tanne
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- Registriert
- 27. November 2005
- Beiträge
- 90
Freiheit, wie viel vertrage ich davon?
Ich frage mich manchmal, ist Freiheit wirklich das wichtigste was zählt?
Wie viele Entscheidungen treffe ich täglich?
Beim Kauf einer Jeans, beim Essen - Honig oder Marmelade zum Toast, Ketchup oder Majo zu meinen Pommes, Spaghettis oder Kartoffeln, Wurst oder Käse?
Beim Gehen - ein Bein vor das andere setzen, in der U-Bahn den Blick umherschweifen lassen?
Bluse oder T-Shirt, Kanaren oder Sylt, ein Geländewagen oder doch lieber ein Coupe, ein Kind bekommen oder nicht (Vergangenheit für mich )
allein leben oder lieber zu zweit, die ganze Wahrheit sagen oder nur die halbe ...usw. usf.... Hunderte von Entscheidungen, bewusst oder unbewusst.
Je mehr Wahlmöglichkeiten ich habe, desto schwerer fällt es mir, mich zu entscheiden, und desto kritischer betrachte ich im Nachhinein meine Entscheidung, denn jede Festlegung auf eine Möglichkeit schließt andere Alternativen aus, die sich hinterher als vorteilhafter erweisen könnten. Das bedeutet permanente Angst, mich falsch zu entscheiden.
Die Freiheit, Tun und Lassen zu können was man will, gilt heute als Selbstverständlichkeit. Unsere Vorfahren konnten davon nur träumen.
Gehorchen hieß es, Frauen den Männer, Kindern den Eltern, heirate keinen Katholiken, wenn du protestantisch bist, gehe täglich in die Kirche, mindestens einmal in der Woche zur Beichte. Abendessen gab es, wenn die Sonne unterging, der Pflug hatte keine Scheinwerfer!
Wohnortwechsel war undenkbar, Mobilität sicher ein Fremdwort.
Mit der Reformation begann wohl die Befreiung des Menschen aus seiner Abhängigkeit und mit der 68er Bewegung erreichte sie den Höhepunkt.
Heute können wir selbst bestimmen, was für uns wichtig ist und was nicht. Wir müssen uns nichts mehr von der Tradition und/oder Kirche vorschreiben lassen, wir müssen uns nicht mehr den Toten beugen.
Das bedeutet, ich bin in einem permanenten Entscheidungszwang und damit in einem ständigen Unruhezustand, weil ich selber für mein Tun verantwortlich bin und die Risiken ganz alleine trage.
Der Arzt diagnostiziert Down-Syndrom bei einem Ungeborenen.
Abtreibung oder nicht... können/wollen wir mit einem behinderten Kind leben? Eine Entscheidung muss her und das schnell.
Überfordert uns diese Freiheit? Wie viel ertragen wir davon?
Für mich hat die Freiheit zwei Gesichter, Segen und Fluch...
Freiheit zu... ist das nicht auch bedrohlich?
Verantwortung für mein Tun zu übernehmen, die Schuld für eine falsche Entscheidung lässt sich nicht mehr abschieben.
Ich bin allzeit mobil, eben frei, dafür aber wurzellos, ich bin permanent ‘gut drauf’, muss dafür u.a. meine täglichen Nahrungsergänzungspillen schlucken...
ist das wirklich erstrebenswert?
Fühlt Ihr Euch durch das Überangebot an Freiheit auch manchmal überfordert?
Einen schönen Sonntag
tanne
Ich frage mich manchmal, ist Freiheit wirklich das wichtigste was zählt?
Wie viele Entscheidungen treffe ich täglich?
Beim Kauf einer Jeans, beim Essen - Honig oder Marmelade zum Toast, Ketchup oder Majo zu meinen Pommes, Spaghettis oder Kartoffeln, Wurst oder Käse?
Beim Gehen - ein Bein vor das andere setzen, in der U-Bahn den Blick umherschweifen lassen?
Bluse oder T-Shirt, Kanaren oder Sylt, ein Geländewagen oder doch lieber ein Coupe, ein Kind bekommen oder nicht (Vergangenheit für mich )
allein leben oder lieber zu zweit, die ganze Wahrheit sagen oder nur die halbe ...usw. usf.... Hunderte von Entscheidungen, bewusst oder unbewusst.
Je mehr Wahlmöglichkeiten ich habe, desto schwerer fällt es mir, mich zu entscheiden, und desto kritischer betrachte ich im Nachhinein meine Entscheidung, denn jede Festlegung auf eine Möglichkeit schließt andere Alternativen aus, die sich hinterher als vorteilhafter erweisen könnten. Das bedeutet permanente Angst, mich falsch zu entscheiden.
Die Freiheit, Tun und Lassen zu können was man will, gilt heute als Selbstverständlichkeit. Unsere Vorfahren konnten davon nur träumen.
Gehorchen hieß es, Frauen den Männer, Kindern den Eltern, heirate keinen Katholiken, wenn du protestantisch bist, gehe täglich in die Kirche, mindestens einmal in der Woche zur Beichte. Abendessen gab es, wenn die Sonne unterging, der Pflug hatte keine Scheinwerfer!
Wohnortwechsel war undenkbar, Mobilität sicher ein Fremdwort.
Mit der Reformation begann wohl die Befreiung des Menschen aus seiner Abhängigkeit und mit der 68er Bewegung erreichte sie den Höhepunkt.
Heute können wir selbst bestimmen, was für uns wichtig ist und was nicht. Wir müssen uns nichts mehr von der Tradition und/oder Kirche vorschreiben lassen, wir müssen uns nicht mehr den Toten beugen.
Das bedeutet, ich bin in einem permanenten Entscheidungszwang und damit in einem ständigen Unruhezustand, weil ich selber für mein Tun verantwortlich bin und die Risiken ganz alleine trage.
Der Arzt diagnostiziert Down-Syndrom bei einem Ungeborenen.
Abtreibung oder nicht... können/wollen wir mit einem behinderten Kind leben? Eine Entscheidung muss her und das schnell.
Überfordert uns diese Freiheit? Wie viel ertragen wir davon?
Für mich hat die Freiheit zwei Gesichter, Segen und Fluch...
Freiheit zu... ist das nicht auch bedrohlich?
Verantwortung für mein Tun zu übernehmen, die Schuld für eine falsche Entscheidung lässt sich nicht mehr abschieben.
Ich bin allzeit mobil, eben frei, dafür aber wurzellos, ich bin permanent ‘gut drauf’, muss dafür u.a. meine täglichen Nahrungsergänzungspillen schlucken...
ist das wirklich erstrebenswert?
Fühlt Ihr Euch durch das Überangebot an Freiheit auch manchmal überfordert?
Einen schönen Sonntag
tanne