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Über die Selbstreflexion

AW: Über die Selbstreflexion

Hallo Leute!

Ist Nachdenken über mich selber richtig?

Denken, das ist doch letztlich ein bio-chemisch-elektrischer Vorgang, eigentlich als körperlicher Prozess: Teil der Materie.

Wie soll Materie mich erfassen können?

Mich, ein komplexes Körper-Geist-Seele-Wesen?!

Was ich damit auf meine umständliche Art ausdrücken will, ist, dass ich vom Denken letztlich nicht allzuviel halte, denn es ist laufend der Täuschung unterworfen.

Folglich ist Selbstreflexion Selbsttäuschung.

Wenn ich nun laufend täusche und getäuscht werde, wo liegt dann aber der Wert von Selbstreflexion?
Wäre es ohne noch schlimmer?!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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AW: Über die Selbstreflexion

Hallo, Raphael...
höt auf damit.

Du endest bei der Überlegung, wie es sein kann, dass ein Haufen Moleküle entscheidet zu "leben", andere Molekülhaufen "wissentlich" formt, interagiert, sich gegenseitig beeinflusst und beansprucht "mehr" zu sein als ein Haufen Moleküle.
Und dann etwas tut wie "Selbstreflexion"...
(Ganz nebenbei, ich persönlich sehe mehr darin. Aber gedanklich lande ich immer wieder bei diesen Molkülen - und staune.)
 
AW: Über die Selbstreflexion

Hallo Leute!

Ist Nachdenken über mich selber richtig?
Richtig oder falsch = Egal!
Kannst du's abstellen?

Denken, das ist doch letztlich ein bio-chemisch-elektrischer Vorgang, eigentlich als körperlicher Prozess: Teil der Materie.

Wie soll Materie mich erfassen können?

Mich, ein komplexes Körper-Geist-Seele-Wesen?!
Wieso glaubst du, dass ein Ergebnis dieses Teiles der Materie auch nur annähernd stimmen könnte, wenn du doch selbst sagst, dass du viel komplexer bist, als dass es durch Denken erfasst werden könnte?

Wie kannst du also wissen, dass Denken nur ein "bio-chemisch-elektrischer Vorgang" ist, wenn du gleichzeitig meinst, dass du ein viel zu komplexes Wesen bist? Es könnte beides nicht stimmen, weil du es ja gar nicht erfassen kannst. (Ich natürlich auch nicht!)
Was ich damit auf meine umständliche Art ausdrücken will, ist, dass ich vom Denken letztlich nicht allzuviel halte, denn es ist laufend der Täuschung unterworfen.

Folglich ist Selbstreflexion Selbsttäuschung.

Wenn ich nun laufend täusche und getäuscht werde, wo liegt dann aber der Wert von Selbstreflexion?
Wäre es ohne noch schlimmer?!

Hehehe! Es ist nichst als Zeitvertreib. Unterhaltung. Spiel. Wie alles, was über die Befriedigung der Grundbedürfnisse hinausgeht. Schlimm oder nicht schlimm, das sind willkürliche Einschätzungen, die frei wählbar sind. Je nachdem, in welcher Stimmung du grad bist.

Das sind wenigstens die Ergebnisse meines Denkvorgangs. Ich kann ihn auch nicht abstellen.

Jedenfalls hat mich dein Beitrag gerade aus einer düsteren Stimmung geholt. :zauberer2

:blume1:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Über die Selbstreflexion

Lieber Raphi, du sprichst damit ein Thema an, welches wohl mehr als jedes andere den Menschen beschäftigt hat: die Welt in unserem Kopf – und sicherlich ganz zentral placiert: das Ich, die eigene Person – und so sind wir wieder beim Thema der Selbstreflexion.

Natürlich ist vordergründig dabei: die Materie – also das Gehirn, welches so eine Komplexität erfassen soll. Kann es das? Materie die mehr erfasst als nur Materie?

Nun, unser Gehirn ist der Ort, die Lokalisierung dessen wo Bewusstsein stattfindet. Es ist dieses Bewusstsein welches unser "Ich" erfasst. Und was es dann erfasst, sind nicht nur unsere Gedankengänge, sondern auch unsere Emotionen oder unsere Gefühlswelt. Wir können diesen Bewusstseinsprozess nicht von seiner Lokalisierung trennen – also vom Gehirn.

Diese Komplexität von Gedanken, Gefühle und Emotionen, nennen wir auch Seele – mir scheint es manchmal, dass wir uns da eines Begriffes bedienen aus einer gewissen Verlegenheit, weil wir ein Wort benötigen, um eben diese Vielfalt, diese Vielschichtigkeit dessen was uns ausmacht, benennen zu können. Ich persönlich finde den Begriff (menschlicher) Geist irgendwie adäquater.

Nun, ob wir Seele, Geist oder Komplexität des Ichs sagen: der konkrete, materielle Ort an dem sich dies abspielt ist unser Gehirn – und trotz der großen Fortschritte der letzten Jahre, ist dessen Funktionieren noch nicht vollständig entziffert. Man weiß aber, dass in dieser Materie unvorstellbar viele Verbindungen stattfinden - und man weiß auch, dass sich dies alles im Laufe der Evolution entwickelt hat.

Liebe Grüße in die Runde

Miriam

 
AW: Über die Selbstreflexion

Hallo Lilith!

Und wenn alles viel größer ist?
Mein Leben Teil eines allgemeinen universellen Lebens ist?

Ich weiß ja nichts, ich schnappe nur hie und da was auf und was darüber hinausgeht, das kann ich höchstens erahnen in meinem jetztigen Zustand als Inkorporierter.

Liebe Miriam!

Ja, man weiß über das Gehirn nur das, was man mit ebendiesem erfassen kann. Ich finde die Gehirnforschung für ebenso faszinierend wie die Versuche der wissenschaftlichen Erforschung unseres Universums.

Du verzeihst, dass ich zwischen Seele und Geist trennen möchte.
Die Seele ist für mich der universelle Anteil meines Seins, der Geist jedoch bloß der individuelle.

Das Vakuum des Raums ist erfüllt von einer Kraft, die heute wissenschaftlich bereits erwiesen ist, auch durch Experimente hier auf der Erde.
Gestern kam ein Wissenschaftler auf Phoenix zu Wort, der meinte, dass diese Vakuumenergie möglicherweise lebendig sein könnte.
Universelles Leben, das unser Universum in der immer schnelleren Ausdehnung desselben durchzieht?

Faszinierend! Und wir sind Teil dieses Gestaltungsprozesses.

Und wie stellt sich nun der kleine Mumpfti Raphael alles vor?
Wir sausen durchs All und die Seelen sausen mit.
Wo sich die Gelegenheit bietet, inkorporiert man sich und trägt das Leben so weiter.

So, nun höre ich auf, das kommt dabei heraus, wenn ich über mich und die Welt nachdenke.

Liebe Grüße
Raphael
 
AW: Über die Selbstreflexion

Faszinierend! Und wir sind Teil dieses Gestaltungsprozesses.

Und wie stellt sich nun der kleine Mumpfti Raphael alles vor?
Wir sausen durchs All und die Seelen sausen mit.
Wo sich die Gelegenheit bietet, inkorporiert man sich und trägt das Leben so weiter.

So, nun höre ich auf, das kommt dabei heraus, wenn ich über mich und die Welt nachdenke.

etwas wunderbares kommt dabei heraus. :zauberer2

nicht nur vor weihnachten. ;)
 
AW: Über die Selbstreflexion


Nun, ob wir Seele, Geist oder Komplexität des Ichs sagen: der konkrete, materielle Ort an dem sich dies abspielt ist unser Gehirn – und trotz der großen Fortschritte der letzten Jahre, ist dessen Funktionieren noch nicht vollständig entziffert. Man weiß aber, dass in dieser Materie unvorstellbar viele Verbindungen stattfinden - und man weiß auch, dass sich dies alles im Laufe der Evolution entwickelt hat.



Eine Frage, die sich hier für mich stellt ist Folgende und entschuldigt bitte, wenn sie reichlich spekulativ ist.

Falls es je möglich wäre, die ganzen komplexen Strukturen des Gehirnes, inkl. der damit zusammenhängenden Sinnesorgane zu verstehen und künstlich nachzubauen, würde dann eine solche Maschine ein Bewusstsein ihrer selbst entwickeln? Wäre eine solche künstliche Intelligenz zur Selbstreflexion fähig?

Wie denkt ihr darüber?

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: Über die Selbstreflexion

Liebe Ela, eine sehr gute Frage, die wirklich das Thema der Selbstreflexion vertieft.

Auf Anhieb geantwortet: es würde dabei etwas Wesentliches fehlen - und zwar das Bewußtsein der Identität.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es bei Kleinkindern ziemlich lange dauert bis sie den Begriff "Ich" begreifen -und dadurch ein Gefühl für die eigene Identität, entwickeln.

Diese Erfahrung wird eine Maschine, auch wenn sie noch so komplex die Gehirnstrukturen beinhaltet, nie machen.

Rein spekulativ also: das Bewusstsein für das Ich kann sich m.E. nur durch menschliche Erfahrung (oder auch bei manchen Primaten), entwickeln.

Liebe Grüße

Miriam
 
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AW: Über die Selbstreflexion

Liebe Ela, eine sehr gute Frage, die wirklich das Thema der Selbstreflexion vertieft.

Auf Anhieb geantwortet: es würde dabei etwas Wesentliches fehlen - und zwar das Bewußtsein der Identität.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es bei Kleinkindern ziemlich lange dauert bis sie den Begriff "Ich" begreifen -und dadurch ein Gefühl für die eigene Identität, entwickeln.

Diese Erfahrung wird eine Maschine, auch wenn sie noch so komplex die Gehirnstrukturen beinhaltet, nie machen.

Rein spekulativ also: das Bewusstsein für das Ich kann sich m.E. nur durch menschliche Erfahrung (oder auch bei manchen Primaten), entwickeln.

Liebe Grüße

Miriam

Das würde doch auch bedeuten, dass sich diese Maschine auch nicht als Teil eines Ganzen, einer Gemeinschaft, empfinden könnte.
Könnte sie denn überhaupt etwas empfinden?
Stammen die Gefühle nicht aus der Wahrnehmung von "ICH" bzw. daraus resultierend "DU"?
Was keinen Bezugspunkt hat, kann nicht empfinden.

So meine spontane, noch nicht durchdachte Idee dazu.

:blume1:
 
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