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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

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Sie hatte aber natürlich den Vorteil, wie Hannah Arendt, dass sie den Philosophen jeweils selbst kennengelernt hat. Meine These ist also zumindest diese, dass ein Universtitätstudium (der Philosophie) den Zugang zur Philosophie erleichtern kann und man dabei auch selbst - wenn man so will- zum Philosophen wird. Man kann diese Sichtweise bei Hegel, Schopenhauer oder Heidegger belegen die durch ihr Studium selbst zu Philosophen wurden.

Meine These dazu lautet: Lou und Hannah brauchten ihren 'Papa-Führer' zum denken und lenken und sind deshalb keine freien Geister.
Wohin dies führt, sieht man an der Entwicklung der Philosophie und nicht umsonst fordert Nietzsche ein zurück, damals schon.
Aber nicht nur ein zurück zu den Griechen (was Heidegger auch 'nachäffte' von Nietzsche!) sondern ein zurück im Denken international.
Die Metaphysik bekommt nur dadurch Aufwind und könnte so Immanuel Kant im Kernpunkt zum kentern bringen.
Heidegger dagegen erscheint mir wie ein selbsternannter Prophet, der Menschen ermahnen muss, nicht vom rechten Weg abzukommen.
 
Aber die Metaphysik bringt das Sein selbst nicht zur Sprache, weil sie das Sein nicht in seiner Wahrheit und die Wahrheit nicht als die Unverborgenheit und diese nicht in ihrem Wesen bedenkt. Das Wesen der Wahrheit erscheint der Metaphysik immer nur in der schon abkünftigen Gestalt der Wahrheit der Erkenntnis und der Aussage dieser. (...) Inzwischen bleibt der Metaphysik während ihrer Geschichte von Anaximander bis zu Nietzsche die Wahrheit des Seins verborgen. Weshalb denkt die Metaphysik an sie nicht? Hängt das Unterlassen solchen Andenkens nur an der Art des metaphysischen Denkens? (...) Allein die Metaphysik antwortet nirgends auf die Frage nach der Wahrheit des Seins, weil sie diese Frage nie fragt. Sie fragt nicht, weil sie das Sein nur denkt, indem sie das Seiende als das Seiende vorstellt. Sie meint das Seiende im Ganzen und spricht vom Sein. Sie nennt das Sein und meint das Seiende als das Seiende. Das Aussagen der Metaphysik bewegt sich von ihrem, Beginn bis in ihre Vollendung auf eine seltsame Weise in einer durchgängigen Verwechslung von Seiendem und Sein. Diese Verwechslung ist freilich als Ereignis zu denken, nicht als ein Fehler. (...) Fast scheint es, als sei die Metaphysik durch die Art wie sie das Seiende denkt, dahin gewiesen, ohne ihr Wissen die Schranke zu sein, die dem Menschen den anfänglichen Bezug des Seins zum Menschenwesen verwehrt. (...) Gesetzt aber, der Überwindung der Metaphysik entspreche das Bemühen, erst einmal auf die Seinsvergessenheit achten zu lernen, um sie zu erfahren, und diese Erfahrung in den Bezug des Seins zum Menschen aufzunehmen und darin zu verwahren, dann bliebe die Frage <Was ist Metaphysik?> in der Not der Seinsvergessenheit doch vielleicht das Notwendigste alles Notwendigen für das Denken. So liegt alles daran, dass zu seiner Zeit das Denken denkender werde. Dahin kommt es , wenn das Denken, statt einen höheren Grad seiner Anstrengung zu bewerkstelligen , in eine andere Herkunft gewiesen ist. (...) Das Denken auf einen Weg zu bringen, durch den es in den Bezug der Wahrheit des Seins zum Wesen des Menschen gelangt, dem Denken einen Pfad zu öffnen, damit es das Sein selbst in seiner Wahrheit eigens bedenke, dahin ist das in Sein und Zeit versuchte Denken <unterwegs>. Auf diesem Weg, und das sagt im Dienst der Frage nach der Wahrheit des Seins , wird eine Besinnung auf das Wesen des Menschen nötig; denn die unausgesprochene , weil erst zu erweisende Erfahrung der Seinsvergessenheit schließt die tragende Vermutung ein, gemäß der Unverborgenheit des Seins gehöre der Bezug des Seins zum Menschenwesen gar zum Sein selbst. (...) Indessen hat das Denken an die Wahrheit des Seins als den Rückgang in den Grund der Metaphysik den Bereich aller Ontologie schon mit dem ersten Schritt verlassen.

Das mit der angeblichen Seinsvergessenheit finde ich blödsinnig. (Später mehr dazu.)
Muss Heidegger ja selbst erkannt haben, denn 'seine Kehre' war wohl die Einsicht dazu, einen Denkfehler gemacht zu haben.
 
@Ellemaus : Da du des öfteren Kant hier erwähntest, habe ich mal einen Aphorismus ausgesucht, wo Nietzsches Kritik an Kant relativ deutlich wird und wo auch die Metaphysik-Thematik bei Kant gestriffen wird (Jenseits von Gut und Böse, dtv Verlag, KSA 5, S.25f.):

"[574] Es scheint mir, daß man jetzt überall bemüht ist, von dem eigentlichen Einflusse, den Kant auf die deutsche Philosophie ausgeübt hat, den Blick abzulenken und namentlich über den Wert, den er sich selbst zugestand, klüglich hinwegzuschlüpfen. Kant war vor allem und zuerst stolz auf seine Kategorientafel, er sagte mit dieser Tafel in den Händen: »das ist das Schwerste, was jemals zum Behufe der Metaphysik unternommen werden konnte.« – Man verstehe doch dies »werden konnte«! er war stolz darauf, im Menschen ein neues Vermögen, das Vermögen zu synthetischen Urteilen a priori, entdeckt zu haben. Gesetzt, daß er sich hierin selbst betrog: aber die Entwicklung und rasche Blüte der deutschen Philosophie hängt an diesem Stolze und an dem Wetteifer aller Jüngeren, womöglich noch Stolzeres zu entdecken – und jedenfalls »neue Vermögen«! – Aber besinnen wir uns: es ist an der Zeit. Wie sind synthetische Urteile a priori möglich? fragte sich Kant, – und was antwortete er eigentlich? Vermöge eines Vermögens: leider aber nicht mit drei Worten, sondern so umständlich, ehrwürdig und mit einem solchen Aufwande von deutschem Tief- und Schnörkelsinne, daß man die lustige niaiserie allemande überhörte, welche in einer solchen Antwort steckt. Man war sogar außer sich über dieses neue Vermögen, und der Jubel kam auf seine Höhe, als Kant auch noch ein moralisches Vermögen im Menschen hinzuentdeckte – denn damals waren die Deutschen noch moralisch, und ganz und gar noch nicht »real-politisch«. – Es kam der Honigmond der deutschen Philosophie; alle jungen Theologen des Tübinger Stifts gingen alsbald in die Büsche – alle suchten nach »Vermögen«. Und was fand man nicht alles – in jener unschuldigen, reichen, noch jugendlichen Zeit des deutschen Geistes, in welche die Romantik, die boshafte Fee, hineinblies, hineinsang, damals, als man »finden« und »er finden« noch nicht auseinanderzuhalten wußte! Vor allem ein Vermögen fürs »Übersinnliche«: Schelling taufte es die intellektuale Anschauung und kam damit den herzlichsten Gelüsten seiner im Grunde frommgelüsteten Deutschen entgegen. Man kann dieser ganzen übermütigen und schwärmerischen Bewegung, welche Jugend war, so kühn sie sich auch in graue und greisenhafte Begriffe verkleidete, gar[575] nicht mehr unrecht tun, als wenn man sie ernst nimmt und gar etwa mit moralischer Entrüstung behandelt; genug, man wurde älter – der Traum verflog. Es kam eine Zeit, wo man sich die Stirne rieb: man reibt sie sich heute noch. Man hatte geträumt: voran und zuerst – der alte Kant. »Vermöge eines Vermögens« – hatte er gesagt, mindestens gemeint. Aber ist denn das – eine Antwort? Eine Erklärung? Oder nicht vielmehr nur eine Wiederholung der Frage? Wie macht doch das Opium schlafen? »Vermöge eines Vermögens«, nämlich der virtus dormitiva – antwortet jener Arzt bei Molière

quia est in eo virtus dormitiva,
cujus est natura sensus assoupire.



Aber dergleichen Antworten gehören in die Komödie, und es ist endlich an der Zeit, die Kantische Frage »wie sind synthetische Urteile a priori möglich?« durch eine andre Frage zu ersetzen »warum ist der Glaube an solche Urteile nötig?« – nämlich zu begreifen, daß zum Zweck der Erhaltung von Wesen unsrer Art solche Urteile als wahr geglaubt werden müssen; weshalb sie natürlich noch falsche Urteile sein könnten! Oder, deutlicher geredet und grob und gründlich: synthetische Urteile a priori sollten gar nicht »möglich sein«: wir haben kein Recht auf sie, in unserm Munde sind es lauter falsche Urteile. Nur ist allerdings der Glaube an ihre Wahrheit nötig, als ein Vordergrunds-Glaube und Augenschein, der in die Per spektiven-Optik des Lebens gehört.– Um zuletzt noch der ungeheuren Wirkung zu gedenken, welche »die deutsche Philosophie« – man versteht, wie ich hohe, ihr Anrecht auf Gänsefüßchen? – in ganz Europa ausgeübt hat, so zweifle man nicht, daß eine gewisse virtus dormitiva dabei beteiligt war: man war entzückt, unter edlen Müßiggängern, Tugendhaften, Mystikern, Künstlern, Dreiviertels-Christen und politischen Dunkelmännern aller Nationen, dank der deutschen Philosophie, ein Gegengift gegen den noch übermächtigen Sensualismus zu haben, der vom vorigen Jahrhundert in dieses hinüberströmte, kurz – »sensus assoupire«..."

Das ist ein Beispiel für mich, wie Nietzsche Kant kritisch sieht. Die Metaphysikthematik wird hier nebenbei berührt ("zum Behufe der Metaphysik"). Allerdings ist hier nicht von "Überwindung der Metaphysik" die Rede. Man könnte hier natürlich auch parallel Heideggers Lesart von Kant anführen (aus Heideggers Kantbuch> Kant und das Problem der Metaphysik), aber da müsste ich mich erstmal einlesen.

In einem Artikel aus wikipedia heißt es dazu:

"Der Ausdruck „synthetisches Urteil a priori“ entstammt der Philosophie Immanuel Kants. Kant bezeichnet damit Urteile, die nicht auf der Basis vonErfahrung gefällt werden, also a priori sind, und deren Wahrheit nicht auf der Zerlegung von Begriffen beruht, weswegen die Urteile nicht analytisch sind. Reine synthetische Urteile a priori sind nach Kant das Ziel einer wissenschaftlichen Metaphysik. "

Kant ging es scheinbar auch um Metaphysik (allerdings in ihrer wissenschaftlichen Form), ich kenne mich aber halt nur bedingt mit Kant aus und müsse da Die Kritik der reinen Vernunft nochmals lesen (um ggf. Nietzsches Kritik an Kant und die Metaphysik prüfen zu können).

Aber soweit erstmal. Das als eine Nachtrag zu Kant, Nietzsche und die Metaphyik.

Zur Metaphysikkritik ist dieser Artikel recht hilfreich für das Verständnis (enthält auch einen Abschnitt zu Kant):

https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysikkritik#Kontinentalphilosophische_Metaphysikkritik

Wenn du dich eingelesen hast in Kant, kannst dich ja dann mal bitte melden. Hast du dazu auch Hegel gelesen: "Phänomenologie des Geistes?"
Verstehe aber nicht, dass du dich einlesen musst, wenn du das alles studiert hast. Nicht abwertig gemeint, verstehe nur nicht, wie man die Hauptgedanken der großen Philosophen vergessen kann.
 

Schwülstig, aber inhaltsleer.

Wird schon noch werden. Stelle Fragen und "richtiges Denken" wirst du Innen erfahren. Aber ohne Fleiß, keinen Preis.
Und nicht alles glauben, sondern selber erforschen was machbar ist und was noch das Sein an Neues bieten könnte.

Das klingt nach manden.


Ohne Belohnung (Entlohnung) wäre logischer und klüger!

Ist das wirklich der passende Zeitpunkt für Blödeleien ?
 
ich bin weder dein assistent welcher hier für dich eine expertise anfertigt noch habe ich irgendwelche ambitionen dich zu missionieren. wenn du dich an den thread beteiliegen möchtest lies dich ein oder lass es bleiben...

Wenn du schon eine Forderung stellst, dann ist es deine und nicht meine Aufgabe, diese zu präzisieren. Ich bin nicht dein Assistent um deine Unverständlichen Äußerungen mir gegenüber zu erläutern. Sprich für dich selbst oder lass es bleiben.
 
Ich verlange nur, dass du deine Äußerungen erläuterst. Ist doch nicht zu viel verlangt.

Verlangen kannst du so viel du möchtest, aber ich verlange halt auch viel von meinen Gesprächspartnern. Vor allem selber ergründen. Nichts ist fataler, als seine eigenen Abgründe nicht zu kennen. ;)
 
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