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Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

-Die Instinkt/ Trieb-Diskussion mal eben ignorierend-

Ich frage mich gerade, wo die Vernunft einzuordnen ist..
man könnte die 3 "Leben" auch durchaus als 3 Gesichter bezeichnen, die miteinander co-existieren müssen, aber Machtkämpfe ausführen, da sie im Grunde doch unvereinbar sind.. und wenn dem so ist, entscheidet dann nicht letztlich die Vernunft, als quasi außenstehender Schiedsrichter, welches letztendlich, für den jeweiligen Moment und die Situation generell, den Sieg davonträgt?

Tailor
 
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AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

-Die Instinkt/ Trieb-Diskussion mal eben ignorierend-

Ich frage mich gerade, wo die Vernunft einzuordnen ist..
Ins Geistesleben.

man könnte die 3 "Leben" auch durchaus als 3 Gesichter bezeichnen, die miteinander co-existieren müssen, aber Machtkämpfe ausführen, da sie im Grunde doch unvereinbar sind..
Zustimmung.

und wenn dem so ist, entscheidet dann nicht letztlich die Vernunft, als quasi außenstehender Schiedsrichter, welches letztendlich, für den jeweiligen Moment und die Situation generell, den Sieg davonträgt?
Sind wir ebenfalls einer Meinung.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Ins Geistesleben.

..dann wäre sie dem Verstand zuzuordnen und damit nicht neutral-
was wiederum bedeutet, dass Verstand und Vernunft unser Gefühls- und Triebleben unterdrücken und der Verstand am meisten Macht besitzt;
:rolleyes: Das macht im kleinen Rahmen Sinn.
Im großen (ist der Auslöser von Kriegen nicht meist ein triebhafter?) weniger..

Grüße
Tailor
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

..dann wäre sie dem Verstand zuzuordnen und damit nicht neutral-
Die Vernunft ist verwandt mit dem Verstand und ist neutral.

was wiederum bedeutet, dass Verstand und Vernunft unser Gefühls- und Triebleben unterdrücken und der Verstand am meisten Macht besitzt;
Nein, zumindest nicht zwangsläufig; wir können mit unserem Willen unserem Geistes-(Verstandes), Trieb- und Gefühlsleben die gleiche Wertigkeit zumessen. Dann wird keiner der Dreien dominieren, wenn es die beiden anderen nicht wollen.

:rolleyes: Das macht im kleinen Rahmen Sinn.
Im großen (ist der Auslöser von Kriegen nicht meist ein triebhafter?) weniger..
Zumindest von Angriffskriegen ist der Auslöser auch meiner Meinung hauptsächlich der übersteigerte Geltungstrieb (= Herrschsucht). Aber auch die Gefühle Wut, Zorn und ohnmächtige Verzweiflung können Auslöser von gewaltsamen Handlungen sein.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Hallo,
hier wird ja Schubladendenken und Halbwissen regelrecht zur Blüte getrieben
und die wahrhaftig Früchte versprechenden Ansichten völlig ignoriert.
Egal in welche Begrifflichkeiten man das Leben stecken möchte, es bleibt eine
modellhafte Beschreibung. Der Wahrheit nähern kann man sich nur wenn man
so flexibel und spontan ist, dass man das Wesen eines jeden Menschen
individuell Wahrnehmen kann und das fängt vor allem bei sich selbst an.
So ist zunächst nicht entscheidend welches Gefühl auf das Gegenüber
empfunden und artikuliert wird, sondern was ich selbst empfinde und wie ich es
benenne. Wenn ich das nicht kann ist jedes Gegenüber entweder eine
Überforderung oder eine Flucht. Völlig egal in welche Schublade wer gesteckt
wird.
Dieses in aufgeschnappten Begriffen Denken hat etwas von Hobby ein paar
bunte Bauklötzer hin und her zu stapeln und da ist mal der Blaue oben und
mal der Naturfarbene und so sind die Wertigkeiten verteilt.

Die Psyche lässt sich mit wenigen Begriffen nicht beschreiben, am besten
kann es die Kunst und in der Anwendung die Meditation.

gruß fluuu
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Hallo,
hier wird ja Schubladendenken und Halbwissen regelrecht zur Blüte getrieben
und die wahrhaftig Früchte versprechenden Ansichten völlig ignoriert.
Erwähnst Du die - Deiner Meinung nach - wahrhaftig Früchte tragenden Ansichten auch irgendwo ? Ich konnte sie noch nicht entdecken.

Egal in welche Begrifflichkeiten man das Leben stecken möchte, es bleibt eine
modellhafte Beschreibung. Der Wahrheit nähern kann man sich nur wenn man
so flexibel und spontan ist, dass man das Wesen eines jeden Menschen
individuell Wahrnehmen kann und das fängt vor allem bei sich selbst an.
Okay, ist Dir zu begrifflich und modellhaft - gib' einfach mehr Emotionen hinein, wer hindert Dich !?

So ist zunächst nicht entscheidend welches Gefühl auf das Gegenüber empfunden und artikuliert wird, sondern was ich selbst empfinde und wie ich es benenne.
Wer behauptet wo etwas anderes ?

Wenn ich das nicht kann ist jedes Gegenüber entweder eine
Überforderung oder eine Flucht. Völlig egal in welche Schublade wer gesteckt
wird.
Tut mir leid, wenn Du Dich überfordert fühlst; lies vielleicht zwischendurch wieder einmal den "Rosaroten Panther".

Dieses in aufgeschnappten Begriffen Denken hat etwas von Hobby ein paar
bunte Bauklötzer hin und her zu stapeln und da ist mal der Blaue oben und
mal der Naturfarbene und so sind die Wertigkeiten verteilt.
In der Politik muss Du auch damit rechnen, dass immer wer anderer oben ist, Putzerl.

Die Psyche lässt sich mit wenigen Begriffen nicht beschreiben, am besten kann es die Kunst und in der Anwendung die Meditation.
wer behauptet, dass er die Psyche bereits komplett beschrieben hat ?

Lass' uns ruhig Deine geistig-seelisch-künstlerisch-meditativ-unwiderstehlichen Ergüsse lesen, fluu.

Zornig-erwartungsvoll

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Naja, ich denke, wir Menschen haben auch ein Kommunikationsbedürfnis über den Sexualtrieb hinaus.

ist bei tieren und anscheinend bei pflanzen auch so, verstehe aber nicht, was du damit sagen willst


Ist gleich der Nahrungstrieb.

ok

Was Du - und andere - gerne "Instinkt" nenn(s)t, sind beim Menschen verschiedene Triebe. Es ist gefährlich, unseren
Nahrungstrieb,
Sexualtrieb,
Geltungstrieb,
Selbsterhaltungstrieb etc.​
einfach unter den Sammelbegriff "Instinkt" zu fassen. So leiden sicher viele Leute an der Fresssucht, weil sie mit dem Fressen die mangelhafte Befriedigung eines anderen Triebes, bzw. Bedürfnisses kompensieren wollen. Sie fressen nicht nur, weil sie Hunger haben, sie fressen auch, weil sie im Restaurant zeigen wollen, was sie sich alles leisten können (= Geltungstrieb), weil der Chef einlädt (= Angst vor Jobverlust).

ich unterscheide schon zwischen instinkt und trieb
instinkt fokussiert eher auf die handlung, trieb eher auf die motivation
z.b. ein weibchen, das die putzergeste ausführt (auch mädchen bzw frauen handeln auf diesem wege instinktiv), ist das ein instinkt
das putzen (z.b. sich die haare richten) wird nicht extra eingelernt oder abgeguckt, sondern steckt sozusagen in den genen
dieses putzen ist eine instinktive handlung, also ein instinkt
der trieb dahinter ist der sexualtrieb
do kann ein und der selbe trieb zu einer vielzahl an (auch widersprüchlichen) instintktiven handlungen hervorrufen, derer wir uns zwar bewusst werden und sie beeinflussen KÖNNEN, aber eben nicht notwendigerweise

durch die komplexität des menschens kann es zu einer größeren anzahl an trieben kommen bzw zu einer komplexeren ausformung, aber was unterscheidet jetzt prinzipiell einen mann, der seinen ferrari zum zeigen oder einer frau, die ihr dekolettee ausführt von einem pfau, der sein rad schlägt oder einem tierischen weibchen, das seine paarungsbereitschaft zeigt ?
der trieb ist der selbe, lediglich die möglichkeiten der ausformung mag sich unterscheiden (statt ferrari kann man auch lamborghinis, rolexe, yachten, kleidung, kurze röcke, stilettos, schmuck, kosmetik, etc einsetzen)

Die Geltungsucht (auch Herrschsucht), an der mMn mehr Menschen leiden, als ihnen selbst bewusst ist, ist oft eine Kompensation von mangelnder emotioneller Zuwendung (zu wenig Liebe, Lob und Anerkennung) oder aber auch, weil der Mensch einfach Hunger hat, es aber unbedingt anders deuten will.

als geltungssucht sehe ich eine übersteigerung des geltungstriebes, der angeboren ist
wann der trieb zur sucht wird, kann aber nicht eindeutig festgelegt werden; eine sinnvolle grenze sähe ich darin, dass der süchtige leidet
es hängt aber u.A. vom umfeld an, ob jemand nun leidet oder nicht

Wir können das alles nicht so einfach über den Kamm "Instinkt" scheren; der Nahrungstrieb kann gut entwickelt sein, während z.B. der Selbstbehauptungstrieb verkümmert oder auch überentwickelt ist.

der nahrungstrieb kann ebenso wie andere triebe ausufern oder verkümmert sein (bulimie, etc)
was ein selbstbehauptungstrieb ist, kann ich so genau nicht sagen...höre/lese davon zum ersten mal

Bei Sexualattentätern ist man vor einigen Jahrzehnten draufgekommen, dass diese nicht vorwiegend aus Sexualtrieb handeln; sie wollen die Macht über ihr Objekt der Begierde zeigen.

stimmt, nur würde ich sexualtäter oder sexualstraftäter, nicht unbedingt ATTENtäter schreiben

Wir haben auch einen Wissenstrieb, für den es mMn fast eine Beleidigung ist, unter "Instinkt" eingereiht zu werden. Allerhöchstens komme ich Dir entgegen, dass wir uns darauf einigen, dass "Instinkt" ist ein Sammelbegriff für alle unsere Triebe ist; wir dürfen aber dann nicht vergessen, dass er aus mehreren Bereichen besteht. Ein Auto besteht auch nicht nur aus einem Lenkrad und vier Rädern.

deinen "wissenstrieb" würde ich von verschiedenen seiten betrachten
einerseits ist da der spieltrieb, so wie bei tieren, wo großteils instinktiv zum überleben notwendige fähigkeiten angelernt werden
z.b. handwerkliches geschick, die sprache, das gehen, etc
da wird nicht 'bewusst' gelernt, sondern instinktiv

andererseits gibt es das nichtinstiktive lernen, wie in der schule, eine lehre an universitäten etc...
hat jenes überhaupt nichts mehr mit instinkt zu tun ?
oder ist es nicht zumindest oftmals geltungstrieb, selbsterhaltungstrieb oder sexualtrieb, der uns an die uni führt, damit wir einen titel bekommen und in der sozialen hierarchie aufsteigen, einen akademiker als mann bekommen bzw sich als akademiker bei frauen bessere chancen erhofft und/oder uns durch das erhoffte höhere einkommen später weniger sorgen um unsere (finanzielle) existenz machen müssen ?

jahrelang in die schule oder an die uni zu gehen ist zumeist kein spaß, sondern eine investition, um künftige bedürfnisse zu befriedigen
jene bedürfnisse sehe ich allerdings durchaus nicht sehr verschieden zu jenen von tieren
in der ausformung möglicherweise komplexer, aber prinzipiell das gleiche

wie gesagt, ich möchte doch zwischen trieb und instinkt unterscheiden; nach jenen gesichtspunkten, die ich oben schon nannte


lg,
Muzmuz
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

ist bei tieren und anscheinend bei pflanzen auch so, verstehe aber nicht, was du damit sagen willst
Das heißt, ich glaube nicht an ein Kommunikationsbedürfnis der Tiere, das nicht im Fortpflanzungstrieb begründet ist.

ich unterscheide schon zwischen instinkt und trieb
instinkt fokussiert eher auf die handlung, trieb eher auf die motivation
z.b. ein weibchen, das die putzergeste ausführt (auch mädchen bzw frauen handeln auf diesem wege instinktiv), ist das ein instinkt
das putzen (z.b. sich die haare richten) wird nicht extra eingelernt oder abgeguckt, sondern steckt sozusagen in den genen
dieses putzen ist eine instinktive handlung, also ein instinkt
der trieb dahinter ist der sexualtrieb
do kann ein und der selbe trieb zu einer vielzahl an (auch widersprüchlichen) instintktiven handlungen hervorrufen, derer wir uns zwar bewusst werden und sie beeinflussen KÖNNEN, aber eben nicht notwendigerweise
Naja, wir sind ja auch nicht gleich sensibel und wenn Du etwas bemerkst, was ich nicht bemerke, heißt das ja noch lange nicht, dass es das nicht gibt; nach Deiner Sichtweise müssen wir aber dann davon ausgehen, dass bei instinktiven Handlungen noch weniger Verstand dabei ist als bei triebhaften Handlungen, das heißt, wir diese noch weniger kontrollieren können.

durch die komplexität des menschens kann es zu einer größeren anzahl an trieben kommen bzw zu einer komplexeren ausformung, aber was unterscheidet jetzt prinzipiell einen mann, der seinen ferrari zum zeigen oder einer frau, die ihr dekolettee ausführt von einem pfau, der sein rad schlägt oder einem tierischen weibchen, das seine paarungsbereitschaft zeigt ?
der trieb ist der selbe, lediglich die möglichkeiten der ausformung mag sich unterscheiden (statt ferrari kann man auch lamborghinis, rolexe, yachten, kleidung, kurze röcke, stilettos, schmuck, kosmetik, etc einsetzen)
Wir können sagen, wenn unser Triebleben (Instinktleben) im Vordergrund ist, verhalten wir uns ähnlich wie Tiere; was uns - Gott sei Dank - trotzdem noch von den Tieren unterscheidet ist unser Verstandesleben und vor allem unser Gefühlsleben.

als geltungssucht sehe ich eine übersteigerung des geltungstriebes, der angeboren ist
wann der trieb zur sucht wird, kann aber nicht eindeutig festgelegt werden; eine sinnvolle grenze sähe ich darin, dass der süchtige leidet
es hängt aber u.A. vom umfeld an, ob jemand nun leidet oder nicht
Wirklich relevant wird diese Unterscheidung dann, wenn der "Süchtige" asoziale Handlungen setzt und der Richter entscheiden muss, ob er nun böse oder krank ist, worum ich keinen Richter beneide. Auch der Arzt muss natürlich erkennen, wann ein Mensch nur seinen angeborenen Trieb befriedigt bzw. ab wann er krank ist.

der nahrungstrieb kann ebenso wie andere triebe ausufern oder verkümmert sein (bulimie, etc)
Ja.

was ein selbstbehauptungstrieb ist, kann ich so genau nicht sagen...höre/lese davon zum ersten mal
der Selbstbehauptungstrieb ist ähnlich dem Geltungstrieb; wenn man in eine neuen Kreis kommt, will man einmal akzeptiert werden; fühlt man sich längere Zeit nicht akzeptiert, meldet sich der Selbstbehauptungstrieb.

stimmt, nur würde ich sexualtäter oder sexualstraftäter, nicht unbedingt ATTENtäter schreiben
Hast Du recht; habe ich - unabsichtlich (instinktiv ?) - überzeichnet.

deinen "wissenstrieb" würde ich von verschiedenen seiten betrachten
einerseits ist da der spieltrieb, so wie bei tieren, wo großteils instinktiv zum überleben notwendige fähigkeiten angelernt werden
z.b. handwerkliches geschick, die sprache, das gehen, etc
da wird nicht 'bewusst' gelernt, sondern instinktiv
Wissenstrieb und Spieltrieb sind zwei verschiedene Paar Schuhe; Wissenstrieb ist mit Neugier vergleichbar.

Zu Deinen restlichen Einwänden werde ich später Stellung nehmen; warte bitte mit Deiner eventuellen Antwort bis dahin, ich muss dringend in die Küche.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Stellungnahme Teil 2 zu Deinem Beitrag Nr. 27:

andererseits gibt es das nichtinstiktive lernen, wie in der schule, eine lehre an universitäten etc...
hat jenes überhaupt nichts mehr mit instinkt zu tun ?
Ich brachte während meiner Schulzeit (8 Jahre Grundschule und 5 Jahre Handelsakademie) das Lernen nie mit "Instinkt" in Verbindung, ich besuchte allerdings auch nie eine Universität oder Hochschule; ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass "Instinkte" hauptsächlich in die Tierwelt gehören.

oder ist es nicht zumindest oftmals geltungstrieb, selbsterhaltungstrieb oder sexualtrieb, der uns an die uni führt, damit wir einen titel bekommen und in der sozialen hierarchie aufsteigen, einen akademiker als mann bekommen bzw sich als akademiker bei frauen bessere chancen erhofft und/oder uns durch das erhoffte höhere einkommen später weniger sorgen um unsere (finanzielle) existenz machen müssen ?
Dass wir zur Schule gehen, hängt m.E. vorerst einmal mit der Liebe zu der Angst vor unseren Eltern zusammen; soweit Triebe hier schon mitspielen, ist es mMn in erster Linie der Geltungstrieb, in zweiter Linie der Sexualtrieb, dann der Wissenstrieb.

jahrelang in die schule oder an die uni zu gehen ist zumeist kein spaß, sondern eine investition, um künftige bedürfnisse zu befriedigen
jene bedürfnisse sehe ich allerdings durchaus nicht sehr verschieden zu jenen von tieren in der ausformung möglicherweise komplexer, aber prinzipiell das gleiche wie gesagt, ich möchte doch zwischen trieb und instinkt unterscheiden; nach jenen gesichtspunkten, die ich oben schon nannte.
Ich bin zwar weder ein Zoologe, noch ein Biologe, noch ein Verhaltensforscher, bin aber fest davon überzeugt, dass wir Menschen - um einen Überbegriff zu verwenden - mehr (verschiedenartige) Bedürfnisse haben als die Tiere, dafür haben wir aber auch mehr Fähigkeiten.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Das heißt, ich glaube nicht an ein Kommunikationsbedürfnis der Tiere, das nicht im Fortpflanzungstrieb begründet ist.

willst du wirklich jeden tierlaut auf den fortpflanzungstrieb zurück führen ?
jegliches miauen einerkatze, jedes bellen eines hundes, das piepen hungriger küken, aber auch lautlose kommunikation wie der tanz einer biene zur mitteilung der position von futterplätzen, alle drohgebärden, etc... ?

Naja, wir sind ja auch nicht gleich sensibel und wenn Du etwas bemerkst, was ich nicht bemerke, heißt das ja noch lange nicht, dass es das nicht gibt; nach Deiner Sichtweise müssen wir aber dann davon ausgehen, dass bei instinktiven Handlungen noch weniger Verstand dabei ist als bei triebhaften Handlungen, das heißt, wir diese noch weniger kontrollieren können.

triebhaft und instinktiv unterscheide ich nicht nach kontrollierbarkeit oder an der verstandsbeteiligung, sondern nach dem gesichtspunkt
instinkt beschreibt eher WAS macht jemand, trieb beschreibt eher WARUM macht der das
putzgeste --> weibchen putzt sich (die beschreibung instinktiv besagt, dass es sich putzt, ohne darüber groß nachzudenken oder sich notwendigerweise dessen bewusst zu sein)
sexualtrieb --> weibchen putzt sich, UM für das männchen attraktiver zu sein, UM die möglichkeit zu begünstigen sich zu paaren, UM sich fortzupflanzen (erklärt also, WARUM es sich putzt, welchen zweck es hat; ohne darauf einzugehen, wie bewusst sich das weibchen dessen ist)
setzt eine frau die putzgeste bewusst ein, ist sie in dem moment nicht instinktiv, auch wenn die geste in späterer folge der fortpflanzung dienen sollte

Wir können sagen, wenn unser Triebleben (Instinktleben) im Vordergrund ist, verhalten wir uns ähnlich wie Tiere; was uns - Gott sei Dank - trotzdem noch von den Tieren unterscheidet ist unser Verstandesleben und vor allem unser Gefühlsleben.

beim verstand stimme ich dir noch zu
sofern überhaupt vorhanden, ist der verstand (geht über intelligenz hinaus) bei tieren nur rudimentär ausgeprägt
aber das gefühlsleben ?
sind die meisten gefühle nicht auch bei tieren, zumindest bei jenen, die dem menschen nahe stehen (wie primaten, säugetiere) da ?
ich sehe einen unterschied zwischem einem gefühl und dem erleben desselben
auch wir menschen haben gefühle, derer wir uns nicht bewusst sind und/oder sie nicht zu deuten wissen
gefühlt werden sie trotzdem

aber inwiefern unterscheidet sich das menschliche verhalten so prinzipiell von jenem von tieren ?

Wirklich relevant wird diese Unterscheidung dann, wenn der "Süchtige" asoziale Handlungen setzt und der Richter entscheiden muss, ob er nun böse oder krank ist, worum ich keinen Richter beneide. Auch der Arzt muss natürlich erkennen, wann ein Mensch nur seinen angeborenen Trieb befriedigt bzw. ab wann er krank ist.

hier stört mich "böse oder krank"....
krank ist ein zustand, der zwar bisweilen nicht allgemeingültig definiert werden kann, aber eben ein halbwegs objektiver zustand ist
böse ist ausschließlich eine wertung, zumeist dazu von außen
d.h. die selbe person kann je nach umfeld als böse oder nicht böse gelten....böse ist keine diagnose, die sich lediglich nach dem zu beurteilenden richtet
beispielsweise war es in der antike durchaus üblich, ältere männer mit gerade geschlechtsreifen mädchen zu vermählen, und mit 18 hatten junge frauen schon mehrere kinder
heutzutage wäre derlei strafbar
war die gesellschaft damals 'krank' ? 'böse' ?
warum halten erwachsene männer gesichter und körper von mädchen im alter von 14, 15 (also gerade mal geschlechtsreif) am attraktivsten, solange man ihnen das alter jener mädchen verschleiert ?
(verschleiert man das alter, mischt sich zu den 'natürlichen' entscheidungskriterien auch das anerzogene rechtsempfinden, und das in der modernen gesellschaft erlernte tabu greift)
ist die befriedigung eines angeborenen triebes niemals krankhaft ?
ist die befriedigung anderer triebe immer krankhaft ?
was heißt in diesem fall "angeboren" ?

sachverständige psychologen haben, sofern sie ihre arbeit gewissenhaft machen wollen, große probleme mit ihren beurteilungen, da es keine eindeutige grenze zwischen krank und nicht-krank gibt bzw schuldfähig und nicht schuldfähig, deren subjektive beurteilung aber gravierende auswirkung hat

der Selbstbehauptungstrieb ist ähnlich dem Geltungstrieb; wenn man in eine neuen Kreis kommt, will man einmal akzeptiert werden; fühlt man sich längere Zeit nicht akzeptiert, meldet sich der Selbstbehauptungstrieb.

das, was du beschreibst, sehe ich als ausformung des geltungstriebes
vor allem menschen, aber auch tiere in sozialen gruppen haben angst davor, nicht akzeptiert bzw nicht bemerkt zu werden
der hintergrund ist beispielsweise ein weiterwandern der herde, und einer wird vergessen
oder ein angriff auf die herde, die meisten werden vom herdenverband geschützt, aber einzelne 'übersehen'
oder aber jemand wird von der herde verstoßen, was bei herdentieren üblicherweise einem todesurteil gleichkommt
das ist auch der grund, warum jugendliche stars werden wollen....dabei geht es nicht um das geld, sondern darum, dass er dann nicht übersehen, nicht auf ihn vergessen wird
also auch der mädchentraum a'la hannah montana oder ähnliches ist instinktiv, auch wenn sich wohl kaum ein tier bei starmania oder dsds bewerben wird wollen

Wissenstrieb und Spieltrieb sind zwei verschiedene Paar Schuhe; Wissenstrieb ist mit Neugier vergleichbar.

gerade neugier ist mit spieltrieb vergleichbar
neugier ist auf kein spezielles ziel ausgerichtet, genau so wie spielen
bitte spezifiziere genauer, was du mit wissenstrieb meinst

Ich brachte während meiner Schulzeit (8 Jahre Grundschule und 5 Jahre Handelsakademie) das Lernen nie mit "Instinkt" in Verbindung, ich besuchte allerdings auch nie eine Universität oder Hochschule; ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass "Instinkte" hauptsächlich in die Tierwelt gehören.

ja, vielleicht kannst du dann erläutern, WARUM du eine schule wie die HAK besucht hast...spätestens die letzten 4 jahre gehen über die schulpflicht hinaus, welche gründe hattest du dafür (ich nehme mal an, es war nicht rein aus spaß)
aber keine sorge, es käme kaum jemand auf die idee, dass der großteil seiner handlungen, gedanken und entscheidungen nicht bewusst, rein rational getroffen werden (in der tat fiele mir keine einzige entscheidung ein, die *rein* rational wäre...hinter jeder entscheidung stehen nicht gesteuerte bedürfnisse, die befriedigt werden wollen), sondern dass der verstand lediglich davon 'informiert' wird und man sich dadurch bewusst wird
sagt einem der appetit, dass man lieber schweinsbraten will und stellt sich bewusst gegen diese entscheidung und meinst dann, man hätte über seine 'niederen' instinkte gesiegt, so mag dies letztendlich nur der sieg eines triebes (in diesem fall des geltungstriebes) über den nahrungstrieb darstellen

Dass wir zur Schule gehen, hängt m.E. vorerst einmal mit der Liebe zu der Angst vor unseren Eltern zusammen; soweit Triebe hier schon mitspielen, ist es mMn in erster Linie der Geltungstrieb, in zweiter Linie der Sexualtrieb, dann der Wissenstrieb.

liebe zu der angst vor unseren eltern ?
falls du meinst, dass wir aus angst vor unseren eltern bzw deren liebesentzug, dann wären wir beim geltungstrieb
welches bedürfnis primär gestillt werden soll mag von individuum zu individuum differieren, jedoch sind es immer wieder bedürfnisse, die von unserer natur herrühren

Ich bin zwar weder ein Zoologe, noch ein Biologe, noch ein Verhaltensforscher, bin aber fest davon überzeugt, dass wir Menschen - um einen Überbegriff zu verwenden - mehr (verschiedenartige) Bedürfnisse haben als die Tiere, dafür haben wir aber auch mehr Fähigkeiten.

ja, hier stimme ich mit dir großteils überein
auch beim versuch von der egozentrischen sicht abzurücken, scheint der mensch vielschichtiger als tiere zu sein
ich denke, der mensch hat mehr bedürfnisse, WEIL er mehr fähigkeiten hat
wenn wir die spitze der bedürfnispyramide betrachten und dort so etwas wie "selbstverwirklichung" finden, dann denke ich doch, dass dies ein bedürfnis ist, das im tierreich nicht zu finden ist
dafür braucht es ein ausgeprägtes selbstbewusstsein, das so im tierreich bisweilen nicht beobachtet wurde
und erst durch die fähigkeit, uns selbst zu reflektieren, uns selbst zu erkennen, kann ein bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen überhaupt entstehen
außer in zeichentrickfilmen kann ich mir eine philosophische ameise a'la antz nicht wirklich vorstellen
allerdings darunter unterscheidet sich der mensch nicht von tieren

zu unterst stehen physiologische bedürfnisse (nahrung, passende umwelt, selbsterhaltung)
darüber sicherheit (alle möglichen tiere suchen schutz auf unterschiedlichste art und weise)
weiter darüber soziale beziehungen (nur wenige tiere kommen völlig ohne soziale beziehung aus, sei es auch nur kurzzeitig zur fortpflanzung...spätestens bei herdentieren finden die ein dem menschen sehr ähnliches verhalten)
noch weiter darüber soziale anerkennung (hier wird es schon dünn im tierreich, aber vor allem bei herden-säugetieren vorhanden....einzelne tiere versuchen, alpha-tiere zu werden und jene alpha-tiere schauen, dass sie ihren status behalten und jener respektiert wird)

lg,
Muzmuz

p.s. hoffentlich ist dir in der küche nichts angebrannt :)
 
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