, ansonsten hätte ich es nicht geschrieben.
Dann ist ja dieser Punkt ja geklärt.
Es beglückt mich zu wissen, daß Sie das Wesen wahrer Redekunst verinnerlicht haben.
Wenn Sie darunter das Wesen wahrer Redekunst /ρητορικη verstehen... Da könnte man aber noch einiges anderes damit verbinden als nur dies. Man beachte nur was Platon und Aristoteles dazu sagen.
Philosophen sind Dogmatiker und völlig unbelehrbar, Sophisten hingegen überaus flexibel. Philosophen sind engstirnige Verfechter einer Wahrheit oder deren Verleumder, Sophisten hingegen eloquent. Vor Gericht siegt der Sophist, nicht der Philosoph, in der Literatur die Dichter und im belangvollem Geschwätz der Philosoph. Metaphysiker überzeugen mit Gottesbeweisen und Atheisten verstehen sich nicht darauf, die Unmöglichkeit der Existenz Gottes zu beweisen.
Nicht alle Philosophen sind Dogmatiker, man sollte da schon fein differenzieren (also dies von Philosoph zu Philosoph sehen). Im Übrigen können auch Philosophen recht beredt sein, z.B. Platon oder auch jemand wie Michael Psellos (ein byzantinischer Philosoph aus dem 11. Jahrhundert):
"Deshalb und das haben mir schon viele zum Vorwurft gemacht, füge ich, wenn ich ein rhetorisches Thema behandle, bisweilen auch eine wissenschaftliche Beweisführung nicht ohne Eleganz ein, und wenn ich wiederum ein philosophisches Theorem beweise, dann verschönere ich dies mit den Reizen der Redekunst, damit der Leser angesichts der Tiefe des Gedankens nicht seine Bereitschaft, diese zu erfassen, verliert und damit um die philosophische Erörterung gebracht wird."
Leben der byzantinischen Kaiser, Tusculum 2015, S.355
Jedenfalls ein Philosoph, dem die Reize der Redekunst nicht ganz fremd waren und dessen Lektüre ich wärmstens an dieser Stelle nur empfehlen kann.
Im Übrigen spricht ja auch von Philostratos von den Philosophen , die auf Grund ihres flüssigen Vortrages als Sophisten galten und den "eigentlichen" Sophisten. Vgl. dazu Philostratos, Leben der Sophisten (Marixverlag 2014)
Insofern kurz und gut: ihre Gegenüberstellung lässt sich eigentlich kaum halten. Man kann da gut entsprechende "Gegen"beispiele finden.
Aber Denkmüll bleibt Denkmüll und kann unter günstigen Umständen kompostiert werden. So läßt sich zum Beispiel Nietzsches geistige Notdurft als Religionskritik verstehen, die auf Zustände Bezug nimmt, die in Familien der Gläubigen vorkommen und der Psychologe heute wird sich vielleicht dafür interessieren, ob es vergleichbare Zustände gegenwärtig im Milieu des Besitzbürgertums gibt. Dann fehlte uns nämlich ein Geschädigter, der sich darüber auszuplärren verstünde.
Naja wie gesagt, das ist ja ihre Wertungsweise und nicht die meine. Und nur weil Sie dieser Auffassung sind, muss diese ja nicht zwangsläufig richtig sein. Nietzsches Religionskritik kann natürlich selbst darauf zurückgeführt werden, dass er aus prostentatischem Elternhaus stammt und sein Vater Pfarrer war.
So dumm kann kein Philosoph sein.
Wenn Sie das meinen.
Was hätten Sie denn gerne mit dieser Wortzusammenstellung erfragt?
Gute Frage. Da habe ich mich vermutlich vertippt, was auch mal vorkommen kann.
Logo, denn Erwartungen sind stets an Bedingungen geknüpft. Jeder Sophist kann Sie davon überzeugen und auf Ihre Einsicht pochen.
Das muss ja nicht nur ein Sophist können...
Wie oft wollen Sie das noch vorbeten? Es ödet mich an! Es ist mir völlig egal, welches Gerede Sie unterschreiben würden. Mich interessieren einzig und allein überzeugende Argumente in der Sache und dazu haben Sie selbst die Themenüberschrift formuliert. Halten Sie sich bitte daran und überzeugen Sie mit guten Argumenten zum Thema.
Ich habe nichts gegen argumentieren, wie ich ja schon mehrmals gesagt habe. Mein Standpunkt müsste ja mittlerweile relativ klar eigentlich geworden sein. Die Geschichte des Argumentieren geht ja letztlich auf die platonische Philosophie zurück und man sieht wie Sokrates argumentiert anhand der platonischen Dialoge.
Gegenwärtig habe ich nicht den Eindruck, daß Sie das überhaupt könnten.
Jemanden "mundtot" zu machen , liegt nicht in meinem Ansinnen und ziemt sich auch nicht für eine demokratische und freie (philosophische) Diskussion.
Doch, nämlich genau dann, wenn philosophisch zu argumentieren angesagt ist.
Was ist in der Themenfrage gefragt und wie nahmen Sie darauf im Eingangsbeitrag Bezug. Überlegen Sie sich das mal ein wenig genauer.
Das sehe ich anders . Ich bin schon der Auffassung, dass in diesem langen Beitrag an einigen Stellen auch philosophisch argumentiert worden ist.
Die Themenfrage ist für mich eigentlich relativ klar.
Ja, was meinen Sie mit 'Metaphysik'?
Schalom!
Ich würde behaupten , auch dazu habe ich mich bereits hier geäußert. Meta-Physik ist der Bereich des Geistigen, welcher die sinnlich-physikalische Welt übersteigt, also jenseits dieser liegt. Und die platonische Philosophie führt dies wunderbar vor, wie man Metaphysik (in seinem antiken Sinn) vor allem auffassen kann bzw. vielleicht sogar sollte.
Salve!