@gaia
Mir ist Deine Motivation und Argumentation schon klar. Nur halte ich sie für zu kurz gedacht. Stelle Dir einfach mal vor, Du wärst 25, vegan mit veganem Partner und Ihr denkt an Familienplanung. Wenn Dein Partner nicht schon so viel verdient, dass Du auch dann zuhause bleiben kannst, wenn Ihr Kinder habt, dann werdet Ihr merken, dass Ihr in der Praxis mit Kindern ein Problem bekommt. Denn natürlich wollt Ihr nicht nur aus Überzeugung Eure Kinder vegan erziehen, Ihr wollt auch nicht zwei Küchen parallel nebeneinander her betreiben. Denn wenn Ihr beide berufstätig seid, habt Ihr sicher keine Lust, einen solchen Zeitaufwand zu betreiben. Die wichtigste Entwicklungsphase bei Kindern ist nun mal das
Vorschulalter. Und natürlich wird das mit der Ernährung schwierig, wenn die Kinder während ihrer Kita-Zeit in einem nicht veganen Umfeld ihre Nahrung aufnehmen. Abgesehen davon, dass die Erzieher sicher nicht wegen Eures Einzelfalls eine extra Fortbildung machen und die Küche schon gar nicht. Ihr werdet also wohl oder übel mit der Situation konfrontiert,
dass Eure Kinder in dieser ersten Phase eine andere Ernährungsform pflegen. Erstens ist das dann ein Eingriff in Eure gefühlt erzieherische Freiheit und zweitens führt das dazu, dass Ihr zuhause beim Kochen die doppelte Arbeit habt. Ich hoffe, Dir und anderen wird in diesem
Zusammenhang bewusst warum Eltern von Minderheiten unterschiedlicher Art
ihre Kleinkinder oft gar nicht in die KiTa geben, sondern innerfamiliär betreuen. Bestes Beispiel sind gläubige Muslime oder sehr gläubige Christen. Wenn man den Minderheiten nicht die Möglichkeit gibt, innerhalb gewisser Grenzen ihr eigenes System zu schaffen, dann schaffen sie es sich auf ihre Weise.
Mir ist Deine Argumentatin schon auch klar.
Was ich ankreide ist ja auch, dass man was die Ernährung angeht, sehr wohl auf die jeweilgen Bedürfnisse eingehen kann. In den Krankenhäusern hier, ist vegetarisch bei der Menueauswahl tgl gegeben vegan kann man ebenfalls bestellen.
Auch die Kindergärten kochen in der Regel oft nicht selbst, sondern haben ein Catering. Das wird aber ja nur benötigt, wenn die Kinder über Mittag bleiben, ansonsten bringt man eine Brotzzeit mit.
Daher- wenn es nur um die Ernährung geht, kann man seinem Kind sehr wohl vegan anbieten.
Das Problem das es zu lösen gilt ist hier für mich also eher, wenn die Kitas nicht bereit sind auf Eltern einzugehen.
Nach dem Kindergarten gehts ja auch weiter, möchte man dann vegane Schulen?
Also ich finde, dass man eher darum kämpfen sollte, dass es schon im Kindergarten bunt zu geht. Und Kindern ihren Talenten und Vorlieben bestätigt und gefördert werden.
Dann ist es ja so, das vegan viel mit Nachhaltigkeit zu tun hat und dem bewussten Umgang mit der Umwelt. Das kann ja nun auch den herkömmlichen Kindergärten nicht schaden( obwohl das Riesentema anno dazumal, als ich die entsprechende Ausbildung gemacht habe war).
Gerade jetzt, wo sich die Gesellschaft wieder spaltet finde ich das enorm wichtig Kinder in dem Bewusstsein groß zu ziehen, dass einem vieles vielleicht nicht gefällt, man aber nicht abgeschottet in einer "eigenen Welt" leben kann.
Ich fände es auch grässlich wenn muslimische Kinder einen eigenen Kindergarten bekämen, weil man nicht in der Lage ist einen gemeinsamen Weg zu finden. Oder- Gott bewahre- die Kinder der Zeugen Jehovas.
Wie soll das auch weiter gehen, kommen nach den vegnen Kindergärten die veganen Schulen?
( katholische Kindergärten gibts hier übrigens in rauen Mengen)
Also wäre ich 25 und Veganerin würde ich sehr stark darum bemühen, dass ich ein paar andere Eltern finde, die ihr Kind auch in einen Montessori Kindergarten schicken möchten und mich da um veganes Essen bemühen.

Ich würde das als Chance sehen, anderen Kindern das vegan sein nahe zu bringen.