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Wahrhaftiger Glaube

AW: Wahrhaftiger Glaube

Also wäre ein neuer Wiener Kreis durchaus erfreulich. Gerade auch in der gegenwärtigen Zeit in der sich jede Menge metaphysischer Spekulation sehr gut hinter einem scheinbar vorherrschenden Rationalismus verbirgt und ich glaube fast, dass dem auch der Threadersteller etwas abgewinnen könnte!?
 
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AW: Wahrhaftiger Glaube

1. Also wäre ein neuer Wiener Kreis durchaus erfreulich.
2. Gerade auch in der gegenwärtigen Zeit in der sich jede Menge metaphysischer Spekulation sehr gut hinter einem scheinbar vorherrschenden Rationalismus verbirgt und ich glaube fast, dass dem auch der Threadersteller etwas abgewinnen könnte!?

Zu 1.:
Vielleicht für einige "Wiener Würstchen"...:dontknow:
Für mich nicht, denn ich bin bloß ein armes "Frankfurter Würstchen"...:clown3:
Zu 2.:
Ja ja, immer dieser Rationalis-mus...:lachen:
Der blaue moebius
 

Was ist mit Wahrhaftigkeit gemeint ?


erichs schrieb:
Ein sehr interessanter Text!
Ich hab ihn zwar momentan nur so überflogen, aber ich werde ihn demnächst komplett lesen.
Und auch in gutem Stil geschrieben.

Nur der Titel klingt etwas abschreckend, so nach Marienfrömmigkeit ;)

Der Bemerkung über den Titel kann ich nur vollinhaltlich zustimmen. Mich hat er zunächst zu
einer agressiv-kritischen Auseinandersetzung mit dem Titel (ohne den Text zu kennen) verleitet.

So in der Art: Kann mir jemand erklären, wie ein Glaube wahrhaftig sein kann ?????

Im Zuge meiner diesbezüglichen Überlegungen bin ich jedoch zu der Einsicht gelangt, dass dieser Titel
eine durchaus treffende Benennung für die Situation eines radikalen Konstruktivisten sein kann.

Dem radikalen Konstruktivisten muss klar sein, dass seine Überzeugungen und sein Weltbild,
allen Bemühungen um bestmögliche Anhaftung an vom Menschen Erkennbaren und Erfahrbaren zum Trotz,
in letzter Konsequenz ja doch Bestandteile eines Glaubenssystemes sind;
halt ein Glaubenssystem mit größtmöglicher Wahr-Haftigkeit.

Diese Einsicht hat mich dann dazu bewogen, doch auch den Text aufzusuchen und zu lesen.
Der Autor legt darin auch sein Begriffsvertändnis von Wahrhaftigkeit dar.

Johannes Weg schrieb:
[...]
In diesem Zusammenhang würde ich „Wahrhaftigkeit“ mit dem Bemühen
um eine der erlebten Wirklichkeit insgesamt angemessene Haltung umschreiben.

Und so versucht also mein Geist fortwährend von dem her, was ihm in der Vergangenheit
tatsächlich oder eventuell nur vermeintlich begegnet sei, die Gegenwart einzuordnen.

Offenbar werden unsere Vorstellungen und Erwartungen,
ohne die wir Menschen uns in der Wirklichkeit nicht zurechtfinden könnten,
aus kumulativ angesammelten und verarbeiteten, bewußten und unbewußten
(wie psychologische Experimente zeigen) Eindrücken im Gedächtnis konstruiert.

Diese Konstruktionen können jedoch durchaus willkürliche Elemente enthalten
und beliebigen Ursprungs sein.

Vielleicht kommt hier eine inhaltliche Diskussion über diesen Text zustande,
wenn ich noch ein paar weitere Textpassagen zitiere, die mir gut gefallen haben.

Johannes Weg schrieb:
[...]
Daher tut ein Gemeinwesen gut daran, im Sinne des sozialen Friedens den Begabteren,
Fleißigeren oder sonst Erfolgreicheren zwar ein gewisses Maß an Vorteilen zu gewähren,
weil potentiell alle von deren Errungenschaften profitieren, ihnen aber im Interesse
der Gesamtgesellschaft auch Grenzen zu setzen, um Einseitigkeiten und Ausbeutung zu verhindern.

Eine gewiß fragwürdige biologistische Argumentation könnte ins treffen führen,
daß durch das Sichern von Chancen der momentan weniger Erfolgreichen
die Vielfalt oder „Diversität“ innerhalb der menschlichen Kultur gewahrt werde,
die für neue, heute noch nicht absehbare Herausforderungen der Zukunft vorteilhaft
sein könnte.


Johannes Weg schrieb:
Fußnote 62

Selbst in Paarbeziehungen führt der Liebesbegriff oft zu seltsamen Vermischungen
von mitfühlender Sorge für den anderen
und besitzergreifenden Manipulationen zur Befriedigung wichtiger eigener emotionaler
Bedürfnisse, darunter ein Sicherheit vermittelndes Geborgenheitsgefühl.

Die ehrliche Aufgliederung dieser Aspekte unter Vermeidung des unglücklichen Wortes
„Liebe“ würde einen bewußten, fairen Kompromiß in der Gestaltung einer Beziehung
möglicherweise erleichtern.
Sie könnte allerdings auch die emotionale Aufladung der Beziehung stark reduzieren.

Johannes Weg schrieb:
Fußnote 65

Durch Marketing werden derzeit in verantwortungsloser Weise stets neue,
zum Teil sehr fragwürdige Bedürfnisse geweckt,
statt solche im Sinne einer vernünftigen menschlichen Lebensführung
bzw. im ökologischen Interesse auf ein rechtes Maß zu beschränken.

Vielleicht sollte Werbung wegen der ihr innewohnenden Tendenz,
Menschen unzufrieden zu machen,
generell mit einer Sondersteuer belegt werden.

Eine solche "Pflanz-Transaktionssteuer" würde ich auch befürworten.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 


moebius schrieb:

Auf diese sog. "Klarheit" hat die Welt schon lange gewartet...

... so zum Beispiel der händeringend Klarheit suchende moebius bis um 03:16 Uhr.

Aber den Text, um den es hier geht, den hat er offenbar doch nicht gelesen;
was aber wiederum auch nichts macht,
weil von ihm ja ohnehin keine ernstzunehmenden Beiträge zu erwarten sind.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Wahrhaftiger Glaube





1. ... so zum Beispiel der händeringend Klarheit suchende moebius bis um 03:16 Uhr.

2. Aber den Text, um den es hier geht, den hat er offenbar doch nicht gelesen;
3. was aber wiederum auch nichts macht,
weil von ihm ja ohnehin keine ernstzunehmenden Beiträge zu erwarten sind.
....

Zu 1.:
Woher weiß Neugier, wonach moebius um 03:16 Uhr gesucht hat...:dontknow:
Und ob er "händeringend Klarheit" überhaupt
a) jemals gesucht hat,
b) heute noch danach sucht ...:confused::dontknow:
Zu 2.:
Das scheint zumindest dem einen so und dem anderen so ...:lachen:
Zu 3.:
Neugier muß es ja wissen ...:clown3: - was von wem wann zu erwarten ist ....:lachen::lachen::lachen:
 
Neue Version

Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich die Mühe gemacht haben, sich mit meinem Text zu beschäftigen.

Aufgrund einiger Rückmeldungen habe ich ein paar unbedeutende Änderungen vorgenommen. Die neue Version findet sich nur unter:
http://www.archive.org/details/WahrhaftigerGlaube

Die wesentlichste Änderung besteht in der Umformulierung des Schlusses, der nun lautet:

Als umfassender Agnostiker bin ich mir der Fraglichkeit
jeder Position bewußt. Im Gegensatz zur Tradition der
pyrrhonische Skepsis halte ich aber nicht alle Ansichten
für gleich-gültig. Ich glaube, daß es möglicherweise nicht
egal ist, wie ich lebe, und eben darin gründet sich mein
Bemühen um eine der sich mir offenbarenden Wirklichkeit
angemessen scheinende Haltung, die ich mit
Wahrhaftigkeit bezeichnet habe, und die sich von einem
unter dem Deckmantel des Relativismus verborgenen
Nihilismus oder Zynismus unterscheidet.
Ich hoffe, daß diese Darstellung meines Ringens um
eine tragfähige Lebensgestaltung, trotz aller Mängel,
anderen einen kleinen Anstoß gibt, zu etwas, das
wiederum auch mir weiterhilft.
 
AW: Wahrhaftiger Glaube

Zu 1.:
Woher weiß Neugier, wonach moebius um 03:16 Uhr gesucht hat...:dontknow:
Und ob er "händeringend Klarheit" überhaupt
a) jemals gesucht hat,
b) heute noch danach sucht ...:confused::dontknow:
Zu 2.:
Das scheint zumindest dem einen so und dem anderen so ...:lachen:
Zu 3.:
Neugier muß es ja wissen ...:clown3: - was von wem wann zu erwarten ist ....:lachen: :lachen:

Huck und das schreibt moebius um 12.02 Uhr.
Mal abwarten und Tee trinken, was er uns sonst noch zu bieten hat!
Aber ich fürchte außer Löcher in den Bauch fragen kommt da wohl nicht mehr viel. Darauf hat er sich nun mal versteift. Darin sieht er sein Allheilmittel!
Arme Socke! Aber von Nichts kann schließlich auch Nichtskommen.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 

Zeitgeisterbeschwörung, ade ?


johannesweg schrieb:
[...] und eben darin gründet sich mein Bemühen um eine
der sich mir offenbarenden Wirklichkeit angemessen scheinende Haltung,
die ich mit Wahrhaftigkeit bezeichnet habe, und die sich von einem
unter dem Deckmantel des Relativismus verborgenen Nihilismus oder Zynismus unterscheidet.

Hier in diesem Forum habe ich mich bereits mehrmals gegen die verhängnisvolle Maxime
"anything goes" gewandt, die von den Aposteln des Nihilismus und des Zynismus so gerne
als Ausdruck von Intellektualität missverstanden wird.

Eine Unterscheidung zwischen gut und schlecht halte ich für unverzichtbar,
auch wenn sie gegen den Zeitgeist zu laufen scheint,


Das musste nocheinmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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AW: Neue Version

Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich die Mühe gemacht haben, sich mit meinem Text zu beschäftigen.

Aufgrund einiger Rückmeldungen habe ich ein paar unbedeutende Änderungen vorgenommen. Die neue Version findet sich nur unter:
http://www.archive.org/details/WahrhaftigerGlaube

Die wesentlichste Änderung besteht in der Umformulierung des Schlusses, der nun lautet:

Als umfassender Agnostiker bin ich mir der Fraglichkeit
jeder Position bewußt. ...

Dann bist Du Dir wahrscheinlich auch der Fraglichkeit Deiner eigenen Position bewußt...:confused::dontknow:
Der blaue moebius
 
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