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Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Ein Mann, der mit einer Mutter eines 2-jährigen Kindes zusammenlebt, wirft dieses Kleinkind an die Wand. Vor Gericht begründet er diese schreckliche Tat damit, dass er das Schreien des Kindes nicht mehr aushielt, er aber, um seine Leistung in der Arbeit zu bringen, schlafen müsse.
Die Mann hat ein Geistesleben: er weiß, dass er für die Arbeit ausgeschlafen sein muss, um sie zu erhalten.
Er hat auch ein Triebleben, und zwar sogar einen übertriebenen Geltungstrieb, um nicht Herrschsucht zu sagen: ich bin groß und stark, du bist klein und schwach, du hast mir natürlich zu gehorchen, wenn ich etwas von dir will, oder noch ärger, du hast zu spüren, wenn ich etwas will und dann auch noch genau das, was ich will.
Ein Gefühlsleben ist bei diesem Menschen allerdings reine Theorie; er hat nicht einmal die Phantasie entwickelt, dass es auch ihn schmerzen würde, wenn ihn 5 Schwerathleten an die Wand werfen, schon gar nicht konnte er sich vorstellen, dass ein zweijähriges Kind ja ein extrem zerbrechliches Knochengerüst hat.

S.g. Zeilinger.

Diese Mann hat neben seinem Verstand/Geistes und Triebleben auch ein Gefühlsleben. Nur bin ich der Überzeugung dass bei diesem Mann alle 3 mehr als gestört sind. Ein Gefühl/Geistes/Triebleben muss sich ja nicht immer positiv äussern.

Vielleicht ist eigentlich allein sein schwerstens gestörtes Gefühlsleben für diese Tat verantwortlich. Und sein Geistesleben/Verstand war nicht in der Lage dieses Gefühlsleben zu kontrollieren ( Einsicht in die Konsequenzen ). Und sein Triebleben, ich bezeichne das als Instinkte, könnte sein Gefühlsleben auch nicht übersteuern ( Instinktreaktion auf Kindchenschema )

L.G. Belair57
 
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AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Und sein Triebleben, ich bezeichne das als Instinkte, könnte sein Gefühlsleben auch nicht übersteuern ( Instinktreaktion auf Kindchenschema )
Hallo Belair57 !

Stimme ich tendenziell überein, wenn ich auch das Wort "Instinkt" in Verbindung mit Menschen nicht gerne verwende, sondern "übersteigerter Trieb" oder "Sucht" (in unserem Fall ist es wohl vorwiegend Herrschsucht, auch Eifersucht könnte ich mir vorstellen, dass dabei ist).

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Hallo alle psychologisch, bzw. philosophisch Bewanderten und Interessierten !

Ich finde, das menschliche Leben besteht aus 3 Teil-Leben:

A.) Dem Verstandesleben
B.) Dem Gefühlsleben
C.) Dem Triebleben.​

Es können eines, zwei oder drei von ihnen gleichzeitig aktiv sein, müssen aber nicht. Zu Gefühlen ist der Mensch am spätesten fähig.

Was haltet Ihr davon ?

>Admin, Moderatoren: Ich hoffe, ich bin im richtigen Themenkreis.

Liebe Grüße

Zeili

hallo zeili,

ein sicherlich interessanter, wenn auch nicht sehr neuer ansatz

das dreieck "seele / geist / körper" ist so gut wie ident mit deinem ansatz, und
das psychologische analogon (nicht unbedingt ident) sehe ich in freuds "überich / ich / es"

falls du deine ansätze vertiefen möchtest, wäre entsprechende (zahlreich vorhandene) literatur möglicherweise ein guter tipp

lg,
Muzmuz
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Ich glaube nur, dass die meisten von uns - ich meine jetzt vorwiegend die Menschen ab dem 20. Lebensjahr - zu ihren Gefühlen am allerwenigsten stehen, dass wir z.B. die Worte
ich liebe Dich,
ich hasse Dich
Du enttäuschst mich,
ich bewundere Dich etc.​
oft erst im vorgerückten Alter über die Lippen bringen bzw. schreiben (schreiben oft noch früher), obwohl sie aufrichtig wären.

Die für mich denkbaren Gründe dafür sind:
wir sind dazu erzogen worden und/oder
wir entwickeln selbst die Angst (die eindeutig zu unserem Gefühlsleben gehört), dass unsere Gefühle missbraucht werden.​

Hallo Zeili,

das denke ich nun wieder nicht;
Abgesehen davon, dass die Nicht-Offenbarung der Gefühle sehr viel mit den Erfahrungen in der Kindheit zu tun hat (womit wir wieder bei der Determinismus- Frage angelangt wären), ziehen sich besonders Teenager bereits zurück und überspielen den Eltern, aber auch den Freunden gegenüber häufig, was wirklich in ihnen vorgeht.
Während das aber auf einen normalen Ablösungs-, bzw. Behauptungsprozess zurückzuführen ist, ist die spätere (ab 19?) "Vorenthaltung" m.E nicht alltäglich, sondern problematisch- in der Hinsicht, dass in dieses Schneckenhaus (für das die Gründe vielfältig sein können) auf unbegrenzte Zeit eingezogen werden kann.

Grüße
Tailor
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Hallo Belair57 !

Stimme ich tendenziell überein, wenn ich auch das Wort "Instinkt" in Verbindung mit Menschen nicht gerne verwende, sondern "übersteigerter Trieb" oder "Sucht" (in unserem Fall ist es wohl vorwiegend Herrschsucht, auch Eifersucht könnte ich mir vorstellen, dass dabei ist).

Liebe Grüße

Zeili

ich unterscheide "übersteigerter trieb" und "sucht" von instinkt
instinkt ist ein teil unserer natur, und u.A. triebe resultieren daraus
sucht und mit dem attribut "übersteigert" spezifizierte triebe sind (meist moralisch und meist negativ) gewertet

wieso verwendest du instinkt in verbindung mit menschen nicht gerne ?
was ist schlecht an instinkten oder siehst du den menschen als über der (oder gar selbst seiner eigenen) natur stehend, und instinkte folglich nicht würdig, mit menschen generell in verbindung gebracht zu werden ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

hallo zeili,

ein sicherlich interessanter, wenn auch nicht sehr neuer ansatz

das dreieck "seele / geist / körper" ist so gut wie ident mit deinem ansatz, und
das psychologische analogon (nicht unbedingt ident) sehe ich in freuds "überich / ich / es"

falls du deine ansätze vertiefen möchtest, wäre entsprechende (zahlreich vorhandene) literatur möglicherweise ein guter tipp

lg,
Muzmuz
Ist im Grunde nicht ganz neu, war mir bewusst, Muzmuz; rein sachlich wollte ich nur - bei den vielen Depressionen in der Gesellschaft - daran erinnern, dass man nicht ganz krank sein muss, wenn einmal Körper, Geist oder Seele leidet. Nähere Literatur werde ich bei Gelegenheit gerne lesen, obwohl ich in erster Linie schon selber denken (lernen) will.

ich unterscheide "übersteigerter trieb" und "sucht" von instinkt
instinkt ist ein teil unserer natur, und u.A. triebe resultieren daraus
sucht und mit dem attribut "übersteigert" spezifizierte triebe sind (meist moralisch und meist negativ) gewertet

wieso verwendest du instinkt in verbindung mit menschen nicht gerne ?
was ist schlecht an instinkten oder siehst du den menschen als über der (oder gar selbst seiner eigenen) natur stehend, und instinkte folglich nicht würdig, mit menschen generell in verbindung gebracht zu werden ?
Übersteigert empfinde ich auch als negativ, auch Übertreibungen; sie rächen sich meistens.

Das Wort "Instinkt" ist mir zu tierisch, wiewohl nicht zu leugnen ist, dass der Mensch sein Leben lang auch ein Stück Natur ist. Mensch sein heißt mMn "Zwischendrinnen" sein - auch bereits gesagt - der Mensch ist nicht Tier und nicht Engel, also zwischendrin.

Tiere können in der freien Natur ohne Instinkt(e) nicht überleben; für den Menschen genügen - zumindest in der Zivilisation - seine zahlreichen Triebe und sein Verstand. Als kultiviert dürfen wir uns mMn frühestens dann bezeichnen, wenn wir außer Macht und Geld auch noch gute Umgangsformen, Musik, Bilder, Skulpturen und andere schönen Dinge lieben und fördern.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Hallo Zeili,

das denke ich nun wieder nicht;
Abgesehen davon, dass die Nicht-Offenbarung der Gefühle sehr viel mit den Erfahrungen in der Kindheit zu tun hat (womit wir wieder bei der Determinismus- Frage angelangt wären), ziehen sich besonders Teenager bereits zurück und überspielen den Eltern, aber auch den Freunden gegenüber häufig, was wirklich in ihnen vorgeht.
Ich weiß jetzt nicht genau, was Du "nun wieder nicht" denkst; in der Pubertät (die ich auf die Entdeckung und Entwicklung aller Triebe erweitert sehen will; auch Halbwüchsigkeit, Halbstarkenphase genannt) ist meist unser Triebleben im Vordergrund; in dieser Phase verachten wir förmlich das Fühlen und oft auch das Denken, respektive wollen wir geachtet werden, ohne selbst irgendetwas oder irgendwen zu respektieren.

Während das aber auf einen normalen Ablösungs-, bzw. Behauptungsprozess zurückzuführen ist, ist die spätere (ab 19?) "Vorenthaltung" m.E nicht alltäglich, sondern problematisch- in der Hinsicht, dass in dieses Schneckenhaus (für das die Gründe vielfältig sein können) auf unbegrenzte Zeit eingezogen werden kann.
Damit sagtest Du mMn nur mit anderen Worten, was ich bereits erwähnt habe: "Wir zeigen unsere Gefühle deswegen so selten, weil wir fürchten, dass sie (unsere Gefühle) missbraucht werden, bzw. wir ausgenutzt werden."

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Ich habe dich so verstanden, dass dieser Rückzug erst da und vorwiegend ab diesem Alter (20. Lj) beginnt, daher mein Einwand.

Grüße
Tailor
 
AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

Tiere können in der freien Natur ohne Instinkt(e) nicht überleben; für den Menschen genügen - zumindest in der Zivilisation - seine zahlreichen Triebe und sein Verstand. Als kultiviert dürfen wir uns mMn frühestens dann bezeichnen, wenn wir außer Macht und Geld auch noch gute Umgangsformen, Musik, Bilder, Skulpturen und andere schönen Dinge lieben und fördern.

Liebe Grüße

Zeili

hallo zeili,

diese ansicht teile ich ganz und gar nicht
ich denke, sie rührt von dem umstand her, dass unsere instinkte subjektiv so transzendent sind, dass sie nicht auffallen und man sich ihrer nicht bewusst wird

menschen haben grundbedürfnisse, die sie ihres überlebens willen befriedigen müssen, genau so wie tiere
bist du hungrig, kümmerst du dich um essen
zwar wird es dir bewusst, und der weg, den du wählst mag auch vom verstand beeinflusst sein (z.b. du isst salat, weil er gesünder ist und keinen fetttriefenden braten, der dich 'instinktiv' mehr reizen mag), aber der primäre antrieb (hungergefühl ---> entscheidung, für essen zu sorgen) ist instinktiv
die natur des menschen hat es nicht primär dem verstand überlassen zu entscheiden, wann er isst....wäre auch fürs überleben zu riskant
da der weg vom hungergefühl zur entscheidung, etwas essen zu wollen und etwas dafür zu tun, zeit unseres lebens immer da war, fällt dieser instinkt nicht weiter auf
aber begehe nicht den fehler anzunehmen, er wäre nicht da !

ebenso bedenke, dass es zwar vom verstand und der erziehung unterschiede gibt, ob wir mehr fleisch, gemüse, obst etc essen, aber nicht, ob wir fleisch oder aber steine, menschliche exkremente, straßendreck usw. essen
es ist keine verstandesentscheidung, dass uns alleine der gedanke, unsere eigenen exkremente zu essen, ekelt
täten wir dies, hätte das gravierende auswirkungen auf unsere gesundheit
diese entscheidung ist ebenfalls zu überlebenswichtig, um sie dem verstand zu überlassen....das macht ebenfalls der instinkt (genauso wie bei der fliege, die auf letzteres fliegt, WEIL das zeug gut für sie ist...ihre entscheidung ist hier ebenso instinktiv wie die des menschen)

auch in der stadt würde ein mensch ohne instinkt den alltag nicht ein einziges mal überleben....er hält uns im verkehr aufmerksam, beim stiegen steigen und und und

lg,
Muzmuz
 
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AW: Theorie: Der Mensch hat 3 Leben

diese ansicht teile ich ganz und gar nicht
ich denke, sie rührt von dem umstand her, dass unsere instinkte subjektiv so transzendent sind, dass sie nicht auffallen und man sich ihrer nicht bewusst wird

menschen haben grundbedürfnisse, die sie ihres überlebens willen befriedigen müssen, genau so wie tiere
Naja, ich denke, wir Menschen haben auch ein Kommunikationsbedürfnis über den Sexualtrieb hinaus.

bist du hungrig, kümmerst du dich um essen
Ist gleich der Nahrungstrieb.

zwar wird es dir bewusst, und der weg, den du wählst mag auch vom verstand beeinflusst sein (z.b. du isst salat, weil er gesünder ist und keinen fetttriefenden braten, der dich 'instinktiv' mehr reizen mag), aber der primäre antrieb (hungergefühl ---> entscheidung, für essen zu sorgen) ist instinktiv
die natur des menschen hat es nicht primär dem verstand überlassen zu entscheiden, wann er isst....wäre auch fürs überleben zu riskant
da der weg vom hungergefühl zur entscheidung, etwas essen zu wollen und etwas dafür zu tun, zeit unseres lebens immer da war, fällt dieser instinkt nicht weiter auf
aber begehe nicht den fehler anzunehmen, er wäre nicht da !
Was Du - und andere - gerne "Instinkt" nenn(s)t, sind beim Menschen verschiedene Triebe. Es ist gefährlich, unseren
Nahrungstrieb,
Sexualtrieb,
Geltungstrieb,
Selbsterhaltungstrieb etc.​
einfach unter den Sammelbegriff "Instinkt" zu fassen. So leiden sicher viele Leute an der Fresssucht, weil sie mit dem Fressen die mangelhafte Befriedigung eines anderen Triebes, bzw. Bedürfnisses kompensieren wollen. Sie fressen nicht nur, weil sie Hunger haben, sie fressen auch, weil sie im Restaurant zeigen wollen, was sie sich alles leisten können (= Geltungstrieb), weil der Chef einlädt (= Angst vor Jobverlust).

Die Geltungsucht (auch Herrschsucht), an der mMn mehr Menschen leiden, als ihnen selbst bewusst ist, ist oft eine Kompensation von mangelnder emotioneller Zuwendung (zu wenig Liebe, Lob und Anerkennung) oder aber auch, weil der Mensch einfach Hunger hat, es aber unbedingt anders deuten will.

Wir können das alles nicht so einfach über den Kamm "Instinkt" scheren; der Nahrungstrieb kann gut entwickelt sein, während z.B. der Selbstbehauptungstrieb verkümmert oder auch überentwickelt ist.

Bei Sexualattentätern ist man vor einigen Jahrzehnten draufgekommen, dass diese nicht vorwiegend aus Sexualtrieb handeln; sie wollen die Macht über ihr Objekt der Begierde zeigen.

Wir haben auch einen Wissenstrieb, für den es mMn fast eine Beleidigung ist, unter "Instinkt" eingereiht zu werden. Allerhöchstens komme ich Dir entgegen, dass wir uns darauf einigen, dass "Instinkt" ist ein Sammelbegriff für alle unsere Triebe ist; wir dürfen aber dann nicht vergessen, dass er aus mehreren Bereichen besteht. Ein Auto besteht auch nicht nur aus einem Lenkrad und vier Rädern.

Liebe Grüße

Zeili
 
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