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Verdrängung der Geschichte

AW: Verdrängung der Geschichte

Bei uns wird es wohl noch etwas dauern, bis "Mein Führer" ins Kino kommt...und deswegen ins Ausland zu fahren, na ja... (aber F hat auf jeden Fall Interesse bekundet, war vielleicht sogar schon auf Einkaufstour)...wie auch immer: ich habe weder den "Untergang" noch "Mein Führer" gesehen, aber trotzdem schon im Freundeskreis etliche Diskussionen darüber erlebt (nicht unbedingt geführt *lol*). Das Interessanteste daran war (vielleicht sogar für diese Diskussion interessant ???) diese Meinung: "Der Untergang" sei weitaus gefährlicher einzustufen, weil man in bestimmten Passagen sogar imstande sei, für Hitler so was wie Mitleid zu empfinden. Könnten das Deutsche auch? Was denkt ihr darüber?
Und hätte auch ein Nicht-Jude eine Chance gehabt, diesen Film zu machen, oder war's von Vorteil Levy zu heissen? Was meint ihr? Beides täte mich sehr interessieren.

Ausserdem erstaunte es mich, dass in diesem Zusammenhang niemand Walter Moers erwähnt hatte, der sich ja mit Hitler schon viel länger "befasst". Kennt ihr die Comics nicht? Sorgen die nicht auch für Wirbel? Komisch! (Einiges von Moers gibt es sogar auf Französisch, ich finde ihn generell einfach nur "wow!")

Da ging ich den mir schon länger bekannten "Bonker" im Net suchen und fand ihn sogar mit etwas Kommentar, was ich für diese Diskussion doch als Bereicherung ansehe. Hoffe, ihr empfindet es ebenfalls so:

http://www.youtube.com/watch?v=iq665wCs-TY
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Verdrängung der Geschichte

Super Schluss von dem Video "Nein, der Neandertaler..." :D
Also ich finde das Meiste, was Moers macht, auch wow. Aber Sachen wie das kleine Arschloch und die Hitler-Comics kaufe ich mir nicht.
Das ist mir einfach zu grob, so von der Anmutung. ABgesehen davon kauf ich mir nie Comics, sondern blättere sie nur im Klo von Bekannten durch...
Dieses Hitler Lied hat schon ein bisschen für "Wirbel" gesorgt, aber kein Vergleich zum "Untergang" oder "Der Führer", so wie ich das einschätze. Moers hat da mehr so einen anarchischen Freifahrschein, bei großem Kino dagegen muss die Konsensmaschine anlaufen.

Ich glaube ganz sicher, dass nur Levy einen Film so machen konnte. Er hat die Sicherheit, nicht allzu scharf angegangen werden zu können ;)

Bei Moers und Levy ist ja gemeinsam, dass die angeblich so charismatische Figur des Führers zum ziemlichen kleinen Würstchen zusammenschnurrt. Das ist einerseits nachvollziehbar - doch mehr würde ich noch einen Flim bewundern, der das mediale Phänomen irgendwie glaubhaft rüberbringt. Ich glaube nämlich nicht so sehr an "Charsima". Ich glaube nur an mediales Charisma und bin mir sicher, dass das Aufkommenn faschistoider Ideologien mit der Ausbreitung der Massenmedien zu der Zeit zusammenhängt (aber eben auch nicht ewig weitergeht, weil die Menschen mit Medien dann anders umgehen usw.)
 
AW: Verdrängung der Geschichte

Danke schön, Robin. Ist die Antwort, die ich gehofft habe zu bekommen *lol*.

Mit dem Charisma ist das so ne Sache. Auch heute werden die "Idole" sorgfältig aufbereitet und inszeniert...
OT: Herr Blatter findet z.B. Beckham im Gegensatz zu Zidane einen charismatischen Menschen, tja...da bekomme ich Zustände...
Und: Denkst du, ich kaufe mir noch Comics? Seit "Barbapapa" und "Les aventures de Tintin" gebe ich das streng limitierte Taschengeld nur noch für sinnvolle Dinge aus *loooool*, aber trotzdem bekomme ich so manches noch mit, wenn auch nicht gerade auf der Toilette.
Es wäre auch schwierig zu behaupten, ich kaufe "Das kleine A..." für die Kinder, nicht wahr?
 
AW: Verdrängung der Geschichte

Die Komödie über Adolf Hitler „Mein Führer”
von Dani Levys, wurde von der Kritik hart
abgeschmettert. Der Film würde verharmlosen,
man dürfe über so ein Thema nicht lachen.
Der Film zieht Adolf Hitler und die Nazi-
Regierung in den Dreck, sie wird lächerlich
gemacht, als im wörtlichen Sinne verrückt
dargestellt. Die beiden Vorwürfe gegenüber
dem Film zeugen von einer Einstellung, die
dieser Film gerade gemildert hätte: Man darf
das Thema kaum berühren.
Es ist ein menschliches Problem, dass
dieses Thema so gerne verdrängt wird. Der
Film kann mit Humor diese Hemmschwelle
senken. Mit übermäßiger Kritikalität kann
man dem Menschen auch den Mund
verbinden. Man sollte stattdessen dem
deutschen Bürger ermutigen, sich mit
diesem Thema kritisch zu beschäftigen. Das
würde auch unterschwelliger „Rechtsorientiertheit”
entgegen wirken.
Es gibt jedoch noch eine tiefere Ebene, eine
die von der rein politischen auch in die
psychologische hineinreicht. Sich emotional
mit der Zeit zu beschäftigen würde helfen,
die Dinge zu verstehen. Und wir sollten aus
der Geschichte lernen. Solange wir uns
nur mit schwarzweißen Zahlenkolonen
auseinander setzen, haben wir den Abschnitt
unserer Geschichte nicht wirklich verarbeitet.
Haben Sie schon mal versucht, sich
emotional mit dem Schrecken dieser Zeit
auseinanderzusetzen? Man fühlt sich fast,
als stünde man blind vor einer grauen Mauer
des Schreckens. Der Film öffnet hier die Tür
einen weiteren Zentimeter ohne zu
verheimlichen. Er hilft ein kleines bisschen
mehr sich schließlich mit Fragen zu
beschäftigen wie: Wie hat sich ein Jude im
KZ gefühlt? Wie ein Mensch, der sein Leben
lang diese Diktatur aus Angst erdulden
musste? Solange wir die Menschen dieser
Zeit nur in Revolutionshelden und Nazimörder
einteilen, haben wir die Zeit noch nicht
verstanden. Nichts verharmlost mehr als
Verdrängung. Humor hilft ein bisschen sich
mit schwierigen Themen zu befassen.
Wir, als Bürger dieses Landes, sollten
uns mit unserer eigenen Geschichte
auseinandersetzen. Eine kritische aber
offene Identifikation mit unserer Geschichte
und damit mit unserem Land, würde den
Zusammenhalt der Menschen fördern.

:baden:

Gruß
Jing6



In der Zeitung war zu lesen, dass der Kokser Friedman - mal wieder - sowohl Günter Wallraff, als auch Günther Grass "Antisemitismus und Rassismus" vorwarf.
Im Radio vergeht nicht 1 Tag ohne die Rezension eines neuen Buches über den Holocaust, oder ein neues Theaterstück über den Holocaust, oder eine Ehrung irgendeines Künstlers, der sein Lebensthema dem Holocaust gewidmet hatte.
In den Schulen wird Geschichtsunterricht durch Holocaust-Unterricht weitestgehend ersetzt.Ich frage mich, was all die Autoren, Filmemacher und sonstigen Künstler ohne den Holocaust angefangen hätten (?) Wären sie etwa nie zu Ehren gekommen, da nicht "inspiriert" von diesem gräßlichen Geschehen ?
Meine Vermutung ist, dass all dieses unentwegte Aufkochen der schrecklichen
Zeit des Nazi-Terrors eher den Rechtsextremismus fördert, als ihn zu verhindern.-
Der Hintergrund für diese "unendliche Geschichte", so vermute ich - wird nicht die jeweils erwähnte "Verhinderung des Vergessens und der möglichen Wiederholung" sein, sondern ein Ablenkungsmanöver gewisser mächtiger Gruppierungen, die schlicht aus all dem Holocaust-Erinnerungs-Betrieb die Freifahrtscheine für eigene aggressive Politik erarbeiten.
Wenn Deutschland wirklich etwas aus dem Holocaust gelernt haben wollte, dann vor allem, nie wieder Krieg zuzulassen oder dabei mitzuwirken.
Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschenrechtsverletzungen und unzähligen Massaker unter dem Deckmantel von "Befreiung" und anderen zynischen Begriffen haben nach dem 2. Weltkrieg eine derartige Größenordnung erreicht,
dass das Entsetzen über diese Gewalt nur dadurch verhindert werden kann, dass man niemals die zerfetzten Leichen , die Verletzten, die verzweifelten Gesichter oder etwa die Namen der unzähligen Opfer sieht, ob in Afghanistan, im Irak, in Palästina, in Lybien, oder sonstwo in der Welt der westlichen "Befreiungsstrategien" .
Perivisor
 
AW: Verdrängung der Geschichte

In der Zeitung war zu lesen, dass der Kokser Friedman - mal wieder - sowohl Günter Wallraff, als auch Günther Grass "Antisemitismus und Rassismus" vorwarf.
Im Radio vergeht nicht 1 Tag ohne die Rezension eines neuen Buches über den Holocaust, oder ein neues Theaterstück über den Holocaust, oder eine Ehrung irgendeines Künstlers, der sein Lebensthema dem Holocaust gewidmet hatte.

Ich sehe das NS-Thema tatsächlch bewußt "aufgekocht", aber von verschiedenen Seiten aus mit verschiedenen Motiven. Den Trend, eine Reportage nach der anderen über die Hitlerzeit ans Volk heranzutragen sehe ich schon auch als ehrlichen und etwas verzweifelten Versuch einiger Medienleute bzw. Redaktionen, dem tatsächlich stattfindenen Vergessen etwas entgegenzusetzen. Derzeit sterben ja die letzten Zeitzeugen weg und das könnte ein gefährlicher Wendepunkt hinsichtlich des kollektiven Bewußtseins um die NS-Verbrechen und ihre Hintergründe darstellen. Daneben gibt es natürlich diese unendlich überflüssigen und destruktiven NS-Hysteriker, die aus machtpolitischem Kalkül imgrunde mißbräuchlich die öffentliche Diskussion konstant immer wieder mit demselben irrationalen Pauschalschuldgefühl befeuern. Wenn schon wieder diese querulatorisch-aggressive Fresse von Friedman auftaucht, kann einem eigentlich nur die Kotze aufsteigen...
 
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AW: Verdrängung der Geschichte

Ich sehe das NS-Thema tatsächlch bewußt "aufgekocht",

Unser Junge brachte die Sportbild mit....

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