Die internen Abläufe sind zur Aufstellung der Kandidaten zwar nicht in jeder Partei exakt die gleichen. Sie dienen aber fast immer primär der Erhaltung und Stabilisierung parteiinterner Machtstrukturen. Deshalb standen auch auf den aussichtsreichsten Listenplätzen der SPD zur vorgezogenen Agendawahl 2005 fast ausschließlich loyale Diener von Gerhard Schröder. Solche Strukturen lösen sich selten kurzfristig auf, weshalb auch noch heute für die SPD überwiegend Befürworter von Schröders Agenda 2010 in der Parteispitze sitzen. Nur eine Weigerung der SPD, 2018 in eine erneute GroKo zu gehen und Neuwahlen zu riskieren, hätten die Chance gehabt, die Schröder-Strukturen in der Partei ein wenig mehr aufzuweichen.