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Unser Papst

Copkilla2005

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Registriert
22. April 2004
Beiträge
43
Ich höre immer wieder Menschen sagen, dass wir einen neuen Papst bräuchten, da der jetztige schwach und krank ist. Ich kann diese Meinung überhaupt nicht teilen. Denn ich finde, dass Johannes Paul II. mit seinem Kampf gegen die Krankheit, und für die ausübung seines "Berufes" uns allen Mut macht, und uns sagt: Niemals aufgeben, dann wird alles geschafft!

Oder?
 
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ich habe ein paar Enzyklikas von Karol Wojtila gelesen

der Mann gehört zur philosophischen TOP TEN des 20. Jahrhunderts

ich glaube, daß Karol den Kirchenmännern ein Dorn im Auge ist
und daß die hinter den Rücktrittsforderungen stehen
 
Ich habe mich nie mit diesem Mann beschäftigt, aber reden wir zufällig vom Oberhaupt einer Kirche die immer noch strikt gegen Verhütung ist, auch in Ländern der Massenkindersterblichkeit? Die Wiederverheiratete vom Sakrament ausschliesst? Die immer wieder Schritte zur Versöhnung selbst zwischen Evangelischen und Katholischen sabotiert?
Etc etc etc
 
Ja! Aber das kann nicht er alleine entscheiden, für was die Kirche eintritt, und wo sie dagegen ist. Das machen andere Menschen. Unser Papst kann aber ein gutes Vorbild für uns alle sein, und uns wieder Hoffnung machen. Obs was nützt ist die andere Sache.
 
Copkilla2005 schrieb:
Unser Papst kann aber ein gutes Vorbild für uns alle sein, und uns wieder Hoffnung machen. Obs was nützt ist die andere Sache.
Was er zum Irakkrieg gesagt hatte, das war gut, damit wir uns da nicht falsch verstehen. Aber grundsätzlich: Wer in einer säkularisierten, wissensbejahenden Welt einerseits "du sollst nicht falsch Zeugnis reden" und andererseits noch von Erbsünde, Wundertaten, der Gottinspiriertheit der Bibel und der Wahrheit der Wiederauferstehung redet, ist kein Vorbild für die Welt. Wer nicht mehr haltbare Standpunkte zum Dogma erhebt. Wer das Sexualleben so sehr sinnlos einschränkt, einschränken will, und alle Verstöße gegen die Glaubensstandpunkte immer noch mit jenseitiger Höllenstrafe sanktioniert, der ist kein Vorbild für diese Welt.

Gysi
 
Copkilla2005 schrieb:
Ja! Aber das kann nicht er alleine entscheiden, für was die Kirche eintritt, und wo sie dagegen ist.

Ach was, der Papst hat immer noch die Möglichkeit etwas "ex cathedra" zu verkünden, dann gilt das. Entspricht einem "Basta".

Wenn er sich wahrhaft für eine bestimmte Richtung engagieren täte würde aber schon reichen, wenn er dafür sorgen würde dass echter Friede zwischen den grossen Weltreligionen zumindest mal im Kleinen herrschen könnte, auf der Ebene der Dörfer und Städte. Etc etc etc
 
Copkilla2005 schrieb:
Ich höre immer wieder Menschen sagen, dass wir einen neuen Papst bräuchten, da der jetztige schwach und krank ist. Ich kann diese Meinung überhaupt nicht teilen. Denn ich finde, dass Johannes Paul II. mit seinem Kampf gegen die Krankheit, und für die ausübung seines "Berufes" uns allen Mut macht, und uns sagt: Niemals aufgeben, dann wird alles geschafft! Oder?

Pardon Kopkilla! Privat kannst Du den Papst als Privatperson zum Vorbild haben. Wie er seine Krankheit und Altersbeschwerden trägt, ist sicher vorbildlich. Bei Ausübung seines Berufes macht er mir aber absolut keinen Mut, ganz im Gegenteil.

Das Eine ist, was schon Walter sagte. Das Andere:

Dem Weltgesundheitsrepport 2002 der WHO kann jeder entnehmen, dass weltweit jährlich 11 Mio. Kinder unter 5 Jahren sterben. Bei 60% der Todesfälle ist Hunger die Ursache, die meisten dieser Kinder sterben in Afrika, ferner Asien und Lateinamerika.
Ca. 40 Mio. Menschen sind HIV infiziert, 95% davon in den Entwicklungsländern (2/3 in Afrika); 25 Mio. sind bereits an den Folgen der Seuche gestorben.
Da erlaube ich mir zu sagen: Man kann es als Strafe Gottes auffassen, zugegeben, aber was können die Kinder dafür? Kann man diesen Nobel-Touristen als Vorbild nennen, wenn er gerade in diesen Ländern für ungeschützten Geschlechtsverkehr Werbung macht und lediglich in ehelichen Beziehungen dem infizierten Partner die Benützung von Kondomen erlaubt?
In den 49 ärmsten Ländern der Welt beträgt die Bevölkerungs-Wachstumsrate weiterhin 2,4% (in den Industriestaaten ist sie 0,25%), sollte das nicht auch dem Papst zu denken geben?

Die Rücktrittsforderungen an den Papst werden immer lauter. Sogar aus seinen Kirchenkreisen. Der weit verbreitete Glaube, der Papst könne gar nicht zurücktreten, weil er auf Lebzeit gewählt wurde, stimmt nicht. Im Kirchenrecht gibt es die Möglichkeit eines Amtsverzichts. Aber vielleicht ist der Papst schwerhörig und hört diese Stimmen nicht, so wie er das Weinen der hungernden Kinder auf seinen Reisen nicht hört... Er mag sogar auch etwas Gutes bewirkt haben - fällt mir nur nicht gerade ein - aber es wird Zeit... NICHT es wird langsam Zeit.
 
Wie soll der Papst Frieden zwischen Weltreligionen schaffen, wenn so ein pseudo-cowboy aus dem Westen andauernd mit irgendwelchen Aktionen dazwischenfunkt?
 
Es sind genügend Beispiele aufgezählt worden wo er mit einem Handstreich für Ruhe sorgen könnte: Sakramente für Wiederverheiratete, Erlaubnis für Ökomene, etc
 
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sicher, stimmt schon, aber dies kann der Papst alles nicht alleine ändern. Da gibts noch eine Gruppe von Menschen, die sich das alles ausmachen. Im Gegensatz zu unserer Politik bringt der Vatikan immerhin ein bisschen was weiter.
 
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