Ja! Ich habe es ja auch schon getan, auch zum Thema (Sie erinnern sich (Bd.5; 1247/1248)?)
Ich kann mich erinnern und werde dem auch noch nachgehen. Eine Bibliothek in meiner Nähe hat alle Bände dieser Reihe. Da werde ich sicherlich nachschauen, sobald es mir die Zeit dazu erlaubt. Ich selbst schätze das Historische Wörterbuch der Philosophie,
Davon konnte er nicht sprechen, weil er das Wort 'Metaphysik' nicht kannte.
Stimmt. Ein gewisser Archivar namens Adronikos von Rhodos, soll dieses Wort erfunden haben.
"Der Begriff „Metaphysik“ stammt nach heutiger Mehrheitsmeinung aus einem
Werk des
Aristoteles, das aus 14 Büchern allgemeinphilosophischen Inhalts bestand. Der
Peripatetiker Andronikos von Rhodos (1. Jahrhundert v. Chr.) ordnete in der ersten Aristotelesausgabe diese Bücher hinter dessen acht Bücher zur „
Physik“ ein (τὰ μετὰ τὰ φυσικά
tà metà tà physiká ‚das nach/neben der Physik‘).
Dadurch entstand die Bezeichnung „Metaphysik“, die also eigentlich bedeutet: „das, was hinter der Physik im Regal steht“, aber gleichzeitig
didaktisch meint: „das, was den Ausführungen über die Natur folgt“ bzw.
wissenschaftlich-systematisch bedeutet: „
das, was nach der Physik kommt“. Welchen von beiden Gesichtspunkten man für ursprünglicher hält, ist unter Philosophiegeschichtlern umstritten. Die genaue damalige Bedeutung des Wortes ist unklar. Erstmals belegt ist der Begriff bei
Nikolaos von Damaskus. Aristoteles selber verwendete den Begriff nicht."
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik
Mitnichten, man weiß nicht einmal sicher, wer genau dieses Wort in Umlauf brachte (Bd.5; 1188).
Nun nach wikipedia kann immerhin sagen, dass das Wort selbst aus einem eher aristotelischen Kontext stammt, nämlich auf Andronikos von Rhodos zurückzuführen ist. Weiteres s.o.
Aber aus welchen Gründen stellt sich Ihnen denn diese Frage?
Nun weil ich mich frage, ob man einfach von der Metaphysik im allgemeinen sprechen sollte oder nicht. Oder ob man differenzieren zwischen einer " alten" und einer "neuen" Metaphysik. Manche Lexika unterscheiden schon zwischen einer antiken Metaphysik und einer neuzeitlichen Metaphysik. Und die neuzeitliche Metaphysik, welche man mit Descartes und Kant ansetzt, ist ja nicht dieselbe wie die von Platon oder Aristoteles. Diese sog. neuzeitliche Metaphysik soll nach anderen Prinzipieren fungieren als die "alte". Und dann kann man heutzutage noch von der Metaphysik des 20. Jahrhunderts sprechen. Wobei man natürlich fragen, was mit "alter", was mit "neuer " Metaphysik gemeint. Man könnte darunter zum einen die antike Metaphysik, zum anderen die neuzeitliche verstehen. Oder auch die Metaphysik bisherigen Stils, welche im Grunde bis ins 20. Jahrhundert reicht und eine neue Metaphysik , welche mit den Philosophien des 20./21. Jahrhundert entsteht bzw. entstanden ist. Kurz: Metaphysik ist nicht Metaphysik, man kann da noch sehr gut differenzieren zwischen verschiedenen Typen von Metaphysik.
Sagen wir doch besser, dasjenige, was bei Platon metaphysisch zu nennen wäre, ist gewöhnlicher Denkmüll und sollte schleunigst entsorgt werden (Behelf findet man im Reclam Heftchen GK Philosophie Bd.2 (W.Detel) S.26). Die grundlegenden Probleme bleiben natürlich und selbstverständlich erhalten, so zum Beispiel Nominalismus versus Universalienrealismus (ebenda S. 20 ff.).
Nun ja, das würde ja eher die "alte" traditionelle Metaphysik betreffen, welche auf Platon und Aristoteles zurückgeht. Ob man die "neuere" Metaphysik auch davon genauso betroffen wäre, müsste man ggf. prüfen.
Nun für den Hinweis auf den Detel Band sei gedankt an der Stelle. Vermutlich werde ich da ein Blick hineinwerfen. Wieiviel Platonismus/Aristoteles in der Nominalismus/Universlienrealismus Frage enthalten ist, müsste ich natürlich auch erstmal schauen.
Ja gibt es tatsächlich . Ein Beispiel ist der zeitgenönissche französische Philosoph Alain Badiou, der von einer "Metaphysik des wahren Glücks" spricht (so der französische Originaltitel, woraus dann in der deutschen Übersetzung: "Philosophie des wahren Glücks" wurde. Er wäre so ein zeitgenössisches Beispiel.
Dafür aber ganz einfach widerlegt werden (ebenda in 2.48, S. 26).
Ja , das kann man so sehen, dass dieser "Ideenhimmel" weitgehend als widerlegt gilt.
Der Kant war ja auch ein ganz besonders raffinierter Schwätzer und definitiv klar ein Ding für sich.
Kann man natürlich so sehen. Jedenfalls hat er etwas von Dialektik verstanden, wie man anhand seiner Kritik der reinen Vernunft sehen kann, wo die Rede von einer transzendentalen Dialektik zu finden ist, welche zu seiner transzendentalen Logik gehört. Was für schöne Worte, die Kant erfunden hat , nicht wahr?
Zur Dialektik nochmal bei Kant:
KdV , Zweite Abteilung. B350:
" Wir haben oben die
Dialektik überhaupt eine
Logik des Scheins genannt. Das bedeutet nicht , sie sei eine Lehre der Wahrscheinlichkeit; denn diese ist Wahrheit , aber durch unzureichende Gründe erkannt, deren Erkenntnis also zwar mangelhaft, aber darum doch nicht trüglich ist, und mithin von dem analytischem Teile der Logik nicht getrennt werden muss. "
Und weiter (B355):
"Es gibt also eine
natürliche und unvermeidliche
Dialektik der reinen Vernunft, nicht eine, in die sich etwa ein Stümper, durch Mangel an Kenntnissen, selbst verwickelt, oder die irgendein Sophist, um vernünftige Leute zu verwirren, künstlich ersonnen hat, sondern die der menschlichen Vernunft unhintertreiblich anhängt, und selbst , nachdem wir ihr Blendwerk aufgedeckt haben , dennoch nicht aufhören wird ihr vorzugaukeln, und sie unablässig in augenblickliche Verirrungen zu stoßen, die jederzeit gehoben zu werden bedürfen."
Kant geht also von einer
natürlichen Dialektik aus, die der menschlichen Vernunft zugehört. die er aber von
anderen Formen von Dialektik unterscheidet. Wenn man so will kann man ihn natürlich daher als einen "dialektischen Schwätzer" ansehen.