"Mit der Geburt nähert sich jeder Mensch jede Sekunde unweigerlich dem Tod." Die Zeit bis zu meinem Ableben möchte ich gerne "nutzen". Das ist meine Meinung zum Leben. Darüber bin ich sehr froh.
Mit zunehmenden Alter habe ich meist alte, aber auch junge Menschen kennen gelernt, die das Leben nicht (mehr) so rosig ansehen.
Wenn ich die Menschen sehe, die sterben wollen. Menschen, die tot-krank, oft schmerzverzerrt in ihren Betten vegetieren. Menschen, die den Sinn des Lebens nicht sehen und keine Träume und Zukunft für sich haben. Dann frage ich mich: Was gibt anderen Menschen das Recht, einem Mensch das Recht an einem menschenwürdigen Tod zu entziehen? Ich meine: Menschen sind selbstbestimmt. Der Mensch hat das Recht auf den Tod. Ich bitte Euch: Geht auf eine Palliativstation oder ein Altenheim und seht Euch die Menschen an.
Bei dem "Recht auf Tod" zuerst den Missbrauch zu sehen und diesen potentiellen Missbrauch als Grund zu nennen, das Recht auf Tod zu verweigern, macht mich traurig. Andere Lebewesen (wie Nutz- oder Haustiere) schläfern wir ein, um ihnen das Leid zu erspraren. Frido der Familienhund mit dem Tumor darf gehen; meine Frau aber nicht? Sie soll durchhalten?
Natürlich muss man Missbrauch mit der Sterbehilfe unterbinden / minimieren (so wie jeden Missbrauch). Aber Missbrauch ist nicht das Haupt-Thema. Kernfrage ist: Darf der Mensch über sein Ableben frei entscheiden. Im Grossteil der Welt erlauben wir den Freitod nicht.
Mit zunehmenden Alter habe ich meist alte, aber auch junge Menschen kennen gelernt, die das Leben nicht (mehr) so rosig ansehen.
- Wenn Du 80 bist und (kaum heilbaren) Lungenkrebs hast, was machst Du dann? Dein Mann und zweiter Mann sind gestorben. Deine Kinder lange aus dem Haus. Du hattest immer so viel Energie und hast viel unternommen. Deine Energie ist weg. Deine Ziele auch. Du fragst Dich "wozu"? Mit der Chemo etc. hast Du eine Chance (10%?) auf einige (3?) Jahre weiteren Lebens in unbekannter Güte. Oder die Chemo bringt Dir Deine letzten sechs Monate "leiden". Du hast 17kg abgenommen, wiegst so viel wie mit 14 Jahren. Exit, verhungern oder Chemo und Leben im Krankenhaus? So ging es meiner Mutter vor vier Jahren. Sie ging mit Dignitas (CH). Ich (wir) waren dabei. Es war nicht einfach (obeohl Diginitas uns sehr geholfen hat). Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem der Freitaod möglich ist. Ich denke oft an die letzten Monate meiner Mutter - habe ich das Richtige getan? Wäre sie noch hier? Die Straganzeige wegen "Beihilfe zur Tötung" hat mich weniger gestört. Es war der Wille meiner Mutter. Wenn ich dann an ihren körperlichen (und am Ende auch geistigen) Zustand in den letzten Wochen denke, bin ich der Meinung, das Richtige getan zu haben. Und sehr dankbar an Diginitas.
- Seitdem ist "Sterben" kein Tabu mehr für mich. Die 30ig jährige Kolligin gibt offen zu, dass sie seit 10 Jahren keine Lust am Leben verspürt. Wenn Du keine Freude hast, wirst Du auch körperlich krank. Körper, Geist und Seele gehören zusammen. Sie ist also 30ig; keine Lust auf Partner, keine Lust auf Job, keine Lust auf Aktitvitäten. Lust auf was? Sie wünscht sich, dass es vorbei ist. "Es" bezeichnet das Leben. Ich bin schockiert. Therapie? Hatte sich schon (einige). Wie weiter?
Wenn ich die Menschen sehe, die sterben wollen. Menschen, die tot-krank, oft schmerzverzerrt in ihren Betten vegetieren. Menschen, die den Sinn des Lebens nicht sehen und keine Träume und Zukunft für sich haben. Dann frage ich mich: Was gibt anderen Menschen das Recht, einem Mensch das Recht an einem menschenwürdigen Tod zu entziehen? Ich meine: Menschen sind selbstbestimmt. Der Mensch hat das Recht auf den Tod. Ich bitte Euch: Geht auf eine Palliativstation oder ein Altenheim und seht Euch die Menschen an.
Bei dem "Recht auf Tod" zuerst den Missbrauch zu sehen und diesen potentiellen Missbrauch als Grund zu nennen, das Recht auf Tod zu verweigern, macht mich traurig. Andere Lebewesen (wie Nutz- oder Haustiere) schläfern wir ein, um ihnen das Leid zu erspraren. Frido der Familienhund mit dem Tumor darf gehen; meine Frau aber nicht? Sie soll durchhalten?
Natürlich muss man Missbrauch mit der Sterbehilfe unterbinden / minimieren (so wie jeden Missbrauch). Aber Missbrauch ist nicht das Haupt-Thema. Kernfrage ist: Darf der Mensch über sein Ableben frei entscheiden. Im Grossteil der Welt erlauben wir den Freitod nicht.