FritzR
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- 6. Oktober 2008
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AW: Und noch eine Information!
Heute früh hörte ich im Radio von einer Studie, nach der ein Drittel der Deutschen Eltern ihren Aufgaben als solcher nicht gerecht werden können.
Hier ein Artikel dazu:
Eltern sind immer öfter überfordertHarburg: Deshalb braucht das Jugendamt mehr Mitarbeiter
Von Florian Kleist
Harburg. Viel Kinderarmut, hohe Arbeitslosigkeit und immer mehr Eltern mit psychischen Krankheiten: Dies sind laut Jugendamtsleiterin Sophie Fredenhagen nur einige der Gründe, warum besonders im Bereich des Jugendamts Harburg die Fallzahlen der sogenannten Hilfen zur Erziehung (HzE) gestiegen sind. Denn die Zahlen sprechen eine deutlichen Sprache: Wie das Bezirksamt Harburg auf HAN-Nachfrage mitteilte, waren es im März 2008 noch 830 Kinder, bei denen das Jugendamt aktiv werden musste und im Dezember schon 890.
Am Mittwochabend referierte Fresenhagen über die personelle Verstärkung beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) - die HAN berichteten - und die Steuerung der HzE. Die Mitarbeiter des ASD sind im Jugendamt für, so Fredenhagen, "alle Probleme mit Kindern und Jugendlichen zuständig". Hierbei umfassen die Hilfen zur Erziehung alles von einem wöchentlichen einstündigen Gespräch bis zur Unterbringung der Kinder in einem Heim.
Dass das Jugendamt in immer mehr Familien eingreifen müsse, sei zum einen ein statistischer Effekt, wie Fredenhagen erklärte: "Es hat sich ja eine sehr starke Kinderschutzdebatte entwickelt." Unter anderem nach dem Tod der verwahrlosten achtjährigen Jessica "bekommen wir häufiger Meldungen von Schulen, Polizisten, Nachbarn oder Ärzten, die sagen: ,Hier ist etwas nicht in Ordnung'". Aber Fredenhagen ist klar: "Damit allein lässt sich dieser Anstieg nicht erklären." Nicht nur quantitativ, auch qualitiv spitze sich die Lage zu. Eine Jugendamts-Mitarbeiterin sagte gegenüber den HAN: "Wenn man sich mit älteren Kollegen unterhält, erzählen die schon, dass die Fälle anders also schlimmer werden."
Um den angestiegenen Fallzahlen gerecht zu werden und auch eine, wie die Sprecherin des Bezirksamts mitteilte, historisch unterschiedliche Stellenausstattung auf hamburgebene auszugleichen, sollen noch bis Ende März acht neue Mitarbeiter beim ASD in Harburg eingestellt werden. Fredenhagen betonte: "Das ist in einer schwierigen Lage ein sehr schönes Ergebnis für Harburg."
Damit das Jugendamt erst gar nicht eingeschaltet werden muss, gibt es unter anderem die "Frühe Hilfe" Süderelbe. Doch die langfristige Finanzierung dieser Anlaufstelle für alle überforderten Eltern ist nicht gesichert.
Gruß Fritz
Heute früh hörte ich im Radio von einer Studie, nach der ein Drittel der Deutschen Eltern ihren Aufgaben als solcher nicht gerecht werden können.
Hier ein Artikel dazu:
Eltern sind immer öfter überfordertHarburg: Deshalb braucht das Jugendamt mehr Mitarbeiter
Von Florian Kleist
Harburg. Viel Kinderarmut, hohe Arbeitslosigkeit und immer mehr Eltern mit psychischen Krankheiten: Dies sind laut Jugendamtsleiterin Sophie Fredenhagen nur einige der Gründe, warum besonders im Bereich des Jugendamts Harburg die Fallzahlen der sogenannten Hilfen zur Erziehung (HzE) gestiegen sind. Denn die Zahlen sprechen eine deutlichen Sprache: Wie das Bezirksamt Harburg auf HAN-Nachfrage mitteilte, waren es im März 2008 noch 830 Kinder, bei denen das Jugendamt aktiv werden musste und im Dezember schon 890.
Am Mittwochabend referierte Fresenhagen über die personelle Verstärkung beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) - die HAN berichteten - und die Steuerung der HzE. Die Mitarbeiter des ASD sind im Jugendamt für, so Fredenhagen, "alle Probleme mit Kindern und Jugendlichen zuständig". Hierbei umfassen die Hilfen zur Erziehung alles von einem wöchentlichen einstündigen Gespräch bis zur Unterbringung der Kinder in einem Heim.
Dass das Jugendamt in immer mehr Familien eingreifen müsse, sei zum einen ein statistischer Effekt, wie Fredenhagen erklärte: "Es hat sich ja eine sehr starke Kinderschutzdebatte entwickelt." Unter anderem nach dem Tod der verwahrlosten achtjährigen Jessica "bekommen wir häufiger Meldungen von Schulen, Polizisten, Nachbarn oder Ärzten, die sagen: ,Hier ist etwas nicht in Ordnung'". Aber Fredenhagen ist klar: "Damit allein lässt sich dieser Anstieg nicht erklären." Nicht nur quantitativ, auch qualitiv spitze sich die Lage zu. Eine Jugendamts-Mitarbeiterin sagte gegenüber den HAN: "Wenn man sich mit älteren Kollegen unterhält, erzählen die schon, dass die Fälle anders also schlimmer werden."
Um den angestiegenen Fallzahlen gerecht zu werden und auch eine, wie die Sprecherin des Bezirksamts mitteilte, historisch unterschiedliche Stellenausstattung auf hamburgebene auszugleichen, sollen noch bis Ende März acht neue Mitarbeiter beim ASD in Harburg eingestellt werden. Fredenhagen betonte: "Das ist in einer schwierigen Lage ein sehr schönes Ergebnis für Harburg."
Damit das Jugendamt erst gar nicht eingeschaltet werden muss, gibt es unter anderem die "Frühe Hilfe" Süderelbe. Doch die langfristige Finanzierung dieser Anlaufstelle für alle überforderten Eltern ist nicht gesichert.
Gruß Fritz