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Wahlbeteiligung

AW: Wahlbeteiligung

Hallo zelli,
ich bin froh in einer demokratisch organisierten gesellschaft leben zu dürfen und auf die meinungsfreiheit bin ich auch scharf usw.
was ich absolut bedenkenswert finde ist, inwieweit wir von einer demokratie reden wenn 30% der wahlberechtigten wählen gehen. sprechen wir auch von einer demokratie wenn 20% wählen, 10%,5%,2.5%,1.25%. repräsentieren diese leute den staat? wenn ja, wieso?

Ich finde genau diese fragestellung, auch in einer demokratie bednekenswert, weil dieses nicht wählen gehen der demokratie widerspricht. meiner meinung nach hat ein staat bei solchen prozentsätzen nicht unbedingt etwas mit demokratie zu tun.

und jetzt nochmal, wieso gehen 70% der .......... nicht wählen?
gibt es auf so eine frage eine nicht beleidigende antwort??, denn es ist nicht meine absicht irgendwelche leute zu beleidigen, aber ich bin eben kritisch, sonst nichts
 
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AW: Wahlbeteiligung

hallo, hideokojima!

hast recht, mein erster beitrag war mehr auf die ganze aufklärunsdiskussion in dem DF bezogen, v.a. im diesigen thread!

übrigens ich meine die form von demokratie wie wir sie jetzt erleben, kann auch noch bestehen, wenn höchstens der bundestag wählen geht!
 
AW: Wahlbeteiligung

und jetzt nochmal, wieso gehen 70% der .......... nicht wählen?
gibt es auf so eine frage eine nicht beleidigende antwort??, denn es ist nicht meine absicht irgendwelche leute zu beleidigen, aber ich bin eben kritisch, sonst nichts

Ich glaube, dass die meisten Nichtwähler nicht bedenken, dass sie durch ihr Nichtwählen genau die Politiker stärken, die sie nicht gewählt hätten. Ich finde dass dies noch der schlimmste Aspekt an der Geschicht ist. Ich habe noch jeden Nichtwähler mit diesem Hinweis zum denken gebracht.

LG

Franz Xaver
 
AW: Wahlbeteiligung

Hallo HideoKojima !
und jetzt nochmal, wieso gehen 70% der .......... nicht wählen?
gibt es auf so eine frage eine nicht beleidigende antwort??, denn es ist nicht meine absicht irgendwelche leute zu beleidigen, aber ich bin eben kritisch, sonst nichts
Jetzt hast Du Dich klar Pro Demokratie ausgedrückt.

Eine Ursache der Politikverdrossenheit könnte sein, dass es noch zu viele Monarchie- und Faschismus-Nostalgiker gibt, die bei jedem Problemchen - wahrscheinlich aus eigener Denkfaulheit - nach dem "starken Mann" rufen. Ins Gebet zu nehmen sind aber auch jene Politiker, die Anliegen des Volkes (Volksbegehren) wieder in der Schublade verschwinden lassen oder sie nur scheinbar diskutieren, ohne jemals die Absicht zu hegen, sie zu behandeln. Das ergibt dann die (berechtigte) Stimmung "Die tun ja ohnehin, was sie wollen" bzw. "Was soll der Einzelne machen" etc.

Die von Dir erwähnten 70 % Ignoranten sind aber kein mitteleuropäischer Durchschnittswert, eher ein südamerikanischer oder afrikanischer. Ohne wirklich damit zufrieden zu sein - wir (in Österreich) hatten schon 76 % Wahlbeteiligung (also 24 % Nichtwähler).

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Wahlbeteiligung

wir glauben, in einer demokratie zu leben.
doch es fehlen (außer der öffentlichen wahl) jegliche demokratische strukturen.


wohl leben wir keineswegs in einer klassischen diktatur.
doch außer der wahlbeteiligung bleibt dem mittelklassemenschen der heutigen zeit keine möglichkeit, seine meinung so auszudrücken, dass sie auch gehört wird.
außer den ewigen stammtischgesprächen oder neuerdings der möglichkeit, sich in einem forum öffentlich zu äußern, gibt´s praktisch nichts.

diese sicht habe ich gerade derzeit leidlich erfahren, als ich - naiv wie ich bin - glaubte, mich im schulischen bereich einbringen zu können.
im dem schulischen bereich, wohlgemerkt, in dem mein sohn jeden schultag 6 stunden verbringt.

anfangs war ich erstaunt zu hören, dass sich nur sehr wenige eltern engagieren....der hiesige elternverein (von dem ich in der folge die obfrau wurde) litt an akutem mitgliedermangel.
doch bald wurde ich eines besseren belehrt: ich und der verein waren als geldgeber und geldauftreiber der schule durchaus interessant.
an meiner (unserer) meinung jedoch, hatte keiner interesse.
weder im weiteren politischen sinn - noch im sinn des einzelproblems anhand meines sohnes und mir selbst.
melkkuh ja! gesprächspartner nein!

die gespräche mit diversen eltern zeigten mir ebenso, dass nur ich die naive war. die meisten wussten bereits, dass offenes engagement gegen die linie der schule (=der autorität) keine chance hat. im gegenteil: frau macht sich nur unbeliebt (und das fällt dann womöglich auf das kind zurück).

aus dieser erkenntnis heraus zog ich mich bei erstbester gelegenheit wieder zurück und will auch das schulgebäude tunlichst nie mehr betreten.
von den klassenforums-farcen ganz zu schweigen.
denn das sind strukturen, die uns nur vorgaukeln, eine mitsprachemöglichkeit zu haben, die es in wahrheit gar nicht gibt.

das ist meine eigenen kleine geschichte zur politik- und wahlverdrossenheit der bürger.
die demokratischen strukturen, die dem/der einzelnen helfen würden, sich in einer sache selbst einzubringen, müssen erst noch geschaffen werden.
das wählen einer partei ist da noch gar nichts.
denn wer schon mal in eine partei hineingeschnüffelt hat, der weiß, dass es dort ganz genau so abläuft, wie oben bei der schule beschrieben.
echte kritik und eigene meinung sind in unserer gesellschaft noch immer TABU und den glasigen augen im wirtshaus vorbehalten.
 
AW: Wahlbeteiligung

hallo, forianer!

eine demokratie darf sich nicht in hinterzimmern erproben und in wahlzimmern abspielen (elektronische wahl ausgeblendet). sie muss offen, transparent und vom volk gemacht werden. hiermit bezeichne ich volk alle in deutschland lebende menschen.

es wird so kommen, dass oligarchische strukturen immer mehr zunehmen werden, eine zwei-klassen-gesellschaft entsteht. die, die die (3x "die":)) macht haben, geben sich der farce hin und gehen noch wählen bzw. animieren ihre treuen gefolgsleute dies zu tun, sei es aus ideellen, wichtigtuerischen oder sonstigen gründen. diejenigen, welche nicht das wahllokal suchen sind die enttäuschten, die schon etwas besserwissenden (allerdings auch viele bequeme leute, große gefahr!!!). sie erkennen, wenn auch nur am ominösen stammtisch, dass vieles nicht stimmt.

denn es muss wohl jeder einsehen, dass eine demokratie, wo das volk sich auf parteitagen zur farce und bei der wahl nur aller vier jahre mal zu wort melden darf, am boden liegend ist, fast völlig zerrüttet!!!
 
AW: Wahlbeteiligung

das problem des volkes ist es, dass es eben NICHT ORGANISIERT ist.
so ist das auch bei einem ominösen elternverein oder ähnlichem.
die einzelnen menschen sind eben nur einzeln.
und demokratische möglichkeiten sind entweder nicht vorhanden oder unbekannt. so bleibt dem einzelnen nichts übrig, als kleinlaut beizugeben. denn der mut und die zivilcourage müssten schon sehr groß sein, um sich nicht unterkriegen zu lassen.

anno dazumals hatte sich das volk sehr wohl organisiert....in den parteien.
doch das ist schon sehr lange her.....inzwischen sind eben auch die parteien zu farcen verkommen; zu behäbigen machtapparaten mit ihrem eigenleben, das tunlichst nicht gestört werden soll.

ich hab es in den letzten jahren oft so gehandhabt, dass ich zwar zur wahl ging, jedoch WEISS gewählt habe, als ausdruck, dass ich mit den derzeitigen parteien und machtstrukturen nicht einverstanden bin.
natürlich würde auch das nur dann etwas erbringen, wenn´s von seeeeeehr vielen anderen auch gemacht werden würde, sodass es auffällt.
denn sonst wird es einfach nur unter den tisch gekehrt.

augenblicklich hat echte demokratie nicht gerade die nase vorn.
 
AW: Wahlbeteiligung

augenblicklich hat echte demokratie nicht gerade die nase vorn.
so empfinde ich das auch, oder mit den Worten meines Nachbarn ausgedrückt:
Eine richtige Demokratie ist das nicht, denn die schreiben uns schon vor, was wir zu tun haben.
Wenigstens ist die Redefreiheit noch.
Aber um auf psbvbn1 und seine angesprochenen oligarchische Strukturen:
Mal abgesehen von den Politikerlöhnen war die Abschaffung der Erbschaftssteuer in Österreich ein großer Schritt in diese Richtung.

Weiss wählen ist mMn keine gute Idee, da diese Stimmzettel der führenden Partei am meisten zugutekommen.

LG
v
Himmelblau
 
AW: Wahlbeteiligung

Aber um auf psbvbn1 und seine angesprochenen oligarchische Strukturen:
Mal abgesehen von den Politikerlöhnen war die Abschaffung der Erbschaftssteuer in Österreich ein großer Schritt in diese Richtung.

Weiss wählen ist mMn keine gute Idee, da diese Stimmzettel der führenden Partei am meisten zugutekommen.

hallo, himmelblau!

ich hatte da nicht nur österreich im blick, sondern eigentlich die meisten demokratien der zweiten stunde (USA, GB, Frankreich, Deutschland (hier erst die dritte stunde),...)
ich sehe es doch in deutschland gerade am gesundheitssystem. da muss man zwar mehr zahlen, wenn man in der privaten Krankenkasse ist, aber die leistungen sind dementsprechend auch deutlich höher. termine, teurere medikamente, behandlungen bekommt man so viel eher. diejenigen, die es sich nicht leisten können, bleiben wortwörtlich sitzen!

ich denke mal das ist in Ö ähnlich und das ist ja nur ein beispiel. das is doch klar, dass viele menschen sagen: "wir gehen nicht wählen! Wozu?" die linken darf man nicht wählen, die rechten sowieso nicht. die "volks"-parteien stehen für einen solchen 2-klassen-staat. die mitte-opposition redet viel, würde aber gerade mit der FDP solche maßnahmen noch verstärken!
 
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Weiss wählen ist mMn keine gute Idee, da diese Stimmzettel der führenden Partei am meisten zugutekommen.

LG
v
Himmelblau
ja ich weiß - es ist ein versuch auszudrücken, dass man nicht politisch unbeleckt oder uninteressiert ist - doch mit den gängigen parteien und deren strukturen nicht einverstanden ist.
was besseres ist mir noch nicht eingefallen......doch vielleicht wisst ihr etwas?

was den 2-klassen-staat betrifft:
meiner ansicht nach haben wir den schon längstens - falls es nicht sogar ein 3-klassen-staat ist:
  • machthabende oberschicht, die es sich richtet, wie sie´s haben will
  • mittelstand, der finanziell voll ausgenommen wird, sich aber dadurch manches richten kann, und
  • unterschicht, die sich alles sagen lassen muss und auch sagen lässt und keine ahnung hat, wie sie sich was ändern kann.

ich gehöre zur mittelschicht und viele meiner bekannten auch.
und obwohl wir das system schon ansatzweise anfangen zu durchschauen, ist uns noch kein ansatz eingefallen, etwas daran ändern zu können.
ich will mir keineswegs das alles gefallen lassen. auch wie mit menschen umgegangen wird, die weniger möglichkeiten haben als ich, gefällt mir überhaupt nicht.

aber vielleicht hat ja jemand von euch eine idee dazu.

allerdings erklärt sich aus all den vorhin genannten gründen die niedrige wahlbeteiligung, finde ich.

lg kathi
 
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