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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Naja ich sage nur folgendes, ganz nüchtern: Es gibt Leute/Philosophen, die philosophisch was mit Heidegger und SuZ anfangen können (siehe die französischen Philosophen , aber auch andere) und eben Leute die das nicht konnten. Es gibt da eben zwei Lager , wenn man so will. Ich zähle mich zum ersteren Lager und konnte was damit philosophisch anfangen, obwohl ich anfangs auch meine (Verständnis)Schwierigkeiten mit ihm hatte. Auch jetzt noch habe ich ab und zu Schwierigkeiten mit seiner Terminologie, aber es geht mittlerweile deutlich besser, was das philosophische Verständnis anbetrifft.

Für mich ist er wie gesagt wie Nietzsche oder Schopenhauer oder Hegel usw. ein wichtiger Philosoph. Mein philosophische Meinung ist da ja recht deutlich.

Ich hoffe mal, dass ich hier in meiner Argumentation nicht zu dogmatisch wirke, was jedenfalls nicht so beabsichtigt ist.

Du zeigst mir ja nur deine Denk-Sichtweise über Heidegger. Sicherlich gefällt dir eher die Strenge, die wohl angeblich in der Philosophie einen tieferen Blick geben soll. (Tradition der deutschen Universität/ Theologie-Philosophie)
Ich habe nie studiert und stelle oft fest, viel Gerede um nichts Neues. Und Tiefe sehe ich persönlich eher in Hegel, als in Heidegger.
 
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Du zeigst mir ja nur deine Denk-Sichtweise über Heidegger. Sicherlich gefällt dir eher die Strenge, die wohl angeblich in der Philosophie einen tieferen Blick geben soll. (Tradition der deutschen Universität/ Theologie-Philosophie)
Ich habe nie studiert und stelle oft fest, viel Gerede um nichts Neues. Und Tiefe sehe ich persönlich eher in Hegel, als in Heidegger.

Ja natürlich zeige ich ja in meinen Beiträgen auch meine (Denk) Sichtweise. Ich glaube, dass sowas durchaus üblich ist. Heidegger ist halt aufgrund seiner strengen Terminologie eher zu den Wissenschafts-Philosophen zu zählen (ähnlich wie Aristoteles). Jemand, dem die deutsche Universität, die universitäre Tradition in Deutschland geistig vertraut ist, kann lernen damit umzugehen bzw. damit anzufangen. In einem Studium kann man sowas lernen.

Für Leute, die die Welt der Universität bzw. die universitäre Philosophie eher nicht kennen, können natürlich größere Zugangsschwierigkeiten zu einem Philosophen und seinem Werk haben. Ich betone können, da es nicht zwangsläufig immer so ist. Mit Hilfe eines Studiums usw. lässt sich aber einiges besser verstehen nach einiger Zeit des Nachdenkens. Insofern kann ein Studium bzw. das Kennenlernen der Universität und damit der wissenschaftlichen Denkweise hilfreich sein für das Verständnis von Philosophen und der Philosophie. Viele Philosophen wie Kant , Hegel, Nietzsche, Schopenhauer oder Heidegger haben ja selbst mehr oder weniger an der Universität gelernt und gelehrt (und waren daher mit Wissenschaft vertraut).
 
Aha, und die Unterscheidung zwischen Dichtung und Erkenntnis heißt "im Sein denken" ?



Die Aufforderung ist bei knapp 600 Beiträgen etwas unpräzise.
ich bin weder dein assistent welcher hier für dich eine expertise anfertigt noch habe ich irgendwelche ambitionen dich zu missionieren. wenn du dich an den thread beteiliegen möchtest lies dich ein oder lass es bleiben...
 
Ja genau, Übermensch bedeutet nicht, sich über andere zu erheben , so im Sinne einer "Herrenrasse" wie es die Nazis propagierten (aufgrund ihres Rassismus). Am besten man liest dazu den "Zarathustra" genau. Bei einer genauen Lektüre , müsste eigentlich schon deutlich werden, was Nietzsche mit dem Übermenschen meinte. Der Mensch ist ja etwas für ihn, was überwunden werden muss. Es geht anders gesagt um die Höherentwicklung der Menschheit. Sowie der Affe für den Menschen etwas peinlich und rudimentäres darstellt, so soll einst der Mensch für den Übermensch eine primitive Entwicklunsstufe darstellen. Der Übermensch ist auch Mensch, aber er ist der höher entwickelte Mensch, also, derjenige Mensch, der auf einer höheren geistigen Stufe als der bisherige Mensch. So ungefähr findet man das sinngemäß im Zarathustra. Die Überwindung des bisherigen Menschen ist für Nietzsche erforderlich, weil man sonst nur auf einer primitiven geistigen Stufe verharren wurde und sich nicht weiterentwickelt. Die geistige Höherentwicklung ist aber für die Menschheit und ihre Zukunft so Nietzsche erforderlich und sie entspricht soweit ich das verstehe auch dem "Sinn der Erde". Ich habe das hier mal etwas weiter skizziert. Aber die Lektüre der Primärtexte ersetzt diese Skizze nicht (ich kann in der Hinsicht auch das Nietzsche-Lexikon empfehlen). Der Übermensch ist ja ein "Schaffender", der seine eigene geistige Existenz zum Kunstwerk erhebt und selbst schöpferisch wird. Und damit gestaltet er die Welt künstlerisch mit. Während das der bisherige Mensch nicht in der Art tun kann. Denn er ist nicht schöpferisch wie der Übermensch es sein soll nach Nietzsche. Auch Heidegger hat sich nebenbei gesagt mit Nietzsches Übermenschen beschäftigt.
es lohnt nicht über nietzsches ansätze zu schreiben .- das thema ist hier bereits zigmal behandelt worden und wer es nicht lesen will der will es einfach nicht verstehen - hat keine sinn sich hier mühe zu geben für eine rotte oder meute welche sich ausschliesslich produzieren und streiten will - die wollen nicht verstehen und daran ändern auch deine mühen nicht.. der pöbel ist immer und überall ^^
 
Jeder hat halt seine Meinung. ;) Und Denken braucht keine Erlaubnis! Denken braucht aber Kritik wenn man Fehler im Denken erblickt. :cool:
heideggers Denken ist nicht komplex, eher wie in einem Labyrinth.

Ja jeder hat da seine eigene philosophische Meinung. Hauptsache man lernt selbstständiges und kritisches Denken. Philosophische Nachplapperei oder Nachahmerei bringt philosophisch nicht. Kritisches Denken soll ja auch dazu führen, dass man dort Fehler aufspürt bei einem Denker, wo dieser geirrt hat. Und auch ein großer Denker kann in bestimmten Bereichen irren, das ist vermutlich menschlich-allzumenschlich.

Sagen wir im Falle von Heidegger, dass sein Denken nicht einfach nachzuvollziehen ist, schon allein aufgrund seiner Terminologie/Sprache.
 
In der Tat und was folgt daraus?



Welche Fehler im Denken meinen Sie?

Nun daraus folgt, dass die Leute, die beispielsweise Philosophie studieren /studiert haben , einen einfacheren Zugang zu einem Werk eines Philosophen haben können, als diejenigen , die das nicht haben. Ich sage, dass es so sein kann, es ist aber nicht zwingend immer so. Nietzsche hat beispielsweise nie Philosophie studiert , aber durch Selbststudium sich Schopenhauers Philosophie erarbeitet. Es gibt da eben mehrere Fälle, von Leuten , die nicht Philosophie an einer Universität studiert haben und Leuten die das taten und trotzdem kaum ein Verständnis für Heideggers Denken entwickelt haben. Da muss man von Fall zu Fall differenzieren. Im Falle von Hannah Arendt, hat ihr sicherlich ihr Philosophiestudium geholfen, die Denker besser zu verstehen nach meiner Meinung (und auch natürlich Heidegger). Sie wurde dabei selbst zur Philosophin. Bei Lou Salome , die meines Wissens nach nicht Philosophie an einer Universität studiert hat, kann man trotzdem ein Verständnis für Nietzsches Philosophie finden (in ihrem Buch). Sie hatte aber natürlich den Vorteil, wie Hannah Arendt, dass sie den Philosophen jeweils selbst kennengelernt hat. Meine These ist also zumindest diese, dass ein Universtitätstudium (der Philosophie) den Zugang zur Philosophie erleichtern kann und man dabei auch selbst - wenn man so will- zum Philosophen wird. Man kann diese Sichtweise bei Hegel, Schopenhauer oder Heidegger belegen die durch ihr Studium selbst zu Philosophen wurden.
 
es lohnt nicht über nietzsches ansätze zu schreiben .- das thema ist hier bereits zigmal behandelt worden und wer es nicht lesen will der will es einfach nicht verstehen - hat keine sinn sich hier mühe zu geben für eine rotte oder meute welche sich ausschliesslich produzieren und streiten will - die wollen nicht verstehen und daran ändern auch deine mühen nicht.. der pöbel ist immer und überall ^^

Ja das kann ich verstehen. Eigentlich reicht da ein Hinweis im Grunde zur Selbstlektüre. Man kann nicht jedem alles im Detail hier immer aufzeigen. Insofern reichen Hinweise auf die Primär- und Sekundärliteratur als auch auf die Forumsbeiträge. Mehr kann man bei gutem Willen auch nicht tun. Und man kann ja niemanden zu seinem sagen wir "philosophischen Glück" zwingen. Wer wirklich verstehen will, dem merkt man es im Grunde an, die anderen, die das eher nicht wollen, sind eh meist nur zu Polemik geneigt (ohne wirkliches Verständnis von dem was sie sprechen oder wie sie Philosophen beurteilen usw.). Ich danke dir aber da nochmal für den Hinweis auf solche Fälle ;-)
 
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@Ellemaus : Da du des öfteren Kant hier erwähntest, habe ich mal einen Aphorismus ausgesucht, wo Nietzsches Kritik an Kant relativ deutlich wird und wo auch die Metaphysik-Thematik bei Kant gestriffen wird (Jenseits von Gut und Böse, dtv Verlag, KSA 5, S.25f.):

"[574] Es scheint mir, daß man jetzt überall bemüht ist, von dem eigentlichen Einflusse, den Kant auf die deutsche Philosophie ausgeübt hat, den Blick abzulenken und namentlich über den Wert, den er sich selbst zugestand, klüglich hinwegzuschlüpfen. Kant war vor allem und zuerst stolz auf seine Kategorientafel, er sagte mit dieser Tafel in den Händen: »das ist das Schwerste, was jemals zum Behufe der Metaphysik unternommen werden konnte.« – Man verstehe doch dies »werden konnte«! er war stolz darauf, im Menschen ein neues Vermögen, das Vermögen zu synthetischen Urteilen a priori, entdeckt zu haben. Gesetzt, daß er sich hierin selbst betrog: aber die Entwicklung und rasche Blüte der deutschen Philosophie hängt an diesem Stolze und an dem Wetteifer aller Jüngeren, womöglich noch Stolzeres zu entdecken – und jedenfalls »neue Vermögen«! – Aber besinnen wir uns: es ist an der Zeit. Wie sind synthetische Urteile a priori möglich? fragte sich Kant, – und was antwortete er eigentlich? Vermöge eines Vermögens: leider aber nicht mit drei Worten, sondern so umständlich, ehrwürdig und mit einem solchen Aufwande von deutschem Tief- und Schnörkelsinne, daß man die lustige niaiserie allemande überhörte, welche in einer solchen Antwort steckt. Man war sogar außer sich über dieses neue Vermögen, und der Jubel kam auf seine Höhe, als Kant auch noch ein moralisches Vermögen im Menschen hinzuentdeckte – denn damals waren die Deutschen noch moralisch, und ganz und gar noch nicht »real-politisch«. – Es kam der Honigmond der deutschen Philosophie; alle jungen Theologen des Tübinger Stifts gingen alsbald in die Büsche – alle suchten nach »Vermögen«. Und was fand man nicht alles – in jener unschuldigen, reichen, noch jugendlichen Zeit des deutschen Geistes, in welche die Romantik, die boshafte Fee, hineinblies, hineinsang, damals, als man »finden« und »er finden« noch nicht auseinanderzuhalten wußte! Vor allem ein Vermögen fürs »Übersinnliche«: Schelling taufte es die intellektuale Anschauung und kam damit den herzlichsten Gelüsten seiner im Grunde frommgelüsteten Deutschen entgegen. Man kann dieser ganzen übermütigen und schwärmerischen Bewegung, welche Jugend war, so kühn sie sich auch in graue und greisenhafte Begriffe verkleidete, gar[575] nicht mehr unrecht tun, als wenn man sie ernst nimmt und gar etwa mit moralischer Entrüstung behandelt; genug, man wurde älter – der Traum verflog. Es kam eine Zeit, wo man sich die Stirne rieb: man reibt sie sich heute noch. Man hatte geträumt: voran und zuerst – der alte Kant. »Vermöge eines Vermögens« – hatte er gesagt, mindestens gemeint. Aber ist denn das – eine Antwort? Eine Erklärung? Oder nicht vielmehr nur eine Wiederholung der Frage? Wie macht doch das Opium schlafen? »Vermöge eines Vermögens«, nämlich der virtus dormitiva – antwortet jener Arzt bei Molière

quia est in eo virtus dormitiva,
cujus est natura sensus assoupire.



Aber dergleichen Antworten gehören in die Komödie, und es ist endlich an der Zeit, die Kantische Frage »wie sind synthetische Urteile a priori möglich?« durch eine andre Frage zu ersetzen »warum ist der Glaube an solche Urteile nötig?« – nämlich zu begreifen, daß zum Zweck der Erhaltung von Wesen unsrer Art solche Urteile als wahr geglaubt werden müssen; weshalb sie natürlich noch falsche Urteile sein könnten! Oder, deutlicher geredet und grob und gründlich: synthetische Urteile a priori sollten gar nicht »möglich sein«: wir haben kein Recht auf sie, in unserm Munde sind es lauter falsche Urteile. Nur ist allerdings der Glaube an ihre Wahrheit nötig, als ein Vordergrunds-Glaube und Augenschein, der in die Per spektiven-Optik des Lebens gehört.– Um zuletzt noch der ungeheuren Wirkung zu gedenken, welche »die deutsche Philosophie« – man versteht, wie ich hohe, ihr Anrecht auf Gänsefüßchen? – in ganz Europa ausgeübt hat, so zweifle man nicht, daß eine gewisse virtus dormitiva dabei beteiligt war: man war entzückt, unter edlen Müßiggängern, Tugendhaften, Mystikern, Künstlern, Dreiviertels-Christen und politischen Dunkelmännern aller Nationen, dank der deutschen Philosophie, ein Gegengift gegen den noch übermächtigen Sensualismus zu haben, der vom vorigen Jahrhundert in dieses hinüberströmte, kurz – »sensus assoupire«..."

Das ist ein Beispiel für mich, wie Nietzsche Kant kritisch sieht. Die Metaphysikthematik wird hier nebenbei berührt ("zum Behufe der Metaphysik"). Allerdings ist hier nicht von "Überwindung der Metaphysik" die Rede. Man könnte hier natürlich auch parallel Heideggers Lesart von Kant anführen (aus Heideggers Kantbuch> Kant und das Problem der Metaphysik), aber da müsste ich mich erstmal einlesen.

In einem Artikel aus wikipedia heißt es dazu:

"Der Ausdruck „synthetisches Urteil a priori“ entstammt der Philosophie Immanuel Kants. Kant bezeichnet damit Urteile, die nicht auf der Basis vonErfahrung gefällt werden, also a priori sind, und deren Wahrheit nicht auf der Zerlegung von Begriffen beruht, weswegen die Urteile nicht analytisch sind. Reine synthetische Urteile a priori sind nach Kant das Ziel einer wissenschaftlichen Metaphysik. "

Kant ging es scheinbar auch um Metaphysik (allerdings in ihrer wissenschaftlichen Form), ich kenne mich aber halt nur bedingt mit Kant aus und müsse da Die Kritik der reinen Vernunft nochmals lesen (um ggf. Nietzsches Kritik an Kant und die Metaphysik prüfen zu können).

Aber soweit erstmal. Das als eine Nachtrag zu Kant, Nietzsche und die Metaphyik.

Zur Metaphysikkritik ist dieser Artikel recht hilfreich für das Verständnis (enthält auch einen Abschnitt zu Kant):

https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysikkritik#Kontinentalphilosophische_Metaphysikkritik
 
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