davor zu erkennen immer schon geliebt worden zu sein und alle bisherigen Anstrengungen nur dazu gedient haben, dies erkennen zu dürfen und sich dies zu erlauben es zu erkennen, allen widrigen Umständen zum Trotz.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Wahrhaftiger Glaube

hallo Neugier,

Ich habe mir mein Wissen aufgebaut und dieses Wissen ist für mich wahr.

PDF Seite 45 schrieb:
Generell sollten erlebte, allerdings kritisch gegeneinander abgewogene Erfahrungen das Fundament jenes Glaubens bilden, welcher nie als "Wissen" verstanden sollte.
Ich nenne das Fundament eines Glaubens "Wissen". Also weiß ich, dass es meinen Gott gibt.

Johannes schreibt sehr vorsichtig, ja fast ängstlich.
PDF Seite 45 schrieb:
sondern nur um den bescheidenen <versuch, eine zumindest vorläufig einiegermaßen befriedigende innere Haltung zu sich selbst und der "Welt" gegenüber finden.
Er zweifelt an sich und seiner Erkenntnissen. Wenn er also nur glaubt und nichts weiß.(Glaube und Wissen als innere Unterscheidung) mmhh Wieso ist er dann eigentlich ein radikaler Konstruktivist??

@rotegraefin
Ich lebe in sehr vielen Gemeinschaften(Ehe, Verein, Stadt, Staat, Freunde, Foren) und möchte keine davon missen. Eine Gemeinschaft, die ich im Sinn habe, hat ein bestimmten Zweck. Sie dient dazu spirituellen, religiöse Bedürfnisse zubefriedigen, genauso wie es die Gemeinden von Religionsgemeinschaften tun. Erzähle ich dir hier etwas neues?

lg,
fussel
 
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Gewiss ist nur die Ungewissheit.

fusselhirn schrieb:
[...]
Er zweifelt an sich und seiner Erkenntnissen.
Wenn er also nur glaubt und nichts weiß.(Glaube und Wissen als innere Unterscheidung)
mmhh Wieso ist er dann eigentlich ein radikaler Konstruktivist??

Weil ein radikaler Konstruktivist davon ausgeht, dass das Weltbild des Menschen
aufbauend auf seinen Wahrnehmungen konstruiert wird,
und das Wahrnehmungssystem des Menschen unvollständig und täuschungsanfällig ist.


Daraus folgt, dass es keine hundertprozentige Gewissheit darüber geben kann,
inwieweit die Weltbild-Konstruktion auf korrekter oder fehlerhafter Wahr-Nehmung basiert.

Offen bleibt zunächst jedoch die Frage, welche weiteren Schlussfolgerungen aus dieser
prinzipiellen Rest-Ungewissheit gezogen werden.

Zu dieser Frage wird in dem Text von Johannes Weg Stellung bezogen.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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